Verbesserung der Wasserfahr-Eigenschaften bei 2-Schwimmer-Modellen

Ich betreibe seit etwa fünf Jahren gelegentlich Wasserflug. Anfänglich waren wir eine kleine lokale Truppe und wir hatten Trainer-S, Funcub (die alte kleine) und eine nach Plan gebaute wunderschöne Holz-Piper. Die beiden erstgenannten EPP-Modelle flogen in der Luft einwandfrei – aber die Wasserstarts waren das Gegenteil. Es war immer dasselbe Problem: ab einer gewissen Geschwindigkeit im Startlauf schlugen die Modelle Haken, meist nach rechts. Und sie waren unmöglich ins Gleiten zu bekommen. Es folgte ein Blindflug durch wohlgemeinte Tipps – die, wie ich vorwegnehme, alle komplett wirkungslos waren. Was habe ich alles versucht… Laminiertaschenfolie auf die Schwimmer, Stufe nach vorne versetzen, Stufe nach hinten versetzen, scharfkantige Abschlussplatte auf der Stufe, Luftkanal von schräg oben zur Stufe, Vorspur, Nachspur, Schwimmer nach aussen neigen, nach innen, Kiele aus GFK-Platte… Unzählige halb gekenterte Modelle trieben vom Wind ans Ufer.

Ein besseres Modell musste her, bei mir wurde es die Funcub XL, mit eigenen Komponenten und 5s-Antrieb geriet sie aber gut schwer (3,5kg und 81g/dm2 Tragflächenbelastung). Sie war auf dem Wasser das schlimmste was ich bisher erlebt hatte. Und ich war nicht allein mit der Meinung.

Inzwischen war unser herbstliches Seefliegen zu einer kräftigen Veranstaltung herangewachsen, ich sah Mentoren, Funcubs, FunCubs XL und andere Haken schlagen und halb kentern, viele andere Modelle kamen irgendwie aus dem Wasser, aber mehr mit Kraft. Schlingern beim Startlauf war irgendwie normal und machte ja auch einen gewissen wohligen Nervenkitzel aus. Man war der Hund, wenn man es trotzdem schaffte. Auch die genannten schlimmen Modelle brachte man in die Luft (meistens…), aber nur durch aus dem Wasser Reissen mit viel Kraft – schön war etwas anderes!

Dazwischen flogen aber einzelne Modelle, bei denen die Wasserfahrt ein absoluter Traum war – fast tänzelnd glitten sie mit minimalem Kratzen endlos über das Wasser… Was war das Geheimnis dieser Modelle? Viele waren Einzelstücke oder -Bauten, unvergessen Hansruedis Dornier Libelle oder ein F3A-Modell, das atemberaubend schnell auf dem Wasser fetzte. Und sie waren meist sehr leicht. Waren die Schwimmer meiner schwereren Modelle einfach nur zu klein?

Insgesamt glitten aber ausserordentlich wenige Modelle wirklich auf der Stufe über das Wasser. Die allermeisten rutschten in Vierpunktlage über der Wasser, auf Stufen und Heckkanten der Schwimmer gleichmässig aufliegend. Eigentlich alle Piloten dachten, dass sei eben die Gleitfahrt… Ist sie aber nicht. Beim Betrachten der folgenden Videos wird es einem sofort klar – der Hauptunterschied ist das Spritzen der Schwimmer-Enden:

4-Punkt-Fahrt

2-Punkt-Fahrt (- die FCXL am Videoende schlingert bei der Fahrt zum Steg nicht, das ist Steuerung mit SR. Ansonsten wäre sie wie auf dem Lineal gefahren)

Hier mal ein Andreasscher Schnappschuss einer perfekten Stufenfahrt:

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Dass die Piloten gerne ihre Modelle leicht auf die Schwimmerenden drücken, ist verständlich: es ist ungefährlich – und wenn eines gefährlich ist, dann die Wasserfahrt ohne (genügend) gezogenes Höhenruder. Das lernt jeder recht schnell. Und die glücklichen Piloten, die gut performende Modelle hatten, wussten selber nicht, warum. Es sei halt so.

Vor einem Jahr war ich unglücklich mit der Wasserperformance meiner drei Modelle und beschloss das zu ändern, mit Systematik. Das muss doch zu ändern sein. Ein Gastpilot hatte seine Funcub XL mit Schmackes ins Wasser gedonnert, wobei die vordere Alustrebe eine schöne Grätsche machte, das Modell also mit gewaltiger Nachspur an den Start ging. Wir rieben uns die Augen: die FCXL hob ab als ob sie nie etwas anderes getan hätte. War das der Schlüssel?

War es nicht. Ich deklarierte meinen älteren Trainer-S zum opferbaren Experimentalflieger, denn jetzt wurde es ernst: Vollgas und ohne gezogenes HR war die Devise, und das hiess: Hakenschlagen und Kentern ohne Ende. Alle Versuche mit Vor- und Nachspur und innen/aussen gekippten Schwimmern brachten überhaupt gar nichts. Warum? Ich hatte keine Ahnung. Mein Verdacht wuchs, dass das Problem irgendwie an der vorderen Schwimmerhälfte lag.

Die Ratschläge von Freunden waren immer die gleichen:
- ich müsse halt mit dem Höhenruder "arbeiten", das sei halt so
- Verweise auf die immer gleiche, aber bestimmt schon 5x umgeschriebene Anleitung zum Schwimmerbau. Diese enthielten unisono Angaben zu Grössen, Stufenlage, Winkel der unteren hinteren Schwimmerfläche – aber niemals ein Wort über die vordere Lauffläche. Und letztlich kam es nur auf die an, alles andere war dagegen fast vernachlässigbar.
- warum ich das überhaupt wolle?

Ich kaufte einen gerade erschienenen Wingo2 aus Nostalgie, eigentlich als Schlachtlamm für die zu erwartende 50.te Luftschlacht um Thannhausen in einem halben Jahr, und den könne man ja vorher aus Nostalgie (ich hatte mit dem Wingo1 Fliegen gelernt) noch ein wenig fliegen.

Der erste "Jux"-Flug auf dem See liess mir aber die Kinnlade offenstehen. Das war genau das Verhalten, das ich gesucht hatte:

Wingo

Das Auffälligste am Wingo2-Schwimmer war die nach vorne enorm steil ansteigende vordere Lauffläche. Das wirklich Tolle am Wingo2 ist aber, dass man den Trimm so einstellen kann, dass er auf den Stufen endlos bis zum Einschlag am anderen Ufer rasen würde, und mit einem einzigen Zacken Höhentrimm erhebt er sich sanft aus dem Wasser – genial.

