Nickmoment / Momentenruder
Nickmoment / Momentenruder
Hallo Stefan,
Nicht einer Meinung bin ich mir Dir bezüglich des Hebelarms für die Höhenruderklappe. Da der NF mit Momentenrudern gesteuert wird, das Nickmoment also über eine Änderung des Profilmoments erzeugt wird, ist der Hebelarm eigentlich egal.
Das mit dem Momentenruder spukt schon lange herum, ich kann allerdings die Physik dahinter nicht ganz nachvollziehen:
Wie der Name schon sagt: es ist nötig, über ein Moment den Flügel um seine Querachse zu drehen. Das ergibt Tiefe oder Höhe. Ein Moment besteht aus Kraft mal Hebelarm, (dieser ist ja der Abstand vom Drehpunkt bis zum Angriffspunkt der Kraft).
Somit ist der Hebelarm nicht egal.
Eine Kraft am Flügel wird erreicht durch eine wirksame Fläche, die in der Strömung liegt.
Der Drehpunkt ist -salopp gesagt- im Schwerpunkt.
Soweit nichts Neues.
Und nun die beiden Varianten:
-Deinem Vorschlag nach wirken 2 große Flächen (Querruder, in ihrer Funktion als HR) an einem kleineren Hebelarm. Der Hebelarm ist ja durch die nach hinten vergrößerten Ruder kürzer als in meinem Fall, da ja bei Deiner Geometrie der Schwerpunkt nach hinten mitgezogen wird. Also muß eine größere Abtriebskraft an einem leider kleineren Hebelarm das Drehmoment für Höhe erzeugen. Und die Überlagerung der Ruder (Quer+Höhe) bleibt bestehen.
-Unsere Variante: wir verwenden sehr schmale, kleine Höhenruder, die bei den Profilen und Stabilitätsmaßen immer noch sehr gut funktionieren. In unserem Fall liegt der Dreh(Schwer)-punkt weiter vorne, da wir schlankere Flügelenden haben, und eine gerade Nasenleiste. Und genau an der breitesten Stelle des Flügels (also weit hinter dem Drehpunkt) sitzt nun unser kleines Höhenruder, das hier nur wenig Abtrieb erzeugen muß, um Höhe zu bewirken. Und die QR können ungestört ihren Job verrichten. Wer will, kann trotzdem die QR mit dem HR mischen; ja, wenn man 2 getrennte kleine Höhenruder hat (jeweils eines pro Flügelseite), kann man beim Rechtsfliegen stark differenzieren, indem man das rechte QR deutlich nach oben ausschlagen läßt, und dann das Aufrichtmoment mit der linken Seite des HR wieder wegdrückt. Dies bringt auf der linken Innenseite des Flügels einen Auftriebsberg, der sehr willkommen ist. Das QR links außen muß außerdem nicht so stark nach unten ausschlagen.
Das Seitenruder sollte somit etwas weniger Ausschlag benötigen, da wir ja gegen das negative Wendemoment bereits durch den unsymmetrischen Klappenausschlag einiges getan haben.
Funktioniert unterm Strich angenehmer als die mir seit langem bekannte und angewendete Variante 1. Außerdem sind die Ausschläge kleiner, was die Strömung nicht überfordert.
Gerechnet habe ich das noch nicht. Wer hat Lust? Ich weiß, Ranis ist schnell bedient, und viele Leute tun dies auch gerne. Ich bastele mal derweil.
@Eric:
Danke für die Blumen. An Nuris bastele ich erst 20 Jahre, mal an Brettern, mal an Pfeilen. In den letzten Jahren aber viel lieber Bretter. Planen tue ich sehr viel selber, lehne mich aber gerne an die Ideen des Nuriclubs Adebar an. Wir bauen fast nur Bretter und treffen uns ab und zu zu einigen Vergleichsflügen. Wem es wert ist, findet uns durch googeln.
Macht Freude, diese Diskussion.
Vielen Dank.
Klaus.