Trilleronsteuerung mittels Seilzug. Der Versuch!
Trilleronsteuerung mittels Seilzug. Der Versuch!
Hallo DLG Piloten
Gibt es eigentlich einen Grund bei der Querruderanlenkung nicht auch eine Feder zu verwenden ? Für mich spricht dafür, spielfrei, einfach zu bauen und leicht.
Eure Meinung würde mich interessieren.
Gruss Rolf
Ja gibt es.
Die Kräfte am Querruder sind unvergleichlich höher als an einem kleinen Klappenruder. Welches Servo sollte dann welche Ruderkraft+Federkraft Überwinden können
und noch dazu leicht, schnell und mit wenig Stromverbrauch seine Arbeit verrichten (das ist keine Frage). Dieses vermeintliche Tuning-Spielchen lässt sich nicht beliebig spielen
und einmal in Amplitude versetzt (beim Startschuß) kann das Querruder sehr wahrscheinlich nicht mehr beruhigt werden da es nach einer Seite ja nur die Feder hat und die federt.
Vernunft, Sicherheit und Paxistauglichkeit sollte an erster Stelle stehen. Spielfreiheit haben wir, mit den entsprechenden Servos, seit jeher.
Wer eine gewisse Qualität der Servos nicht unterschreitet hat mit geringem Gewicht und überschaubaren Kosten alles erreicht. Einfach zu bauen? Hmm , das lasse ich mal dahingestellt. Offenbar hast du noch keine funktionierende Klappenanlenkung mit Federrückstellung gebaut welche auch die diversen Flugzustände fehlerlos ermöglicht. Wie
gesagt die Erfinder der heutigen Technik haben Praxistauglichkeit, Einfachheit und Funktionalität an erste Stelle gestellt.
Es gibt jedoch aus meiner Forscherzeit, das muss so um 2000-2003 gewesen sein, eine Trilleronsteuerung die ich mit einem zusätzlichen Servo im Flügel, mit Seilzug innerhalb
des Schalenflügels und Federrückholung mit Anschlag (damit das Trilleron nicht eine andere Wölbung als die Querruder hat) bewerkstelligt habe.
Es funktioniert insofern recht gut dass ich mittels einem Umschalter auf der Fernsteuerung die Funktion der Querruder ein und ausschalten konnte und statt dessen die Trillerons, zum
bremsen des kurveninneren Flügels aufstellte. Durch die geringe Bremsfläche der Trillerons hatte die Bremswirkung genau die gewünschte Steuerungsintensität und der Flieger drehte sich quasi in die gewünschte Richtung des gebremsten Flügels und man konnte mit sehr wenig Schräglage flach kreisen. Dabei musste während der Trilleronsteuerung eine andere Kuvensteuerung und Setup eingestellt und eingelernt werden da der Flügel zunächst etwas abtauchte und nicht nur bremste. Es war ein Versuch und wurde nach ein paar Monaten Erprobung wieder fallen gelassen da ich den riesengroßen Vorteil nicht sah, dafür aber einen erheblichen Arbeitsaufwand in Kauf nehmen musste und ich schlussendlich ganz wirre Misch und Einstellarbeiten für das Ausgleichen der unerwünschten Eigenschaften zu programmieren hatte (es musste gleichzeitig der Auftrieb auf der kurveninneren Seite erhöht werden)
welche ich schlussendlich nicht mehr begriffen habe (sehr heikle Einstellung bei diesem Profil). Im Reparatur oder Servicefall war dann überhaupt
sehr viel Nerventee und eine ganz ruhige Hand von Nöten. Überhaupt waren die Einstellarbeiten ein Hauptteil der Zeit die ich für diese Sache erübrigt habe.
Deshalb ließ ich es und hab den Krempel verworfen und weggeworfen.
Gruß Heinz