Änderung der EWD bei der Solution 2.0

Birki

User
Moin,

fast alle Eigner der Solution 2.0, mich eingeschlossen, haben sich in diversen Freds in ebenso
diversen Foren über ihre „gewöhnungsbedürftige" Eigenart im praktischen Flugbetrieb
ausgelassen. Ich meine die Neigung bei Unterschreiten der, für mein Empfinden, recht hohen
Mindestgeschwindigkeit über eine Fläche abzuschmieren. Tja, klassischer Strömungsabriss,
gern genommen im Endanflug mit gefahrenen Störklappen. Dies hat mir persönlich zum einen
einiges an Spass in der Thermik genommen, da beim Eintritt in turbulentere Randzonen
normalerweise das Flugverhalten schwammig wird und das eine oder andere Mal die ganze
Fuhre abschmierte. Zum Anderen habe ich den, zumindest bei mir, erstaunlich stabilen Rumpf
im Haubenbereich nach einem Abriss im Endanflug und nachfolgender Erdung reparieren
müssen.
Mein SP liegt im hinterern Bereich der Planangabe, somit scheidet das als Ursache aus.
Soviel zur Einleitung und Erinnerung.
Dieses Problem trat aber nicht bei allen auf. Die wenigen nicht betroffenden Besitzer waren
relativ erstaunt über dieses Verhalten. So auch ein Kollege von RC-Line. Von ihm habe ich den
kleinen, simplen und seeligmachenden Tip der EWD bekommen
(http://www.rclineforum.de/cgi-bin/YaBB.pl?board=Segelflug&action=display&num=12976).
Nun gibt es Modellbauer, die messen beim ARF-Modell alles nach und es gibt solche wie mich,
die in Ermangelung einer EWD-Angabe im Plan, ja habs nochmal geprüft, die bisher bestätigte
Meinung „passt schon" vertreten. Bei einem Modell dieser Preis-Kategorie erwarte offensichtlich
nicht nur ich eine Masshaltigkeit in diesem Bereich, denn soweit ich entsinne, haben alle diese
Unartigkeit hingenommen.
Der Tipp geht von einer Ist-EWD von ca 1° aus, die Soll-EWD liegt bei gut 1,5°. Ein simpler
Streifen Gewebeband hinter der Schraube auf dem SLW ändert diesen Mangel unspektakulär
und fast unsichtbar. Leider habe ich (noch) keine EWD-Waage und kann die Differenz nicht
nachmessen.
Gestern bin ich erstmals mit dieser Änderung geflogen und habe ohne Übertreibung das Gefühl
gehabt, ein anderes Modell zu fliegen. Es war anfangs recht böig und bockig mit kleinen
zerissenen aber kräftigen Bärten. Ob Turbulenzen, Einkreisen und Steigen mit verschiedenen
Querlagen und Geschwindigkeiten, ich hatte ungelogen keinen Abriss mehr. Selbst ziehen am
HR wird wesentlich später und sanfter bestraft. Ich konnte nun Bärte mitnehmen, die ich vorher
links liegen lassen musste und habe längere Flüge als sonst gehabt. Am Nachmittag, bei
ruhiger Lage aber nachlassender Thermik, konnte ich die Geschwindigkeit soweit reduzieren,
dass ich selbst dann noch Anschluss fand.
Das echte Highlight war jedoch die Landung. Trotz Höhenzumischung auf die SK geht die S2
bekanntlich massiv auf die Nase und baut Höhe schnell ab. Beim Versuch in Sicherheitshöhe
konnte ich mit dem HR die Nase wieder hochholen und Fahrt abbauen, was bisher zügigst mit
einem weiteren Abriss geahndet wurde. Bei der Landung ist es nun möglich, mit voll
gefahrenen Klappen und Arbeiten am HR das Modell aufzusetzen.
Möglicherweise werden diejenigen unter den Lesern, die ein gesundes Misstrauen gegen
jegliche industrielle Fertigung haben, nun die Achseln zucken und denken: und? Vertrauen ist
gut, Kontrolle ist besser. Eben, denke ich nunmehr auch. So ein Lapsus kann schnell das
Modell und sehr viele Teuros kosten. Ich bin bisher mit den Flugeigenschaften meiner diversen
nicht-GFK-Modelle namenhafter Hersteller zufrieden gewesen. Das obige Beispiel hat mir aber
zu denken geben und fordert doch eine Kontrolle weiterer Modelle. Wäre doch gelacht, wenn
da nicht noch eine Überraschung auf mich wartet...
 

W Herzog

User
Hallo Birki,

diese Erfahrungen habe ich schon mal mit meiner Bonito von Multiplex gemacht - deshalb habe ich dann in eine ROBART-EWD-Waage investiert...

Ich messe jetzt grundsätzlich die EWD nach und seitdem ist das Einfliegen meiner Modelle viel problemloser geworden...
 
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