Saubere Trennfuge, wie ???

sualk

User
Hallo Harzpanscher,

ich bin gerade wieder (Winterzeit = Bauzeit) dabei, das Urmodell eines Rumpfes, für ein Delta mit Druckantrieb, fertig zu stellen.
Eigentlich funktioniert die GFK-Bauerei bei mir ganz gut, einzig, eine saubere Naht habe ich eigentlich noch nie hinbekommen.

Ich Dichte die Fuge zwischen Trennebene und Urmodell mit der blauen Kentmasse von R & G ab.
Bevor ich das Urmodell in der Trennebene platziere wird mehrfach gewachst und poliert. Nachdem dann mit Knetmasse die Fuge abgedichtet ist, sieht alles noch schön eben aus.

Durch das erneute, mehrfache Wachsen und polieren, fällt dann die Kentmasse an einigen stellen etwas ein, vermutlich durch das Lösungsmittel im Wachs, und ergibt letztendlich keine saubere, messerscharfe und gerade Trennfuge.

Meine Idee war nun die, wenn die eine Seite laminiert ist, das Urmodell aus der Form zu nehmen, die Trennebene (eventuell mit einem Bandschleifer) bündig zu schleifen, das Urmodell wieder in die halbe Form einsetzen und dann die andere Seite zu laminieren.

Vermutlich werde ich allerdings das Urmodell nicht mehr sauber, saugend in die halbe Form bekommen und an die Trennfuge wird vermutlich sogar eine Absatz entstehen.

Wie macht Ihr das und was benutzt Ihr um die Fuge zwischen Trennbrett und Urmodell abzudichten.

Noch ne Frage. Wenn ich das fertige Bauteil aus der Form genommen habe, bekomme ich die überstehenden Rest der Trennfuge meist nicht sauber abgeschnitten (mit Cutermesser).
Ich Tempere das Bauteil in der Form, wodurch das überstehende Material der Trennfuge sehr hart und spröde wird.
Um eine einigermaßen saubere Fuge zu haben, schleife ich anschließend, mit großem Zeitaufwand bündig.

Habt Ihr hierfür spezielle Ticks, bzw. Werkzeuge?
 

Martin Petrich

Moderator
Teammitglied
Hi!
Bei mir ist auch grad Bauzeit angesagt!
Momentan versuche ich mich auch an einer "richtigen" Form, wobei die Fuge auch mit Knete verfugt wurde... was dabei rausgekommen ist, sieht man hier:
400_3261346135633462.jpg


Um die Fuge zu erkennen, bitte hier klicken

Also das gleiche Problem wie du es auch hast.

Mir wurde angeraten Acryl zu nehmen.
Fuge "zuspritzen" und dann mit einem rechtwinkligen Gegenstand (Geodreieck, Spachtel) abziehen.
Allerdings kann es (wie bei mir) vorkommen, dass das Acryl auch ein wenig einsackt, daher erst trocknen lassen, und gegebenenfalls nochmal eine Schicht drauf.
Hinterher kannst du das vorsichtig mit einem Stechbeitel o.ä. abkratzen und wie Oberfläche ist wieder ordentlich.
Die Tipp´s hab ich von Eike.
MfG Martin
 

Jaw

User
Hallo Klaus,

trenne dein Modell schön ein, am Besten noch gescheites Packtape auf das Urmodell, und benutze dann Polyester-Spachtel. Die "Buckel", die durch die Spachtelmasse entstehen kann man beim fast ausgehärtetem Spachtel mit nem Messer grob wegkratzen/schneiden und später mit nem Klotz runterschleifen. Wenn du das machen solltest, vergiss nicht den Spachel am Ende der Aktion mit nem feinen Schleifpapier zu schleifen (damit das Formenharz nicht in den Riefen verklebt). Stabile und scharfe Kanten sollten da eigentlich ohne Probleme entstehen.
Unterfüttern kann man das alles ja irgendwie mit Tape, damit die Spachtelmasse nicht durchtropft, ne? :) .

Achso, vergiss die Harzrinne nich, wir haben es leider bei den letzten Formen vergessen.... und jetzt haben wir den Salat :cry:


Grüße Jan
 
Ich möchte den Tip von Jan noch etwas ergänzen.
Die verwendung von Polyesterspachtel aus dem Baumarkt ist zu empfehlen für die Abdichtung der Formtrennebene zum Urmodell. Ich behandle das Urmodell auch vorher mehrfach mit Wachs und fülle den Zwischenraum (Trennbrett zu Urmodell) mit dem Polyesterspachtel auf. Nach dem aushärten wirde das Urmodell vorsichtig herausgenommen und die Trennebene auf der gesammten Fläche verschliffen. Dann wird beides, Trennebene und Urmodell gesäubert und nochmals gewachst. Dann das Urmodell in die Trennebene versenkt und die Naht nochmal mit Wachs eingestrichen und anschließend alles poliert.

