Cliffhanger - ein neues Modell für Kleinsthänge entsteht

Hallo,

seit Wochen haben wir schon eine geschlossene Schneedecke und wenn der Wind zum Segeln taugt, friert man sich nach spätestens 40 Minuten die Finger ab...

Ich dachte mir nun, was soll ich draußen rumhängen und über kalte Finger fluchen, da kann ich die Zeit lieber nutzen und ein neues Modell konstruieren.

Hier erstmal meine Wunschvorgaben:

Konventioneller Aufbau: GFK-Rumpf, beplankte Styro Fläche.
Das Modell sollte klein (max. 100cm Spannweite), aber nicht zu leicht (--> 350g) und vor allem voll Kunstflugtauglich sein. Desweiteren sollte der Segler auch mit böigem, stärkeren Wind zurecht kommen.

Als kleines Goodie wollte ich einen Flitschenhaken integrieren um das Modell auch bei schwachen Wetterlagen als "Antester" besser nutzen zu können.

Das Modell sollte also für den Einsatz am Deich und für die Steilküste gleichermaßen geeignet sein und auch neben anderen Modellen immer noch einen Platz im Auto finden, bzw. auch als Rucksackflieger taugen, der mal schnell zwischendurch aufgebaut und gestartet werden kann.

Zunächst habe ich nun einen Plan für Fläche, Rumpf und Leitwerke gezeichnet. Dann ging es an die Profil Auswahl. In der engeren Wahl hatte ich:

RG 14
AG 08
MG 06

und war recht unschlüssig... Da kam mir der Gedanke an den HLG "Daiquiri" den ich lange Jahre geflogen habe. Dieses Modell ist zwar von der Auslegung her völlig anders, kam aber mit ruppigem Wind und Nullschieber gleichermaßen zurecht. Besonders genial war auch die Wendigkeit und die Rückenflug Eigenschaften. Man konnte das Modell aus Normallage in Grundgeschwindigkeit, negativ auf den Rücken drücken und dann in Rückenlage seelenruhig weiterfliegen. Trotz zwei Achs Steuerung waren auch Rollen und sonstige einfache Flugfiguren problemlos drin. Das liegt zwar an der Gesamtauslegung des Modells, ich habe aber letztendlich auf das beim Daiquiri verwendete Profil zurück gegriffen und experimentiere damit nun mal bei meinem Eigenbau.

Zum Einsatz kommt nun ein modifiziertes Goe 602 mit lediglich 7% Dicke.

Zunächst habe ich also Schneiderippen und danach Flächenkerne angefertigt. Die ersten Flächen habe ich mit 1,5mm Balsa beplankt. Unter dem Balsa befinden sich mehrere GFK Verstärkungen um das Modell für den geplanten, rauen Einsatz möglichst Wiederstandsfähig zu machen. Zudem wurde bereits beim schneiden der Kerne eine minimale V-Form integriert.

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Die Öffnungen für die Servos sind mit 80g dm² Glas auslaminiert.
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Ich habe die erste Versuchsfläche nun zunächst komplett fertig gebaut und gebügelt. Die Fläche bringt nun 126g auf die Waage und mit diesem Wert bin ich durchaus zufrieden. Natürlich geht es noch wesentlich leichter, aber das war ja erstmal nicht mein Ziel.


Die Endleiste wurde ebenfalls mit GFK verstärkt und schön scharf geschliffen:

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Die erste Fläche habe ich mit Oracover bebügelt. Die Streifen sind Stoss an Stoss, bzw. teilweise mit minimaler überlappung (<-- 0,5mm) angebracht um das Profil möglichst wenig zu stören.

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Profildicke am Randbogen:
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Die fertige Oberseite:
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...und unten. Die Ruderspalte werden natürlich noch mit Band abgedeckt:
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Das Urmodell für den Rumpf stelle ich normalerweise mit einer Spantenkonstruktion aus Holz her, die mit Styrodur ausgefüllt und entsprechend verschliffen wird. Diesmal habe ich aufgrund der geringen Modellgröße einfach ein Urmodell aus 20mm Balsa hergestellt und dieses nach dem verschleifen mit GFK überzogen. Nach dem ersten groben Spachteln und schleifen wurde die Flächenauflage und die Hutze an die bereits fertige Tragfläche angepasst.