Also wurde sofort der Trainer-S modifiziert und ein EPP-Keil unter die Schwimmer geklebt. Die Flüge waren nicht optimal (was an der schlechten Qualität meiner quick&dirty-Massnahme lag), aber mir gelang etwas, was bisher noch nie ging – die erste "Entenlandung": der Trainer-S setzte mit höherer Geschwindigkeit auf und rutschte nur auf den Stufen dutzende Meter weit um dann erstes ins Wasser zu sacken. Das Tor zum richtigen Weg war auf einmal offen…

Schnell vermass ich die FCXL und ermittelte, dass ich die hinteren Stützen vertikal um über 6cm verlängern müsste, um einen angenehmen Anstellwinkel des Schwimmers zu erhalten. Das habe ich mich schlichtweg nicht getraut, sondern mit 2,5cm angefangen, sollte ja schon irgendwie eine erkennbare Verbesserung bringen. Am letzten Flugtag vor dem Winter also ein hoffnungsvoller Startversuch. Anlauf genommen, sie kam weiter als jemals – um dann mit einem Rumms wie üblich nach rechts schlagartig um 90° auszubrechen. Ein schlimmerer "Umfall" als jemals überhaupt. Ich war demoralisiert, um es freundlich zu beschreiben.

WINTER

Der Winter war heilsam. Die FCXL musste weg. Das Geschwür wollte ich nie wieder fliegen. Neue Flieger braucht der Landmann, also wurde es eine Funcub NG. Fahren auf dem Schnee hat einen grossen Unterschied zur Wasserfahrt: Die Anstellwinkel von Ski (0°), TF und HR sind weitgehend unveränderlich. Ich baute Ski, deren Anstellwinkel in kleinen Stufen veränderbar war – und das brachte den Durchbruch zum Verständnis, was bei meinen Katastrophenfliegern los war.

Ich konnte die Ski so einstellen, dass die FCNG auf dem Schnee ähnlich wie der Wingo ohne HR bis in den Wald gerast wäre oder aber nach längere Laufstrecke völlig sanft und von alleine in den Himmel stieg.

Ich musste dazu nur verstehen, was völlig gegen meine Intuition war: Die FCNG hob um so besser ab, je höher das Heck über dem Schnee stand – und ein tiefstehendes Heck (bei dem man denken könnte, so sei das Flugzeug doch perfekt in Abhebestellung) war kontraproduktiv. Der Grund ist einfach: Das HR übernimmt die Kontrolle über die Fluglage bereits vor dem Start - bevor die Tragfläche das Flugzeug tragen kann. Wenn das Heck hoch steht, drückt das HR irgendwann nach unten und umgekehrt. Kurz vor dem Abheben steht das HR immer waagerecht, ausser ein langer schiefer Ski hindert es daran. (Und: es ist nicht exakt 0° - ich habe hier vereinfacht)

Der Weg war jetzt klar. Um ein Wasserflugzeug zu bekommen, dass endlos über das Wasser brettert, muss ich es in Reiseflugstellung auf die Schwimmer stellen, und diese müssen vorne einen vernünftigen Anstellwinkel haben. Diesen kann ich nicht berechnen, nur empirisch ermitteln. Wellengang spielt dabei eine grosse Rolle. Ich bin bei mindestens 5° gelandet. Erst wenn der Bereich vor der Stufe (also nicht etwa an einer gewölbten Fläche die Sehne von Stufe zu Vorderende! Es müssen wirklich die 15-20cm vor der Stufe sein!) diesen Winkel hat, laufen meine Modelle völlig schnurgerade, auch bei Wind und Wellen, ohne Kursänderungen.
Das HR wird für Reiseflug gerade auf 0° gestellt, die Tragfläche auf einen Anstellwinkel für einen guten Reiseflug, nur wenige Grad je nach Modell.

Also bei einem Piper-/Cessna-artigen Modell etwa so:

Höhenruder 0°, Tragfläche 2°, Schwimmerlauffläche vorne 5-6°.

Gucken wir mal, was für Winkel meine Modelle im Lieferzustand hatten (Das HR ist jeweils auf 0° und im Strak gestellt):

Wingo 2 (785g, 29g/dm²)
TF 9,3° (im Zentralbereich), Schwimmer 9° - das sind brutale Werte, aber die TF ist noch kräftig geschränkt entschärft, und es ist ein langsames Anfängermodell. Aber das wird fantastisch auf dem Wasser laufen.

Trainer-S (1200g, 50g/dm²)
TF 2,5°, Schwimmer - das kommt niemals bei höherer Geschwindigkeit auf Stufe, sondern klebt am Wasser – Ursache des Schlingerns und Hakenschlagens. Mit stark gezogenem HR kann man natürlich das Heck herunterdrücken und einen Kurzstart hinlegen, die üblichen Hauruck-Starts eben.

Funcub XL (3450g, 81g/dm²!)
Das Alu-Fahrwerk verbiegt sich leicht. Es wurde mit Carbon-Stäben quer versteift, so dass die Schwimmer exakt parallel sind. Ohne diese Massnahme ist jede Einstellmassnahme sinnlos.
TF 1°, Schwimmer -2,2° (also die Lauffläche geht von der Stufe aus nach vorne erst einmal in die Tiefe!)
Die FCXL hat eine angeformte EWD von 0°. Mit TF und HR im Strak ist ein selbständiger Wasserstart nicht möglich. Ich habe das HR minimal hoch (2mm) und die Flaps etwa 5mm tief, um auf eine EWD von etwa 1° zu kommen. Dies ist die Einstellung, die in den Videos zu sehen ist.
Der Schwimmer jedoch… jetzt dürfte jedem klar sein, dass damit keine Stufenfahrten auf dem Wasser möglich sind. Und noch etwas: Wieso hat meine halbherzige Heck-Anhebung alles nur schlimmer gemacht? Ganz einfach: Mit zunehmender Geschwindigkeit hob sich das Heck zwar langsamer, und ich kam weiter und schneller bis der dann doch Grad erreicht war, bei dem die Schwimmervorderfläche sich wieder festsaugte und dann grub. Bei höherer Geschwindigkeit umso brutaler. Also: nur ein bisschen verbessern kann die Situation erst mal verschlimmern! Ich hätte die Schwimmer gleich von Angang an um sagenhafte 8,2° vorne nach oben drehen sollen um die jetzt eingestellten +6° zu erreichen…

Bevor wie auf die Umbauarten und die Vor- und Nachteile kommen hier erst mal die Videos:
(mein Samsung S22 hat zwar einen tollen Bildstabi, komprimiert aber bei Streusel-Hintergrund unerträglich, sorry)

WINGO 2

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Nach dem Kuss von der Beaver...

