"Pleitegeierle" - Brettnuri 2m - Profile JWL HS PW EH EPPSS6

Hallo @ all,

nachdem mein 3m Pfeilnuri fertig wurde und ein Kollege meinen sehr gut fliegenden HLG (Falco V - Simprop, von Arthobby.pl) zerstört hat, drängt sich ein 2m-Brettchen geradezu auf.

Pflichtenheft:
- Thermik tauglich
- gutes Kreisen im Thermikschlauch
- Hangflug
- Rollen und Loops
- wendig
- einfachst zu bauen
- billig

Name des Modells:
- Pleitegeierle (soll ja in der BRD fliegen und das bei dieser Staatsverschuldung ...)

Spannweite 200 cm
Wurzeltiefe 24 cm
Endrippe 16 cm
Fläche 40 dm²
Endleiste gerade
Nasenleiste 4,5° gepfeilt
Verwindung - 1,5°
Ruder 2 Querruder 46 cm lang von aussen gemessen
Leitwerk Zentral
Rumpfröhre Karbonrohr ca. 12 mm
Rumpf EPP (übersteht auch etwas härtere Landungen, dient
als „Flächen-Airbag“)
Flügel KEIN EPPPPP!
Flügelaufbau Styropor 15-20 g/dm³ + 1 Lage Glas 58 g/m² diagonal +
0,8 mm Abachi + Oracover
alternativ:
Styrodur 30 g/dm³ + 1x 58 er Glas 0°/90° +
1x 58 er Glas 45° + 1x Glas 58 0°/90° + Lack
Gewicht ca. 1000 g
Flächenbelastung ca. 25 g/dm²

Berechnungen:

Stabilitätsmaß 5% für alle Ranis-Berechnungen

Profil-Versionen (alle mittels Klappenausschlag auf ca = 0,254 – 0,255 eingestellt)

Reihenfolge der Profile gemäß Gleitzahl

Tabelle Profilwerte.JPG
Welches Profil würdet Ihr wählen, um das obige Pflichtenheft erfüllen zu können?

Nachfolgende Bilder zeigen die jeweiligen Auftriebsverteilungen und die errechneten Werte.

Grüßle Kurt

P.S. Heute reicht mir die Zeit nicht mehr, die Ranis-Bilder hochzuladen, bitte noch etwas Geduld ...
 
Anforderungsprofil

- Thermik tauglich
- gutes Kreisen im Thermikschlauch
- Hangflug
- Rollen und Loops
- wendig
- einfachst zu bauen
- billig
- hübsch
- perfekte Oberfläche
- schönwetterfreundlich
- unzerstörbar
- wasserfest
- unsinkbar
- Atomkriegtauglich
- klotauglich
- F3B tauglich ;)

Ein "Phyllitischer Schiefer" aus dem Kambrium oder "Brachiopodenschill" aus dem Mitteldevon dürfte dieses Anforderungsprofil erfüllen. F3B tauglich ist dieser Vorschlag, weil man mit so einem Stein in der Hand den Helfern an der B-Linie wundervoll drohen kann: "Du hast die Wende nur nicht gesehen - Blindfisch!!!" :eek: ;)

Kurt, überleg Dir, was Du wirklich willst und dann schreib nochmal ein realistisches Anforderungsprofil für Dein 2m Brett zusammen. Wir reden hier über ein 2m Brett. Kein 3m Brett. Und schon gar nicht über ein 3m F3B-Modell. Bei einem 2m Brett ist es nicht einfach, auch nur eine einzige Sache ordentlich zu optimieren. Es gleitet fürchterlich gut, sinkt dafür aber wie ein Stein. Es ist unsinkbar, dafür ist die Gleitzahl im schnellen Gleiten im Keller.

JWL hat seine Bretter tendentiell eher auf schnelles Gleiten ausgelegt, nicht auf geringstes Sinken. Wenn es trägt, gehen die in der Thermik "trotzdem" relativ gut, sind also im Mischbetrieb Hang- Thermikflug ein ganz ordentlicher Mix. Der Hang muss allerdings ständig gut tragen. Gehst Du mit so einem Entwurf an einen Thermikhang, wird die Angelegenheit äußerst zäh, da fehlt das geringste Sinken, um den Absprung vom Hang zu schaffen. Bei Hangbedingungen gehen die Teile ordentlich, dank des besten Gleitens.

Versprich Dir nicht zu viel. Du wirst ziemliche Lücken im Einsatzbereich haben, egal für welches Profil Du Dich am Ende entscheidest. Es kann nur darum gehen, für die von Dir typischerweise geflogenenen Hänge und Bedingungen oder ein zu Deiner Modellpalette gut passendes Modell zu bauen. Und das wird entweder endgültig perfekt kreisen oder perfekt endlose Rollen ziehen oder den endgültigen Speedflug demonstrieren. Nur eine einzige Disziplin wird jedes dieser Bretter perfekt beherrschen: Extreme Wendigkeit.
Siggi
 
Zitat:
- Thermik tauglich
- gutes Kreisen im Thermikschlauch
- Hangflug
- Rollen und Loops
- wendig
- einfachst zu bauen
- billig

Ich habe in meinem Leben zwar nur zwei Brettnurflügel gebaut, aber nach dieser Liste wird es ein Einfachtrapez Flügel. Dann muß man sich überlegen, was wichtiger ist, das Kreisen in der Thermik oder die Rollen und den Flieger daraufhin auslegen.
Aber dann sehe ich in der Liste keine Dinge die sich komplett wiedersprechen.
Streckung so um die 8, bei 10 hätte man zu wenig Re Zahl, das müßte dann passen.

Eine Frage noch: Warum überhaupt eine Verwindung bei einem Brettnurflügel?
Damit schränkt man den Leistungsbereich doch noch mehr ein.

Die Diskussion für die richtige Profilwahl und die V-Form überlasse ich dann wieder den Brettprofis.

Grüße von einem Hessen im Schwabenland

Bernd
 
Pfeiffer schrieb:
Eine Frage noch: Warum überhaupt eine Verwindung bei einem Brettnurflügel?
Handling im Kurvenflug und Langsamflug. Wer nur einen Funken Allroundperformance haben will, sollte etwas Verwindung beim Brett einbauen. Fliegt einfach besser.

Wer nur rumbolzen will, lässt solche Gags natürlich weg. Derjenige wundert sich dann auch nicht, warum das Teil das Einleiten von langsamen Kurven nicht mag. ;)
Siggi
 
Brettnuri

Brettnuri

Lieber Kurt
So könnte dein 2m Brett aussehen, denn die Abmessungen stimmen mit meinem Sharky exakt überein.
Sharky_1.jpg
Du warst ja auf dem diesjährigen NF-Treffen auf dem Wiriehorn Augenzeuge. Dieser Flieger war sicher der schnellste vor Ort (ausgenommen sind die Schalentiere mit Anhängsel hinter der Fläche) Wenn ich die Daten in der Tabelle vergleiche, frage ich mich ernsthaft, ob diese minimalen Unterschiede dieser Profile in unserer Bauweise in Styro/ Furnier überhaupt zu tragen kommen.
Im Klartext bedeutet das, dass diese Unterschiede auch vorhanden sein müssen und das ist eigentlich nur in CNC gefrästen Formen möglich. Desweiteren taucht oft die Frage auf, warum ich an einem Brett Schränkung einbaue! Als Belohnung kann man mit Ruder im Strak fliegen und das Thermikkreisen wird zum Kinderspiel. All diese Punkte habe ich nie berechnet, sondern aus mehreren Jahren Erfahrung erflogen.
Viele Grüsse
Eugen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

also zuerst mal vom JWL-Profil die Ranis-Bilder

JWL Ranis Bild.JPG
JWL Ranis Werte.JPG
Also, allround performance ist für einen Spaßflieger immer gut, so bleiben wir bei etwas Verwindung.

Da Brettchen von ihrem geringen Gewicht leben, möchte ich relativ leicht bauen mit Ballastiermöglichkeit (rund 25 g/dm²)

Beim allgemeinen Absaufen ist der Nuri, wie ich es schon oft erlebt habe als erster unten, mit dem Vorteil, den Landeplatz noch für sich alleine zu haben, vor dem großen "Stau".

Wie Du geschrieben hast, Siggi, würde das Ding extrem wendig - toll!
Also Rollen und Loops würden ihm gefallen, mir auch! ;-))

Siggi Du schreibst:
"Wenn es trägt, gehen die in der Thermik "trotzdem" relativ gut, sind also im Mischbetrieb Hang- Thermikflug ein ganz ordentlicher Mix."

Darf ich das so verstehen:
Er könnte ein ordentlicher Allrounder werden?

Nun, bei einer Klappenstellung -3° ergibt sich theoretisch folgendes:

JWL Ranis Bild -3 Grad.JPG
JWL Ranis Werte -3 Grad.JPG
Die Sinkgeschwindigkeit wäre so 38 cm/sek. und Gleitzahl 21

Wenn ich meinen Pfeilnuri 160cm SPW MH62-Profil bei ca = 0,6 vergleiche:
sinken 54 cm/Sek. und Gleitzahl 17

Milan A.jpg

Da dieser Nuri von "meinem" Hang (Himmelberg) recht gut in die Thermik kam, schließe ich, daß das Brettchen leichter hochkommt - oder haben Brettchen hier mehr Probleme als Zagi-förmige Pfeilnuris?

Was die größere Profiltiefe betrifft (Streckung statt 10 nur 8), bleibt die Sinkgeschwindigkeit bei 38 cm/Sek. die Gleitzahl verschlechtert sich von 21 auf 19. Aber die Festigkeit, sprich Unempfindlichkeit des Flügels würde sich verbessern und die Re-Zahl würde sich erhöhen.

Grüßle Kurt
 
Kurt B. schrieb:
Sinkgeschwindigkeit bei 38 cm/Sek
Wenn das stimmt, schafft es mein F5D-Limited Vampire mit Originalmotorisierung in 8:40min bis zur Sonne! ;) Rechne mal realistisch mit 0,55-0,7m/s Sinken.

Darf ich das so verstehen:
Er könnte ein ordentlicher Allrounder werden?
Für einen "Allrounder" ist das geringste Sinken zu schlecht. Für Deine Zwecke (Hang mit Thermikunterstützung) könnte es aber u.U. reichen. Ein echter Allrounder kann in allen Bedingungen einigermaßen mithalten und das wirst Du nicht können. Brauchst Du vermutlich aber auch nicht.

Kurt B. schrieb:
Da dieser Nuri von "meinem" Hang (Himmelberg) recht gut in die Thermik kam, schließe ich, daß das Brettchen leichter hochkommt
Hm, jein. Wenn Du leicht baust (unter 1kg), dann ja. Versuch mal eher 700-900g Fluggewicht anzupeilen. Je leichter Du baust, desto eher kommst Du im Allroundbereich einigermaßen mit.
Siggi
 
Hallo Eugen,

ja Dein Sharky ging auf dem Wierihorn wirklich ab wie Harry! Hat auch einen ordentlichen Durchzug und sieht im Flug einfach Spitze aus und ist extrem wendig. Ja der Grundriß stimmt mit Deinem Sharky überein, wie man im Ranis-Bild der Auftriebsverteilung in der oberen blauen Fensterleiste ja lesen kann. Doch ein Sharky von Dir hat nun mal ein EH-Profil ;-) darum soll meines Pleitegeierle heißen

Da Johannes W. Leinauer seine Profile ja in erster Linie für seinen Bedarf entwickelt hat - und er flog meistens in der Ebene - sind diese für den Flachland-Thermikflug optimiert. 2 Wochen vor seinem Tod hat er mir einige seiner Erfahrungen noch mitgeteilt, er wollte auch aufs Wierihorn kommen und hätte mit mir ja mitfahren können, doch das war ihm nicht mehr vergönnt.

Sein "Bleed" hat das JWL097 drauf. Er hat mir ein Stabilitätsmaß von 5% empfohlen. Nach seiner Erfahrung liegt das erfliegbare CAmax bei ca. 0,7 in der Mitte (Wurzelrippe). Sein Bleed mit ca. 20 g/dm² soll guten Durchzug gehabt haben, Loops aus dem Stand machen (Originalton JWL) und am Hang bei 6-7 Bft noch gut fliegen.

Seine Erfahrung war, daß Berttnuris vom Handling besser sind als Pfeilnuris, das ist ja auch Deine Erfahrung.

Warum ich das JWL097 dem EH-Profil vorziehe hat folgenden Grund:
Um das Auslegungs-ca von 0,254 zu erreichen stehen die Klappen beim JWL im Strak und beim EH schon bei fast -2°, das heißt ich entwölbe das EH Profil, was geringeren Auftrieb bedeutet, was für Thermikeinsatz schlecht ist. Zudem erhöhe ich beim EH den Profilwiderstand.

Als Richtwert hat JWL für Brettnuris eine Re-Zahl von 120.000 und für Pfeilnuris von 100.000 empfohlen.

Sein Profil JWL104 sei gut für leichte Pfeilnuris (20g/dm²)

JWL hat gemeint, daß das Landen im Gegenwindflug mit Leewirbeln beim Brettnuri kein Thema sei. Seinen Bleed (ohne Holm!) hat er mit einem Gummi mit 12-13kg Zugkraft gestartet.

Hallo Siggi,

grundsätzlich verstehe ich die Werte die das Programm Ranis liefert nicht als Absolutwerte. Ich denke aber, daß bessere Ergebnisse (Gleitzahl und Sinken) bei unterschiedlichen Konfigurationen auch in der Praxis sichtbar werden dürften. Wenn Ranis für das Brettchen 38 cm/Sek und für meinen Pfeil 54 cm/sek liefert, denkst Du doch auch, daß bei gleichen Bedingungen das Brettchen langsamer sinkt, oder?

Grüßle Kurt
 
Kurt B. schrieb:
Wenn Ranis für das Brettchen 38 cm/Sek und für meinen Pfeil 54 cm/sek liefert, denkst Du doch auch, daß bei gleichen Bedingungen das Brettchen langsamer sinkt, oder?
Wenn Ranis für ein Brett 0,38m/s ausrechnet und für einen gleichschweren und gleichgroßen Pfeil 0,54m/s, dann weiß ich, dass ein Rechenfehler vorliegt! :p

Johannes Bretter sind in der Ebene bei guter Thermik einsetzbar. Wenn es jedoch ruhiger wird, sind sie sehr schnell unten. Deswegen würde ich seine Bretter jederzeit beim kombinierten Hang-Thermikflug einsetzen, denn dann kann man das schnelle Gleiten voll ausnutzen, jedoch nicht ausschließlich in der Ebene. Ein Brett, was für die Ebene gemacht ist, sieht deutlich anders aus.
Siggi
 
Hallo Kurt,

Dein Anforderungsprofil hört sich wirklich etwas "übertrieben" an, aber ich glaube, ich weiss was Du meinst.
Wenn wir am Himmelberg fliegen, ist das weder reiner Hangflug noch reiner Thermikflug. Am Himmelberg thermisch fliegen heisst mit dem Rücken zur Kante stehen. Und wenn Du einmal überlegst, dann wirst Du feststellen, dass das nicht allzu viele machen.
Denke mal an den Werner, der hat die richtigen Modelle für diesen Hang, und die Spatzen natürlich.
Doch wenn rein thermisch nichts mehr geht, dann trennt sich schnell die Spreu vom Weizen, denn dann ist alles was zählt das gerinste Sinken. Abends am Hang, eine leichte Brise aus West die langsam immer schwächer wird, das ist das Aussscheidungsrennen am Himmelberg.
Und wer bleibt dann am längsten oben?
Mit W fängts an, mit E hörts auf... *g*

Man sieht sich am Himmel,
Frank
 
Hallo,

zur Erinnerung nochmals das Anforderungsprofil:

Pflichtenheft:
- Thermik tauglich
- gutes Kreisen im Thermikschlauch
- Hangflug
- Rollen und Loops
- wendig
- einfachst zu bauen
- billig

da ich meine Worte mit Bedacht wähle, unterscheide ich zwischen "Thermik Höchstleistung" und "Thermik tauglich"

Eugen's Sharky kreist nun mal gut im Thermikschlauch und bleibt auch im Schlauch drin o h n e viele Korrekturen! Das ist nun mal Fakt! Und dies mit einem EH-Profil!!

Zum Hangflug und wendig ist folgendes zu sagen:
Da mein weiter oben abgebildeter Pfeilnuri (1300g! = gut 30g/m² SPW 160cm MH62) am Himmelberg bei schwacher Abendbrise zusammen mit dem erwähnten "W...e" dem Wurfmäusle von Schnarrenberger (ca. 350g?) mitfliegen konnte, natürlich 2 Stockwerke weiter unten, wo der Wind eben etwas steiler hochkommt und deshalb besser trägt, ist es doch wohl nicht vermessen, zu erwarten, daß ein neueres dünneres Profil und eine wesentlich bessere elliptische Auftriebsverteilung und eine wesentlich geringere Flächenbelastung (mit der Option zu ballastieren) und größerer Streckung eben auch besser fliegt! Zumal festgestellt wurde, daß "extreme Wendigkeit" (WOW!) zu seinen Stärken gehören wird.

Rollen und Loops und wendig
Das was der Sharky am Wierihorn demonstriert hat, hättet Ihr einfach sehen sollen!

einfachst zu bauen
Warum?
1. Weil es immer mehr Luftrowdis gibt, die mit ihren GFK-Hottis ohne Rücksicht auf Verluste durch die Meute fliegen und wenn sie Modelle von Kollegen schrotten nicht einmal daran denken den Schaden, den sie angerichtet haben zu ersetzen, macht es doch Sinn, darüber nachzudenken.
2. Bei böigem stürmischem Herbstwind eben doch schneller geschrottet wird als bei einer leichten Abendbrise. Da es aber mehr Spaß macht und auch eine größere Herausforderung ist, selbst dann noch zu fliegen - zumal dann die Super-schönen-edel-Orchideen gegroundet bleiben oder Zuhause sind, weil das Risiko einfach zu hoch ist - was bedeutet, daß nur noch 1-3 Modelle in der Luft sind, also viel Platz, um zu fliegen was die Kiste hergibt.

billig
1 Empfänger mit Quarz + 2 13mm Servos mit Metallgetriebe + 4 Sanyo NimH 2300mAh Akkus (sehr lange Flugzeiten) + Ortungspiepser (eine feine Sache, hat mir den Verlust von ganzen Modellen in den Bergen erspart! und bei Aussenlandungen die lange Sucherei) kosten zusammen etwa 150 Euronen
Etwas EPP und ein Karbonrohr für den Rumpf, billiges Baumarkt Styro und etwas Glas + Abachifurnier - macht roundabout 50 Euronen.

Also ein Spaßflieger komplett Flugfertig (!) für 200 EUR, der sich nicht wie EPP im Kofferraum verzieht (sorry Peter!) eine gute Profiltreue und Profilgenauigkeit aufweist (hängt am Erbauer), der auch noch schnell gebaut ist und bei stürmischen Bedingungen dank EPP-Rumpf und EPP-Nase auch härtere Landungen verkraften wird.

Dieses Modell soll keinen F3B u.ä. Wettbewerbe gewinnen ;-)
Muß auch keinen Atomkrieg aushalten ...
Bei Bedingungen wo "nichts mehr geht", macht es mir (versteht das bitte als meine absolut subjektive Meinung) einfach keinen Spaß zu fliegen! Da ist das Wurfmäusle ideal! Ein schönes, perfekt gebautes 2-Achs-Modell.

Grüßle Kurt
 

rctoni

Vereinsmitglied
@Kurt:

Bei Bedingungen wo "nichts mehr geht", macht es mir (versteht das bitte als meine absolut subjektive Meinung) einfach keinen Spaß zu fliegen!

