Folgen zu geringer Härtermenge bei Epoxy

E

Edouard Dabert

User

• 17. April 2015

• #1

Möglicherweise habe ich zu wenig Härter verwendet.
Jetzt, 24 h, später, ist es immer noch etwas klebrig.

Hier fand ich nix dazu:

http://wiki.rc-network.de/index.php/Epoxydharz

Was passiert nun?
Dauert es nur länger oder kann es sogar sein, dass es nie richtig hart wird?

Könnte man vielleicht die Klebestellen noch verbessern, indem man nachträglich mit Härter einpinselt?
Oder hilft vielleicht Fönen?

 

S

stobi

User

• 17. April 2015

• #2

Hallo,

Tempern kann helfen.

Das klappt im Auto bei Sonne ganz gut...

Wenn sichs je noch mit Spiritus lösst - aua.

Ist es denn sicher das es zu wenig härter war?
War es ggf zu kalt?

 

E

Edouard Dabert

User

• 17. April 2015

• #3

Danke.

Es war kontinuierlich 20° C.
Was meinst du mit "Spiritus löst"?

 

M

MarkusN

User

• 17. April 2015

• #4

Edouard Dabert schrieb:

Hier fand ich nix dazu:

http://wiki.rc-network.de/index.php/Epoxydharz

Zum Vergrößern anklicken....

Doch:

RCN-Wiki schrieb:

Bei der Verarbeitung ist genau auf das korrekte Mischungsverhältnis zu achten (abwägen) und gründlich zu mischen. Dies kann nicht genug betont werden; Mischungsfehler sind die häufigsten Fehler bei der Verarbeitung von Epoxi.

Zum Vergrößern anklicken....

Epoxi ist da unerbittlich. Systeme, die nicht auf etwas Toleranz diesbezüglich getrimmt sind, wollen stöchiometrisch genaue Mischung, die Überschüssige Komponente bleibt sonst als dauerhaft flüssiger Weichmacher im System.

Deshalb: Wenns wirklich am Mischungsverhältnis lag, ist das Teil verloren. Wenn du noch abwaschen kannst: Essigsäure hilft.

Nach dem Prinzip Hoffung kannst Du versuchen mit Wärme etwas nachzuhelfen. Vielleicht hatte das Teil ja wirklich zu kalt. (20°C ist für die meisten Harze am unteren Ende.)

 

E

Edouard Dabert

User

• 17. April 2015

• #5

Ok, danke schon einmal.

Dein "Doch:" hatte ich natürlich im Wiki-Artikel gelesen, half aber bei meiner Frage nicht.

Falls noch einmal jemand sucht, ich fand auch hier und hier dazu etwas.

 

Relaxr

User

• 17. April 2015

• #6

Ich würde auch erstmal kräftig wärmen, 50° C wäre kein Thema. Ab über die alte Ölheizung damit...
Ansonsten mühsam entfernen und neu verkleben.

 

T

troll05

User

• 17. April 2015

• #7

Epoxy mag es wie schon geschrieben gat nicht wenn das Mischungsverhältnis nicht passt, auf jeden Fall auf mindestens 1-2/10g genau mischen. Wenn das Mischverhältmis verbockt ist hilft auch Wärme nicht mehr, es gaukelt nur vor das es besser aushärtet weil weniger ungebundene Komponente an der Oberfläche austritt.
Hitze hilft ggf. bei Polyesterharz, das wäre das Beispiel aus dem KFZ-Bereich, fast alle dort gängigen Harze sind Polyester (meist mit diesen kleine Tuben rosa Härter dabei). Das ist eher ein Beschleuniger als eine "echter" Härter-Komponente.

 

Gideon

Vereinsmitglied

• 20. April 2015

• #8

Quelle: R&G Faserverbundwerkstoffe

 

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E

Edouard Dabert

User

• 22. April 2015

• #9

Vielen Dank!

 

J

Julez

User

• 23. April 2015

• #10

Vor längerer Zeit habe ich ein einer Zeitschrift ein Diagramm gesehen, dass die Härte gegen den Mischfehler darstellte. Bis zu 10% Fehler machten gar nichts, danach fings dann langsam an sich bemerkbar zu machen. Viel wichtiger ist eine richtig gute Durchmischung de Komponenten. Von Hand rühre ich schon lange nicht mehr.

 

A

Arne

User

• 23. April 2015

• #11

He Julez, ich weiß nicht wo du das gelesen hast und über welches Harz aber 10% sind katastrophal....gängige, tolerierte Abweichungen sind eher im Bereich 1, max. 2%

 

C

Christian_S

User

• 25. April 2015

• #12

Julez schrieb:

Viel wichtiger ist eine richtig gute Durchmischung de Komponenten. Von Hand rühre ich schon lange nicht mehr.

Zum Vergrößern anklicken....

Ich bezweifel, dass ein mechanisches Rühren zwingend bessere Ergebnisse liefert, als ein korrektes Rühren von Hand. Vorallem bei den Mengen, über die wir beim Modellbau sprechen. Selbst beim manntragenden Flugzeugbau habe ich nahezu alle Harzansätze per Hand gerührt.
Wichtig ist, dass man es richtig macht, den Becherboden und Rand mit dem Rührstab "mitnimmt", abstreift usw. Ein Rührwerk kommt an diese Stellen gar nicht.

Gruß Christian

 

R

Ron Dep

User

• 25. April 2015

• #13

Ist es inzwischen doch noch hart geworden?

 

E

Edouard Dabert

User

• 25. April 2015

• #14

Ja, aber es hat wirklich bis vorgestern gedauert.
Und ob es nicht nur oberflächlich ist, weiß ich nun nicht wirklich, aber Rütteltest etc nach, ist's fest (Rumpfspant).

 

Gideon

Vereinsmitglied

• 28. April 2015

• #15

Julez schrieb:

Vor längerer Zeit habe ich ein einer Zeitschrift ein Diagramm gesehen, dass die Härte gegen den Mischfehler darstellte. Bis zu 10% Fehler machten gar nichts, danach fings dann langsam an sich bemerkbar zu machen. Viel wichtiger.....

Zum Vergrößern anklicken....

Quelle: Martin G. Scheufler Kunstharzprodukte GmbH (jetzt Hexion Stuttgart GmbH)

 

E

Edouard Dabert

User

• 28. April 2015

• #16

Sehr interessant.
Damit ist meine Ursprungsfrage mehr als ausreichend beantwortet.
Vielen Dank.
Hätte noch eine Anschlussfrage, ohne meinen Thread damit entführen zu wollen ;-)

Ich habe auch in der Nähe vom Elektromotor rumgeharzt (mit Epoxi): Ab wieviel Grad 'schmilzt' eine Epoxi-Verklebung?

 

Gideon

Vereinsmitglied

• 28. April 2015

• #17

Bei reiner Kalthärtung bist Du bei ≤ 60 °C am Ende.

 

Relaxr

User

• 28. April 2015

• #18

Hi - gemäß Diagramm #15 liegt ja nun hier vermutlich eine Verklebung mit "reduzierter Glasübergangstemperatur" vor. Was bedeutet das für die Verbindungsstelle ? Labil ?

 

Gideon

Vereinsmitglied

• 29. April 2015

• #19

Ohne die genauen Abweichungen zu kennen, ist eine Aussage hier schwierig. Bei geringerer Tg wird die Mechanik etwas darunter leiden. Halte ich bei einer Verklebung aber für nicht so extrem kritisch.

Wenn die Oberfläche nicht klebrig geblieben ist, dann dürfte der Reaktionsumsatz trotzdem recht hoch ausgefallen sein.

 

E

Edouard Dabert

User

• 29. April 2015

• #20

Jetzt reizt mich natürlich: Was wäre passiert, wenn ich statt zu wenig zu viel Härter genommen hätte? Dasselbe in Bezug auf Festigkeit?