Video war schon oben verlinkt - Mein ultimativer Flieger für den Auftakt zum Wasserfliegen


TRAINER-S

Video

Die Keile hier sind aus einem grauen Verpackungsmaterial, das aber entgegen seiner EPP-Ähnlichkeit nicht UHU-Por-fest ist. Ich habe es letzte Woche einfach noch einmal neu verschliffen und neu und besser mit Laminierfolie beklebt.


FCXL

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Video

Die Videos können wohl kaum die Freude vermitteln, die ursprüngliche "Mistkrücke" in so ein Spassgerät verwandelt zu haben. Sie ist derzeit mein liebstes Wassermodell, weil sie (auch durch ihr Gewicht) wunderbar ruhig fliegt. Der Wingo ist Spass, aber die FCXL ist richtiges Fliegen. Der letztjährige Gedanke sie zu entsorgen ist weit weggeschoben!

Mit Andreas hatten wir den unglaublich hohen Bock unter dem Rumpf – sprachlose 57mm! – erst in der Nacht vor den Flügen aus Alublech fertig gebogen, mit dem festen Vorsatz, der FCXL auch die zweite Lösung von "friss oder stirb!" als ehrenvollen Fliegertod anzubieten.

FCNG

1666014785353.png

Unser See, no comment...

Video

Die FCNG war noch nicht gut eingestellt (zu hecklastig -> instabil um die Querachse, zu giftiges HR -> zappelig). Beim Start 1:20 sieht man schön die Übergänge Verdränger-/4-Punkt-/Stufenfahrt. Trotzdem sitzt sie mir noch zu sehr auf den Schwimmerenden, ich werde sie auf Keil umbauen.

U M B A U :

Keil aufkleben
Diese Lösung beim Trainer-S ist die beste. Die Schwimmer bleiben in Flugzeug-Längsachse, das Modell gleitet in einer höheren Position.

Gestänge modifizieren

Manchmal kann man auf die Schwimmer kaum sinnvoll Keile aufkleben, vor allem bei V-Form und Hohlkehle. Dann geht es am einfachsten, hinten unten am Rumpf für die Gestängemontage einen Bock zu montieren. Stützröhrchen reichen nicht aus, weil die seitlich einwirkenden Kräfte enorm sind, speziell beim Hakenschlagen.
Hinten verlängerte Schwimmerstützen bringen folgende Nachteile:
  • Ein Heckwasserruder geht nicht mehr, weil die Stange wesentlich zu lang werden würde (bricht sofort)
  • Der Propeller kommt deutlich näher ans Wasser und frisst die Bugwelle in Verdrängerfahrt (aber kein Wasserfressen in Stufenfahrt) Abhilfe: Dreiblatt, höher drehender Motor mit kleinem Prop.
  • Der hintere Ausleger des Schwimmers kommt zu tief. Bei der FCXL stört es nicht, aber bei der FCNG schon – ich werde sie von jetzt provisorisch aufgebockt auf Keil umbauen.

Trotzdem überwiegen die Vorteile enorm:
  • Der Umbau ist relativ einfach, und gut geeignet um die neuen Anstellwinkel auszuprobieren.
  • Die Starts und Landungen werden unglaublich einfach und sicher, jegliche Angst fällt ab. Wie man bei der FCXL sehen kann, müssen die Modelle nicht leicht sein um über das Wasser rennen zu können.
  • Das Modell sich im Wind ausrichten zu lassen, nur die Gase reinzuschieben und die Hände weg vom Knüppel zu lassen, während das Modell beschleunigt und am Ende völlig von alleine sanft abwassert – das hat was Erhebendes. Dann weiss man, dass es passt.
  • Der Spass beim Rennfahren ist fantastisch, man bewegt die Modelle fast lieber auf dem Wasser als in der Luft.
Weiter zu beachten:
  • Auswirkungen der angestellten Schwimmer auf die Flugeigenschaften habe ich eigentlich keine beobachten können.
  • Die Belastungen für die Schwimmer beim Wellenreiten sind enorm, das Gestänge sollte abgestrebt sein. Aber sie sind sicher geringer als die brutalen Scherkräfte beim Hakenschlagen!

Und zum Schluss: Auch mit den höher angestellten Schwimmern kann man Kurzstarts wie gewohnt durchführen, z.B. auf kleinen Gewässern. Vermutlich wird man aber keine Lust mehr dazu haben…
_________________________________

Inzwischen sehe ich eigentlich schon an Land, ob ein Modell gut auf dem Wasser fährt. "Alle meine Entchen" fliegen super - die mit dem Schwänzchen in die Höh. Die jedoch, bei denen das Heck hängt, werden sich beim Start hinten anheben und die Vorderschwimmer in die Tiefe bohren... Und das sieht dann bekanntermassen so aus:

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man sieht sogar auf diesem Bild schon, dass die Schwimmer vorne zu tief sind. Kurz vor Abhebegeschwindigkeit stellt das HR die Flug- bzw. Fahrtlage ein, nicht mehr die Schwimmer... und diese gehen den Weg alles irdischen, in die Tiefe...

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LG Bertram
(und Danke an Andreas für die wie üblich sagenhaften Bilder)
 
Zuletzt bearbeitet:
...Respekt für die vielen Versuche und die Nerven die wahrscheinlich dabei gelassen wurden. Klingt einleuchtend. Sag mal bitte wo die Schwimmerstufe in Bezug zum Modellschwerpunkt lag. Hast Du damit auch Versuche gemacht?
Grüße Südkarl
 

Rsal

User
Hoi Bertram
vielen herzlichen Dank für deinen lehrreichen und spannenden Beitrag. Wir betreiben hier in Spanien gelegentlich auch Wasserflug. Genau das gleiche Phänomen haben wir auch beobachtet und gerätselt. Nun aber durch deinen Beitrag bin ich ermutigt, mein Modell zu überprüfen und auch so umzubauen wie du es gemacht hast. Habe eine Timber Schaumwaffel mit 1,5m und Dreiblattpropeller. 4 S und bis jetzt mit viel Schmackes aus dem Wasser gestartet. Werde sie nun ändern und dann Versuche machen. Hörst wieder von mir....
Saludos aus Espana
René
 
Hallo Südkarl,
allen Ernstes weiss ich von meinen vier genannten Modellen weder Schwerpunkt noch die Lage der Stufe in Bezug darauf...
Mit der alte Funcub und dem Trainer-S hatten wir die Stufen um bis zu 2cm vor- oder zurückverlegt, es brachte keinen Unterschied. Wenn Du aber die Zusammenhänge siehst, vor allem mit dem Anstellwinkel des Schwimmers vor der Kufe, sollte Dir klar sein, dass ein bisschen Stufe verschieben kaum etwas bringt wenn der Rest nicht stimmt.
Wenn Du konkret an ein Modell von Dir denkst: stelle es doch mal auf den Küchentisch, unterlege die Schwimmer so, dass das HR im Strak völlig waagerecht steht, messe den Anstellwinkel der TF (Klappen im Strak) und der Schwimmerlauffläche nur für die ersten 10cm vor der Stufe und nenne mir die Werte. Dann kann man etwas dazu sagen.
LG Bertram
 
Danke für die sachliche Info, da kann man mal seine Schwimmer überprüfen.
Insgesamt ist das Wasserfliegen mit manchen Styroschüsseln sowieso eher ein Hauruck und Platsch. Wir haben die letzten Jahre immer einmal im Sommer ein Wasserflugtreffen organisiert (auch wenn schwierig mangels geeigneter Gewässer) und natürlich sind die Meisten im Verein mit ihren Funcups, Tundras und Konsorten aufgeschlagen. Die Dinger fliegen alle gut, sind aber sehr leicht und stark motorisiert. Die meisten starten dann einfach mit Vollgas, drei Meter auf dem Wasser und dann fast senkrecht nach oben. Und beim Landen das gleiche Spiel verkehr herum: Anstechen wie eine Flugzeugträgerlandung, 3m über dem Wasser aushungern und dann reinknallen lassen. Sieht genauso mies aus, wie es klingt. Wird mal etwas schneller gefahren, dann gibs regelmäßig die Haken und Nase nach unten Szenen. Dabei spielt aber nicht nur die Schwimmer-Konstruktion eine Rolle sondern effektiv die Pilotenfähigkeiten. Denn wie oben schön beschrieben: die meisten ziehen intuitiv. Das ist auf dem Wasser falsch! Oder noch schlimmer: Richtungskorrektur per Querruder. Immer wieder deutlich zu sehen!
Der Flieger muss im Wasser gerade gehalten werden. Und zwar kann das auch bedeuten, dass man feinfühlig ein wenig Drücken muss und ganz besonders mit dem Seitenruder lenken. Dabei tritt ein Effekt auf, den viele nicht bedenken. Sobald der Flieger beschleunigt, fängt die Tragfläche an, Auftrieb zu erzeugen. Am Anfang noch nicht genug zum Abheben, aber ausreichend, um von der Verdrängerfahrt in die Gleitfahrt über zugehen. Und genau an diesem Punkt passiert es: der Flieger wird leicht angehoben, der Kreiseleffekt des Motors und Propellers erzeugt eine Kraft nach rechts unten und drückt den RECHTEN Schwimmer etwas mehr ins Wasser während der linke ein wenig mehr angehoben wird. Und dann folgt der Haken nach Rechts. Sieht man sehr häufig am See. Die meisten schlagen knallhart rechts herum. Manch einer steuert dann hektisch mit Querruder dagegen und dann knallts halt anders herum. Dieser Haken lässt sich aber vermeiden, wenn man das Seitenruder im Griff hat. Man gibt gefühlvoll Gas, korrigiert nur mit leicht Seite und beschleunigt. Und dann muss man es "erfühlen": Sobald der Flieger schneller wird, wird er bereits eine Tendenz nach Rechts bekommen. Ab da links Seite geben und mit der Geschwindigkeit immer mehr Ausschlag bis er gleitet. In der Gleitfahrt dann sofort Seitenruder etwas zurücknehmen, mit Tiefe Flieger halten bis die Geschwindigkeit passt, dann leicht ziehen. Der Flieger löst sich dann mit einer wunderbaren Spur von der Wasserfläche und steigt weg wie das Vorbild.
Ich sehe den Unterschied sehr deutlich mit meinem alten ARC-Ready. Das ist so ein Plastik-Bomber aus den 90ern mit dicken Schwimmern. Mit 5S ausgerüstet und gut 5,5Kg Kampfgewicht bei 1,6m Spannweite keine STOl-Maschine. Die fährt schön in Verdrängerfahrt, muss dann mit Gefühl beschleunigt werden und braucht ein gutes Stück in Gleitfahrt um die Geschwindigkeit zum Abheben zu erreichen. Und beim Landen schiebt die schön rein, muss mit deutlich Fahrt aufgesetzt werden, gleitet dann noch aus und geht dann erst wieder runter in die Verdrängerfahrt. Dabei ist mir aufgefallen, dass es besser ist, wirklich mit Schleppgas reinzukommen, im Moment des Aufsetzens sogar leicht Gas zu geben und die Kiste sanft in das Wasser zu drücken. Wenn man das schön schafft, dann gleitet die Kiste wie eine "Große" in das Wasser hinein und schippert mit ner tollen Bugwelle vorbei.
Ach ja, und noch was: wer einen Kreisel an Bord hat besser während der Wasserfahrt ausschalten. Der kann durch das Auf-Ab der Wellen genauso eingreifen, dass sich die Fuhre aufschaukelt!
 
Danke für Deine Rückmeldung!
Insgesamt ist das Wasserfliegen mit manchen Styroschüsseln sowieso eher ein Hauruck und Platsch.
Nein. Bzw.: muss es nicht sein.

Es ist für uns alle selbstverständlich, dass man ein Flugzeug so einstellt, dass es in der Luft mit losgelassenen Flächen ein gutes Stück von alleine geradeaus weiter fliegt. Warum soll das nicht für den Start auf dem Wasser gelten:
Warum soll es nötig sein, sie mit Hauruck vom Wasser zu reissen?
Warum muss man kunstvoll mit dem HR arbeiten?
Warum muss man sich überhaupt Gedanken über die Stufenfahrt machen?
Warum kann man nicht einfach Gas geben und den Rest macht das Flugzeug?
Warum soll man mit der minimal sinnvollen Geschwindigkeit starten und landen, immer kurz vor Abriss (siehe die unzähligen Platsch-Landungen?)
Warum soll man sich dem Risiko aussetzen, dass das Modell bei Steuerfehlern oder Ahnunglosigkeit schlingert, Haken schlägt und gar kentert?
Warum soll man mit grossen Lastwechseln fliegen, wenn man das Modell mit einer kleiner Modifikation praktisch mit Reisegeschwindigkeit und ohne Klappen völlig sicher aufsetzen kann und es von anschliessend ganz alleine die Fahrt abbaut, ohne Ausbrechrisiko?

Bei dem Video der FCXL startet hinter mir eine weitere FCXL, unmodifiziert. Plötzlich biegt sie im Geradeauslauf rechts ab (ach, wer kennt das nicht zuu gut...), meine zieht wie auf Eisenbahngeleisen davon... Die "alte" FCXL würgt noch zwei Startversuche - eben wie ich sie ja auch kenne - startet dann irgendwie mit leichtem Rückenwind, überzieht im Steigflug und knallt ins Wasser. Ja hat der Pilot jetzt eben einfach falsch gestartet - oder ist vielleicht die Auslegung falsch?
Wofür sollen superduper-Spezialtipps gut sein, was man alles berücksichtigen muss - wenn ein simpler Umbau reicht um die denkbar harmloseste Wassermaschine zu erreichen?
Beherrscher des unberechenbaren Startdrachens zu sein, tut dem Ego gut - aber ist das nötig? Ich muss zugeben, dass der enttäuschendste Nebeneffekt meiner Umbauten ist, dass das Starten/Landen komplett langweilig einfach geworden ist, noch viel mehr als an Land (man muss ja keine Bahn treffen). Wind? Egal. Wellen? Egal? Tut. Punkt. Jedes Herzklopfen, jede Pulserhöhung: weg.

Du hast selber bemerkt, dass Schleppgas beim Landen gut tut - man also auch mit höherer Geschwindigkeit als vmin landen kann. Gasgeben beim Aufsetzen scheint mir jetzt ein bisschen speziell, vielleicht erzeugst Du damit ein Auf- oder Abnick-Moment, das Deiner Maschine irgendwie hilft.

Noch einmal: es geht nicht um geheime Tricks, wie man eine Zicke zähmt - es geht darum, alles Zickengehabe auf einen Schlag zu beseitigen. Bei einem Anstellwinkel der Lauffläche von 6° (gegenüber HR in Startstellung) und mehr startet das Modell ohne Kursgewackel komplett von allein, bei 2°-3° können Starts gelingen, wenn man irgendeine "hohe Kunst" anwendet, für die man viel verstehen muss - ausser dass die Schwimmer für unsere Masstäbe, Wellenhöhen und Pilotenreaktionszeiten völlig falsch ausgelegt sind, bei 0° machst Du keine sauberen schnelleren Gleitfahrten mehr (ausser halbsekündige Transitionen), bei -2° gehst Du heulend in die Ecke.

Wie Du Deinen Startvorgang beschreibst, tippe ich bei Deinem Modell auf 2°. Würde mich direkt interessieren.

Mehr als vier (davon drei stark umgebaute) Modelle mit etwa 20 Starts und Landungen zu erklären und in Videos zu zeigen - die ausnahmslos auf wunderbarer langer Stufenfahrt und völlig gerade stattfinden, harmlos und ohne die geringste Gefahr eines Scheiterns auch bei Wind und Wellen - kann ich nun wirklich nicht tun. Aber jeder darf sich natürlich leicht behebbare Schwierigkeiten gönnen wie er mag.

Was auch gerne übersehen wird: die richtungs- und lagestabilisierende Wirkung des Hecks wächst mit dem Quadrat der Geschwindigkeit, die bremsende und ggf. asymmetrisch destabilisierende Wirkung der Schwimmer nur linear. Mit höherer Geschwindigkeit ist die Wasserfahrt erheblich stabiler als bei dem Rumgeeire im unteren Geschwindigkeitsbereich. Es ist also nicht etwa gefährlicher, sich mit hoher Geschwindigkeit über das Wasser zu bewegen, sondern im Gegenteil harmloser.

LG Bertram

Nachtrag:

Und dann muss man es "erfühlen": Sobald der Flieger schneller wird, wird er bereits eine Tendenz nach Rechts bekommen. Ab da links Seite geben und mit der Geschwindigkeit immer mehr Ausschlag bis er gleitet. In der Gleitfahrt dann sofort Seitenruder etwas zurücknehmen, mit Tiefe Flieger halten bis die Geschwindigkeit passt, dann leicht ziehen.
Ich versichere Dir, das ich bei keinem einzigen der gezeigten Starts jemals an das Seitenruder überhaupt nur gedacht habe... Genauso wenig habe ich irgendetwas "erfühlt". Und Tiefe oder Höhe habe ich sowieso nie gehalten.

Etwa die Hälfte aller gezeigten Starts sind komplett ohne HR- oder SR-Knüppel überhaupt anzufassen! Ich habe das gemacht, was ich für sinnvoll halte: Gas gegeben - sonst nix. I.d.R. habe ich die eigentliche Steuerung des Modells etwa in ein paar Metern Höhe nach dem Start übernommen. Echt, führe ich gerne vor. Das können sich manche wohl kaum vorstellen; ich versuche mal ein Video mit Sender im Bild beim Start.

Bei den Anwasserungen habe ich das HR nur minimal für ein sanftes Abfangen betätigt (nicht immer perfekt gelungen), das SR erst später bei der Verdrängerfahrt zurück zum Steg.

Was mache ich jetzt falsch?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
ich fliege beim Wasserflug, die Yuki Cessna 182, (1,2m) mit 2 Wasserrudern, die absolut problemlos wie an der Schnur auf dem Wasser abhebt und landet.

Dagegen bei der
E-flite DHC-2 Beaver 25e, auf den Bildern war es zuerst auch etwas schwieriger,
mit dem Abbiegen nach rechts beim Start , da sie nur ein Wasserruder, links, aus Messing besitzt.
Dieses Wasserruder hat ein Achse, mit einer Schraube, die man nur zart anziehen darf, um bei
genügend Geschwindigkeit /Wasserdruck, dieses dann langsam nach oben klappt, das es bei schneller Fahrt nur noch weniger als 1/4 bis 1/8 ins Wasser getaucht ist
und im Flug und bei der Landung in diesem Winkel verharrt.

Dazu habe ich das nur eine Seitenruder/-Wasserruder Servo, so getrimmt, daß das Wasserruder bei neutral und ordentlich Fahrt für eine Geradeausfahrt getrimmt ist.
Beim langsamer fahren, fährt sie halt nicht ganz geradeaus, aber Hauptsache sie fährt bei voller Fahrt neutral perfekt geradeaus.
Dazu mußte ich zuvor mechanisch öfters das Wasserruder mit einem kleinen Maulschlüssel am Bowdenzug trimmen, um dabei natürlich das Seitenruder auf neutral stehen zu lassen.
Seitdem hebt sie sauber geradeaus ab, man darf aber wegen dem Drehmoment vom Dreiblattpropeller auch nur langsam und kontinuierlich Gas reinschieben, schnelle Gasstöße vorm Abheben auf Stufe, mag sie sonst auch nicht.

Mein Problem ist eher, daß sie bei der Landung mit Null Gas,
halben Klappen sehr, sehr weit noch über den See segelt, bei ihren 1,8m Spannweite und 3,6 kg Gewicht. (davon 800g GFK Wasserschimmer)
Sodass der riesige See fast immer zu kurz ist und sie erst knapp 1m vor dem Ufer zum stehen kommt, obwohl ich sehr tief und flach anfliege, und schon vor der Final-Kurve auf Null Gas gehe... 🙈🤗
 

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hi Alex,
lass mal das Wasserruder ganz weg. Das Rechtswegbrechen mit einem korrigierenden Ruder beheben zu wollen ist der falsche Weg. Meine vier gezeigten Modelle haben keinerlei Wasserruder... 🤓
(Man kann sogar bei deutlichem Wind mit Gasstössen auf dem Wasser ganz ordentlich manövrieren - sofern man nicht mehr Angst haben muss, dass sie ab einer gewissen Geschwindigkeit wieder Haken schlagen).

Ich bin gespannt auf weitere Antworten mit speziellen Verfahren, wie Leser ihre schwierigen Modelle "in den Griff" bekommen, völlig den Anstellwinkel der Schwimmer ignorierend. Was ich anhand der Bilder von den Schwimmern der gezeigten Beaver halte, und wie man ein anderes Wasserflugzeug daraus macht, kann man wohl ahnen.

Ich hätte eine Bitte: bevor jetzt weitere sinnfreie Beiträge kommen - wenn Ihr etwas zu Eurem Modell sagen wollt, stellt es auf den Tisch, drückt die Fläche vor der Stufe flach auf den Tisch und messt mal den Anstellwinkel des Höhenruders (bitte Sender einschalten und HR in letzte Flugstellung fahren lassen - wird beim Transport oft verstellt):
Abstand VK, HK vom Tisch, HR-Tiefe, und dann Alpha = asin ((VK-HK)/Tiefe) Asin ist auch Arcsin, InvSin oder sin-1

Dann kann man nachvollziehen, was mit dem jeweiligen Flugzeug wohl los ist.

Nix für ungut, aber sonst werden Ratschläge erteilt, die bei anderen Flugzeugen einfach keinen Sinn machen.

LG Bertram
 
mit dem Abbiegen nach rechts beim Start , da sie nur ein Wasserruder, links, aus Messing besitzt.
?? Wenn das Wasserruder nennenswert bremsen würde, würde sie ja nach links ausbrechen?
 

Dix

User
Das Schwierigste an dem Ganzen ist die Vorstellung, dass Wasser aufgrund der 800fach größeren Dichte auch 800mal so große Kräfte erzeugen kann, als Luft.

Da bleibt nur "raus aus dem Wasser", um dessen Anteil zu verringern..

Und deshalb sieht man auch keine "Großen" unnötig übers Wasser flitzen... Mit einhakenden Wingtip-Schwimmern oder Ausbrechen ist nicht zu spaßen.

Ja wie macht man es denn "richtig"?
Kurz gegoogelt nach "POH floats".
Hier das Flughandbuch einer Cessna 172.
Procedures Seite 18ff. Auf Seite 4 gibt es eine schöne Seitenansicht, wo man den Einstellwinkel der Floats gut sehen kann.
 

Rsal

User
Hoi Betram

hab nun mal gebastelt heute und hier das Ergebnis:

IMG_1833.jpeg


was meinst du dazu?
Was ich morgen noch machen muss sind die Wasserruder entfernen. So wie du das auch machst. Ohne Ruder, nur Seitenruder.

Saludos
René
 
@Dix: Es bleibt jedem überlassen, die Schwimmer so einzustellen und mit entsprechend gezogenem HR mit exakt Minimalgeschwindigkeit zu starten. (Da bleibt nur "raus aus dem Wasser", um dessen Anteil zu verringern..) Das muss man aber auch beherrschen und nur mit Halbgas oder noch vieeel weniger starten, bei den heutigen starken Antrieben. Und natürlich nur bei 1/5tel o.ä. so hohen Wellen und 1/5 so starkem Wind. Also morgens um 8°°. Und mit seeehr leichten Modellen.

Es ist ein Fall, bei dem sich eben die Auslegung für das Original nicht 1:1 auf Modelle übertragen lässt.

Ich zeige nur wie man
a) mit hoher Geschwindigkeit übers Wasser kommt und
b) und das ist wichtig: ein enorm sicheres und einfaches Handling bekommt.

Nur um schneller über das Wasser zu kommen, aber den unveränderten Murks mit Hakenschlagen etc. und speziellen Startprozeduren beizubehalten: Darüber hätte ich vielleicht geschrieben, aber das niemals als "Verbesserung" vorgeschlagen.

LG B
 
Zuletzt bearbeitet:
Hoi Betram

hab nun mal gebastelt heute und hier das Ergebnis:



was meinst du dazu?
Was ich morgen noch machen muss sind die Wasserruder entfernen. So wie du das auch machst. Ohne Ruder, nur Seitenruder.

