Motor lässt Regler abrauchen?

Hallo zusammen,

Ich habe ein gebrauchtes Modell mit einem Kontronik Fun 500-24 mit Getriebe gekauft.
Als ich meinen ersten YEP 100A programmiert habe hat sich dieser während der Programmierung in Rauch aufgelöst.
Nun gut (oder auch nicht), der YEP 100A war gebraucht also habe ich es auf den Regler geschoben.

Heute wollte ich einen Testlauf machen bezgl. Luftschraubengröße, Strom etc. mit einem anderen YEP 100A und beim Anstecken des Akkus sind sofort die Leitungen heiß geworden und der Motor hat geraucht.
Ich habe den Akku abgezogen und diesmal hat scheinbar zumindest der Regler überlebt.

Nun möchte ich gerne verstehen, wie der Motor das Rauchen anfangen kann noch vor dem ersten Initialisierungs-Piepsen des Reglers? Mit dem Motor habe ich bereits abgeschlossen aber trotzdem versuche ich die Ursache heraus zu finden, da ich nicht denke, dass der Motor schon beim Kauf defekt war und nachdem was man sehen kann auch keine Auffälligkeiten zeigt...
 
Hallo Bruchpilot,

es gibt eine endliche Zahl an möglichen Motordefekten

- Motor oder Getriebe blockiert (das kannst Du ja leicht überpüfen)
- Wicklungsschluß (auch z.B. bei Kontakt der Wicklung mit dem Gehäuse)
- Rotor demagnetisiert
- Bruch der Zuleitungskabel (-> eine Wicklung wird hochohmig, lose sitzende Stecker)

Anfangs "testet" der Regler die Wicklung indem er eine Wechselspannung ausgibt,
die dann (über den vibrierenden Rotor) als Tonfolge wahrnehmbar ist.

Es ist denkbar, dass bei einem Wicklungsschluß schon dabei der Strom zu hoch wird !?

Allerdings würde ich eher davon ausgehen, das das Problem erst kommt, wenn Du versuchst den Motor laufen zu lassen.

Der Regler versucht dann, die Wicklungen zunächst in einem festen Rhythmus mit immer höher werdendem Strom zu bestromen,
solange bis er eine induzierte Spannung an der nicht bestromten Wicklung messen kann.

Wenn ihm das nicht gelingt (das kann an allen oben genannten Defekten liegen), kann es passieren, dass dabei der Strom zu hoch wird.
Viele Regler (m.E. auch die YEP) gehen dabei aber recht vorsichtig zu Werke und merken, wenn grobe Probleme vorliegen ...


Den Innenwiderstand der Wicklungen kannst Du überprüfen, indem Du eine Halogenbirne als Strombegrenzer in Reihe mit einer Wicklung schaltest
und dann eine Spannung anlegst (z.B. 12V).

Der mit einem Voltmeter gemessene Spannungsabfall (im Millivolt Bereich) zwischen den zwei Motoranschlüssen sollte für alle Windungen gleich sein.
Wenn Du dazu noch den Strom misst, kannst Du den Innenwiderstand genau errechnen.




Viele Grüße,

Georg
 
Danke schon mal für die Tipps.

Die Anleitung von Hans habe ich durchgeführt und komme auf gleiche Werte bei allen Paarungen. Das Multimeter hat aber als kleinste Einstellung 200V, dementsprechend ungenau ist die Messung. Alle Paare hatten 0.2V bei maximaler Akkuschrauber Drehzahl.

Ausschließen kann ich, dass irgendetwas blockiert war. Auch wurden von mir neue Stecker angelötet. Die Windungen haben keinen Kontakt zum Gehäuse und auch keinen Kurzschluss gegeneinander.

Der Anleitung zum Messen des Innenwiderstandes kann ich leider nicht ganz folgen.


Die Rauchentwicklung bzw. der Kurzschluss war wirklich beim Initialisieren des Reglers, noch lange bevor der Motor hätte anlaufen können, deshalb wundert es mich ja. Der Rauch kam auch definitiv aus dem Motor.
Was mir noch aufgefallen war, dass der Ansteckfunke zwischen Akku und Regler völlig ausgeblieben ist, was sonst nicht der Fall ist.
 

FamZim

User
Hallo

Normalerweise schaltet ein Regler keine hohen Stöme auf den Motor, auch nicht wenn der blokiert ist, sondern stellt ganz ab .
Ist den + und - richtig am Regler angeschlossen ????????????
Wenn nicht wirt es interessant ;)

Gruß Aloys.
 

Robinhood

Vereinsmitglied
Rauch aus dem Motor? Was kann da im unbelasteten Zustand heiß werden und was fängt zu qualmen an wenn der Regler noch nicht mal richtig Strom gibt? Der Motor qualmt also beim Initialisieren...:rolleyes:

Mein Tipp: Schmeiß den Motor weg. Und den Regler solltest Du vor nächsten Einsatz mit dem neuen Motor gründlich am Prüfstand testen, ob der keinen Schaden davongetragen hat.
 
Ich habe nun dank einer sehr einfachen Anleitung (https://sites.google.com/site/planbparts/grundlagen/ri---innenwiderstand-des-elektromotors) die Innenwiderstände messen können und diese sind alle exakt gleich bei ca. 0,0198Ohm was ein reeller Wert ist.

Auch habe ich gelesen, dass man beim Drehen eine Änderung spürt wenn man 2 bzw. 3 Pole miteinander verbindet was auch sehr deutlich zu spüren war. Alle Paare durchprobiert ergaben ca. die gleiche Erhöhung des Drehwiderstandes, alle 3 Zusammen nochmal deutlich mehr. Sollte also auch passen.

Nun deutet alles darauf hin, dass der Motor soweit in Ordnung ist oder?

Der Akku war selbstverständlich richtig gepolt am Regler angesteckt ;)
 

heikop

User
Wenn der Motor schon älter ist und mal gut gequält wurde ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, daß sich
einer oder beide Magnetringe von der Welle gelöst und verdreht haben. Das Ergebnis ist dann eine beeindruckende
Stromaufnahme ohne entsprechende Leistungsabgabe.

Wenn man den Motor zerlegt kann man das anhand der werksseitigen Markierungen auf den Magneten gut sehen.

Wenn Du den Motor wegschmeissen willst, wirf ihn bitte in meine Richtung. ;)
 
Nun habe ich einen uralten noname Regler ausgepackt und ein paar Stecke gelötet. In die Plusleitung vorsichtshalber eine 40A Sicherung :D

Was soll ich sagen? Der Motor läuft als wäre nichts gewesen...

Was soll ich daraus schließen? Dass wie durch ein Wunder 2 Yep 100A gleichzeitig defekt wurden, wobei ich aber den einen noch vor 2 Wochen an einem Hacker B50 problemlos geflogen bin?
Ich trau mich nicht den YEP an einen anderen Motor anzuschließen, noch den Jive 100 den ich noch hier hätte an den Kontronik Motor...

Was wird denn gemacht wenn ich den Fun 500 zum Service schicke? Machen die noch genauere Tests, als das was ich bisher gemacht habe?
 
@Heiko: prinzipiell hast du Recht, jedoch passiert das nur bei einem rotierenden Motor. Hier ist das ganze ja beim Initialisieren passiert, also Stillstand.

@Bruchpilot: die Wicklungswiderstände mögen zwar passen, aber wenn es geraucht hat, dann haben die Isolierungen mit Sicherheit Schaden genommen. Ich denke nicht, dass du den so ohne weiteres noch verwenden kannst. Entweder zu Kontronik schicken, selbst aufmachen oder in der Börse verscherbeln. Kaputte Motoren von Hacker, Kontronik und Co bringen noch die eine oder andere Mark. Allein fürs Getriebe lohnt es sich. Falls es ein 4,2er oder 5,2er Getriebe ist, dann kannst du sogar einen anderen dran bauen, z.B. Mega 16/XX/X mit Adapterflansch. Beim 6,7er eher nicht.

Was wird denn gemacht wenn ich den Fun 500 zum Service schicke? Machen die noch genauere Tests, als das was ich bisher gemacht habe?
Ja, z.B. exakte Leerlaufdrehzahl, Leerlaufstrom, viel genauerer Innenwiderstand und ein 1000V-Test (Isolationstest).
Die ersteren Werte können sie mit ihrer Datenbank abgleichen. Diese hast du nicht...

Gruß
Martin
 
Den Isolationstest kann ich am Montag mal auf Arbeit machen da haben wir regelbare 10kv Spark-Tester.
Ansonsten wird er wohl mal zu Kontronik zum Service gehen um Gewissheit zu haben.

Es ist übrigens ein Fun 500-24 kombiniert mit einem KPG 6.7:1 Getriebe. Das hat der Vorbesitzer so gelöst und das Getriebe passt vom Gewinde genau auf den Fun 500.

Was gäbe es denn für Optionen um das Getriebe mit einem anderen Motor weiter zu verwenden? Gibt es da sinnvolle Möglichkeiten oder lieber verkaufen und etwas komplett neues kaufen?
 
Shit happens...

Shit happens...

Ich hatte nen YEP 100 in meiner FMS Fox mit 70er WeMo Impeller. Daheim eingestellt, mit der Karte programmiert, getestet, alles gut.
Das Ding aufn Platz gebracht, gewartet bis Zeit zum Erstflug war...gerätselt ob werfen oder Bodenstart...
Naja nun, mein Helfer trägt das Ding, scharfgeschalten mit angestecktem Akku zum Startplatz während ich nebenher laufe, machts in der Fox "fatz!" und nix ging mehr.
Der 100er YEP is einfach so abgefackelt, quasi im Leerlauf.
Wieder Zuhause flog er in die Tonne und wurde durch einen YGE 90 LV ersetzt der seit 3 Saisons seinen Dienst tut.
Der 100er YEP in meinen Habu2 hingegen funktioniert seit 4 Jahren prächtig.
So is das...

Gruß Christian
 
Ja so kann es mit jedem Regler gehen egal welche Preisklasse.
Dass es mit 2 Stück zur gleichen Zeit passiert halte ich dennoch für unwahrscheinlich, zumal es aus dem Motor gequalmt hat.

Den 2. YEP habe ich seit 1,5 Jahren in einem Hawk im Einsatz und die letzten Flüge bei über 130A in einem anderen Modell und noch nie gab es irgendwelche Probleme.
 

heikop

User
@Heiko: prinzipiell hast du Recht, jedoch passiert das nur bei einem rotierenden Motor. Hier ist das ganze ja beim Initialisieren passiert, also Stillstand.

Den Fall hatte ich ja selbst, ein Magnetring war fest, einer lose. mi einem hinreichend robusten Steller (Roxxy 9100/6 oder
einem Turnigy plush 80A) lief das Teil noch mit einem saumäßigen Wirkungsgrad, ein YEP 40A sowie der schon anderweitig
erwähnte Dymond Expert 80S bekamen ihn nicht mal zum anlaufen.

Nach Neuausrichtung und Verklebung des losen Magneten lief der Motor wieder normal.
Allerdings hat der auch nicht gequalmt weil ich bei der Aktion permanent den Strom überwacht habe.
 
Nochmal:
Vergleiche bitte nicht deine Motoren, die du entweder bereits zum Rotieren gebracht hast oder zumindest anlaufen lassen wolltest, mit dem Fehlerfall von Bruchpilot.
Wenn ein Magnet lose ist, hat das mit dem Durchbrennen von Motor oder Regler beim Initialisieren erstmal nicht direkt etwas damit zu tun.

Nichtsdesto trotz kann man erstmal überprüfen, ob der Rotor i.O. ist: z.B. ruckartiges Andrehen und Stoppen der Abtriebswelle mit den Fingern. Wenn ein Magnet lose ist, könnte er rutschen und etwas nachdrehen. Wenn du dich traust, könntest du den Noname-Regler nehmen und den Motor mal unter Last laufen lassen. 2s, kleiner Prop und aktivierte Bremse tuns auch. Ggf mit einem Logger die Leistung und Drehzahl auslesen und mit DC validieren.

Prüfspannung mit 500V beginnen und nach erfolgreichem Test auf 1000V erhöhen. Das ist die Grenze. Bei letzterem kann es jedoch auch zu einem Durchgang kommen, weil die Wicklung von Haus aus innen bereits sehr feine Beschädigungen haben kann (nichts schlimmes, hat auf den Betrieb keine Auswirkung). Da der Magnet zu Wicklung bereits weniger als 1mm Abstand hat, funkts dann bei 1000V schon.
500V muss er aber bestehen.
Eine Klemme auf die Welle, die andere an die Wicklung.
 
eine Möglichkeit wäre noch das der Regler einen Schluß in den Feets hat, war bei mir der Fall, wollte den Regler Programmieren und beim Anstecken des Akkus qualmte sofort der Motor, da der Akku auf Lagerspannung war und ich gleich abgezogen hab hat alles überlebt, danach stellte ich fest das Zwischen 2 Ausgängen am Regler eine Spannung an lag er hat voll durch geschaltet
 

heikop

User
Nichtsdesto trotz kann man erstmal überprüfen, ob der Rotor i.O. ist: z.B. ruckartiges Andrehen und Stoppen der Abtriebswelle mit den Fingern. Wenn ein Magnet lose ist, könnte er rutschen und etwas nachdrehen.


Du hast noch nie einen Kontronik Fun 500 in den Fingern gehabt oder gar zerlegt, sonst käme nicht so ein Satz.
Mach Dich mal bitte mit dem Aufbau dieser Motoren vertraut.

Davon abgesehen vermute ich auch einen Fehler im YEP 100A, bei dieser Raubkopie würde mich auch ein Chargenfehler
nicht wundern. Ist denn der zweite YEP 100A schon getestet worden oder wird nur vermutet daß er in Ordnung ist?
 

heikop

User
Ich finde jetzt nichts über den Kira, der Fun sieht so aus, wenn sich da ein Magnetring löst
merkst Du das nur am Anlaufverhalten und der Stromaufnahme, per drehen der Welle mit der
Hand gibt es keine Chance etwas festzustellen weil der lose Magnet am noch festen hängt.
http://www.rc-network.de/forum/attachment.php?attachmentid=872549&d=1479425603

(Bild aus: http://www.rc-network.de/forum/show...nik-Kira-600?p=2884202&viewfull=1#post2884202)

Ist der Kira identisch aufgebaut oder hat der einen einzelnen Magneten?
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten