Laminieren von Styro/Abachi mit PU-Kleber

Hallo,
ich habe gerade ein erstes 0,5m-Stück Styro-Abachi-Fläche mit PU-Kleber (technicoll8324) geklebt. Pressung erfolgte im Styroblock.
Der Grund für diesen Versuch war die einfache Verarbeitung des 1-Komponenten-Klebers. Die Klebung macht einen guten Eindruck, da mir aber der Vergleich fehlt - ich habe noch keine Epoxy-Verklebungen gemacht - die Frage, ob grundsätzlich etwas gegen dieses Verfahren spricht.
Zweite Frage: hat jemand Erfahrungen mit der Verstärkung solcher Klebungen mit Kohle/Glas?
Grüße, Kurt
 

Nice

User
Hi,
ich habe schon mal einige Versuche gemacht.
Bei PU geht Balsa Auf Styro gut.
Abachi ist wohl etwas zu dicht, so das das PU nicht gut ins Holz geht, da würde ich das Holz vorab nass machen.

Nur Harz mit reinem Balsa geht nicht gut, wenn das Harz mit Baumwollflocken und Thixo an mischt gehts besser.
Wenn das Balsa vorab noch mit Clue oder Bootslack dünn einstreichst, trocknen und das dann mit GFK und der Harzmischung machst, hält das sehr gut.
Wie sich das bei Abachi auswirkt, weiß ich nicht.

Einfach selber mal testen.

PU und GFK oder CFK geht nicht
 
Hallo Gideon,

den Thread hatte ich gesehen, und es deswegen einmal probiert. Ich werde in den kommenden Tagen mal Glasgewebe tränken und zur Verstärkung der Flächenhinterkante einlegen. Der technicoll-Kleber ist recht dünnflüssig, sollte also das Glasgewebe durchdringen.
Ich werde meine Ergebnisse hier zeigen, denn die Alternative eines Einkompoentenklebers zur Flächenherstellung finde ich attraktiv.

Grüße, Kurt
 

Milan

User
Hallo Kurt.

PU (Fermacell) in Kombination mit Glasgewebe auf Abachi, Balsa usw. funktioniert unter Beachtung einiger Hinweise SEHR gut.

Schau Dir mal auf meiner HP die Tragflächenbauberichte an. Dort habe ich mich recht umfangreich zu diesem Kleber ausgelassen.

Zwei Lagen 160g/m² Glas lassen sich perfekt durchtränken!

LG

Harry
 
Hallo Harry,
danke für diesen schönen Bericht!:)
Du schreibst, dass fermacell honigartig ist. Der technicoll8324 ist fast dünnflüssig und lässt sich dadurch sehr gut verarbeiten. Mein Experiment mit einem 120g Glasstreifen habe ich ungewollt abgebroche, ich war zu ungeduldig:o.
Heute habe ich dann einige Arbeiten an dem Teststück durchgeführt:
Ruderblätter mit der Kreissäge abgesägt. Das geht unglaublich gut und mit Anschlag und scharfem Blatt super sauber. Die 2,5mm Schnittbreite passen exakt zur Verkastung.
Ruderblätter und Tragfläche verkastet und die Ruder mit Laminierfolie angeschlagen. Hier bewährt sich, dass der Kleber auch bei 200°C fest bleibt.
Mein bisheriges Fazit: Viskosität (dünnflüssig) und Verarbeitungszeit (ca. 60min) des Klebers sind einfach super. Ein Test mit Glasgewebe folgt in Kürze. Wenn dann alle Arbeiten an dem Testmuster ausprobiert sind, werde ich das Projekt KSN-1 (Kurt sein Nurflügel 1) angehen, ein Brett mit 3m Spannweite.
Grüße, Kurt
 

Milan

User
Hallo Kurt.

Ich finde das immer wieder klasse wenn andere von ihren Baustellen berichten, da habe ich schon vieles gelernt und Impulse mitgenommen.

So ein Baubericht von "Kurt sein Nurflügel" käme da gerade richtig!

