2 Yachten mit Ente

zu meiner Überraschung fand ich doch bereits heute im katholischen Tageblatt "Die Kutte gibt nicht nur dem verwelkenden Leib des Rockers oder Fußballfans ein zu Hause - monk rules ok" der östlichen Region Hamburgs folgenden Artikel über ein erst am vergangenen Sonnabend in Geesthacht aufgenommenes Photo unserer Boote:



Hundert Meisterwerke besprochen in mehr als
hundert Worten zum Sonntag.


Heute:


2 Yachten mit Ente
von Eric Lhoir




Lassen Sie mich heute zum erstenmal nicht über ein Gemälde, sondern über ein Photo schreiben . Allerdings nicht über irgendein Photo, sondern über das Photo „2 Yachten mit Ente“ von Eric Lhoir. Wobei der Künstler uns schon im Titel versucht in die Irre zu führen.

Handelt es sich doch bei der Ente (anas), in der Mitte des Bildes, zu einem Viertel verdeckt durch eines der beiden Boote, offensichtlich um ein Wasserhuhn (fulica). Oder eben doch um eine Ente ? Wer will es in diesem Licht genau bestimmen. ? Ist es denn überhaupt wichtig? Ist es doch in jedem Fall eine von Gott geschaffene Kreatur, der durch die Positionierung mittig im Bild ihres im Gegenlicht schwarz wirkenden Leibes eine zentrale Rolle zu kommt. Ebenso wie den 2 Booten, jene Wirklichkeit gewordenen Träume des Menschen es Jesus gleich zu tun und sich über das Wasser fortzubewegen und somit dieses Element zu beherrschen.

Somit wird der Gegensatz deutlich: hier die von Gott geschaffene Kreatur, dort die von Menschenhand nach neuesten Erkenntnissen der Wissenschaften hergestellten künstlichen Modelle.

Beide scheinbar friedlich vereint auf dem, den größten Teil unserer Erde beherrschendem Element: dem Wasser. Der Eindruck des Friedlichen wird durch die Ruhe des Gewässers verstärkt.

Doch lassen wir uns nicht täuschen !

Die gleißende, asymmetrische Spiegelung der Sonne auf dem Fluß mit der sich darüber befindenden roten, geradezu teuflischen Lichtreflektion zerstört diesen Eindruck nachhaltig.

Das Gesamtwerk farblich gehüllt in ein kaltes, bizarres Blau vermittelt eher den Eindruck einer surrealen, unnahbaren, fremden, wenn nicht gar menschenfeindlichen Welt, denn den Einklang der göttlichen Natur mit den von Menschen erschaffenen Dingen.

Und auch wenn unsere Augen den Blick vom Focus des Bildes auf die Gesamtheit des Kunstwerkes erweitern, wird der Gegensatz, der symbolisierte Widerspruch in sich mehr als deutlich.

Die größte Fläche des Bildes ist erfüllt von einem ruhig dahinfliessenden Strom, Sinnbild der vollendeten gottgewollten Natur. Und im Gegensatz hierzu - rechts oben - eine Brücke, eine stählerne Konstruktion, der Versuch des Menschen die Natur zu bezwingen und ihrer Herr zu werden und die, den ganzen oberen Bildrand einnehmenden Anreihung von quaderförmigen Skulpturen mit ihren harten und unnatürlichen, sich klar vom wolkenlosen Himmel abzeichnenden Konturen. Noch verstärkt wird hier der Eindruck des Nichtfriedlichen, des zerstörerischen Einflusses des Menschen auf die Natur durch die – nicht einmal bis zur Gänze abgebildeten – 5 Bäume ohne jegliches Laub, ohne auch nur den Anflug von etwas Lebendigem. Ja sogar beschnitten, kastriert und dadurch zerstört ausgerechnet der Größte – links oben im Bild – der toten Bäume.

Die Wirkung des Bildes könnte den Betrachter verzweifeln lassen, ohne Hoffnung auf Besserung in dieser furchtbaren und kriegerischen Welt, in der Mensch gegen Natur und die Natur gegen den Menschen zu kämpfen scheint. Wenn da nicht – mittig rechts oben – ein Paar, offensichtlich ein Mann und eine Frau Hoffnung verkörperten !

Über die auf den ersten Blick erschreckend direkt in das Auge des betrachters springende rote Farbreflektion stellt der Künstler Mann und Frau. Die Farbreflektion wird jetzt zum Symbol der Erleuchtung - hier weist Lhoir wie schon in seinen früheren Werken mit leichter Hand auf die Dualität aller Dinge hin - stellt sie geschickt zwischen Mensch und Boot (des menschen Schöpfung). Der Mensch, ein Adam und eine Eva, nicht zu groß abgebildet ohne Kind quasi erst am Beginn der Fortpflanzung ! Hoffnung keimt auf und ist bereit zu wachsen.

Ja es gibt noch Hoffnung, wenn wir nur glauben !

Und genau das will uns Lhoir mit diesem Meisterwerk der photographischen Kunst sagen:

Wir müssen nur glauben


Pitadevil
 

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