Jan, warum positionierst Du noch eine Harzrinne in eine Rumpfform? Habe ich bisher noch nicht gemacht! Bringt das eine Verbesserung bei der Naht des laminierten Rumpfes? Ich stelle meine eigenen Rümpfe seit 30 Jahren her, habe aber immer irgendwo an der Naht der Naß in Naß hergestellten Rümpfe Blasen im Nahtbereich. Bringt so eine Harzrinne, vielleicht mit ein paar Riefen oder kleinen Kanälen von der Rumpfkante der Form zur Harzrinne, die Lufteinschlüsse besser raus, wenn man nach dem Zusammensetzen der laminierten Hälften die Naht mit einem Roller andrückt?
Ich möchte bei großen Rümpfen wie meiner BS 1 oder ASH25 nicht mit einem Foliensack arbeiten und die Naht mit Überdruck anpressen. Das geht bei F3B oder sonstigen kleineren Rümpfen mit kleine Querschnitten gut.
 
Hi leutz

für eine schöne trennfuge erstelle ich ein teilbares urmodell!
zum urmodellbauen nehme ich eine knetmasse aus dem automobil-design-bau. diese superclay wird mit dem ziehhobel oder mit fräsen bearbeitet.

ich beginne mit dem zusägen der trennbretter, diese haben etwa 5mm untermass und sind mit zwei bolzen/hülsen verzapft. nun wird warmes clay aufgebracht, in form gehobelt und mit schablonen geprüft.
je nach anspruch kommt die polierte naturoberfläche oder 2K-hochglanzlack als urmodelloberfläche zum einsatz.
mit einer rasierklinge schneidet man nun das urmodell auseinander, verzapft es auf ein trennbrett und baut die eine formenhälfte mit laminierkeramik (gelcoat, BW-flocken, keramik mit 260gr-matte) auf.
trennbrett weg, formverzapfungen/verschraubungen ran und eintrennen, nun zweite urmodellhälfte ran, die zweite formhälfte laminieren.

dieses vorgehen führt zu messerscharfen formrändern und damit schönen nähten..
 

Giotto

User
Von was für einer Harzrinne in der Rumpfform sprecht Ihr?
Gibt es da allenfalls ein Bild oder eine genauere Erklärung?
 

sualk

User
Hallo Leute,

das mit der ‚Harzrinne’ habe ich auch nicht verstanden.

Die Idee mit dem Autospachtel und anschließenden Bündigschleifen finde ich super. Allerdings sehe ich die Gefahr, dass anschließend doch noch ein ganz feiner Spalt zwischen Urmodell und Trennebene bleibt, oder füllt sich dieser Spalt mit Wachs, bei dem mehrfachen eintrennen nach dem erneuten einlegen.

@Christian
Lufteinschlüsse in der Fuge habe ich bei dünnen Rümpfen nicht mehr durch den Einsatz von Drucksack (Modellierballons).

Wenn ein Drucksack nicht möglich ist, arbeite ich mit zwei Hälften und Gewebeband. Auf die Fuge spritze ich dann vor dem zusammenfügen zusätzlich eingedicktes Harz.
 

Jaw

User
Harzrinne

Harzrinne

Guten Morgen,
*räusper*, ich habe wohl heute Nacht vergessen, das ihr ja alle naß in naß laminiert, Sorry. Schon seit geraumer Zeit ärgere ich mich, das bei den bisher zwei Formen (Seitenruder und Höhenleitwerk) die wir für die LS 8 endgültig fertig haben, keine Harzrinne eingebaut wurden. Doch beim Flügel, werde ich meinen Grips einschalten und mich durchsetzen :D . Die endgültigen Rumpfform, wo wir in dieser Dimension aber nicht naß in naß laminiernen werden, bekommt aber eine Rinne. Jedes Milimeterchen Naht ärgert :)
@ Giotto und Sualk: Wenn man "trocken verklebt, weicht das eingedickte Harz ja zwischen die Formen aus =dickere Naht.



Rinne.JPG

Ist zwar kein Dali, aber ein "Paint" :)
18meter.jpg
 
@sualk (seltsammer Name ;) )
Harzrinne wie bei der Endleiste einer Flächenform mit ein paar Millimeter Abstand zur Rumpfkante.

Der wirklich nur sehr kleine Spalt nach dem Abdichten der Trennebene mit Polyesterspachtel wird mit Wachs abgedichtet, habe ich doch beschrieben.

Das mit dem Drucksack habe ich auch erwähnt, geht aber nicht bei großen Rümpfen. Deine Methode mit dem Band ist nicht die beste, da nicht Naß in Naß möglich. Die Naht wird dadurch der Schwachpunkt des Rumpfes. Ich lasse die Laminatlagen lieber überlappen im Naß in Naß Verfahren. Mit dem Nahtband kommt es zu einer deutlichen Schwächung des Rumpfes. Wozu legt man die Gewebelagen orientiert nach Faserrichtung entsprechen der auftretenden Belastung in die Form ein, wenn dann an der Naht umlaufend alles nur mehr oder weniger Stumpf zusammengeklebt wird. Das nachträgliche einbringen des Bandes auf schon ausgehärtetes Epoxidharz hat auch nicht die Verbindungsfestigkeit wie im Naß in Naß Verfahren. Zusätzlich eingebrachte Harzmengen sind für die Festigkeit und das Gewicht des Rumpfes noch schlimmer. Dann lieber ein paar wenige Blasen in kauf nehmen, einen optimalen Verbund haben und diese Blasen nachträglich aufstechen und mit Spachtelmasse füllen.
 
Also ich mach meine trennebenen mit kerzenwachs. Das Urmodell wird von unten mit Plastilin ins trennbret geheftet. Große spalte mit klopapier gestopft, und dann einfach kerzenwachs rundum in den spalt träufeln. Danach mit nem scharfen spachtel abziehen. Wachsen braucht man die kante dann natürlich nicht mehr *gg*
Die ersten paar wachsschichten vor dem einsargen aufbringen hilft, da man so nicht so die gefahr läuft beim wachsen das urmodell aus dem trennbrett zu drücken....
Meine Trennfugen sind messerscharf und schnell erstellt.

Bei meinem nächsten Projekt werde ich allerdings noch einen schritt weiter gehen und das Urmodell inklusive Trennebenen aus Ureol fräsen lassen, und dann die Form direkt darauf aufbauen.

Gruß
Hank
 

sualk

User
Hallo Christian,

@sualk (seltsammer Name )
Lies den Namen mal in umgekehrter Reihenfolge der Buchstaben.

Also Probleme mit zu hohem Gewicht und zu geringer Stabilität hatte ich bisher nicht. Allerdings muss ich zugeben, dass ich bisher immer nur kleiner Teile und nicht so große Rümpfe wie du gebaut habe.

Also das mit der sauberen Fuge, werde ich wohl, dank eurer Hilfe, in Zukunft besser hinbekommen.

Was mich noch ein bisschen ‚drück’ ist die Frage mit dem Versäubern der Rumpffuge. Kann mir da noch jemand Tipps geben.
 
Hallo Klaus,
danke für die Aufklärung zu Deinem Namen, bin nicht drauf gekommen den mal rückwärts zu lesen.

@Hank,
Gute Idee die Trennfuge mit Kerzenwachs zu verschließen.
 
saubere trennfuge, wie???

saubere trennfuge, wie???

Hallo Klaus,

ich dichte die Trennebene immer mit eingedicktem Laminierharz ab.
Als Füllstoff nehme ich Microcellulosemehl. Den Überstand kann man fast bis auf Null runterhobeln, das Hobeleisen ist dann zwar stumpf, aber das kann man ja schärfen.
Der Vorteil gegenüber Polyester ist, daß der Volumenschwund sehr gering ist
und dadurch eine fast wasserdichte Fuge hat. Das Urmodell kann man nach dem ersten abformen aus der Form nehmen, wenn es massiv ist, also nicht hohl. Dann kannst Du die Trennebene noch etwas überschleifen und den Grat,
durchgelaufenes Formenharz beseitigen. Wenn Du diesen Grat nicht entfernen würdest, würdest Du Ihn bei der 2. Hälfte mit abformen und hättest weniger Scharfkantigkeit als in der ersten Formhälfte.
Um das ausgeformte Urmodell aus der 1. Hälfte wieder hereinzubekommen folgender Trick:( Urmodell geht dabei aber oberflächenmäßig kaputt)
Seite des Modells, die bereits abgeformt ist mit 80 er Papier anschleifen,
1. Formhälfte gut eintrennen, Modell mit Vakkuum einkleben.
Die Schlefriefen nehmen das Harz auf und das Modell sollte fast 100% wieder drin sein. 2. Formhälfte bauen.
Das gibt Formkanten, an denen Du dir die Finger aufschneiden kannst.
Mit einer umlaufenden Harzrinne habe ich bei umpfformen auch schon gearbeitet, Vorteil: die Schrauben sind nicht mit Harz verschmiert.
Nachteil: blöd zu reinigen.
Gruß
Thomas
 
Saubere Trennfuge!!!

