Auf diese Frage könnte man tagelang antworten...
Um ein einfaches, funktionierendes Triebwerk für ein manntragendes Fluggerät zu bauen, könnte man zumindest ein Modelltriebwerk hochskalieren. Ich glaube, die ersten Strahltriebwerke sahen auch so ähnlich aus.
Ein modernes, "großes" Strahltriewberk hat mehrere Verdichter- und Turbinenstufen, das Modelltriebwerk nur je eine. Des weiteren handelt es sich bei den Verdichterrädern der "großen" um Axialverdichter (wie z.B. ein Impeller) im Gegensatz zu den Radialverdichtern der Modellturbinen (in diesen Handstaubsaugern ist sowas drinnen).
Der Hauptgrund dafür dürfte in der einfachen Verfügbarkeit der Verdichterräder liegen, die sind nämlich aus Turboladern von PKW und z.T. auch LKW-Turbos.
Axialverdichter für Modellturbinen wären auch deswegen im Modell unpraktisch, da man, um die gleiche Druckerhöhung zu ereichen, mehrere Stufen benötigt. Es soll ja alles einigermassen einfach und robust und bezahlbar sein.
Die Turbinenstufe ist bei beiden eine Axialturbine. Vom Wirkungsgrad her wäre beim Modell eine Radialturbine besser (man sagt, dass erst ab einem durchmesser von 140mm die Radialturbine einen besseren Wirkungsgrad hat), allerdings wird der Bauaufwand erheblich, weil Du die axiale Strömung erst wieder um 90° in's Turbinenrad umleiten müsstest, dann wird's wieder teuer, schwer, kompliziert...
Es gab meines Wissens mal sowas als Modellturbine. Die "Darwin'sche" Auslese hat sie offensichtlich aussterben lassen.
Vielleicht kann man es so zusammenfassen: das Grundprinzip ist das Gleiche, aber beim Modelltriebwerk stark vereinfacht. Es kommt ja auch keiner auf die Idee einen Formel1-Motor auf Modellgröße zu skalieren (umgekehrt kannst Du mit einem hochskalierten Modellmotor kein Rennen gewinnen).
Ich hör jetzt auf. Sonst sprenge ich noch den Plattenplatz
Gruß,
Stephan