LG

Harry
 
Der technicoll8324 ist fast dünnflüssig
Hallo Kurt,
das hört sich ja gut an. Die hohe Viskosität von Fermacell ist nicht immer ein Vorteil.
Leider ist der technicoll8324-Kleber fast doppelt so teuer wie Fermacel. Und ist auch von der Ausgabe an Privatkunden ausgeschlossen :(
Wo bekommt man den problemlos?

Gruß
Juri
 
Zweites Musterstück

Zweites Musterstück

Hallo,
neben einigen Versuchen zum Aufbau von Ruderblättern habe ich auch eine Version Styro/Abachi mit 120g Glasband an der Endleiste und über dem Kabeltunnel aufgebaut. Fazit: Selbst bei dem leichten Balsa in meinem Versuch unterscheiden sich 1,5mm Abachi und 2mm Balsa nicht spürbar in der Druckfestigkeit und über dem Kabeltunnel wirkt das Glasband sehr gut. Allerdings ist die Balsafläche (500 breit, 350 tief) mit 170g deutlich leichter als die Abachifläche mit den gleichen Maßen und 250g. Das wäre bei meinem 3m-Brett ein Unterschied von fast 500g!
Zur Weiterbearbeitung der Fläche habe ich einige Experimente gemacht:
- Abtrennen der Ruderblätter mit der Kreissäge ist kein Problem, und der Spalt von 2,5mm ist genau richtig für die Verkastung :)
- Ausschneiden der Beplankung für die Servoschächte klappt am besten mit der Fein Multitool und dem kleinen Holzblatt
- Zum Ausschneiden des Styro-Kerns verwende ich die Ersatzdrähte für die Proxxon-Thermosäge. Mit ca. 5A schneiden die sehr sauber.
- Ruderblätter habe ich mit Laminierfolie angeschlagen. Funktioniert sehr gut. Ich werde mir Muster der verschiedenen Stärken besorgen und damit experimentieren. Da es von 35µ bis 250µ mehrere Stärken gibt, wird sich so ein Scharnier gut anpassen lassen. Eine Quelle für Meterware habe ich schon gefunden.
Das einzige Problem, das ich noch habe, ist die relativ weiche Endleiste. Ich will mal versuchen eine Verstäerkung am Ende einzubauen. Entweder Lamierfolie oder Glas/Kohle-Platte.
Soviel für heute, Kurt
 

Milan

User
Hallo Kurt.

Hm, der Gewichtsunterschied ist schon eine Hausnummer - könnte es sein, das die Klebstoffmengen unterschiedlich groß waren? Nach welcher Methode hast du ihn aufgetragen? Ohne Zahnspachtel lässt sich der Auftragmenge nicht reproduzierbar wiederholen.

Wenn das Gewicht absolut maßgeblich ist, bleibt nur noch Balsa statt Abachi, wobei letzteres unschlagbar preisgünstig ist, nicht geschäftet werden muß (häßliche Beplankungsstöße) und die Oberfläche deutlich bessere Nehmerqualitäten hat.

Die weiche Endleiste hättest du in reiner Rippenbauweise in jedem Fall, mit GfK dazwischen dürfte das Ergebnis aber besser sein. Diagonal verlegt (Leinen oder Köperbindung) verbessert sich mindestens die Torsionssteifigkeit der Tragfläche/ des Ruders. Das Glasband hilft da unter +/- 90° nicht spürbar weiter. Den Einbau einer Glas oder Kohleplatte halte ich für oversized weil auch nicht schwerelos.

Laminierfolie als Ruderscharnier? Das habe ich noch nie gehört/gesehen. Kannst du mal beschreiben wie und wo die eingeklebt wird? Eventuell auch mit Bild?

LG und frohes Schaffen.