Hallo Kurt,

und genau das ist ja der Reiz, "wenn nichts mehr geht". Wenn andere unten bleiben müssen, dann kommt Dein Vogel ins Spiel. Und genau die leichten Verhältnisse trennt dann auch beim pilotieren die Spreu vom Weizen und wenn dann noch ein thermiktaugliches Modell zur Verfügung steht, umso besser. Unter thermiktauglich verstehe ich aber auch ein Bolzgerät, das bei alpiner Hammerthermik immer geht, sogar eine Klotür ist in diesem Moment thermiktauglich. Das muss man schon näher präzisieren.

Auch ein Floater wie z.B. der Tabu ist für Rollen und Loops geeignet, wiedersteht auch kräftigerem Wind, wenn man die Ruder Richtung Strak trimmt, aber hohe Geschwindigkeiten wirst Du damit nicht erzielen. Ist ja auch klar. Doch wenn sogar HLG's Schwierigkeiten haben, mitzuhalten, dann kommt dieser Vogel ins Spiel. Hast Du ja schon oft genug erlebt auf den Nuri-Treffen.
Dadurch ist man aber bei fast jeder Thermiksituation unterwegs und muss nicht auf eine Mindestwindstärke bzw. Thermikbildung warten. Ein Hauch reicht da und wenn es mal besser gehen sollte, kann man ja immer noch ein anderes Teil durch die Luft bewegen. Doch gute bis sehr gute Verhältnisse sind nicht oft anzutreffen und ich möchte dann halt doch fliegen.

Willst Du nun fliegen oder ein Modell durch die Lüfte schippern, wenn mal optimale Bedingungen herrschen, wo man eigentlich alles rausschmeissen kann und jeder fliegt? ;) ;)
Beim Nurflügel wirst Du selten bis nie eine Symbiose, in der ein guter Floater(thermikgeil) bei leichtesten Verhältnissen und Deinen oben aufgeführten Merkmalen, erhalten. Diese eierlegende Wollmilchsau gibt's noch nicht, eher Kompromisse. Deshalb solltest Du Dein Pflichtenheft überdenken.
 

DavidSt

User
Big BLEED

Big BLEED

wie wäre es, "einfach" den BLEED von 1.6m auf 2.0m zu vergrößeren? (bei gleicher flügeltiefe von 230mm, Profil JWL097)

die streckung würde sich von 6.9 auf 8.7 erhöhen.

die Flügelfläche würde sich von 36.8dm2 auf 46dm2 erhöhen

spricht aus aero-damischer :-) sicht irgend etwas dagegen?

gruß

d@vid
 

DavidSt

User
Hartmut Siegmann schrieb:
Nichts dagegen, aber viel dafür. :cool:

Lediglich an der Kurvenauslegung muss man evt. arbeiten, um das deutlich größere negative Wendemoment aufzufangen. Also Ruderklappen/V-Form leicht anzupassen kann notwendig werden.
Siggi

............heißt konkret: weniger V-Form, längere Ruder?

gruß

david
 
Die Chance lag bei 50%: Mehr V-Form, damit das Seitenruder über ein ausreichendes Schieberollmoment verfügt!

Das negative Wende(roll)moment kann man dadurch in den Griff bekommen, indem man dem SR eine Chance einräumt, richtig zu wirken. Mit 0° V-Form passiert einfach folgendes: Das negative Wendemoment schiebt quer, das SR schiebt etwas dagegen, effektiver Schiebewinkel leicht negativ. Damit ist allein das Rollmoment dabei, die Kurve einzuleiten, wobei das Wendemoment leicht dagegenhält (negativ). Dieser Punkt kann so ungünstig liegen, dass sich das negative Wende(roll)moment und das positive Schieberollmoment komplett kompensieren, also die Querruderwirkung vernichten. Was tun? Man muss nur das erhöhen, was man haben will: das positive Schieberollmoment. Wenn man über die V-Form dem Flieger ein gehöriges positives Schieberollmoment zuweist, greift man kräftig ins Seitenruder, unterstützt mit etwas Querruder. Und schon rollt und dreht die Kiste im Langsamflug perfekt ein. Hier greift dann die Kopplung des positiven Schieberollmoments mit dem Rollmoment und schon fliegt sich die Kurve wie von selbst.

