PU Kleber mit langer Vearbeitungszeit, woher???

amoc

User
Hallo zusammen,

Ich bin auf der Suche nach einem PU-Kleber mit langer Verarbeitungszeit (60 min).
Gefunden habe ich bisher
- Belizell 60, den gibt es aber nur in kleinen Gebinden und ich finde ihn recht teuer (brauche erstmal 1kg)
- Ponal Construct L Speed, aber offensichtlich nur für Gewerbetreibende in großen Mengen...
- bei Ottocoll sieht es wohl so aus wie bei Ponal...

Hat jemand von Euch eine Idee, wo ich so nen Kleber her bekommen kann?
Kennt jemand Alternativen?

LG,

Andi
 
Hallo Andy
suche mal nach "Rakoll Icema R 145/31"
Offene Zeit 45 min
Presszeit 60 min
Gebinde 1 Kg
Farbe gelb

kann den PU auch besorgen
 

amoc

User
Hallo Friedrich,

hört sich soweit ja gut an.
Hast Du (oder jemand anderes) schon Styro-Abachi-Flächen damit gebaut?
Wie ist die Festigkeit (u.a im Vergleich zum Fermacell)?
Und wie sieht es Preislich aus?

Viele Grüße,

Andreas
 

Gast_8039

User gesperrt
Hallo!
Wie bei allen PU, hängt die offene Zeit v.a. von der umgebenden Feuchte in Kombination mit der Schichtdicke ab. Feuchte beschleunigt generell, daher für lange Verarbeitungszeit das Holz für die Beplankung ggf. trocknen. Dies dürfte eine größere Auswirkung haben als die Art des Klebers.
Die Festigkeit der Klebung Kern/ Decklage ist in der Regel enorm, aber Verträglichkeit mit Styro ist langzeitig zu prüfen bzw. auf Erfahrungen zurückzugreifen. Mit einem Jowat-Typ gab es m.W. vor einigen Jahren mal ein Problem, Ottocoll P410, Ponal oder Belizell habe ich noch nix Negatives gehört. Ich verwende den Ottocoll P410 mit prima Ergebnis.
 

amoc

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hallo Achim,

der ottocoll p410 scheint das zu sein, was ich suche.
Allerdings brauche ich erstmal nur 2 Liter...
Hast Du ne Ahnung/Idee, wo man kleinere Mengen herbekommen kann?

LG,
Andi
 

Gast_8039

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Hallo!
Ich habe noch welchen (ca. 8-10 Liter). Kann Dir gerne was zuschicken -> PN oder Email (s. Profil).
Allerdings sind 2 Liter ein Haufen Zeugs! Und ich würde das für den Hausgebrauch in kleinere Gebinde umfüllen, damit möglichst selten geöffnet wird und Feuchte reinkommt.
 

Krauti

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Hey,

Man bekommt den Soudal 40P für wenig Geld. Der taugt sehr gut zum Beplanken. Ist Styroverträglich und dringt recht tief ein. 60min scheinen so in etwa seine Verarbeitungszeit zu sein, dabei schäumt er aber schon leicht. Mit Feuchtigkeit wird das alles viel hektischer, schäumt dann aber auch kräftiger. Ein 1:1 Gemisch mit Weißleim sorgt für leichte, großflächige Verklebungen, da es extrem schäumt.

Wilhelm
 

Gast_8039

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Hallo!
Bitte PU nicht mit Weißleim mischen. Das Schäumen kommt vom im Leim enthaltenen Wasser aber der Weißleim stört höchstwahrscheinlich die Kettenbildung des PU. Auch sollte die Feuchtezugabe in den PU nicht zu reichlich sein!
Bei der Produktinfo von Soudal steht, dass für Isolierstoffe geeignet jedoch nicht für Styropor!
 

Krauti

User
Wieso haben manche Leute immer so eine Angst einfach Erfahrungen zu benutzen, statt zu hinterfragen?!

Ich hab schon viele Flächen beplankt und andere Styroteile verklebt. Mir sind erst 2 Häuser durch undefinierbare exothere Reaktionen abgebrannt:rolleyes:
Denke es ist sicher. Wer Angst hat, lässt den Weißleim weg.

Wilhelm
 

Gast_8039

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Wieso haben manche Leute immer so eine Angst einfach Erfahrungen zu benutzen, statt zu hinterfragen?!

Wilhelm

Weil manche ein entsprechendes Studium durchlitten haben und daher ungefähr wissen was in der Polymerchemie so passieren kann... und nebenbei auch Flächen bauen?

Ich hab schon viele Flächen beplankt und andere Styroteile verklebt. Mir sind erst 2 Häuser durch undefinierbare exothere Reaktionen abgebrannt:rolleyes:
Denke es ist sicher. Wer Angst hat, lässt den Weißleim weg.
Sorry, es scheint mir nicht sorfältig durchdacht, was Du da so von Dir gibst und lesen ist auch nicht Deins, wie?
Es geht nicht um Angst oder Sicherheitsbedenken, sondern darum ob man die Klebstoffeigenschaften verbessert oder verschlechtert, indem man völlig unterschiedliche Polymere mischt. Und Deine Erfahrungen zu benutzen ist teuer und gefährlich, wenn`s schiefgeht. Ich habe schon genug miese Klebungen und delaminierte Flügel gesehen, wo die Ursachenforchung schwieriger war. Z.B. ein bestimmter, beliebter Jxxxx PU-Kleber, der plötzlich angefangen hat das Styro innerhalb von ein paar Wochen zu zersetzen.... war damals nur ne kleine Rezepturänderung beim Hersteller.... Deshalb im Zweifel Hinweise ernst nehmen, vor allem wenn sie ausdrücklich Styropor ausschließen!
 

Krauti

User
Oha, ganz schlimm... Der bekannte Leim von Jowat wird ja auch erst seit ein paar Jahren verwendet. Welches Styro war das? Bei Styropor und Styrodur passiert nichts, wie ich das mitverfolgen kann. Man unterhält sich ja als Aircombatpiloten auch. Hab noch nie von einem PU gelesen, der Styro auflöst.
Der Soudal löst kein Styro auf, das ist sicher. Zumindest nichts, was käuflich ist und ich habe sehr viele Sorten durch, von verschiedensten Herstellern.

Nun gut, jeder, wie er meint.

Wilhelm
 

amoc

User
So, hab mich nochmal in die PU-Kleber-Welt eingelesen.
Bin auf den COLLANO Semparoc 60 gestoßen.
Hat den schon mal jemand hier verarbeitet, insbesondere für Abachi-Beplankungen mit GFK-Einlage?

Im Forum habe ich nur was zum Semparoc Rapid K, der wohl sehr weich bleibt im Gegensatz zum Fermacell.
 

BZFrank

User
Hallo!
Bitte PU nicht mit Weißleim mischen. Das Schäumen kommt vom im Leim enthaltenen Wasser aber der Weißleim stört höchstwahrscheinlich die Kettenbildung des PU.

Kann ich aus jahrelanger Erfahrung nicht bestätigen. Bei mir kommt PU + Weissleim (PU-Max + Ponal) oft zum Einsatz, man muss nur auf das Mischverhältnis achten. Festigkeit ist gut, Langzeithaltbarkeit der Klebung ist gut, weniger Weissleim -> zäher, mehr -> härter, bei Zweifel einfach eine Probemischung anrühren und testen.

Gruß

Frank
 

Gast_8039

User gesperrt
Hallo!
Das hier
weniger Weissleim -> zäher, mehr -> härter
ist für 1-K PUR üblich und vermutlich dem im Weißleim enthaltenen Wasser geschuldet.

Erfahrung hin; Spekulation her: Nochmal! Das Vorgehen ist zumindest undeterminiert und kann schiefgehen! Daher keine generelle Empfehlung, bitte! Was ihr macht, ist eure Sache. Gefühlt "Hart" heißt noch lange nicht, dass die Eigenschaften der Polymermatrix denn auch wirklich in Ordnung sind. PUR-Chemie ist ein fast unendlich weites Feld...
 

BZFrank

User
Ist sehe das Problem nicht, vorausgesetzt man macht vor der Klebung Testmischungen.

Das Mischen von PUR und PVA ist gängiger Stand der Technik, siehe z.b. http://www.google.com/patents/US5047441

"It has been unexpectedly discovered that the use of a polyvinyl acetate/allyl alcohol random copolymer in a urethane foam results in a foam having improved K factors requiring a reduced amount of chlorofluorocarbon as a blowing agent, is tolerable to an increased amount of water as a blowing agent without sacrificing insulation properties and maintains a suitable density and porosity"

Gruß

Frank
 
Das Patent ist 20 Jahre alt, von "Stand der Technik" kann man dann wohl kaum reden?

Wenn ich es richtig lese, ging es darum die fluorhaltigen Treibstoffe zu reduzieren, gleichzeitig erhielt man einen Schaum mit verbessertem K-Wert (Isolierung), erhöhtes Aufschäumen kann man einfach durch das anfeuchten einer Seite erreichen. Dadurch kann ich auf der anderen Seite sparsamer auftragen und habe dadurch wieder mehr Zeit zum verarbeiten.
 

Gast_8039

User gesperrt
Und PVA sind Polyalkohole, die im Prinzip kompatibel mit PUR (Diisocyanat/ Polyol) sind. Anders mag es mit gewissen wasserbeständigen Weißleimen aussehen, oder wenn Hilfsstoffe/ Additive ins Spiel kommen. Auch die PUR-Chemie kann enorme Unterscheide aufweisen, die nicht gleich erkennbar sind. Also bitte Vorsicht, nicht generell empfehlen, auch wenn es Mischungen geben mag, die funktionieren...
 

BZFrank

User
Hans,

Das Patent ist in der Tat so alt - damit ist es "Stand der Technik" bei jeder Patentneuanmeldung. Es ist schlicht bekannt das es "so geht". Es geht in der Schrift zwar primär um die Insulationsfaktoren, aber nicht nur. Mit der gezielten Beimischung von PVA kann man

a) mehr Wasser verwenden und damit
b) eine höhere Aufschäumung erzielen

ohne das das Ergebnis zu spröde / grobporös wird (was es mit einer vergleichbaren Menge von "nur Wasser" würde). Achim behauptet hingegen das das Beimischen von PVA generell schlecht wäre. Das ist nicht der Fall wenn man weiss was man tut.

Gruß

Frank
 

BZFrank

User
auch wenn es Mischungen geben mag, die funktionieren...

Und nichts anderes sage ich hier. Man sollte immer Probemischungen machen und das Ergebnis sich anschauen. Im Falle von PU-Max und Ponal Classic kann ich nach langen Jahren jedoch mit grosser Sicherheit sagen das es funktioniert. Das Ergebnis ist feinporiger als nur mit Wasser und bleibt flexibler. Ich benutze es gern als Füllstoff bei Reparaturen.

Gruß

Frank
 
Ich benutze es gern als Füllstoff bei Reparaturen. Gruß Frank

aha, jetzt ist es raus, ich fragte mich die ganze Zeit: wofür braucht er das?;) Ich werde es mal probieren.

Ob PU durch anfeuchten grobporiger wird, hängt vom jeweiligen Kleber und der zugesetzten Wassermenge ab, da kann man auch fein dosieren.
Grossflächige Verklebungen kann ich mir mit der Mischung PU/Weissleim jedoch nicht vorstellen, hast du das schon versucht?

Der TS hat nie erwähnt wofür er die gesuchten 2 Liter verwenden will, meldet sich auch nicht mehr...
 
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