Harry
 

Milan

User
Balsaholz wiegt 0,13g/cm³
Abachi wiegt 0,32g/cm³

Weiterrechnen:

Balsa: 2mm dick, mittlere Dichte 0,15g/cm³ -> Ein 10cm x 10cm großes Stück wiegt demnach 3 Gramm
Abachi: 1,2mm dick, mittlere Dichte 0,34g/cm³ -> Ein 10cm x 10 cm großes Stück wiegt dann 4,08 Gramm

Wenn man die Materialstärken beachtet, ergibt sich eine Gewichtsdifferenz von (gerade mal) 25%

Beispiel: Bei einem Tragflächeninhalt von einem Quadratmeter ( Beplankung oben und unten jeweils 1m²) ergibt sich eine Gewichtsdifferenz von nur 200Gramm zwischen Balsa und Abachi.

Ich vermute das die hohe Gewichtsdifferenz in Kurt seinem Musterstück auf unterschiedliche Klebstoffmengen beruht.

LG

Harry
 
Zuletzt bearbeitet:
Weiterrechnen:

Balsa: 2mm dick, mittlere Dichte 0,15g/cm³ -> Ein 10cm x 10cm großes Stück wiegt demnach 3 Gramm
Abachi: 1,2mm dick, mittlere Dichte 0,34g/cm³ -> Ein 10cm x 10 cm großes Stück wiegt dann 4,08 Gramm

Wenn man die Materialstärken beachtet, ergibt sich eine Gewichtsdifferenz von (gerade mal) 25%

Beispiel: Bei einem Tragflächeninhalt von einem Quadratmeter ( Beplankung oben und unten jeweils 1m²) ergibt sich eine Gewichtsdifferenz von nur 200Gramm zwischen Balsa und Abachi.

Ich vermute das die hohe Gewichtsdifferenz in Kurt seinem Musterstück auf unterschiedliche Klebstoffmengen beruht.

LG

Harry

guck mal:
Selbst bei dem leichten Balsa in meinem Versuch unterscheiden sich 1,5mm Abachi und 2mm Balsa...
Soviel für heute, Kurt

;)
 
Ruderblätter habe ich mit Laminierfolie angeschlagen.
Hallo Kurt. Habe sowas noch nie gehört. Abreissgewebe ja, aber Laminierfolie? Hast Du Bild von?
Das einzige Problem, das ich noch habe, ist die relativ weiche Endleiste.
Lässt sich mit Kohlerowing wunderbar ändern. Bringt bei mir etwa 15-18g pro lfm und kann messerscharf gemacht werden :D

IMG_0739.jpg

Gruß
Juri
 

Milan

User
@ Juri

So ein Wurstmesser wünsche ich mir von dir zu Weihnachten!:D


@Hans

Abachi in 1,5mm Stärke gibt es nur in "roh" zu kaufen - nach dem unvermeidbaren Schleifen bleiben, wenn überhaupt, 1,2mm übrig.
Jetzt kannste natürlich sagen, "das Musterstück ist ja noch gar nicht geschliffen..........":cool:

LG

Harry
 
Hallo,
zum Thema Abachi und Balsa: Das Abachi ist roh und ungeschliffen, das Balsa extrem leicht (sortierte Ware). Die Klebermenge unterscheidet sich bestimmt nicht im Bereich 100g ;).
Zum Thema Ruderscharniere: es handelt sich dabei um die Folien, mit denen man Ausweise einlaminiert! Die sind mit Heisskleber beschichtet und ich habe den teststreufen einfach aufgebügelt. Auch vom rohen Abachi löst sich da (bisher) nichts. Nicht von den dicken Kanten täuschen lassen, das ist 125µ-Folie im Streiflicht;).
120419.jpg
Ein weiterer Versuch läuft gerade: ich habe den Kleber auf das rohe Balsa gerollt und lasse ihn offen aushärten. Mal schauen, wie dann die Oberfläche ist.
Grüße, Kurt
 
Hallo Kurt.
Jetzt fällt mir wie Schuppen vor Augen: Folie für Laminiergerät. Damit bespannt man auch Foamies inkl. "Elastoflaps".
Bin auf Deine weitere Tests gespannt. apropos: Fermacell bildet offen eine unregelmässige Oberfläche.
@Harry: aber ohne Wurst!

Gruß
Juri
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten