Temperaturprobleme..

Kleinatze

Vereinsmitglied
Hallo!

Ich habe gerade einen Rumpf laminiert. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich das Glasgewebe (163er Köper) selbst mit frischem Harz nur schlecht tränken lies.
Ich denke, dies liegt an der relativ geringen Temperatur im Bastelkeller.
Wie warm sollte es mindestens beim Laminieren sein?

Grüße
Andreas
 

Jaro

User
Hallo Andreas!

Das kann man pauschal nicht beantworten, es gibt Harze, die lassen sich auch bei geringen Temperaturen noch sehr gut verarbeiten, dafür sind sie dann aber bei Raumtemperatur zu reaktiv.
Wie kalt ist es denn in deinem Keller gewesen?
Normale "Modellbauer-Harze" sollte man am besten bei ca. 20°C verarbeiten, wobei ich auch noch keine Probleme beim Laminieren hatte, als es nur 10-15°C in meiner Werkstatt war (aushärten lassen habe ich es dann aber in der Temperbox).

Viele Grüße
Jaro
 

Kleinatze

Vereinsmitglied
Hallo!

Mathias, das kann ich dir nicht sagen. Das Gewebe liegt schon länger bei mir rum.
Welches Glas mit welcher Schlichte lässt sich denn tendenziell besser verarbeiten?

Ist Gewebe vielleicht "überlagert"? Habe irgendwo mal gelesen, dass dies bei Aramid schnell passiert. Trocknen im Backofen soll helfen.

Ich habe gerade kleinere Bauteile (Motorhaube) laminiert. Da ist mir nicht mehr aufgefallen, dass sich das Gewebe schlecht tränken lies. Hängt aber sicherlich mit dem subjektiven Eindruck und der viel kleineren Fläche zusammen.

Aber, das Gewebe des Rumpfes zu tränken war gestern recht mühsahm..

happy pansching,
Andreas
 

MaBa

User
Hallo Andreas,

ich habe in letzter Zeit bei preiswerten Geweben, häufig etwas von Silan-Schlichte gelesen. Wenn man bei R+G nachliest, dann ist dies Gewwebe, eigendlich für Polyesterharz gedacht. An anderer Stelle steht, aber auch für Epoxydharz "verwendbar". Ich dachte , ich könnte über dein Problem, etwas über die Verarbeitungseigenschaften von Gewebe mit Silan-Schlichte erfahren.

Aber in deinem Fall wir es die Temperatur sein. Halte dein Harz in einem Babyflaschenwärmer warm!

Gruß Mathias
 

Jaro

User
Hallo!

Hast du das selbe Gewebe denn schonmal früher verarbeitet wo es sich schneller durchtränken ließ?

Was die Schlichte angeht:
Die Schlichte ist gerade das Problem beim Tränken. Diese wird vom Faserhersteller aufgetragen um die Filamente bei der Gewebeherstellung zu schützen (so eine Art "Gleitmittel"). Sie verhindert aber eine Haftung von dem Harz an der Faser, deshalb wird das fertige Gewebe am Ende "gefinished" (mit einem Haftvermittler behandelt). Ein sehr gutes (meiner Meinung nach) Finish ist das FK 144. Gewebe mit diesem Finish sind zwar meist etwas teurer, lassen sich aber deutlich besser tränken als Günstigere.
Eine Silanschlichte ist kein Finish, sondern eine Schlichte, die Silan (ein Haftmittel) enthält, das das Finish ersetzt. Solche Gewebe sind meistens deutlich günstiger als Gefinishte, lassen sich aber auch schlechter tränken. Nebenbei bemerkt sind die mechanischen Eigenschaften auch schlechter, da die Verbindung Harz-Faser nicht so gut ist.

Ich hoffe, ich habe das halbwegs verständlich erklärt... :rolleyes: Es ist schon spät!

Viele Grüße!
Jaro
 

Kleinatze

Vereinsmitglied
Morgen zusammen!

Danke für die Hinweise!

Ich werde demnächst mal auf gefinishtes Gewebe achten. Das Durchtränken war doch recht nervig, und auf 1-2€ pro m^2 kommt es mir da nicht an. Der Rumpf ist trotzdem sehr gut geworden.

Ich habe den Harzpott auf einen Eierkocher gestellt, den ich ab und zu mal eingeschaltet habe. Bringt aber nicht viel, weil die massiven Epoxi-Sandformen (=ziemlich große Wärmekapazität) Raumtemperatur hatten. Das nächste Mal stelle ich die Formen über Nacht in den Heizungskeller.

Man lernt halt nie aus..

Grüße
Andreas
 

plinse

User
Moin Andreas,

die Frage von jaro, ob du das Gewebe schon mal problemloser verarbeiten konntest, trifft den nagel auf den Kopf, denn sie trennt das Problem Schlichte/Temperatur.

Die Schlichte ist nur ein Teil der Betrachtung.

Hast du schon mal mit dem Gewebe gearbeitet? Schlichte und zu niedrige Temperatur können ähnliche Symptome liefern, in beiden Fällen werden auch die Bauteile zu schwer. Durchdringt das Harz das Gewebe nur zögerlich oder gar nicht, arbeitet man mit mehr Harz.

Je nach Harz sind unterschiedliche Schlichten verarbeitbar. Polyester beispielsweise löst/verbindet sich auch mit Silanschlichte. Billige laminate wie Jollen/Anhängerverkleidungen o.ä. sind oft aus Polyester. Die da verwendeten Gewebe taugen für Epoxy eher nicht, habe da was liegen, die muss ich zuerst auswaschen.
 

MaBa

User
Hallo zusammen,

wenn ich eure Antworten zu meiner Nebenfrage mit der Silan-Schlichte zusammenfasse, kann man nur sagen: Finger davon lassen.

Danke und Gruß
Mathias
 

Kleinatze

Vereinsmitglied
Hi!

Wenn ich bei dem Händler auf der Seite gucke, wo ich damals das Gewebe vermutlich gekauft habe (ist schon etwas her), komme ich mehr und mehr zu dem Schluss, dass es sich um das Gewebe mit Silan-Schlichte handeln muss.

Werde den nächsten Rumpf wohl eh mit 105er Glas laminieren, welches nur mit "richtigem" Finish gibt. Ich werde dann mal berichten.

Grüße
Andreas
 
Temperaturen beim Laminieren

Temperaturen beim Laminieren

Hallo zusammen,

ich hab da paar Fragen. Mein Hobbieraum ist ein renovierter Stall nebem dem Haus. Da nun der Herbst und Winter bevorsteht, wird es von der Temperatur her unangenehm. Wenn ich darin arbeite heize ich den Raum auf. --> Es finden hohe Temperaturschwankungen statt. Da ich auch mehrer Formen/ Gewebe/ Harze.... besitze stellt sich jetzt mir die Frage wie das ganze Material lagere.
Muss ich die Formen und Gewebe vor dem Einsatz konditionieren? Kann es durch Wasserkondensation zu Qualitätsverluste der Bauteile kommen? Soll ich die Gewebe und Formen im Haus lagern? Wie macht ihr das so?

Danke für eure Hilfe!

Gruß Michael
 

Gideon

Vereinsmitglied
Michael,

lagere sämtliche Komponenten (Materialien und Formen) in einem möglichst beheizten Raum (20-22 °C) oder wärme selbige vor dem Arbeiten mindestens einige Stunden vor, so dass sowohl Formen als auch die Harze auf Temperatur gebracht werden

Unter 20 °C wird die Vernetzungsreaktion der Harz-/Härter-Moleküle stark abgebremst und das Ergebnis ist nicht als wirklich gut zu bezeichnen, da noch unvernetzte Bestandteile bestehen bleiben, die nur durch Wärmezufuhr zur Reaktion angespornt werden können

Aramid z.B. ist hygroskopisch und hat somit eine erhöhte Waseraufnahme bei zu feuchter Lagerung. Entsprechende Verstärkungstextilien sollten demnach vorab im Ofen getrocknet werden. Das gleich passiert mit Baumwollflocken und Thixotropiermittel. Amin-Härter mögen ebenfalls keine Feuchtigkeit und verderben schnell bei undichten Gebinden

Nicht nur wir mögen es warm und trocken
 
Hi Stefan,

Danke für deine Antwort.

Ich denke ich werde aus einem Kühlschrank ein Wärmeschrank (20°) für meine
Harze... bauen. Formen kann ich in der eigentlichen Temperbox "vorheizen". Denn eigentlichen Bastelraum zu heizen wäre eher unwirtschaftlich bei der Dämmung.
Aber soll man Polyester-Harze (UP-Vorgelat) nicht eher kühl lagern bezüglich der Haltbarkeit? Sonst sie durch die Vorbeschleunigung noch schneller unbrauchbar oder?
Das Glasgewebe kann ich so lagern oder auch eher temperiert? Ich hab eben Angst, dass wenn ich denn Raum schnell aufheize die Gewebe feucht werden.

Gruß Michael
 
Ich bin gezwungen bei teilweise Temperaturen von 5° in einer Garage zu arbeiten. Ich heize immer das Harz und den Härter vorher auf 20° C. Außerdem habe ich beim laminieren einen Heizlüfter der über die Arbeitsplatte bläst. Sobald ich mit dem Laminieren fertig bin kommt alles in die Temperkammer. Der Raum ist also die ganze Zeit kalt, aber mit den Tricks: Vorheizen der Harze und dem Heizlüfter der über die Arbeitsplatte bläst geht es.

Die Experten können jetzt gerne bewerten wieviel Festigkeit jetzt bei meinen Bauteilen durch diese Arbeitsweise verloren geht. Aber ich habe leider keine beheizte Werkstadt, so kann ich wenigstens arbeiten.

Das Thema Lagerung von Harzen und Geweben bei tiefen Temperaturen interessiert mich aber auch, da ich davon direkt betroffen bin.

Viele Grüße aus Hessen

Bernd
 
Das Problem ist wenn die Teile eine geringe Temperatur haben und dann der Raum/ Garage schnell aufgeheizt wird schlägt sich Wasser an den Teilen ab. --> Wie die Flasche Schnaps frisch ausm Kühlschrank. Wie kann man das umgehen, ohne den Raum durchgehend zu heizen?
 
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