Saludos
René
Bin beeindruckt! HR ungefähr waagerecht und Schwimmer mit vernünftiger Anstellung. Und ich bin schwer auf Deinen morgigen Bericht gespannt.
Lass die Wasserruder dran, die stören überhaupt nicht und helfen bei der langsamen Fahrt auf dem Wasser. Bei meinen Modellen waren es alles Heck-Wasserruder unten am Seitenruder - und die stehen natürlich bei so einem Umbau sinnlos einen halben Meter über dem Wasser...

LG Bertram und viel Erfolg!

Starten und landen nur mit minimalsten Klappen oder gar keinen! EWD 3° oder so
 
Ganz ohne Wasserruder, die einfach weglassen, würde ich bei Wind,
weder die Cessna noch die DHC-2 Beaver zurück an Land bekommen.
Manchmal muß ich sie sogar noch der Landung schnell mit dem Wasser /-Seitenruder genau in den Wind stellen das sie erstmal nicht umkippt.
Hatte ja geschrieben, daß ich beide Wasserflugzeuge perfekt getrimmt habe und sie super starten und landen mit Wasserruder.
Mit dem Drehmoment mit einem Dreiblattpropeller muß man auch beim Start im See leicht gegenkorrigieren.
Warum wird mir dann geraten, die Wasserruder abzubauen, wäre ja ein Rückschritt...? 🤔

Warum meine Beaver nur an der linken und nicht an der rechten Kufe ein Wasserruder hat, ist mir eigentlich auch noch unklar, da ein Rechtsdreher eigentlich immer leicht nach links durch das Propellerdrehmoment abhauen will.
So ist es jedenfalls bei meiner Mustang P51 mit Vierblattpropeller und Fahrwerk.
Die muß ich immer mit leicht rechten Seitenruder beim starten, gegenhalten.

Wenn die Beaver - Messing Wasserruder nicht so schwer wären, würde ich sogar zwei, links und rechts an der Beaver, wie beim Orginal montieren.

Worauf ich auch viel Wert lege, ist das die DHC-2 Beaver,
Scale - like Starts und Landungen hinlegt, und da schiebe ich nach dem Wassern sogar wieder noch leicht Gas rein, das sie sich langsam und majestätisch, wie ihr großes Vorbild auf dem Wasser hinsetzt und zwei hübsche Bugwellen dabei erzeugt.
Das würde ohne Wasserruder mit hektischen Gasschüben zum manövrieren nach der Landung bestimmt auch nicht sehr vorbildlich aussehen.
Wichtig war es einfach nur, mit dem Maulschlüssel das Wasserruder perfekt synchron, mechanisch!
zum Seitenruder zu trimmen.
Nächstes Upgrade wären zwei wasserdiche Servos direkt in den Wasserschimmern verbaut, die zwei Wasserruder ansteuern und die auf einen eigenen Kanal zu Seite mischen um dann elegant, so am Sender zu trimmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
hi Alex
einerseits kann ich Dich verstehen: einer meiner ersten Versuche das Rechts-Rum zu verhindern waren ja auch (feste) Kiele/Flossen in der hinteren Schwimmerhälfte der FCXL.

Trotzdem denke ich gegen den Strom: ich würde die Rechts-Tendenz an der Ursache beseitigen, nicht wegtrimmen. Analoges Beispiel: die Skyraider hat ein ganz schön schief stehendes Seitenruder, da wird nicht einfach mit Ruderausschlägen "etwas" (nämlich die asymmetrische Propellerumströmung) weggetrimmt.
Du musst das Wasserruder nicht abbauen, nur mal oben lassen, und versuchen das Ausbrechen in den Griff zu bekommen. Meine Gedanken haben Dich wohl nicht überzeugt. Später kannst Du es ja wieder runterklappen.

Ich habe nur deswegen keine Wasserruder (mehr), weil die bisherigen Heckruder jetzt zu weit oben sind und nie ins Wasser kommen. Für Scale-mässige Wasserfahrten würde ich auch Schwimmerruder einbauen, und da langt eines völlig. Ich kann nicht erkennen, wofür ein zweites noch hilfreich sein soll (ausser als Backup, falls man eines mit Ast/Fisch im Wasser oder im Kofferraum beim Transport zerstört). Jedenfalls bin ich sicher, dass ein einzelnes linkes Schwimmerruder nicht die Ursache für irgendwelche Kurven ist.

Eine Überraschung für mich war jedoch, dass ich meine Modelle jetzt nur mit Gasstössen ans Ufer besser dirigieren kann, auch quer zum Wind. Es hilft auch, dass ich schlimmstenfalls mit höherer Geschwindigkeit über das Wasser fahren kann als vorher - weil ich nicht Angst vor dem Ausbrechen haben muss.

Dass meine FCXL und die anderen jetzt scalemässig über das Wasser fahren, habe ich nie priorisiert. Ich wollte einfach die fundamentalen Schwierigkeiten abstellen. An den "Kleinigkeiten" wie wirkungslos gewordene Heckruder und Bugwellen fressende etwas zu grosse Propeller kann ich jetzt ja noch Feinarbeit anlegen. Scalemässig landen und starten kann ich die FCXL übrigens auch, und auch das besser als vorher...

Und noch einmal: Jeder kann seine Wassermodelle fliegen/fahren wie er will. Wer sie aber sicher auf dem Wasser fahren will (im Nebeneffekt auch bei höherer Geschwindigkeit) sollte den Anstellwinkel der Schwimmer erhöhen. Das verschlechtert nichts und verbessert alles. Wenn man den Umbau als Keil durchführt, verändert sich auch der Scale-Look praktisch nicht.

da schiebe ich nach dem Wassern sogar wieder noch leicht Gas rein, das sie sich langsam und majestätisch, wie ihr großes Vorbild auf dem Wasser hinsetzt ... und zwei hübsche Bugwellen dabei erzeugt.
Dem entnehme ich, dass Du langsam und mit hohem Anstellwinkel auf der Stufe landest und zügig in die Verdrängerfahrt wechselst.
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Jetzt frage ich mich langsam, wieso meine Wasserflugzeuge ohne Wasserruder überhaupt so grade starten können?
LG Bertram
 
da schiebe ich nach dem Wassern sogar wieder noch leicht Gas rein, das sie sich langsam und majestätisch, wie ihr großes Vorbild auf dem Wasser hinsetzt ... und zwei hübsche Bugwellen dabei erzeugt.
Dem entnehme ich, dass Du langsam und mit hohem Anstellwinkel auf der Stufe landest und zügig in die Verdrängerfahrt wechselst.
Hi Bertram,
ich denke ihr redet aneinander vorbei.
Das mit dem langsam Hinsetzen lese ich als Gleiten bis die Geschwindigkeit abgebaut ist, dass das Modell eintaucht, in Verdrängerfahrt wechselt.
Dabei entstehen dann die beschriebenen schönen Bugwellen und danach wird das Gas raus genommen. Ganz scale und dem Original entsprechend.
So macht es meine Hype Cessna. Originale werden mit Schleppgas ins Wasser gesetzt und erst wenn in Verdrängerfahrt gewechselt wurde anschließend das Gas raus genommen.

