Notwendigen Seitenzug berechnen

jmoors

Vereinsmitglied
Hallo alle,

wie kann man den notwendigen Motorsturz und Seitenzug für einen Flieger berechnen?

Um Missverständnisse auszuschließen: Ich will nicht den Seitenzug und Motorsturz eines vorhandenen Fliegers vermessen, sondern die Werte für einen konstruierten, aber noch nicht gebauten Flieger errechnen.

Geht das mit ein paar Formeln, die jemand freundlicher Weise posten kann?


Gruß + Dank im Voraus,

Jürgen


P.S.: Die SuFu hat nur Links zurück gegeben, bei denen bei einem montierten Motor Motorsturz und Seitenzug vermessen wird.
 
Fürchte, ausser ein paar Faustregeln und Erfahrungswerten wirst Du da nichts finden. Zu viele Parameter spielen da rein, und zu unscharf sind die einzelnen Wirkungen.
 

jmoors

Vereinsmitglied
Wenn es nichts anderes gibt, nehme ich auch ei paar Faustregeln....

Mir ist allerdings aufgefallen, dass es gerad beim Motorsturz erhebliche Schwankungen gibt. Ich habe schon Moidelle mit 2 bis 8 Grad Motorsturz gesehen.

Gruß, Jürgen
 

Eisvogel

User
Sturz ist hauptsächlich abhängig vom verwendeten Profil, EWD und Motorleistung. Die Modellart spielt natürlich auch eine Rolle. Ein Kunstflugmodell soll möglichst neutral und lastfrei fliegen, ein Segler sollte eigenstabil steigen.

Seitenzug ist hauptsächlich abhängig von Propgröße.

Den Seitenzug kann man bei manchen Modellen auch mit beimischen von Seitenruderausschlag kompensieren.

Da wird nix anderes helfen als einstellen nach Erfahrungswerten und dann probieren und optimieren.
 
Hallo Jürgen,

wie schon geschrieben siehts da mit Formeln trist aus.
Was wirkt ist einmal der schräge Luftschraubenvektor, der die Schnauze nach rechts zieht, ausserdem der Luftschraubenstrahl der das Seitenruder schräg anströmt.
Die Sache hängt darüberhinaus davon ab, was man erreichen will.
Soll der Flieger beim Start nicht nach links ziehen, bräuchte man oft abenteuerlich viel Seitenzug, gehts um die Feinabstimmung für Kunstflug reichen meist die 1-2 Grad.

Grüße
Andi
 
Ist ein Motorsegler, oder?
Also ich nehm für meine Flieger meist 1,5°, in der Hoffnung, dass sie in der Luft halbwegs geradeaus gezogen werden :)
Beim Start wird eben am Seitenruder gewerkt, und für meine Kunstflugfähigkeiten spielt eine feinere Abstimmung keine Rolle.
Viele Großflieger mit langen Reihenmotoren haben keinen Seitenzug, einfach aus dem Grund, weil der lange Motor nicht schräg eingebaut werden kann.
Manche stark motorisierten Großflieger wie die PC 9 haben eine elektrische Seitenrudertrimmung am Gashebel, wo je nach Leistung gleich der Seitenrudertrimm angepasst wird.
Aber wirklich kritisch ist das bei uns Modellfliegern nicht.

Grüße
Andi
 
Hallo,

ich habe mal einen Skylark 6 Profil auch MH-32 von FVK auf Elektro umgebaut Poly-tec Motor mit Getriebe an einer 17x9 Luftschraube ca 700Watt.

Da habe ich mir dahmals die gleiche Frage gestellt, in welchen Winkel säge ich die Nase ab...

Ich hatte dahmals folgenden Tipp gelesen:
Eine gedachte verlängerte Motorwelle, sollte genau durch den Schwerpunkt laufen. (In der Mitte vom Profil).
sturz.png
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/49824-Nase-ab-Motorsturz

Bei mir hat es super geklappt, bei Vollgas brauche ich keine Mischer, der Flieger geht sehr neutral (minimal steigt er hoch, was mir aber zusagt für einen E-Segler).

VG
Gunnar
 
Die letztgenannte Regel ist schon mal nicht schlecht, weil sie die Höhe der Motorzugachse, die einen erheblichen Einfluss auf den Momentenhaushalt hat, mitberücksichtigt. Bei einem Tiefdecker kommt sie allerdings an ihre Grenzen...
 

PIK 20

User
Ich fand eine recht gute Beschreibung in "Loy´s Modellbau-Magazin", http://www.loys-nachtmann.de/ unter Tricks und Tipps

Berechnung ist´s zwar keine, vielleicht hilft er dir trotzdem weiter

Gruß Heinz
 
Es handelt sich um ein Modell ähnlich einem Climaxx von Höllein.
Dann brauchst du garantiert keinen Seitenzug um geradeaus zu fliegen.
Segler mit ihrem langen Rumpf sind auf den Luft-Drall aufs Seitenruder praktisch unempfindlich.
Habe bis jetzt mindestens ein halbes Dutzend Segler selber motorisiert. Von 1.5 - 4.5 Meter.
Nie Seitenzug, aber immer den Motorsturz nach obiger Skizze gewählt.
Gruss Jürgen
 

jmoors

Vereinsmitglied
Die in Post 8 gezeigte Methode ist mir ganz sympatisch. Allerdings kann ich nicht glauben, dass der Schwerpunkt bei einem Schulterdecker in der Fläche liegt. Glaube ich richtig oder muss ich meine Glaubensrichtung wechseln?

