Hi,
natürlich kann man - im Einzelfall - auch mal ohne HR sicher und (fast) unbeschädigt landen.
2003 ist mir das hier passiert (Text aus dem entsprechenden L-213A-Thread "Ooops - I did it again...":
Hi zusammen,
am Sonntag ist meine L-213A (man erinnert sich vielleicht an den Thread Absturz einer L-213A) erneut unplanmäßig vom Himmel gekommen ...
Aber: History repeats - fast ohne Beschädigungen.
Was ist passiert?
Es war der fünfte Flug an dem Tag (ich sage jetzt einfach nicht, dass es der letzte sein sollte). Da wollte ich es noch mal richtig krachen lassen - und das habe ich auch: Nach dem Anstechen (ca. 100 Meter) aus ca. 350 Metern Höhe wollte ich sie hochziehen - und das war wohl zuviel oder zu eng.
Denn auf einmal hörte man ein Rattern in der Luft, so als ob ein Ruder flattert. Und dann flog auch schon eine HLW-Hälfte weg. (Wie sich später zeigte, war der vordere Kohlestabverbinder gebrochen und der hintere Eisenstabverbinder rausgefallen). Die andere HLW-Hälfte hing nur noch an der SLW-Dämpfungsfläche. Reaktion auf HR war null.
Jetzt kam die L-213A wieder in Loopings runter, schien manchmal auf QR zu reagieren und trudelte jedenfalls nicht.
Als sie noch ca. 40 Meter hoch war und gerade in einer anähernd normalen Fluglage habe ich die Störklappen voll gezogen. Dann passiert am Flieger folgendes:
Die Drehbremsklappen auf der Flächenoberseite fahren nach oben aus.
Die Wölbklappen werden einige Millimeter abgesenkt (um mehr Auftrieb zu erzeugen).
Die Querruder fahren zwei Millimeter nach oben, um mittels künstlicher Schränkung die Abreißeigenschaften günstiger zu gestalten.
Das HR gleicht das Nickmoment aus (in diesem Fall nun natürlich nicht).
Der Effekt: Die L-213A stabilisierte sich und flog (sie war zufällig auch gerade knapp vor der Landebahn) wie in einem ganz normalen Landeanflug an.
Ich dachte schon: Die kommt doch nicht noch ganz sanft hier rein und landet vor meinen Füßen!?!
Tat sie dann auch nicht: ca. 15 Meter hinter der Landebahn fiel sie dann aus etwa zehn Metern runter - und setzte wiederum wie beim ersten Absturz ganz gerade auf dem Bauch auf.
Ergebnis und Beschädigungen:
Eine HR-Hälfte fehlt und ist verloren gegangen (dürfte wieder zu beschaffen sein).
Der Rumpf ist hinter dem Heckrad unten auf 1,5 cm Länge aufgeplatzt.
Die obere Sperrholzzungen-Lagerung für das in Hohlkehe gelagerte SR ist gebrochen
Zwei winzige Stauchungen sind am Rumpf zu sehen.
Ansonsten ist nichts, nix, niente, nada - unglaublich!
Wiederum haben etwa 15 Modellfliegerkollegen den Absturz beobachten können.
Meine Vermutung: Die Maschine wurde zum Brett-Nuri (künstliches S-Schlagprofil)...