BF20 CNC

Hallo, habe mal ne Frage, hat schon mal jemand eine BF20 auf CNC umgebaut? Wenn ja,wie habt ihr das gemacht? Lohnt der Umbau was für Genauigkeit ist erreichbar?
 
Hallo,
Hab seit 2008 ne BF20L mit dem Optimum Kit umgebaut.
Mittlerweile ist von der Originalmaschine nur noch der Gußteilesatz verblieben...
Als erstes gehen im CNC Betrieb die Kohlen kaputt, dann die Ansteuerung des Motors. Zwischzeitlich habe ich auf Drehstrom mit FU umgerüstet. Das Zwischenrad im Getriebe ist auch eine Sollbruchstelle.
Die Genauigkeit ist zufriedenstellend wenn man sorgfältig auf- und umbaut.
Was ich noch nachrüsten werde ist der "Hüfthalter" von Auracher Lasertechnik.
Bei einem neuen Umbau würde ich heute zu einer Triple Beast Steuerung mit Direktantrieb auf die Spindeln umbauen.
Viele Grüße
Dieter
 
Danke Dieter für Deine Mitteilung, danach ist die BF nicht unbedingt für die CNC Arbeit geeignet, sehe ich das richtig? Was für Maschiene würdest du dir heute anschaffen?
 

Volker Cseke

Moderator
Teammitglied
Hallo Michael,

welche CNC-Arbeit willst du den machen und welche Genauigkeit erreichen? Und dann die ganz große Frage, in welchem Material und in welcher Zeit bei welcher Werkstückgröße?

Ich habe so was ähnliches wie eine BF20L und hätte auch gern eine größere, schnellere und genauere Fräse, rein die 20.000 Euro für eine fertige Maschine halten mich zurück.


Viele Grüße

Volker
 
Hallo Michael,

so wie die BF 20 von Optimum kommt ist die schon geeignet um etwas zu spielen. Wie Volker schon gesagt hat es kommt darauf an was Du fertigen möchtest.
Ich habe mit reichlich Geld und Zeit jetzt eine sehr gut funktionierende Maschine. Da ich ab und an auch größere Teile bzw. auch Stahl fräse habe ich mir aus einer Schlossereiauflösung 2 Bridgeport S1 gekauft.
Was bist Du bereit an Geld und Zeit zu investieren.
Mein Rat an jeden der mit einer Bf 20 CNC was machen möchte:

Sucht in der Bucht nach einer mit defekter Elektronik und / oder Getriebeschaden, ersetzt den Kram durch Drehstromantrieb ggf mit Keilrippenriemen, neues Zwischenrad kostet auch nicht die Welt.
Die Spindellager könnte man durch SKF Lager ersetzen.
Kugelspindel rein (je nach Wunsch und Geldbeutel dazu gibt es hier viele Infos).
Für Stahlbearbeitung auf jeden Fall Den "Hüfthalter" von H. Auracher.
Steuerung Triple Beast kein China Kracher.
Motoren im Direktantrieb ohne Zahnriemengedöns.

Viele Grüße
Dieter
 
Hallo Volker und Dieter,

danke für Eure Hilfe, Stahl möchte ich nicht bearbeiten, aber das ein oder andere aus Alu. Auch sollte ein Lagersitz in einer zu fräsenden Grundlatte möglich sein. Wie gesagt alles in gutem Alu. Ich habe für meine Holz und Gfk Teile ja noch eine Flachbettfräse die mir schon sehr gute Dienste geleistet hat. Ich könnte mir nicht mehr vorstellen ohne Fräse ein Modell zu bauen, da es doch viele Teile gibt die man damit selbst herstellen kann. Die Geschwindigkeit ist mir da nicht so wichtig, es sind ja alles Einzelstücke. Der Flachbettfräse möchte ich aber keine Aluteile zumuten dazu ist sie einfach nicht steif genug.
 

Volker Cseke

Moderator
Teammitglied
Hallo,

wenn du Lagersitze in den richtigen Toleranzen in Alu fräsen möchtest, solltest du hier schauen:

http://www.cnc-technik-mueller.de

ab dieser Klasse fängt es an.

W
enn dafür das Geld nicht reicht, mache es wie alle Hobbyzerspaner, Passungen vorfräsen und dann ausspindeln.

Aber eine halbwegs steife Maschine aus dem Regal wird bei 5.000 bis 10.000 Euro liegen. Wenn man viel dran selber macht, eher 5.000. Was fertiges eher 10.000 und mehr.

CNC - Maschinen mit einer Absoluten- und Wiederholgenauigkeit von kleiner 1/100 mm sind kein Kleinkram.

Wenn du deine Flachbrettfräse selbst gebaut hast, ist dir der Aufwand und die Arbeit bewusst, wenn du sie fertig gekauft hast, das Geld. Jede Stufe der Genauigkeit verdoppelt den Preis.

Zum Selbstbau einer Maschine ist eine B20 eine mögliche Grundlage, wenn man die Arbeit nicht scheut.


Viele Grüße

Volker
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Michael,

für die Alubearbeitung sind die Maschinen von EMS MÖDERL sehr gut geeignet.

Herr Möderl hat über 19 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet vorzuweisen.

Mit den Opti Maschinen hatten etliche ihre Probleme in Sachen Standfestigkeit Motor / Spindelantrieb.

Diese Webseite empfehle ich JEDEM. der sich mit dem Hobby CNC Fräsen auseinandersetzen möchte - vor dem Kauf einer Fräse zu lesen !!!

- ein wenig runter scrollen - dort wird über die BF20 geschrieben.

Der Artikel ist so gut geschrieben, das - wenn man sich daran hält - viel Geld ( Lehrgeld ) gespart werden kann.

Die gängigen Modellbau - "Handfräsen" sind für längeren CNC Betrieb von Haus aus eher nicht geeignet.

Viele haben die Opti- und Baugleiche Maschinen auf Umrichter/Drehstromantrieb umgerüstet.

Ich empfehle die Direktspannzangen nicht zu verwenden, die in die Spindel eingezogen werden.

Zu fest angezogen - ist schnell mal die Spindel im unteren Bereich hin und das kann teuer werden.

Die Kunststoffgetriebezahräder halten auch nicht lange. Ein Bekannter von mir hat auf Zahnriemenantrieb umgerüstet.

An sich ist eine Opti BF20 im CNC Betrieb brauchbar - wenn man sie denn RICHTIG umbaut !

MfG
 
Hallo,

Auch sollte ein Lagersitz in einer zu fräsenden Grundlatte möglich sein.

je nach dem welche Erwartungen du an einen Lagersitz hast wird das sehr teuer, da sich die "offiziellen" Toleranzen nach Empfehlung der Hersteller oft im µm Bereich abspielen. Da wird selbst auf Industriemaschinen oft ausgespindelt und nicht gefräst. Mit bezahlbaren Mitteln bleibt einem eigentlich nur eine absichtliche Spielpassung oder eben ausspindeln.


Christian
 
Hallo Asphaltcowboy, danke für den Link die Seite kannte ich noch nicht. Wahr aber sehr aufschlussreich. Die zu bearbeitenden Teile sollen max. 200x150mm groß sein, die Fräsen von Herrn Möderl sind alle zu groß wie gesagt eine Flachbettfräse habe ich. Wenn ich sehe was nach dem Umbau einer BF übrig bleibt macht der Umbau wohl nicht viel Sinn. Ich muss auch sagen, dass mir dazu bestimmt die Fähigkeiten fehlen um so etwas hinzubekommen. Ich denke jeder gelernte Maschienenbauer hat da bessere Chancen.
Hallo Christian,
danke auch für Deine Hilfe, hatten ja schon Kontakt dank Estelcam. Übrigens immer noch ein tolles Programm mit dem ich sehr gern arbeite.
Selbst wenn wir mal die Lagersitze außen vor lassen, was für Tolleranzen sind denn machbar? Ich finde es aber nicht gut sich erst ne BF 20 zu kaufen und dann alles wieder rausschmeißen. Dann lasse ich sie lieber als Handfräse für den gelegentlichen Gebrauch und schau mich nach einer zweiten Maschiene um. Ich denke mal das das die bessere Lösung ist. Selbst wenn man gewisse Änderungen macht sollte doch wenigstens der Antriebsstrang Original bleiben!?
 

KarlG

User
Moin,

Selbst wenn man gewisse Änderungen macht sollte doch wenigstens der Antriebsstrang Original bleiben!?

der Antriebsstrang ist aber die Schwachstelle der BF20. Der Motor taugt nix und das Getriebe auch nicht. Ausserdem muss man immer mit Geometriefehlern rechnen - das Zeug kommt ja aus China.

Das "Problem" mit den Passungen würde ich nicht zu hoch hängen. "Presspassungen" für normale Rillen-/ bzw. Schrägkugellager sind üblicherweise als P7 / N7 / M7 / K7 gefordert - SKF - mal platt: Irgendwas zw. 0 und 3/100 Untermaß. Das schafft man mit einer ordentlichen Hobbymaschine. Nicht in dem Sinne, dass man (für ein 32 Lager) 31,98 im CAM angibt und das dann so von der Maschine fällt - aber wenn man sich rantastet, ist das unter identischen (Temperatur-) Bedingungen auch reproduzierbar.

Für Deine Zwecke würde ich eher die von Volker verlinkte FS4MG wählen, als eine BF20.

Mit C5-Spindlen und spielfreien Führungen sicher unter 1/10 absolut- und unter 2/100 Wiederholgenau...

Gruss
Karl
 
Danke für die zahlreichen Antworten und Hinweise. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass eine Portalfräse auch wenn es die von EMS MÖDERL ist, für die Alubearbeitung so gut geeignet ist. Da ist doch die Steifigkeit einer BF20 oder Wabeco höhere?! Oder liege ich da so falsch? Ich hatte mir den Baubericht von der PS2 in verstärkter Ausführung durchgelesen, war schon interessant.
 
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