Wie erfliege ich den Schwerpunkt richtig?

Wem die Frage zu doof ist, der kann bitte gleich weiter blättern. Ich frage mich aber wirklich, wie oder mit welchen "Tricks" man das richtigerweise anstellt, ohne sich die Karten zu legen.

Konkret geht es um meine Alsema Sagitta von Staufenbiel, welche an sich sehr ordentlich fliegt, jedoch auch ordentlich schnell. Ein Schleppilot meinte zu mir, ich könnte getrost noch einiges Blei herausnehmen...

Nur woher weiß ich, ab wann der optimale Punkt erreicht ist oder es gar grenzwertig wird. In der Motorfliegerei gibt es da ja einige Flugfiguren, welche Rückschlüsse auf die Schwerpunktlage zulassen (senkrechtes Fallen, Rückenflug). Kann man das auf einen Segler übertragen? Woran erkenne ich zuverlässig, wann es kritisch wird? Hatte keine Lust, diesen Gleiter hecklastig fliegen zu müssen und das erst nach dem Ausklinken zu bemerken...

Vielen Dank für die praktischen Tipps.

Gruß Mirko
 

gecu

User
Hallo Mirko,

Als Anmerkung zu der Anleitung von Gerd Giese (die voll in Odnung und sehr hilfreich ist!):
Ich nehme bei meinen Seglern den Schwerpunkt immer soweit zurück bis das Abreissverhalten langsam kritisch wird, was sich dadurch zeigt das beim Aushungern des Modells ein ziemlich abruptes wegkippen über eine Fläche auftritt (Sicherheitshöhe!!). Sobald ich diesen Punkt erreicht habe gebe ich wieder etwas Blei zu. Bis jetzt hat das immer bestens funktioniert, die Schritte der Bleientnahme dürfen nur nicht zu groß sein! Die Sagitta hat ja das E211 drauf, das ist nach meiner Erfahrung ziemlich gutmütig. Der Geschwindigkeitsbereich ist recht groß, sollte auch ohne Probleme langsam zu fliegen sein und hat dann auch eine gute Thermikleistung. Meine Sagitta wartet noch im Keller auf Ihre Fertigstellung. Mich würde interessieren wieviel deine fertig wiegt und wieviel Blei du zusätzlich zum Akkugewicht noch benötigt hast.

Grüße aus dem Donautal,
Georg
 
Vielen Dank für eure Hinweise!

Ich werde mal versuchen, mir einen Schlachtplan für mein Modell zu machen. Also ich finde es für mich halt wichtig, wie die Eigenschaften meines Modells sein sollen und wie ich vorgehen werde, diese zu erreichen. Ich denke, das verhindert vielleicht, zu große Fehler zu machen.

Ich hätte nur gedacht, dass es beim Erfliegen des SP beim Segelflugmodell doch noch mal Unterschiede zum Motormodell gibt, da hier ja eben noch der Motor eine Rolle spielt. Oder irre ich da?

Meine Sagitta wog zum Erstflug 6700 Gramm. Ich habe jetzt zwar etwas Blei gegen den Cockpitausbau getauscht, weiß aber nicht genau, wie groß da der Unterschied ist. Ich schau mal nach, wie viel Blei ich reingepackt habe und poste das dann hier. Okay?

Gruß Mirko
 
So, ich habe mal wegen der Bleigewichte in der Sagitta geschaut. Also die Akkus wiegen 500 Gramm (2 x 5 Zellen 4/5-SC), dann habe ich rund 200 Gramm Bleikugeln um die Schleppkupplung herum eingegossen. Und dann muss ich leider raten, ich denke, es müssten nochmal rund 200-300 Gramm in Plattenform gewesen sein, welche ich so eingeklebt habe, dass ich sie auch wieder entfernen kann. Aber hier habe ich leider keine genauen Aufzeichnungen...

Gruß Mirko
 

gecu

User
Hallo Mirko,

macht dann so ca. 900gr.
Hätt' da noch zwei Fragen zum Höhenleitwerk:
1. Hast du da ein Zentrales Servo im Rumpf oder zwei Servos in den Dämpfungsflossen?
2. Hast du die orginalen Befestigungsstäbe benutzt (1 mal Glas und 1 mal Stahl) oder die zwei gegen solche aus Kohle ausgetauscht?