Aushungern ist bei Wasserflug Landung generell verkehrt, gibt nur verbogene Streben ;)
 
Meine Hype Yuki Cessna, wird relativ schnell angeflogen zur Landung, die sich aber sofort ins Wasser setzt und ziemlich schnell im Wasser stehen bleibt. Gerade die bekommt nach dem Aufsetzen noch etwas Schleppgas, damit sie noch Scale weitergeleitet.
Die dicke Beaver muß ziemlich tief und flach angeflogen werden, da sie noch mit Null Gas solange segelt, die will gar nicht mehr runterkommen.
Mitten im Gleitflug setze ich dann von halben auf volle Klappen, mit etwas Gas, was aber manchmal zu Platsch-Landungen führt.
Glaube das muß ich noch mehr üben und mit etwas mehr Schleppgas und vollen Klappen besser zu landen.
Bei halben Klappen segelt sie bei Null Gas bestimmt noch 300-400 Meter an mir vorbei, bis sie am Ende des Sees sogar schon mal im Ufergebüsch stecken geblieben ist 🙈, obwohl ich weit von mir weg, über dem Festland schon die letzte Final Kurve eingeleitet habe.
Glaube das liegt an ihren 1,8m Spannweite das sie solange segeln kann. 🤗
 
Meine Hype Yuki Cessna, wird relativ schnell angeflogen zur Landung, die sich aber sofort ins Wasser setzt und ziemlich schnell im Wasser stehen bleibt. Gerade die bekommt nach dem Aufsetzen noch etwas Schleppgas, damit sie noch Scale weitergeleitet.
Ich weiss ja nicht, aber ich würde sagen, wenn der Anstellwinkel des Schwimmers zu flach ist, wäre dieses Verhalten doch geradezu zu erwarten? Gas geben um das Gleiten auf der Stufe zu ermöglichen ist eine interessante Idee, um es mal vorsichtig zu formulieren.
bekommt nach dem Aufsetzen noch etwas Schleppgas
sorry, damit kann man nix anfangen. Ich nehme an, dass dabei recht kräftig mit dem HR "gearbeitet" wird, um die Schwimmer in einem gleitfähigen Zustand hoch zu halten?
Jungs, guckt die Videos von mir an, ich muss nix davon machen, meine Wasserflugmodelle machen alles komplett von alleine...

Die dicke Beaver muß ziemlich tief und flach angeflogen werden, da sie noch mit Null Gas solange segelt, die will gar nicht mehr runterkommen.
Mitten im Gleitflug setze ich dann von halben auf volle Klappen, mit etwas Gas, was aber manchmal zu Platsch-Landungen führt.
Ich bin kein Motorfliegerspezialist, glaube aber meine vielen Segler alpintypisch kurzlandefähig eingestellt zu haben. Und das heisst: Klappen 90° nach unten. Damit bekommt man alles im 30°-Winkel nach unten. Leichte Segler auch mit 90°...
Hier geht es aber weniger um das Anflugverhalten in der Luft und mehr um das Verhalten auf dem Wasser - oder habe ich was verpasst?

segelt sie bei Null Gas bestimmt noch 300-400 Meter an mir vorbei
Auf allen meinen Videos habe ich selbst die Gleitbombe FCXL in einem 100m-Bereich herunterbekommen - wohlgemerkt mit Viertel bis Drittelgas.


Der thread-Titel ist übrigens "Verbesserung der Wasserfahr-Eigenschaften bei 2-Schwimmer-Modellen", nicht: "wie lande/starte ich meine Zicke". Da habe ich irgendwie noch recht wenig Neues in dieser Richtung gehört...

LG Bertram
 
Zuletzt bearbeitet:
Um erstmal ins Wasser zu kommen ist das An-/und Abflugverhalten schon wichtig, denn erst da greifen ja die Wasserruder.
Und finde es eine geniale Idee, das sich bei erhöhter Geschwindigkeit im Wasser, langsam das Wasserruder hochklappt, durch die nur leicht angezogene Schraube dort, und ab diesen Zeitpunkt, dann das Seitenruder zum Spurhalten zuständig wird.
 
hi Alex,
ich möchte niemandem auf die Füsse treten, aber wie ist es mit einem Restart? Brauchen wir noch ein extra Servo, um das Ruder wieder herunterzufahren? Oder jedes Mal erst an Land zum Zurückstellen? Und irgendwie bin ich gerade verständnislos, ich weiss nicht, wozu man ein Wasserruder braucht ausser zur Langsamfahrt zurück zum Steg, wenn das SR blöderweise quer angeblasen wird?
Hier in Davos scheinen irgendwie andere physikalische Gesetze zu gelten: Nicht nur meine vier Modelle, auch die Eflite Carbon-Z-Piper mit Wasserruderdefekt eines Freundes haben es geschafft, ohne Wasserruder auszukommen.

Eigentlich wollte ich aber noch etwas anderes beantworten:
Die Yuki Cessna 182, (1,2m) mit 2 Wasserrudern, die absolut problemlos wie an der Schnur auf dem Wasser abhebt und landet.
Dagegen bei der E-flite DHC-2 Beaver 25e war es zuerst auch etwas schwieriger,
Hast Du Dich nie gefragt, woran das liegt? Etwa an den beiden Wasserrudern? Kämest Du mal vorsichtig auf die Idee, nachzumessen wie der Anstellwinkel der ersten 20cm der Schwimmerunterseite vor der Stufe bei HR = 0° ist? Und das hier zu veröffentlichen?

LG Bertram
 
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