Moin,
Bei der Akamodell haben wir uns auch schon mal des Themas angenommen. Ich bin immer noch davon überzeugt, dass das Indoorsegeln möglich ist, aber nur mit einigem Aufwand. Alle bisherigen Versuche (Indoor ASK etc) sind nur das Übertragen der Kunstfliegerei auf Segelflug, die norwendige geringe Flächenbelastung wird so nie erreicht. Daher habe die auch alle einen Motor oder sind extrem kurz in der Luft.
Wir haben mal Flieger aus den X-Twins gebaut, die eine Flächenbelastung unter 3g/dm^2 hatten. Ich kann das nur sehr zum Nachbau empfehlen, das ist noch kein reiner Segelflug, aber das Flugverhalten ohne Motor wird auch witzig, weil alles in Zeitlupe abläuft. So ein Flieger braucht dann auch von der 8m Hallendecke über 20 Sekunden bis der wieder unten ist. Ohne Profil wird man da aber auch nichts ! Shocky Bauweise ist zumindest für den Flügel Blödsinn, eine Wölbung muss da schon rein.
Dann die Sache mit dem Aufwind. Das Bild oben ist der zaghafte Versuch vorletztes Jahr in Sinsheim. Da waren die Lüfter doch wohl etwas unterdimensioniert, wenngleich auch glaube ich das Prinzip stimmen müsste. Die Sache ist aben nur, dass man eine große Halle braucht, und insgesamt einen Riesenwirbel machen muss - im wahrsten Sinne des Wortes - so dass das an der einen Wand wie am Hang hochgeht, an der Decke entlang querströmt, und in der Mitte der Halle oder an der anderen Wand wieder hinab - wann dann die dämpfende Wirkung der Turbulenz die Sache beendet, weiß noch keiner so genau. Vielleicht geht es auch gar nicht.
Was in jedem Fall schief geht, ist meiner Meinung nach die Sache mit den Heizgeräten. Erst einmal ist das ein wahnsinns Energieaufwand, und irgendwann hast Du dann in der Halle eine Sauna, und keine Temperaturdifferenz, und somit auch keinen Aufwind mehr.
Die Sache mit mehreren großen (1-2m) Lüftern erscheint mir da sinnvoller. Vielleicht reicht auch einer mit so 3-4m Durchmesser, dessen Blätter extrem langsam drehen. Das ist aber auch ein Heiden Bauaufwand, dessen Ergebnis fraglich ist.
In jedem Fall kann man sich ausrechnen, dass man unverhältnismäßig viel Leistung brauchen wird. Denn - angenommen man möchte auf der Breite von 10m einen Streifen von 2m mit 0,5m/sec zum Steigen bringen. Dann ist das schon ein Volumenstrom von 10m x 2m x 0,5m/sec = 10m^3/sec. Also sollen im Schnitt 10 Kubikmeter Luft mit 'nem Halben Meter pro Sekunde steigen. Bedenkt man jetzt, dass ein Kubikmeter Luft 1,2 kg wiegt, sind das 12 kilo, die pro Sekunde einen halben Meter hoch gestemmt werden müssten. Man stelle sich das anhand von Saftpaletten vor. Ich habe jetzt keine Lust, die alten Mechanikbücher zu suchen, um das in Watt umzurechnen, man kommt jedenfalls schnell in den dreistelligen Bereich.
Und wozu ? Um ein 10g Flugzeug hochzubefördern ?
Das war der Grund, warum bei uns die Entwicklungen in der Richtung erstmal eingestellt wurden...
Trotzdem sieht das extrem geil aus, wenn ein >3g/dm^2 Flächenbelastungssegler durch die Halle schwebt, so dass ich das vielleicht noch einmal mit der Kyosho Technik probieren werde.
Patrick