Saubere Trennfuge!!!

Hallo!

Für ne saubere Trennfuge zuerst Trennbrett und Modell wachsen, einlegen ins Trennbrett und mit der Modelliermasse abdichten, die Modelliermasse brauchst nicht wachsen ( eh klar ), dadurch kein Einfall und Ergebnis : pipifeine Fuge.
Auf der anderen Seite einfach die Masse wegritzen oder mit Trennwachs z.B. wegwaschen, funktioniert wunderbar.

Liebe Grüße

Daniel Lesky
 
Hallo, Klaus,

lese ich da "Delta mit Druckantrieb"? Da ich bekennender Delta-Fetischist bin, wäre ich an ein paar Eckdaten interessiert: Spannweite, Motorisierung. Handelt es sich dabei um eine Eigenkonstruktion?

Ich baue selbst gerade eine Delta-Ente mit 10ccm Motor (Druckantrieb). Wenn du mal ein Bild oder eine Skizze hättest?

Liebe Grüße und guten Rutsch

Schorschie
 

dkeil

User
Hallo zusammen,

hatte folgenden "Geistesblitz": Idee einer etwas anderen Trennebene.

Anstelle des Trennbrettes nur eine Wanne in die eine Spachtelmasse, wie z.B. Estrichausgleichsmasse, eingefüllt wird. Nun kann das Urmodell von oben an Halterungen befestigt abgesenkt werden, so daß nur noch exakt die Hälfte herausschaut. Somit ist das Thema Spachteln der Trennfuge erledigt.

Ich bin gerade an Versuchen mit unterschiedlichen Materialien. Problem ist, daß alles auf Wasserbasis ist und demnach Schrumpfung unterworfen ist.

Wenn es funktioniert, wäre es eine superschnelle, einfache Methode.

Hat jemand sowas schon mal versucht und kann weitere Tipps geben.

Danke und Grüße von einem der mindestens die 10. "letzte Form" baut.

dkeil
 
saubere trennfuge, wie???

saubere trennfuge, wie???

Hallo dkeil,

so etwas ist mir auch schon mal durch den Kopf gegangen, versuch es doch mal mit Acrystal. Das ist ein Acrylharz auf Wasserbasis und hat einen geringeren Volumenschwund als Epoxidharz.
Das Problem sehe ich aber im präzisen Ablassen des Modells in die Einbettungsmasse.Außerdem hält sich die Wärmebildung auch bei großen Volumen in Grenzen.
Gruß
Thomas
 

dkeil

User
Hi Thomas,

hört sich gut. Das Absenken wäre mit an Saugnäpfen befestigtem Urmodell über Gewindestangen und einer Art "Galgengestell" zu machen. Ich werde als Masse noch "Alabit" ausprobieren, gibt's bei Obi und ist eigentlich ein Gips zum Modellieren.

Ich baue übrigens meine Formen dann mit M1 Gewebe von R&G, verwende statt der s..teueren Laminierkeramik, Flex-Fliesenkleber (PCflex) in einer Konsistenz wie Ketchup. Also auch hier ein alternativer und wesentlich billigerer Weg. Die Form muß dann nur ca. 1 Woche im Heizungskeller trocknen und später noch von außen mit einem Harzanstrich versiegelt werden.

Viele Grüße aus der Rhön

dkeil
 

sualk

User
Hallo Schorschie,

das Delta ist eine Eigenkonstruktion.

Hier eine Skizze

Plan.jpg

Das Delta nach dem erfolgreichen Erstflug durchmeinen Testpiloten Thomas.

Foto.jpg

Getestet haben wir mit einem Flyware F5 an 8 Zellen. Flog damit richtig gemütlich.

Zweiter Test mit einem 10er OS. Damit ging das Teil wie Hölle und ist dann auch durch Ruderflattern gestorben.

Der Rumpf vom Prototyp wurde mit der Bandsäge aus Styrodur ausgeschnitten, geschliffen, 2 Lagen 163er Glasgewebe und Lack aus der Sprühdose.

Die hellen Stellen am Rumpf stammen vom Absturz beim Erstflug. Für den Erstflug hatten wir den Schwerpunkt 10 mm vor die berechnete Stelle gelegt. Ermittelt hatte ich den Schwerpunkt mit einem Programm aus dem Netz.

Da der Schwerpunkt berechnete Schwerpunkt inkl. Den 10 mm Zugabe um ca. 30 mm zu weit hinten lag, was das Teil einfach nicht fliegbar.
 
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