Focus "Bau": Probleme/Fragen

Hallo,

nach ein paar Jahren bedingt freiwilliger Modellflug-Abstinenz will ich nun endlich meinen Focus fertig machen. Hierbei stoße ich aber auf ein paar Probleme bzw. Fragen:

- Flächen: bei der linken Flächenhälfte ist der linke hintere Stift leicht schief nach vorne schauend eingeharzt worden. Was kann ich hier am besten unternehmen? Ich tendiere dazu, vorsichtig auf 1-2mm Länge an der Vorderseite des Stiftes Material abzunehmen. Das Problem dabei ist aber, daß die Stifte ja die Krafteinleitung in den Rumpf übernehmen (sprich: die Steckung der Flächen hat keinerlei Kontakt mit dem Rumpf).

- Flächen die 2.: Generell lassen sich die Flächen (auch die rechte, die von den Stiften her i.O. ist) nur sehr streng an den Rumpf stecken - hier habe ich nun die Angst, daß ich mir die Flächen auf Dauer schon beim Aufrüsten am Hang beschädige ...

- Flächen die 3.: Die Dymond D60 Hebel sind, wenn mich mein Augenmaß nicht täuscht, mit 0,8 mm Bohrungen versehen (eher kleiner als größer). Nun scheinen mir 0,8er Federstahldrähte doch ein wenig labberig für einen härteren Einsatz am Hang zu sein. Bin ich hier zu ängstlich oder soll ich die beigelegten Servo-Scheiben verwenden, diese Zurechtschneiden (entsprechend "Fleisch" stehen lassen) und z.B. mit 1,6mm Bohrung versehen?

- Akkus: ich kann zwar für den Hausgebrauch Kabel löten oder auch mal elektronische Bauelemente auf einer Lochraster-Platine, aber bei Akkus bin ich eine Niete. Konsequenz: ich muß mir ein Akku-Pack konfektionieren lassen. Die hier im Forum vorgestellte Variante mit 4 AA-Zellen, wo 3 im Dreieck verlötet sind und die 4. Zelle auf einer dieser 3 Zellen aufgesetzt und zusätzlich mit einem Stab gesichert wird, entfällt daher. Mir würden die rechteckigen Sanyo gut gefallen ( http://shop.lindinger.at/product_info.php?cPath=1335_1344&products_id=50736 ), ich weiß allerdings nicht, wie diese sich bei 6 Servos (4x Dymond D60 und 2 Hitec HS 81 MG) verhalten oder wie lange 880 mAh reichen ... LiPos sind sowohl wegen ihrer Spannungslage als auch mangels geeignetem Ladegerät keine Option - zumal sie in dieser Kapazitätsklasse keine echten Platzvorteile bieten.

lg,
Klaus
 
150 Leser und keine Meinung?

Zusatzfrage an die Österreicher/Wiener: wo kann ich in Wien am ehesten eine Silberstahlwelle im geeigneten Durchmesser als Steckungsersatz für den Kohle-Verbinder bekommen?

lg,
Klaus
 

plinse

User
Moin Klaus,

wenn die Flächen stramm sitzen, ist das eigentlich eher positiv, dann hält das ganze wenigstens. Schief sitzende Stifte, die ein zusammenstecken verhindern, sind sicher nicht im Sinne des Erfinders - entweder du machst den Stift mit dem Lötkolben heiß, ziehst ihn und klebst erneut, oder du biegst ihn gerade. Hängt davon ab, wie schief er sitzt.

Zu den Anlenkungen: Nimm doch einen 0,8er Draht und klebe ein dünnes Kohlerohr drüber. Dann beult die Anlenkung nicht weg und du musst die Servohörner nicht weiter massakrieren ;) .

