Glasfaser Köper +-45 auf Rolle

Zliner

User
Hallo

Ich wollte mal fragen wo es Glasfasergewebe in Köper als Rollenware gibt. Man könnte auch 0/90er stückeln, muss man aber bestimmt nicht. Flächengewichte 100-200g/m^2.

Merci

Norman
 
Gewebe wird, wie der Name sagt, gewebt (aus Kette, 0° und Schuss, normalerweise 90°). Dieses Herstellverfahren ergibt KEINE 45 / 45° Bahnen. Solche müsste man stückeln und zusammennähen. Da die Naht stört stückelt man dann doch besser beim Zuschnitt.

Geflechte kann man theoretisch in 45 / 45 ° Köper herstellen. Weiss aber nicht ob so etwas gemacht wird, und wenn ja, bis zu welcher Warenbahnbreite. Bahngeflechte sind normalerweise eher schmal.

Gelege ist dann wieder ein anderes paar Schuhe, aber das willst Du wahrscheinlich wegen der Drapierbarkeit nicht.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Nahfäden vs. Haftfadengitter

Nahfäden vs. Haftfadengitter

Drapierfähig werden biaxiale, unter +/- 45 ° orientierte Gelege dann, wenn sie statt einem Haftfadengitter Nähfäden besitzen


Ich hab das was nettes in Kohle mit 100 g/m2, das sich wirklich spitzenmäßig drapieren lässt
 

Zliner

User
Danke schonmal für die Hinweise. Wird wohl doch auf stückeln hinauslaufen. Ich frage deshalb, weil ich Flügelschalen in +-45° belegen möchte und stückeln wäre mir da zu aufwendig.
 

ogar

User
90° gewebe läßt sich doch auf 45° schieben beim einlegen.
ich zumindest mache das beim propellerbau immer so.
oder 2 lagen uni verwenden unter 45°.
 
90° gewebe läßt sich doch auf 45° schieben beim einlegen.
ich zumindest mache das beim propellerbau immer so.
Damit hast Du eine Lage unter 45°, aber noch nicht beide. Beim Propeller, wo Du ja auch erhebliche Zugbelastung hast, ist das sinnvoll. Bei der Tragfläche, wo Du in erster Line eine Torsionslage willst, eher nicht.
 

PIK 20

User
Auch Propeller können tordieren.

Heinz
 

Steffen

User
Gewebe wird, wie der Name sagt, gewebt (aus Kette, 0° und Schuss, normalerweise 90°). Dieses Herstellverfahren ergibt KEINE 45 / 45° Bahnen.
Doch, es gibt auch Webverfahren, die 45grad Gewebe herstellen.
Sieht man auch an den sogenannten Litzen (s. R&G) oder den Gewebeschläuchen.
Man kann sich natürlich streiten, ob das noch weben heisst oder eher flechten.

Ist natürlich erheblich aufwändiger und teurer, auch gibt es leider keine Litzen und Schläuche mit I550-Schlichte, sondern nur mit Silan, was sie für Flugzeugbauanwendungen unzulässig und unbrauchbar macht und in Lebensdauerrelevanten Modellbauanwendungen auch ziemlich unattraktiv.

Aber das Verhältnis Torsion/Zug/Biegung ist anders als bei einer Tragfläche. Der höhere Anteil 0° damit vernünftig.
Auch ein Propeller braucht erstaunlich geringe Mengen an Längsfasern.
Nur haben sie völlig getrennte Aufgaben:
die Längsfaser ist im wesentlichen festigkeitsrelevant und die Torsionslage ist Leistungs- und Lärmrelevant.
Wobei mindestens in UL-Propellergrößen die Längsfasern mehr aus Betriebsfestigkeitsgründen für Schwenken und Schlagen notwenig sind, Fliehkräfte sind untergeordnet.

Gruß, Steffen
 
Ist natürlich erheblich aufwändiger und teurer, auch gibt es leider keine Litzen und Schläuche mit I550-Schlichte, sondern nur mit Silan, was sie für Flugzeugbauanwendungen unzulässig und unbrauchbar macht und in Lebensdauerrelevanten Modellbauanwendungen auch ziemlich unattraktiv.
Flechten hatte ich ja einen Absatz weiter unten erwähnt.

Interessehalber, da ich selbst da nicht so nahe dran bin: Kennst Du breitere Textilien in dieser Machart? (Schlimmstenfalls könnte man ja auch einen Schlauch aufschneiden.)
 

Gideon

Vereinsmitglied
Bei klassischen Flechtlitzen ist bei ca. 500 mm Breite Schluß. Da diese Breiten aber üblicherweise bei 30 ° Flechtwinkel angegeben sind, ergibt sich bei 45 ° eine deutlich größere, nutzbare Weite. Die Tex-Zahlen der verwendeten Garne steigen aber leider fast proportional zur Breite, so dass ca. 0,5 mm Dicke am Ende resultieren (> 400 g/m2 Flächengewicht)
 
Bei klassischen Flechtlitzen ist bei ca. 500 mm Breite Schluß. Da diese Breiten aber üblicherweise bei 30 ° Flechtwinkel angegeben sind, ergibt sich bei 45 ° eine deutlich größere, nutzbare Weite. Die Tex-Zahlen der verwendeten Garne steigen aber leider fast proportional zur Breite, so dass ca. 0,5 mm Dicke am Ende resultieren (> 400 g/m2 Flächengewicht)
Reicht ja eigentlich, um Modellflächen zu belegen. Allerdings nicht mit 400 g/mm2...
 

Zliner

User
Hallo zusammen

Ich antworte erst jetzt, da in den vergangenen Tagen einiges zu tun war. Ich bin fündig geworden. Habe mich letztlich doch für
Kohle-Biaxialgelege von R&G entschieden. Danke dennoch für die zahlreichen Denkanstöße.

Grüße

Norman
 
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