Grüße Georg
 
Ich habe ein C5077 vorn im Rumpf, das über ein 6/4 mm Kohlerohr die beiden HR-Blätter ansteuert. Hinten habe ich aus 3 mm Federstahl eine Gabel in das Rohr geharzt. Diese sorgt durch ihre Spannung auch dafür, dass ich die HR-Hälften nicht unbedingt sichern muss, sie bleiben durch eben diese Vorspannung immer am Rumpf. Das Kohlerohr habe ich in der Mitte aber noch einmal abgestützt, sonst würde es sich durchbiegen. Da wäre ein größeres Rohr sicher vorteilhafter, hatte ich aber nicht zur Hand...
Die Steckung des HR habe ich mit Kohlestäben gemacht, sind viel leichter und stabil genug.
Ich hoffe, man erkennt auf den Bildern, wie ich das gemacht habe...

Gruß Mirko
 

Anhänge

  • PICT8318.JPG
    PICT8318.JPG
    112,7 KB · Aufrufe: 75
  • PICT8386.JPG
    PICT8386.JPG
    140,6 KB · Aufrufe: 29
  • PICT8320.JPG
    PICT8320.JPG
    85,2 KB · Aufrufe: 29

gecu

User
Hallo Mirko,

Bilder sind immer hilfreich, ist alles gut zu sehen. Sieht ganz gut aus. Ich wollte eigentlich zwei kleine Rudermaschinen (D250 oder D300) hinten in die Dämpfungsflächen einbauen. Jetzt muß ich nochmal drüber nachdenkenen ob ich's auch mit einem Zentralservo mache oder doch dabei bleibe. Sind halt nochmal 60gr mehr hinten, bei dem Hebelarm,..., andererseits ist das 'ne ziemlich einfache Sache hinten mit zwei Servo's, kurze Anlenkungen, kein Spiel, MPX Hochstromstecker als Servoanschlußstecker sichern durch Ihren Formschluss das HR auch schon ganz gut,...

Auf jeden Fall vielen Dank für die Bilder.

Gruß
Georg
 
Ich denke, es ist auch ein wenig Glaubenssache, wie man die Anlenkung nun macht. Ich habe mich gegen noch mehr Trimmblei entschieden, um das Gesamtgewicht nicht ausufern zu lassen. Da summieren sich ja ruckzuck die Kleinigkeiten...
Und eine ordentlich geführte Schubstange ist sicher spielfrei genug, als dass ICH den Unterschied beim Fliegen wohl nicht bemerken werde. Ist ja auch kein 5 m Fox für den Wettbewerb.
Wir hatten schon mal einen Thread zur Alsema Sagitta, da wurde auch nochmal die Anlenkung von Willi Schurk vorgestellt (der hatte einen Testbericht geschrieben), die ist auch sehr interessant und kommt mit einem Servo im Heck aus. Musst mal die Suche anwerfen, ich weiß nicht mehr genau, ob das hier im Forum war oder im Nachbaruniversum.

Gruß Mirko
 

PIK 20

User
Wie erfliege ich den Schwerpunkt richtig?

Hallo Mirko,
bevor Deine ursprüngliche Frage "wie erfliege ich den Schwerpunkt richtig?" in Einbausituationen von Servos abtriftet, versuche ich darauf zurückzufinden.
Seit langem verwende ich das Software-Rechenprogramm von Rainer Stumpf, das als Freeware von "www.rainers-modellflugseite.de" herunter zu laden ist.
Mit diesem Programm wird der Schwerpunkt und!!! die EWD profilbezogen sehr genau berechnet. Man kann dann sich entscheiden, mit hohem Ca, also höherer Auftrieb und langsamer oder geringes Ca und entsprechend schneller, sein Modell abzustimmen. Natürlich muß die Flächenbelastung und das Profil auch den gewünschten Anforderungen entsprechen.
Probier es einfach aus, damit wirst auch Du bestimmt zurecht kommen und dein Modell in die richtige Richtung einstellen können.
Dies wünscht Dir Heinz
 
Hallo Heinz,

danke für den Link. Ich habe mir das Programm heruntergeladen und werde es mir in Ruhe anschauen. Mal schauen, was es mir so für Ergebnisse bringt.

Gruß Mirko
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten