Baubericht Bergfalke MÜ 13 E 1:2,5 6,88m (Oldgliders)

Papa14

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„Dieser Weg wird kein leichter sein, er wird steinig und schwer“

Prolog:

Angefangen hat alles mit der Slingsby Petrel von Oldgliders, inspiriert dazu hat mich dieses wunderbare Video von Chris Williams: The Return of the Petrel
Einige Beiträge dazu habe ich bereits hier eingestellt. Die Petrel war ein schönes Projekt, der Bau war nicht ganz trivial, so ein Short Kit ist schon eine Herausforderung. Aber durchaus bewältigbar für jemanden, der Erfahrung mit Graupner Schnellbaukästen und anderen Motor- u. Segler Modellen aus Holz mitbringt. So ganz ohne Skills … naaaja … sollte man sich nicht drüber trauen.

So, nachdem sich der Holzstaub und die unzähligen Flüche aus dem Bastelzimmer verflüchtigt haben, entstand der Wunsch nach einer Steigerung - frei nach W. Busch:

Wonach du sehnlich ausgeschaut,
es wurde dir beschieden.
Du triumphierst und jubelst laut:
Jetzt hab ich endlich Frieden !
Ach, Freundchen, rede nicht so wild,
bezähme deine Zunge.
Ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt,
kriegt augenblicklich Junge !


Lange Zeit stand die Orlik II 1:2,5 mit 6m im Fokus, aber dann fiel mein Blick auf den Bergfalken und schnell war klar – der muss es werden! Die besondere Herausforderung dabei ist – das ist schon ein ordentlicher Wastl! Die Flügellänge beträgt knapp 3,3m, der Rumpf ist 3,2m lang. Und mein Bastelzimmer ist nur knapp 4x4m groß, das wird richtig eng. Auch der Transport mit meinem Ford PKW wird nicht ganz unkompliziert. Bei der Konstruktion wurde aber nicht nur ein teilbarer Flügel vorgesehen, sondern auch ein teilbarer Rumpf, und das löst doch einige Probleme. Mit erneuter Unterstützung meiner liebenden Frau werde ich auch das schaffen, die das Projekt im Übrigen so kommentiert hat:

Sie: „Wie groß ist der rote Flieger?“ (Frauen gehen nach eher nach optischen als nach technischen Kriterien vor)
Ich: „Fünf Meter“
Sie: „Und wie groß wird der neue?“ (Farbe steht noch nicht fest)
Ich: „Sechs Meter Achtundachtzig“
Sie: „Und wie lange ist der rote Flieger?“
Ich: „Zwo Meter Acht“
Sie: „Und der neue?“
Ich: „Drei Meter Zwanzig“
Sie: „Du hoost aan Gleescha!“ (Muss man sich mit Kärtner Dialekt vorstellen - Klescher)

Fakt ist, sie hat nicht ganz unrecht. Heutzutage kriegt angesichts der Dimensionen kein Mensch mehr die Schnappatmung, solche Größen sind schon völlig normal. Aber mit den beschränkten räumlichen Ressourcen ist das schon eine Erwähnung wert.


Auslegung:

Ich bin kein Scale-Fetischist, dennoch soll der Bergfalke am Original angelehnt sein.

Trotzdem - Puristen bitte weiterlesen – bekommt der Bergfalke einen FES Antrieb. Diskussionen darüber sind müßig, der Flieger muss eigenstartfähig sein, Punkt. Die Luft ist dünn bei passenden Motoren, zur Auswahl kam ein 12S Torcman NT530-35 | 14 Pol | 17 W mit FES-EX. Der kostet eine Kleinigkeit, aber die abnehmbare Welle ist bewährt und hat ihren Charme. Der Prop ist ein RFM 20x13. Gestartet wird am Dolly, vielleicht bekommt der Bergfalke einen kleinen Startwagen.

Das Startgewicht soll bei „ab 18kg“ liegen. Naja, man weiß ja, was das heißt. Trotzdem werde ich versuchen, dem so nahe wie möglich zu kommen. Kleber sparen, Farbe sparen, Metallteile sparen. Leicht fliegt gut.

Hier noch einmal der Vergleich:
Petrel: die hat einen vollbeplanken Rumpf, das Finish mit Füller, Papier, Spannlack, Füller, Grundierung und Farbe … und das wiegt. Die Flächen teil-lackiert. In Summe sind da – wieviel? – an die sieben oder mehr Lackdosen draufgegangen. Trotz FES war Trimmblei erforderlich.
Abfluggewicht über 11kg

Bergfalke: Gitterrumpf, Finish mit Folie. Die Holzdimensionen sind gleich zur Petrel – also maßstäblich dünner. Die Flächen sollen einfärbig oder zweifärbig auf Teilflächen foliert werden. Vielleicht kommt statt Oratex auch eine Polyesterfolie drauf, der Gewichtsunterschied sollte rechnerisch bei mehr als einem halben Kg liegen. Der Rumpf ist im Verhältnis wesentlich länger, damit sollte eine Bleizugabe obsolet sein, der FES Antrieb muss das Gegengewicht sein.
Abfluggewicht: Na schau mer mal

Die Hoffnung lebt also, mit dem Gewicht nennenswert unter 20kg zu bleiben. Ein anderes Finish muss jedenfalls her, die Originale hatten allesamt keine sehr schicke Farbgebung.


Zum Baubericht:

Die Spanten und andere Formteile bestehen aus 3mm Sperrholz. Ich habe ehrlich gestanden keine Ahnung, was für eine Sorte Holz das ist, es ist härter als Pappel, aber (viel) weicher als Birke. Das Holz ist labbrig, aber im Verbund von ausreichender Festigkeit. Das mitbestellte Balsa ist von guter Qualität, der Preis ist angemessen, erfahrungsgemäß bleibt einiges an Balsa über. Die Kieferleisten habe ich nicht mit bestellt, die waren schon bei der Petrel von bescheidener Qualität, die Dimensionen haben über weite Strecken überhaupt nicht gepasst und mussten nachgefräst werden. Das Nachfräsen geht mit der Proxxon Tischkreissäge recht gut, wer auf so ein Werkzeug nicht zurückgreifen kann, sollte sich die Leisten zuschneiden lassen. Die Rippen und Spanten zeigen wieder die berühmten „runden Ecken“ vom Fräsen. Dort, wo die SPH Teile zusammengefügt werden, wurde das beim Fräsmaß berücksichtigt und die Teile passen sehr gut zusammen. Bei schräg zusammengefügten Teilen entstehen Lücken, die man bei sichtbaren Passagen später kitten oder ausfüllen muss. Aber man sollte nicht den Fehler begehen, alle schrägen Steckverbindungen mit der Feile begradigen zu wollen, dann stimmt nämlich in vielen Fällen die Flucht nicht mehr. Dort, wo Kieferleisten eingepasst werden, müssten die runden Ecken ausgefeilt werden. Darauf verzichte ich und leiste mir den Luxus, bei den Kieferleisten die Kanten wegzuschleifen.

Ein Wort zum Kleben: Da verwende ich Ponal Classic – und nicht den Express und nicht den wasserfesten. Der Grund ist ganz einfach, man kann noch so aufpassen, irgendwann schleicht sich ein Fehler beim Kleben ein. Oder ein Verzug, oder, oder. Weißleim Klebestellen kann man dann schmerzfrei wieder aufkriegen, wenn man ein nasses Taschentuch oder Küro um die Klebestelle wickelt. Nach ein paar Minuten Einwirkzeit lässt sich die Klebung wieder lösen. Das hat mir bei der Petrel einige Male den A**** gerettet. Schleicht sich ein Verzug ein, dann kann man den mit Einspannen und Wärmebehandlung wieder korrigieren. Das ist z.B. beim Seitenruder ein Thema – Stichwort labbriges Sperrholz. Eine Hochrechnung hat ergeben, dass in der Petrel rund ein ½ kg Leim steckt. Das ist relativ heftig, ich werde also wo auch immer möglich mit Sekundenkleber arbeiten. Oder mit Uhu Hart – speziell dort, wo Balsa Stoß an Stoß verarbeitet und anschließend geschliffen wird.

Ich werde davon absehen, jede einzelne Bauphase fotografisch zu dokumentieren. Das hat nämlich schon @Roland Schulz mit seinem Baubericht vom 1:3,5 Bergfalken gemacht. Auf seiner HP hat er auch eine vorbildliche Dokumentation jeder einzelnen Bauphase erstellt, die um Meilen besser ist, als die „Baubeschreibungen“ vom Hersteller. An dieser Stelle ein Chapeau an Roland. Diese Doku kann man nicht nur fast zu 100% auf den 1:2,5 Bergfalken anwenden, die wird für die meisten anderen Oldgliders Modelle hilfreich sein. Links siehe unten.

Nichtsdestotrotz möchte ich ein paar Kommentare zu Rolands Bericht abgeben, wo ich noch Verbesserungspotential sehe:
  • Rumpf Helling: Laut Oldgliders wird der Rumpf auf einer vertikalen Helling aufgebaut, das hat sich bewährt. Roland hat in seinem Baubericht allerdings ein kleines, aber nennenswertes Detail weggelassen – die vertikalen Stützen. Zumindest jeder zweite Spant sollte mit einem Buchen Vierkantholz bis zum Rückgrat oben gestützt werden, das verhindert einen Verzug (Buche, nicht Kiefer! Kiefer ist zu biegsam). Die Vernachlässigung wurde bei Roland auch mit einem Verzug des Rumpfes bestraft, den hat er erst nachträglich beheben müssen.
    Zusätzlich zu den Stehern habe ich das labbrige SPH Rückgrat vom Cockpit bis zum Höhenruder mit einer Buchenleiste verstärkt, die bleibt bis zum Beplanken der linken Seite drauf und wird dann wieder entfernt, wenn ausreichende Festigkeit gegeben ist.
    Roland hat seine Helling auch vorbildlich von vorne bis hinten dem Kiel entsprechend ausgeschnitten. Das habe ich mir erspart und die hintere Hälfte parallel verlaufen lassen – dafür musste ich dann bei den vordersten 30cm die Helling aus Resten etwas erhöhen (wird auch von Oldgliders so vorgeschlagen). Roland hat den Kiel mit vielen Nadeln angeheftet – kleine Nägel sind besser (Holz vorbohren).

  • Bauabschnitt Rumpf/Bug: Hier sieht man, dass die Anschlussrippen schon in einer frühen Bauphase angeleimt wurden. Davon möchte ich abraten, die Anschlussrippen sollte erst als letzter Bauschritt des Rumpfes verleimt werden – nämlich dann, wenn man schon die Flügelhälften anstecken kann. Das ist nämlich _der_ Moment, wo man noch die Passung / Parallelität zur Wurzelrippe und die parallele Ausrichtung der Steckung kontrollieren und korrigieren kann!

  • Hecksporn und Hauptfahrwerk: Beides sind extreme Schwachstellen. Im Abschnitt „Rumpfgerüst“ kann man sehr deutlich den Hecksporn sehen, der ist nur ein Teil des Kiels und wird noch seitlich auf gedoppelt. Aber eben nur seitlich, eine Versteifung / Abstützung nach oben ist nicht vorgesehen, die sollte man in Eigenregie vorsehen.
    Der Fahrwerkskasten für das Hauptrad ist mMn nach auch unterdimensioniert, die Seitenteile werden bei mir verlängert. Details folgen …

  • Motor: Die Befestigung kann man so machen, muss man aber nicht – ich baue hier eigene Spanten ein. Auf jeden Fall ist der Motorsturz mit 2° zu gering, damit steigt sein Bergfalke im Kraftflug sicher stark weg. Mein errechneter Motorsturz liegt bei 8°, konstruktionsbedingt wird er bei meinem Modell auf 6,5° zurückgenommen.

  • Kabinenhaube: Das Rohrgestell hat er doch hübsch gemacht, oder :-) ? Beim großen Bergfalken geht das leider nicht, da die Kabinenhaube nur aus flachen Acrylplatten besteht. Um die aufzukleben braucht man das Holzgerüst. Schade eigentlich …


Geplante Verbesserungen und Änderungen ggü. dem Bauplan (neudeutsch „Improvements“):

  • Hecksporn: Wie schon erwähnt ist die Konstruktion zu labil. Bei der Petrel ist der nach einer Drehung bei der Landung ausgebrochen. Das Original hat einen gefederten Metall Sporn, dem kommt der Nachbau von Oliver Theede beim A-Spatz schon sehr nahe (siehe Link unten). So ein Semi-Scale Sporn bedeutet halt wieder Gewicht und das Problem der Festigkeit bleibt bestehen. Wie die Lösung ausfallen wird, weiß ich noch nicht. Ich werde berichten.

  • Hauptfahrwerk: Die originale Auslegung ist dem harten Flugalltag kaum gewachsen. Kaum eine Landung bis hin zum Auslauf gelingt schnurgerade. Beim seitlichen Aufsetzen treten nicht zu unterschätzende Seitenkräfte auf, die können von den mickrigen Seitenteilen niemals aufgefangen werden. Die Seitenteile werden durch 4mm Birkensperrholz ersetzt und bis rauf zum Servobrett verlängert. Bilder folgen.

  • Steckung: Der Hersteller bietet eine CFK Vierkant Steckung mit weniger als 30x30mm an. Das erschien mir nicht sehr stark dimensioniert … und der Preis unverhältnismäßig hoch. Auf Empfehlung eines Modellflug Kollegen (danke, Mario) kommt statt dessen eine Strongal Steckung rein (30 x 1,5mm, Außenrohr 32). Bilder folgen.

  • Bremsklappen: Laut Plan sind einfache Drehbremsklappen auf der Oberseite vorgesehen – und diese liegen relativ weit hinten. Die Wirkung dürfte nicht berauschend sein. Irgendwie habe ich mir in den Kopf gesetzt, die originalen DFS (Sturzflug-) Bremsen einzubauen, die gehen nach oben und unten (gegen die Flugrichtung) auf. Das erhöht den Aufwand … aber hoffentlich auch die Wirkung.

  • Tragflächen- u. Rumpfverriegelungen: Da bastle ich noch an einem Klick-Verschluss, ähnlich wie bei der Petrel. Der teilbare Rumpf wird laut Plan mit vier M4 Schrauben zusammengehalten. Nicht sehr befriedigend, das wird eine Herumfricklerei, ich suche noch eine bessere Lösung.

  • FES Einbau: Je ein zusätzlicher Spant für den Motor und für die Stützwelle wird eingebaut – damit auch ein ausreichender Motorsturz erreicht wird. Bilder folgen.

Kosten:

„Was nix kost‘ ist nix wert“ hat schon mein Opa gesagt. Warum sollte man nicht schon am Anfang darüber schreiben, was an Kosten so anfällt …
  • Short Kit + Balsa + Kabine + Aufkleber + Versand: 809 €
  • Torcman NT530-35 | 14 Pol | 17 W mit FES-EX + RFM 20x13 + Versand: 655 €
  • Erste Charge an Kleinmaterial wie Stecker, Kabel, Seku, Epoxy, Unisens-E, Hobbywing Regler, Voltario, vorab 3 Servos: 680 €
  • Regalbretter für Helling, Baubretter 3,5m Fichtenleimholz, Buchen- u. Kieferleisten, Leim, Stahldraht, Alu- u, Messingrohre, etc.: über 300 €
  • Fehlen tut noch: 5 Servos, Servokabeln, Bügelfolie (um die 20m), Leisten, noch mehr Leim und Kleber, Kleinkram: über 700 €
Akkus, Empfänger u.ä. sind vorhanden. Einiges Material kann aus der Grabbelkiste bedient werden, das kann man wertmäßig gar nicht ausrechnen. Also so um die 3.500 werden’s schon werden. Für eine antriebslose Version kann man getrost 1000 € wegrechnen.


Links:

Baubericht @Roland Schulz auf RC-N: https://www.rc-network.de/threads/bergfalke-mü-13e-m-1-3-5-baubericht.11856443/
Baubericht @Roland Schulz eigene HP: http://modellwerker.de/baubericht-bergfalke-mue13e/
Olivers Oldtimersegler – sehr interessante Studien und Bauberichte: http://www.oliver-theede-oldtimersegler.de/startseite2.htm
Torcman Antriebsempfehlungen: https://shop.torcman.de/Antriebs-Empfehlung
Mein Petrel Baubericht auf RC-N: https://www.rc-network.de/threads/s...liders-baubericht.530289/page-6#post-12132552


Disclaimer:

Das ist ein Teaser. Der Bau hat gerade erst begonnen und beschränkt sich auf Wochenenden und Feiertage. Das dauert also. Fotos werde ich peu à peu einstellen, sofern es etwas zu berichten gibt … und vor allem, wenn es eine Resonanz gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Schöner Flieger, habe den Bergfalken auf dem F-Schlepptreff in Werneuchen öfters geschleppt, hat ein sehr schönes Flugbild
 
Sollte mein Bautisch jemals zu meiner Lebenszeit wieder frei werden, steht dieser Bergfalke sehr weit oben auf der Shopping-Liste!

Bitte berichten! Danke!
 

Papa14

User
Servus Gerhard,

einen neuen Bautisch kann ich dir nicht anbieten, aber vielleicht gibts ja einen kleinen Erfahrungsaustausch bei einem der kommenden Pilotentreffen in OW. Ich kann mir nicht vorstellen, dass unser Häuptling euren Club nicht auf der Liste hat :cool:.

LG Peter
 

Papa14

User
Die Welt ruft nach Bildern ...

Wie schon erwähnt werde ich keine komplette Fotostrecke vom Bau erstellen, das haben andere schon ausführlich getan. Ich reduziere mich auf meine Änderungen.

Ich zitiere mich mal selbst ...

Roland hat seine Helling auch vorbildlich von vorne bis hinten dem Kiel entsprechend ausgeschnitten. Das habe ich mir erspart und die hintere Hälfte parallel verlaufen lassen – dafür musste ich dann bei den vordersten 30cm die Helling aus Resten etwas erhöhen (wird auch von Oldgliders so vorgeschlagen). Roland hat den Kiel mit vielen Nadeln angeheftet – kleine Nägel sind besser (Holz vorbohren)

Das sieht dann so aus:

46814786lb.jpg


Das hintere Drittel vom Kiel liegt direkt an der Kante von der Helling (nicht im Bild), deswegen musste ganz vorne eine kleine "Sprungschanze" dazu geschraubt werden. Das war weniger Arbeit beim Zuschneiden der Helling.

Bevor irgendwas geklebt wird, werden Kiel, Spanten und Rückgrat zuerst einmal lose zusammengesteckt, mit den senkrechten Stehern abgestützt und eingerichtet:

46814787eu.jpg


Jetzt kann man noch bequem alles kontrollieren, wenn etwas zwickt oder spannt, kann man noch korrigieren.
In der Mitte sieht man noch das originale SR Servobrett (das mit den Löchern), das wird ersetzt und ist hier nur zur Anprobe eingelegt.

Hier die erste Änderung - das Seitenteil für den Radkasten wird verlängert:

46814791sq.jpg


Das neue Seitenteil ist aus 4mm Birkensperrholz, das originale 3mm Teil wird evtl. noch zum Aufdoppeln verwendet. Auf Löcher zur Gewichtsersparnis habe ich hier verzichtet, da ist mir die Festigkeit wichtiger (und einen Tod muss man schon sterben).

Und so sieht die Modifikation im eingbauten Zustand aus:

46814790tj.jpg


Das originale SR Servobrett Ist nach vorne verlängert worden und stützt jetzt das Seitenteil vom Radkasten ab.

Die nächste Abänderung betrifft die Halterung von der Steckung:

46814797ik.jpg


Zur Erklärung: Im Vordergrund sieht man das Original-Teil (das ist jetzt nur zur Demonstration statt der Anschlussrippe aufgesteckt). Das viereckige Loch ist für das Steckungsrohr vorgesehen, die beiden runden Löcher sind zur Gewichtseinsparung gedacht (und verschlechtern die Tragfähigkeit massiv). Je zwei von diesen Teilen sollten miteinander verklebt und mit den Nuten in die Spanten eingesetzt werden. No way! Der Rumpf ist die Hauptlast mit geschätzten >= 15kg Eigengewicht. Bei einer Belastung von 3G - und die kriegt man bei einem Modell recht schnell zusammen - sind das 45kg, die von diesen mickrigen Teilen getragen werden sollen. Mich überkommt dabei die Angst, ein Looping hält das Ding nie im Leben aus.
Statt der Micky-Maus Brettchen habe ich ein 3mm Buchensperrholz eingesetzt ("Eigenbau") - und bis zum Servobrett unten verlängert (schön gelocht, damit der Gewichtszuwachs nicht ganz so schmerzt).

Und so sieht das von der Rumpf-Innenseite aus:

46814795uc.jpg


Jeweils ein Original-Brett wird als Aufdoppler verwendet. Jetzt schaut die ganze Sache schon vertrauenswürdiger aus. Statt der Vierkant-Steckung kommt ein Strongal Rohr, deswegen müssen die viereckigen Löcher etwas ausgefräst werden.


Kommen wir zum Motor Einbau. Zuerst wird am Bauplan die Soll-Motorachse eingezeichnet, das wären 8° Sturz. Damit die Motorwelle in der Nasenspitze rauskommt, wird der Sturz auf 6,5° reduziert. Das ist nach bisherigen Erkenntnissen ein brauchbarer Wert. Der Motor wird auf dem Plan aufgelegt und ein brauchbarer Platz für die beiden Motorspanten eingezeichnet (einer ist für das Stützlager ganz vorne):

46814789cw.jpg


Die Maße der originalen Spanten werden als Vorlage genommen und unter Berücksichtigung der Projektion auf ein 4mm Birkensperrholz übertragen (messen + schätzen):

46814784wy.jpg


Raus kommen dabei zwei neue Spanten für den Motor und das Stützlager, hier nur der Stützspant und der originale Kopfspant:

46814793rm.jpg


Im vorderen Spant wird der GFK Spant für das Stützlager mit Endfest eingeklebt. Außerdem wird der Spant unten angeschrägt, die Schräge wird später an den eigentlichen Kopfspant geleimt - hier geht es um Millimeter, anders geht es sich nicht aus.

Und so sieht der "profisorische" Motoreinbau aus:

46814798qw.jpg


Wie man sehen kann ist der Motorspant in den originalen Spant #3 verschränkt, das hat eine zeitlang gedauert, bis ich zu der Lösung kam. Jetzt ist der Motorspant nicht zu weit vorne und nicht zuweit hinten, die Motorwelle muss nicht gekürzt werden, damit die Rasthülse vom FES EX draufpasst.

Das Aluminiumrohr unten wird die Schleppkupplung (damit auch die Puristen Ruh' geben). Die wird mit all den Spanten und Brettern ordentlich verkleistert, das hält auch sicher besser, als wenn die Kupplung nur im Kopfspant eingeklebt wird (*brrrr*).

Sodala, das wär's fürs Erste, mehr Doku gibt's, wenn es es Fortschritte gibt. Jetzt muss ich erstmal weiterbauen ...
 

JensJ

User
Hallo Gerhard,
ich freue mich auf deine weiteren Posts und lese gerne mit. Der Bergfalke in 1:2,5 steht bei mir als nächstes auf dem Wunschzettel, zuvor muss ich aber meine Musger MG19 (Rumpf von Bruckmann, Rest Eigenbau) für den Sommer fertig machen.
 
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