Gruß, Jürgen
 
Allerdings kann ich nicht glauben, dass der Schwerpunkt bei einem Schulterdecker in der Fläche liegt
geht mir genauso, nicht nur bei einem Hochdecker...
bei Zwecksegler funktioniert das wohl zufällig, da der Rumpf nicht hoch ist...
allgemein sollte das vielleicht eher der Neutralpunkt des kompletten Modells sein?
 
Hallo,

da habt Ihr wohl Recht!
Bei einem Hochdecker Motormodell, wird der Sturz nach der Methode wohl viel zu hoch auffallen!

Bei dem angefragten Modell handelt es sich ja um einen Segler, da könnte es auf jeden Fall gut funktionieren.

Bei meinem Skylark 6 mit MH-32 hat es auf jeden Fall genau gepasst.

VG
Gunnar
 
Sturz ....

Sturz ....

...von der Faustregel, durch den Tragflächenschwerpunkt mit der weitergedachten Motrowelle zu gehen, habe ich auch schon gehört und es funzt meistens bis auf 1-1,5°.
Die grobe Richtung ist als stimmig. Jetzt das kleine Aber. Bei langsamen Modellen mit viel Auftrieb, kann der Sturz ein wenig größer werden. Bei schnelleren Modellen mit weniger Auftrieb, einfach den Sturz ein wenig reduzieren.
Wenn man die grobe Richtung hat, machts nicht viel aus wenn man noch nen Grad mehr oder weniger, nach dem erfliegen, einstellt. Das fällt beim Rumpf-Spinnerübergang dann wirklich kaum auf.

Gruß,

Michael
 

PIK 20

User
...von der Faustregel, durch den Tragflächenschwerpunkt mit der weitergedachten Motrowelle zu gehen, habe ich auch schon gehört und es funzt meistens bis auf 1-1,5°.
Die grobe Richtung ist als stimmig. Jetzt das kleine Aber. Bei langsamen Modellen mit viel Auftrieb, kann der Sturz ein wenig größer werden. Bei schnelleren Modellen mit weniger Auftrieb, einfach den Sturz ein wenig reduzieren.
Wenn man die grobe Richtung hat, machts nicht viel aus wenn man noch nen Grad mehr oder weniger, nach dem erfliegen, einstellt. Das fällt beim Rumpf-Spinnerübergang dann wirklich kaum auf.

Gruß,

Michael

Also das kann ja so auf keinem Fall stimmen.

Man stelle sich einen Hochdecker mit einer ganz kurzen Schnauze vor. Da wäre der Sturz ja so um die 30°, oder so ähnlich.

Heinz
 
Servus ...

Servus ...

und hallo auch Heinz. Bitte ließ doch den ganzen Thread, es geht hier nicht um eine Piper oder was weiß ich was für einen Fleiger, sondern um ein Segelflugmodell.
Nur mal so am Rande erwähnt.
Und nochmal hier, und das meine ich nicht beiläufig, wenn man zu einem Thread einen Kommentar schreibt, ist es meistens recht hilfreich, alles zu lesen und dann auch die Zusammenhänge zu verstehen und damit darauf dann auch die Antworten oder Beiträge abzustimmen.
Also nochmals, meine Antwort bezog sich auf Segelflugmodelle und ist nicht nur auf hörensagen entstanden, sondern habe es selber schon praktiziert.
Und bis auf sehr wenige Ausnahmen, habe ich den Motorsturz auch immer angepasst und korrigiert, bis es eben zum Modell passt.
Die Frage an sich, ist also wirklich nicht falsch. Ich weiß von mindestem einem Herrsteller und Flugmodellvertrieb, dass er sich auch immer wieder aufs neue mit der Problematik auseinander setzen muß.
Auch er, nutzt in der Regel zunächst Erfahrungswerte und stellt dann den Rest beim fliegen ein, damit seine Produkte dann am Ende für uns Verbraucher auch stimmig sind.
Bedauerlich finde ich es nur, wenn jemand Modelle herstellt, und nur sehr schwamige oder auch gar keine Angaben macht, die die Einstellwerte am Modell betreffen.
Auch gestern in unserem Verein wurde ein Modell einegeflogen. Meines erachtens kein Sturz kein Seitenzug. Der Besitzer meinte, das wäre laut Herstellerangaben schon im Motordom.
Beim Zweitflug habe ich dann, und nicht nur ich, gesehen, Sturz zu groß, Seitenzug fehlt dafür.
Aber wie schon am Threadanfang erwähnt, gibt es zur genauen Berechnung einfach zu viele Kriterien die in Betracht gezogen werden müssen, um Zug und Sturz zu berechnen.
Die schlichten und einfachen Faustregeln haben mir dabei immer sehr geholfen und bei meinen Erstflügen nie wirklich für große Überschachungen gesorgt.

Lieben Gruß,

Michael
 

jmoors

Vereinsmitglied
@Konrad: Das habe ich natürlich zuerst gelesen. Leider sagt mir das Programm nur, wie groß der Sturz und Zug bei einem bestehenden Modell ist.

Meine Aufgabenstellung ist aber: Modell mit bestimmten Maßen/Profil, Motor XY, Luftschraube Z. Wie groß muss der Sturz und Seitenzug sein?

Es geht nicht darum, einen bestehenden Seitenzug und Sturz auszumessen und dann von einem Programm gesagt zu bekommen, dass das x,y Grad sind.

Gruß, Jürgen
 
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