Im Schnellflug interessiert uns sowas natürlich nahezu nicht. Gilt also nur für Allroundbretter, wenn man die Flügelstreckung erhöht. Dann muss man etwas die V-Form erhöhen, um dasselbe Kreisflugverhalten hinzubekommen wie mit geringerer Streckung. Der grundsätzliche Effekt der Erhöhung des Schieberollmoments über die Flügelstreckung genügt bei Brettern nicht, das negative Wendemoment wächst hierbei nur überproportional an. Bei Leitwerklern reduziert man bei höherer Flügelstreckung dagegen etwas die V-Form, um dasselbe Kurvenflugverhalten zu bekommen, weil das Schieberollmoment mit höherer Streckung zunimmt, zugleich das negative Wendemoment über das größere SLW-Volumen weniger ausgeprägt auftritt als beim Brett. Also immer aufpassen, um welches Fluggerät es sich handelt. ;)
Siggi
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Toni,

als ich Deinen Tabu letztes Jahr beim Treffen bei schwachen Bedingungen fliegen sah, hatte ich ernsthaft überlegt, dieses Modell anzuschaffen. Doch dann habe ich meinen roten Milan gebaut und hatte viele schöne Flüge, sowohl am Hang als auch in der Thermik. Kreisen im engsten Thermikschlauch ist aber nicht seine Stärke.

Wie ganz oben erwähnt, wurde mein HLG (Falco V von Simprop) geschrottet, da dieses nette Fliegerchen sehr gut flog, habe ich es nun wieder gekauft. Bei www.andys-hobbyshop.de für 120 EUR inkl. Frachtkosten. Unter www.arthobby.com ist ein Bild und die Beschreibung zu finden.

Da ich dato 3 Pfeilnuris habe, sollte der nächste eigentlich schon mal ein Brettchen sein.

Grüßle Kurt
 

DavidSt

User
V-Form

V-Form

Hartmut Siegmann schrieb:
Die Chance lag bei 50%: Mehr V-Form, damit das Seitenruder über ein ausreichendes Schieberollmoment verfügt!

Siggi

immer noch besser als im lotto zu spielen :)

V-Form vergrößern: von welchen dimensionen reden wir da?

=> um 0.5°/Seite oder eher im bereich von 1-2°/Seite mehr?

johannes hat für den original-bleed 2.5°/Seite vorgesehen.

gruß

david
 

Tucanova

User
Brett bei schwachen Bedingungen

Brett bei schwachen Bedingungen

Möchte mal meinen praktischen Erfahrungen hier rein schmeißen:
Bei schwachen Bedingungen am Hang (nur wenig Hangablösung oder geringer Wind an der Kante - keine Thermikblasen!) kannste an deinem Brett sehr schön das ca-max ablesen: die HLGs oder F3jler fliegen bei einem ca von sagen wir mal grob 1,0, dein Brett mit einem ca-max (nicht in Brems-Stall) bei - sagen wir ca 0,7. Und dann fliegen die anderen Dinger tatsächlich immer eine Etage über dir! Am Höhenunterschied kannst Du eine Messlatte anlegen und das ca direkt ablesen. Das ist nun mal so. Damit habe ich mich abgefunden. Mehr kannst du aus einem Brett an Höhe unter den Bedingungen nicht rausholen. Aber 10 Meter über Hangkante kann man auch noch entspannt fliegen. Wenn man höher will, brauchts eine Blase oder ordentlich Wind von vorne oder du fährst gleich mal in die Berge, da hast du beides. Ein Brett fliege ich nicht, um am Abend kurz vor sunset einen Amigo auszustechen. Die Dinger haben eindeutig andere Qualitäten und dafür liebe ich sie...
 
Hallo Tucanova,

also Du schreibst:

"Ein Brett fliege ich nicht, um am Abend kurz vor sunset einen Amigo auszustechen. Die Dinger haben eindeutig andere Qualitäten und dafür liebe ich sie..."

Könntest Du in Stichworten die Qualitäten beschreiben?

Grüßle Kurt
 
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