Akku - nun ja - entweder du lötest dir ein Pack oder findest wen, der dir das macht - oder du nimmst ein Standardpack. Das, was das Standartpack dann nicht optimal nach vorne rutscht, musst du dann mit Blei am Schwerpunkt zusätzlich korrigieren. Zur Akkugröße sage ich nichts mehr. Ich komme meistens mit sehr kleinen E-Akkus aus, lege aber auch Wert auf leichtgängige Anlenkungen. Das zusammen mit dem Flugstiel sieht bei einigen Leuten anders aus und entsprechend braucht es mal größere Akkus und mal nicht. Was der einzelne nun braucht, kann man erfliegen - der erste Flug geht dann halt nicht gleich über mehrere Stunden, du kommst aber zu einer Aussage, wie viel Strom DU mit DEINEM Flieger brauchst.
 
Aloha Klaus,

den schief sitzenden Stift würde ich wohl, sofern es sich nur um nen leichten Versatz handelt, im vorderen Bereich etwas abschleifen.

Zu den streng sitzenden Flächen kann ich nix sagen, das müsste ich "befingern" können ;) . Wenn du diese aber problemlos an den Rumpf schieben kannst, dann würde ich sagen das passt..

Für die Anlenkung der Ruder habe ich bei mir 1,5mm (oder wars 1,2mm:confused: ) Draht genommen und das Loch im Ruderhebel der D60 Servos aufgebohrt. Allerdings habe ich die großen Servohebel verwendet. Diese sind im Bereich der inneren Bohrung etwas breiter und es bleibt etwas mehr Fleisch über...bislang hält das problemlos.

Den Akku würde ich selbst löten. Wenn Du normale Verbindungen für den Haugebrauch löten kannst, dann klappt das auch beim Akku. Ich finde die AA-Zellen im Focus ziemlich ideal, damit kommt man fast ohne Blei aus. Ein kleinerer Akku geht sicher auch, ich würde die andere Lösung aber bevorzugen!
 

kurbel

User
Ich finde die Idee, den Akku fremd konfektionieren zu lassen, sehr verantwortungsvoll.
Akkus zu löten, ohne die Zellen durch die Hitze zu beschädigen, ist nicht jedermanns Sache.
Und ein Empfängerakku ist eben ein sicherheitsrelevantes Bauteil, auch in einem Focus.

Den Stahlstift neu und gerade wieder einkleben wäre m. E. die sauberste Methode um das Ding zu richten.

Kurbel
 

Arne

User
Hallo,

stramme Passung der Flügel ist doch gut, wenn es nicht übertrieben ist.
Ansonsten den Verbinder mal nass überschleifen wenn der zu stramm in seinen Hülsen läuft.

Torsionspinn kann man ruhig zur Spitze anschrägen, wenn es sich in Grenzen hält.

Servos, die Dymond-Hebel sind sehr frickelig, das stimmt. Sie halten aber trotzdem ne Menge aus. Ich habe meine Anlenkung aus 1,5er Stahldraht gemacht und dafür auf 1,5 mm aufgebohrt. Ist wenig Fleisch, was bleibt, aber es reicht und hält problemlos. Bei mir musste der Focus schon einiges mitmachen und an der Stelle gab es noch nie ein Problem.
Auch im Flug nicht und beim ziemlich schnellen DS wie hier

Akku fliege ich 1050er Kans, damit hat man einige Stunden Flugzeit.

Gruß Arne
 
Die rechte Flächenhälfte läßt sich streng aber sinnvoll stecken. Die linke ist durch den hinteren, schräg nach vorne laufenden Stift nur mit viel Fingerspitzengefühl bei gleichzeitig deutlichem Kraftaufwand und mit Trickserei anzustecken. Und es bleibt ein etwa 1/2 mm starker Spalt zwischen Wurzelrippe und Rumpf.

Ich denke, ich werde wirklich vorsichtig an der Vorderseite des hinteren Stiftes Material abnehmen. Langsam drehender Dremel mit Feinschleifscheibe und viel Gefühl sollte es tun. Die Variante mit Lötkolben halte ich bei meinem Geschick und meiner Erfahrung für eher gewagt, da halte ich dann den Stift in Händen und werde wohl ein Problem haben, eine passende Schablone zum sauberen Einsetzen und Verharzen zu basteln ;)

Die Steckung geht saugend aber glücklicherweise nicht besonders streng, stellt also kein Problem dar.

Akku: irgendwo habe ich sogar einen 60W Lötkolben mit T-Spitze. Aber meine Versuche mit Akku-Löterei waren allesamt nicht sonderlich befriedigend, und bei so einem Gerät ist mir ein "wird schon passen" schlicht zu riskant (und zu teuer). Den Flieger will ich wirklich nur aufgrund eines Fehlers zwischen den Ohren verlieren :D

Bleibt also nur, konfektionieren lassen. Kann mir jemand was über die Spannungslage der verlinkten Zellen sagen?

@Arne: wie sind Deine KAN verlötet? In Reihe und dann stehend in die Rumpfkeule?

@plinse: das mit dem Kohlerohr werde ich mir mal ansehen - v.a. ob's überhaupt ein passendes (Innendurchmesser max. 1mm) gibt. Klingt jedenfalls nach einem gangbaren Weg.

Ein Standardpack (zumindest wenn's > 500 mAh haben soll, und das soll es bei 6 Servos am Hang dann schon haben) ist platzmäßig ein Problem, eben weil es nicht weit nach vorne kann. Irgendwo muß ich nämlich auch die 2 HS81 und den Empfänger unterbringen ;)

lg,
Klaus
 

GAST_7832

User gesperrt
warum nimmst du nicht einfach 2mm oder 2,5mm Stangen ? da gibts Gabelköpfe für und dann passts wunderbar -grade am Hang kanns nicht stabil genug sein und es sorgt dafür das die Ruder nicht flattern...

MFg,Chris
 
Die Stifte der Gabelköpfe haben, wenn ich das richtig im Kopf habe, >= 1,5mm Durchmesser, was eben zu verdammt wenig Restfleisch am Servohebel führen würde ... bekommt man irgendwo für die Dymond D60 Ersatzservohebel? Außerdem wird die Anlenkung möglicherweise ein wenig zu kurz für 2 Gabelköpfe, muß ich aber noch ausmessen. Wenn sich's von der Länge her ausgeht könnte ich die Scheiben entsprechend bearbeiten - ließe genug Fleisch übrig. Aber: da ich die Anlenkung über Kreuz mache und Gabelköpfe doch verhältnismäßig voluminös sind, müßte ich da größer ausfräsen ...

Ich werd' heute mal eine längere Mittagspause machen und mir ein paar Stähle ansehen. Vielleicht auch Bowdenzugseelen als fixierbare Führung für 0,8er ... Kohlerohre gibt's erst ab 2mm Durchmesser, bei Federstahldrähten dieses Kalibers brauche ich aber bei der "Länge" keine weitere Verstärkung beim Focus. Gibt aber Messingrohre mit 1,1 mm Innendurchmesser (2 mm außen), mit 1 mm Stahldraht sollte das auch ganz gut funktionieren ...

Andere Idee ... ich hab' noch Kohlerovings herumkugeln - könnte man doch harzgetränkt um den Anlenkungsdraht wickeln, sollte eigentlich auch eine merkliche Steigerung der Biegesteifigkeit ergeben ... ein oder zwei Lagen, mit Zwirn fixiert.

Noch eine Idee aus der Combat-Nuri Zeit: 2mm Kohlestab und mit Zwirn und Harz (oder Superkleber) gewinkelte, passende Drahtstücke drauf. Wird aber dann wieder entsprechend dick ...

Ich denke, ich werde mal einen Versuch mit Rovings und Draht machen - bei der Gelegenheit kann ich dann gleich feststellen, ob Harz und Härter noch in Ordnung sind (2003 gekauft und dunkel gelagert aber noch nicht geöffnet).

lg,
Klaus
 

Arne

User
Hallo,

warum nimmst du nicht einfach 2mm oder 2,5mm Stangen ? da gibts Gabelköpfe für und dann passts wunderbar -grade am Hang kanns nicht stabil genug sein und es sorgt dafür das die Ruder nicht flattern...

Ich denke du kennst den Flieger nicht. Viel zu groß und überdimensioniert.

Ich hab noch ein paar Bilder meiner Anlenkungen gefunden. Sagen oft mehr als 1000 Worte. Bildquali ist schlecht, aber alles wichtige kann man sehen.
Dabei fällt mir ein, dass ich am Servohebel Gabelköpfe habe. Diese sind ausgefräst, damit sie bei Ausschlag nicht am ervoabtrieb anlaufen.

Gruß Arne

WK-Anlenkung Focus neu.JPG

WK-Anlenkung Focus neu2.JPG

WK-Anlenkung Focus unten neu.JPG

WK-Anlenkung Focus unten neu2.JPG
 
Arne, Danke für die Bilder! Zwei Fragen: wie sind Deine KAN für den Focus verlötet? Und: sind das die beigelegten Ruderhörner?

lg,
Klaus

Edith hat noch eine dritte Frage: hast Du die Servoschacht-Ausschnitte vergrößert? Die quadratische Form der Abdeckung läßt darauf schließen ...
 

Arne

User
Hallo Klaus,

Anordnung der Kans siehe Skizze.
Die kannst du ruhig selbst löten. Ich löte bei Empfängerakkus nie stirnseitig. Verbindung der Zellen mit Kuperblech oder auch einem kleinen Stück Silikonkabel. Das ist dann auch nichts anderes als den Akkuanschluß selbst anzulöten. Die vierte Zelle vorne wird mit einem entsprechend längeren Stück Kabel eingelötet.

Ruderhörner sind meine ich die beigelegten gewesen. So eingeklebt, dass sie Kontakt zum recht weit hinten sitzenden Rudersteg haben.

Die Servoöffnungen wurden nur am Servohebel minimal weiter ausgefräst (kleine Klinke im Radius). Die Abdeckungn stammen aus einem Dekorbogen und passten genau, sind halt nur eckig.

Gruß Arne

Akku.JPG
 
Hi Klaus,

ich würde die Anlenkungsgeschichte nicht unnötig verkomplizieren. Das einfachste ist wirklich der 1,5mm Draht. Das passt von den Dimensionen einwandfrei zu Focus, is einfach herzustellen und funzt auch mit den Ruderhebeln ;) .
Die Anlenkungen sehen bei mir genauso aus wie bei Arne, nur hab ich auch servoseitig keinen Gabelkopf. Hier findest Du noch ein paar Bilder zu meinem Focus und den Anlenkungen.

@Akku löten: Ich sprach auch nie von Inline-Verbindungen, ging eigentlich auch von Arnes Version aus.
 

-Bob-

User
Hi,

hab dir auch noch ein paar Bilder von meinem gesucht und gefunden ;)

D60 auf Quer
QS.jpg

C271 auf Wölbkl.
WS.jpg

Ich habe alles mit Gabelköpfe gemacht gehabt... ging gut, nur ein wenig Schleifarbeit!

Die Lange Hebel für das D60 habe ich damals bei Staufenbiel bestellt gehabt.

Viel Spaß beim Bauen!!
 
Danke, Stephan und Bob - tolle Bilder.

Fazit:

- Akku selber löten wird angeraten, um eine optimale Konfiguration für die Schnauze zu erhalten. Es wird zu schweren Zellen geraten, um weniger Blei zu brauchen. Zu den von mir verlinkten flachen Akkus gibt es entweder keine Erfahrung oder niemand will sich den Mund verbrennen :D

- Anlenkung mit 1,5mm Draht oder servoseitig mit ausgefrästem Gabelkopf ... hmm, ich denke die Kohlerovingvariante werde ich zumindest mal "im Trockenen" probieren (als Vergleich).

- hinterer Stift der linken Flächenhälfte sollte problemlos zurechtgeschliffen werden können

- Auf die Wölbklappen würden sogar C271 passen; das wäre eine Überlegung wert.

lg,
Klaus
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten