Moin Hannes,
meine 27 lag für ca. 10 Jahre unberührt in Kellern (Umzüge, Hausbau, ...) und gerade vor wenigen Monaten habe ich sie ungeflogen verkauft, weil ich doch fast ausschließlich im Flachland fliege, unsere Schlepper ein Fall für sich sind und die 27 eher etwas für den Hang ist.
Kaufmotivation war seinerzeit: Bruno Rihm, den ich am Hang mit dem Modell getroffen hatte. Neben meiner gemütlichen Ka6E von MPX, sollte die ASW27 das Geschwindikeitsspektrum nach oben hin abdecken.
Die ASW ist zügig unterwegs, kann aber Dank der Klappen auch einigermaßen gut in der Thermik geflogen werden, Domäne liegt aber eindeutig beim schnellen Gleiten und was man daraus macht. Kunstflugeinlagen stellen kein Problem für die Zelle dar. (Unter Kunstflug verstehe ich keine 300m Stürze mit anschließend digitaler HR-Betätigung). Die Geschwindigkeit wird durch die sorgfältige spielfreie Anlenkung der Wölbklappen begrenzt.
Während die aktuelle Original 27 über Winglets verfügt, finden sich am Modell leicht nach oben gezogene Randbögen wieder. Die Erstellung der Formen liegt auch sicher ca. 12 Jahre zurück.
Die gelieferten Bauteile waren (sind?) sehr OK und das Geld wirklich wert. Bei mir war der GfK-Kabinenrahmen mit dem Klappmechanismus versehen und am Rumpf montiert, die Haube lag fertig, also wirklich paßgenau zugeschnitten, zum Verkleben vorbereitet dabei. Flügel und Leitwerk haben eine stabile, druckunempfindliche Oberfläche und konnten angesteckt bzw. geschraubt werden, paßte alles ohne Nacharbeit. Kabel für die Flügelservos waren im Flügel vorhanden. Nur der beiliegende GfK-Streifen für die Störklappenabdeckung mußte angepaßt werden. Allerdings war keine Dichtlippe an den Flügelklappen, die als Elasticflap anscharniert wurden.
Vermutlich immer noch ein sehr kaufenswerter Flieger in der handlichen 'Knapp-unter-4m-Kategorie' mit gutem äußeren Erscheinungsbild. (Es gibt da so ein paar Pseudo 27, z.B. ohne WK, da gruselt es mich...brrr). Inwieweit Scaleambitionen befriedigt werden können, überlasse ich lieber anderen, die davon Ahnung haben.
Ich glaube der Sohn von Bruno Rihm ist in die Fa. Paritech involviert und führt die Produktpalette seines Vaters weiter. Ich kann mir schwer vorstellen, daß die Qualität dabei leidet.
Jörn Meyer