Das Rumpf Urmodell nach dem ersten groben spachteln und schleifen. Vorne ist der eingearbeitete Flitschenhaken zu sehen:
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Die Auflage des Höhenleitwerks ermöglicht auch den Einsatz von Kreutz oder V-Leitwerk. Für ein zerlegbares V-Leitwerk fertige ich noch eine Form für eine entsprechende Klemmvorrichtung an.:
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Die Flächenauflage samt Hutze nach dem ersten anpassen:
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Grob zusammen gelegt passt das schonmal:
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Heute Abend habe ich den Rumpf nun nochmals gespachtelt, fertig verschliffen und für das Auftragen einer Schicht Spritzspachtel vorbereitet, sowie schonmal die Trennebene angefertigt.

Sobald ich mit dem Formenbau beginne, stelle ich weitere Infos zum Baufortschritt ein, falls dieses Projekt hier jemanden interessieren sollte.

Gruß

Sven
 
Hallo Sven,

mach und schreib weiter :-)

Gruß
Thorsten
 
So, es geht in kleinen Schritten voran:

Heute habe ich den Rumpf mit einer Schicht Spritzspachtel versehen. Jetzt ist erstmal der Feinschliff an der Reihe. Sieht alles schon ganz gut aus und spätestens übermorgen werde ich das Urmodell in die Trennebene setzen und wachsen.

Morgen werden auch noch die Leitwerke gebaut und gebügelt. Ich hatte mir zunächst überlegt, die Leitwerke zu profilieren. Also, die LW ebenfalls in Styro / Balsa herzustellen. Habe mich aber nun dagegen entschieden um einfach am Leitwerksträger Gewicht zu sparen. Heute bin ich bewaffnet mit meiner Waage zum Modellbauhändler gefahren und habe mir zwei schön leichte Balsabrettchen ausgesucht, aus denen die Leitwerke entstehen werden.

Ich bin mir ohnehin nicht sicher, ob einen richtige Profilierung bei so kleinen Leitwerken Sinn macht... Theoretisch müssten dadurch die Flugeigenschaften wohl besser werden. Aber meint ihr, das ist so eindeutig, das man die Verbesserung auch beim fliegen spürt?

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Hier noch ein paar Daten zum Modell:

Rumpflänge: 750mm
Flächentiefe an der Wurzel: 180mm
am ersten Trapez: 160mm
am Randbogen: 70mm

Die Grundidee zun Cliffhanger entstand beim fliegen mit dem (sehr guten) Valentino von Donuts Models am Deich. Das Modell macht schon wirklich Laune und mit dem Valentino habe ich ja auch ein gutes, kleines Modell. Dann habe ich hier noch den Bauthread des "Meter" von den Modellbauprofis entdeckt, der ja auch ganz ähnlich eingesetzt werden kann.

Aber selbst konstruieren und bauen macht einfach mehr Spaß. Ich hatte dann das Bild von dem Rumpf mit integriertem Flitschenhaken im Kopf und um diese erste Skizze wurde dann der Rest entworfen.

Gruß

Sven
 
Hallo Sven, das sieht sehr gut aus, vorallem gefällt mir der integrierte Flitschenhaken. Mach weiter und fotografiere schön fleißig, wir warten auf die Fortschritte. Bin gespannt auf den ersten Rumpf.

Gruß

Peter
 
So, es geht wieder ein Stück vorwärts. Wenn nur die lästigen Trocknungszeiten zwischendurch nicht immer wären... wer schon mal eine Form gebaut hat, weiss was ich meine. Das Wachs muss ablüften, Silikon und Spachtel trocknen usw. dann noch der Trennlack und die Deckschicht. Tja und dann gehts ans laminieren.

Das ist jetzt mein momentaner Stand: Die eine Formhälfte ist fertig laminiert und ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Morgen Abend wird das ganze von der Trennebene gelöst und die Kanten gesäubert. Dann geht das Spiel mit den Trocknungszeiten bei der zweiten Formhälfte von vorne los. :-)


Hier sieht man das Urmodell vorbereitet zum laminieren. Trennebene gesäubert, gewachst und mit Trennlack versehen. Passdübel eingesetzt:
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Formendeckschicht aufgetragen:
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...und die Glasschnitzel / Baumwollflocken Kantenfüllung:
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Die laminierte Formhälfte mit noch ungesäuberten Kanten:
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Die ebenfalls fertig laminierte, noch nicht gesäuberte Hutze:
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Laminiert habe ich gestern Abend. Ich gönne der Form jetzt nochmal 24h Trocknungszeit, dann bin ich auf der sicheren Seite. Über die Fortschritte halte ich Euch gerne auf dem laufenden. Wenn die Form mal fertig ist, könnte der erste Rumpf ca. drei Tage später auf der Werkbank liegen. Das ist ja auch immer so eine Zeitsache. Zum laminieren brauche ich mindestens einen langen Nachmittag Zeit, sonst brauche ich gar nicht erst anfangen. Ich werde den Rumpf nass-in-nass laminieren.

Gruß

Sven
 
Heute gehts mal wieder vorran: Momentan trocknet noch der Trennlack und wenn es von der Zeit her hinhaut, werde ich noch heute die zweite Formhälfte laminieren.

Nebenbei habe ich mir noch eine Lösung einfallen lassen, um das Leitwerk abnehmbar und komplett zerlegbar zu gestalten. Wenn schon Rucksackflieger, dann konsequent...

Spätestens übermorgen gibt´s also wieder neue Bilder vom Baufortschritt.

Gruß

Sven
 
Da mein Kind mich momentan voll auf trab hält, komme ich mit dem Bauprojekt nur schleppend voran. Aber die Familie hat eben vorrang...

Trotz allem habe ich die Form schon fast fertig. Die eine Hälfte ist schon gesäubert und mit 1500er Schleifpapier ausgeschliffen. Vielleicht bekomme ich morgen noch die andere Hälfte fertig. Dann gehts auch schon an die Vorbereitung zum laminieren des ersten Rumpfes.

Hier die Form: Es wurden insgesamt 16 Lagen 280er Glas verarbeitet (8 pro Seite) zuzüglich je eine Lage 163er Glas als innerste und äußerste Schicht. Die Materialstärke der Form liegt bei ca. 6mm. Dadurch ist die Form stabil genug und der fertige Rumpf lässt sich dennoch durch leichtes verwinden problemlos entformen. Das Urmodell ist mir nach gezieltem Druck auf den Formenrand förmlich entgegengesprungen... :-) Da kann sogar der Gummihammer in der Werkzeugkiste bleiben. *g*

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Die Form an sich ist gut geworden und durch die einfache Rumpfkontur geht das laminieren sicherlich auch leicht von der Hand. Jedoch bin ich mit meinem Zeitplan nicht so optimistisch. Bis Mitte nächste Woche könnte der erste Rumpf fertig sein.

Zum flitschen werde ich für die ersten Versuche das "Allround" Gummi von EMC Vega nehmen. Aber bis dahin dauert es noch ein wenig.
 
Die Formhälften wurden mittlerweile fertiggestellt und den ersten Rumpf habe ich gestern Abend laminiert.

Morgen habe ich keine Zeit zum weiterbauen. Es wird also erst am Donnerstag entformt. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt auf das Ergebnis und hoffe, das ich einen guten Rumpf erhalten werde.

Das Zusammenfügen der Formhälften war ein wenig knifflig, da die Öffnung am Rumpfende doch recht klein geraten ist. Von daher konnte ich nicht wirklich sehen, was ich da mit der Pinselverlängerung im Nahtbereich angedrückt habe. Jedoch wurde die erste Lage in der Form sorgfältig einlaminiert und vor dem Aufbringen der weiteren Gewebelagen konnte das Ganze auch ein wenig anziehen.

Na ja, am Donnerstag wird sich zeigen, ob sich die Arbeit gelohnt hat.


Hier der Formensatz:

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...und schon ist das ganze wieder geschlossen!:

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Während dem laminieren habe ich keine Bilder gemacht.
 
Moin Sven,
coole Aktion!!!! Ich hoffe, ich schaffe es dieses Jahr Helge zu besuchen.
Dann gucke ich mir deinen Flieger live an!

Gruß aus der Lüneburger Heide
Carsten
 
Hallo Carsten,

ich würde mich freuen, wenn wir uns mal am Hang treffen! Wenn nicht am Roten Kliff, dann vielleicht in Hanstholm oder anderswo an der Küste!?

Hast Du mit Henner schon den nächsten Ausflug nach Dänemark geplant? Wäre nett, wenn Du mir ne PN schickst, bevor Ihr losfahrt. Vielleicht bekomme ich das von der Zeit ja mal hin, Euch zu begleiten. :-)



Mit dem Cliffhanger gehts auch in großen Schritten vorwärts:

Heute habe ich den Rumpf und die Hutze entformt und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Naht ist super geworden, ebenso der Haken. Der Rumpf hat lediglich zwei kleine Lunker im Nahtbereich, die aber so klein sind, das ich diese belassen werde.

Mit der Deckkraft des Lackes bin ich auch super zufrieden. Der Rumpf ist nun an der Naht gesäubert und der Trennlack ist abgewaschen. Ich werde nun noch ein wenig Dekor aufbringen, aber ansonsten nichts weiter machen, denn die Qualität der Oberfläche ist auch ohne nachlackieren ok.

Die Hutze ist ebenfalls super geworden. Absolut blasenfrei und sehr stabil.

Durch die ganze Bauaktion habe ich auf jeden Fall wieder viel gelernt! Bisher habe ich nur Formen für Vorbildgetreue Segler gebaut. Diese sind vom laminieren her viel einfacher, da man eben besser nass-in-nass arbeiten kann und auch sieht wo man mit dem Pinsel bei geschlossener Form andrückt! Für das Zusammenfügen der Cliffhanger Form habe ich mir gut eine Stunde Zeit gelassen, da ich eben nichts gesehen habe und nur nach Gefühl tasten kommte aber da sich der Aufwand gelohnt hat, ist für mich alles in Ordnung. Beim nächsten Rumpf werde ich im vorderen Bereich einen Ballon platzieren, mit dessen Hilfe ich dann das Gewebe andrücke. Der Bereich hinter der Flächenauflage ist trotz der kleinen Öffnung am Rumfpende kein Problem.



Hier der Rumpf mit aufgelegter Hutze:

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Die Leitwerksauflage. Hier wurde eine EWD zur Fläche von 1,2° eingearbeitet. Meiner Meinung nach ist das ein guter Wert für die Grundeinstellung und das sollte auf jeden Fall funktionieren:

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Der Haken. In diesem Bereich wurde von innen äußerst sorgfältig (vielleicht sogar etwas übertrieben...) verstärkt:

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Die Hutze:

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Innen musste ich ein wenig nacharbeiten, damit diese gut passt. Aber das sieht man bei montierter Fläche ja nicht:

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und so sieht das Ganze zusammengelegt mal aus. Die Passgenauigkeit der Teile ist sehr gut!:

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Jetzt werde ich erstmal dieses Modell fertigstellen. Dann mache ich einen zweiten Rumpf und noch weitere Formen für passende Servoabdeckungen und eine Form für eine V-Leitwerk Auflage. Das V-Leitwerk soll zudem abnehmbar und zerlegbar werden um den "Rucksackcharakter" des Modells zu erhalten.


Über die Fortschritte halte ich Euch natürlich auf dem laufenden!

Gruß

Sven
 
Da morgen nach Vorhersage mal wieder Flugwetter angesagt ist, war ich heute über den Tag noch fleißig am bauen und habe den Cliffhanger fertiggestellt!

Das Modell wiegt nun komplett Flugfertig 498 Gramm. Für die Größe ist das schon ne Hausnummer, aber das wollte ich ja so haben. Mit den 14,8 dm² Flächeninhalt ergibt das eine Flächenbelastung von 33,65 g/dm² und das ist wiederrum für einen Hangsegler sogar noch recht leicht.

Seis drum... ich werde nun jedenfalls noch einen zweiten Cliffhanger bauen und konsequent auf Leichtbau achten. Der erste ist jedenfalls stabil genug zum Flitschen und für harten Einsatz! Ich würde mich freuen, wenn es morgen mit dem Erstflug klappt.

Hier noch ein paar Bilder:

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Mit etwas Glück folgen morgen die ersten Flugbilder und ein Video!


Gruß

Sven
 
Har har... gestern waren endlich mal wieder super Bedingungen zum Hangfliegen und ich konnte den Cliffhanger zum ersten mal in seinem Element bewegen.

Tja, was soll ich sagen... ich bin total zufrieden! Aufgrund der Kälte, gibt es jedoch kein Video. Für die Hutcam war es mir noch zu kalt. Ich werde aber so schnell wie möglich ein Video nachlegen. So langsam wirds ja auch wieder wärmer... Frank war jedoch so nett, ein paar Bilder vom Flug zu machen und Henner hat mir das Modell beim Erstflug abgeworfen.

Zu den Flugeigenschaften: Das Modell läuft super! Selbst bei den gegen Nachmittag recht schwachen Bedingungen machte der Kleine richtig Fahrt und setzt diese beim Turn oder Looping auch gut in Höhe um. Die Rollrate ist jenseits jeder Vernunft (ca. 0,5 Sekunden... war bei den Querrudern auch zu erwarten und so gewünscht). Die Rückenflugeigenschaften sind ebenfalls sehr gut. Nachdrücken ist kaum erforderlich und die Geschwindigkeit wird gehalten.

Als Referenz habe ich vor dem Erstflug des Cliffhanger meinen alten Pilot geflogen. Für mich der Allrounder schlechthin. Da ich den Pilot schon viele Jahre lang fliege, kann ich bei diesem Modell die Bedingungen immer sehr gut einschätzen. Jedenfalls war es selbst für den Pilot schon an der unteren Grenze. Ein bisschen Kunstflug war noch drin, aber toll war das schon nicht mehr. Henner hat mir dann gut zugeredet, um den Cliffhanger an dem Tag noch zu starten. Ich selbst, hätte für den Erstflug sonst bessere Bedingungen abgewartet. Um so erstaunter war ich dann darüber, wie gut das Modell meine Wunschvorgaben erfüllt.

Die eigentliche Motivation zum Bau des Cliffhanger lag ja darin, das ich ein Modell konstruieren wollte, welches ähnlich gute Flugeigenschaften wie mein Valentino hat. Da der Valentino gestern auch mit am Hang war, kann ich nur sagen, das mir der Cliffhanger noch um einiges besser gefällt, da er einfach viel besser läuft und auch besser durchzieht. Ich freue mich noch auf viele gute Flüge mit dem Modell!

Eine zweite, leichtere Version mit V-Leitwerk werde ich trotzdem noch bauen. Eigentlich mehr aus neugier und aus Spaß am bauen. Denn ich finde, die Flugleistung die ich gestern erlebt habe, ist mit einem Modell dieser Größe kaum zu toppen.

Hier noch ein paar Bilder:


Es war doch noch recht frisch... aber was macht man(n) nicht alles fürs Hobby... :-):

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Gruß,

Sven


PS: Die anderen Bilder von gestern stelle ich noch unter "Schöne Hangflugbilder 2010" ein.
 

Gast_20020

User gesperrt
Servus Sven!

Herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Erstflug!Weiterhin viel spass mit dem Teil!Find ich echt super den Flieger!

Gruß Uwe
 
@Hangfräse: Vielen Dank! :-)


Ich bin gerade dabei, die Fläche für den zweiten Cliffhanger zu bauen. Da ich diesen Teil beim ersten Modell von der Dokumentation her ausgeklammert habe, folgen nun hier ein paar Bilder.

Der ganze Thread zeigt dann den kompletten Eigenbau eines kleinen Modells. Vielleicht animiere ich ja dann denn einen oder anderen hier ebenfalls zum Start eines Eigenbau-Projekts. Es gibt hier zwar schon einige Threads, die sowas dokumentieren, aber ich möchte eben zeigen, das es nicht immer Voll-GFK sein muss und auch Modelle in Gemischtbauweise gut fliegen!

Zudem ist der Eigenbau eines Modell in der Größenordnung bis ca. 2,5 Meter ohne übermäßigen finanziellen Aufwand und in überschaubarer Zeit zu bewerkstelligen. Einige Grundkenntnisse im Umgang mit den verschiedenen Werkstoffen und handwerkliches Geschickt sollte jedoch schon vorhanden sein. Interessieren Modellbauern biete ich auch an, bei Fragen helfend zur Seite zu stehen. Zögert also nicht, mir eine Nachricht zu schreiben, wenn Ihr etwas genauer wissen möchtet.

Hier nun ein paar Bilder vom Zuschnitt der Kerne:


Zunächst werden eine Papierschablone und die Schneiderippen angefertigt und die Flächenkontur auf das Styropor übertragen:
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Zwei Metallwinkel und ein großer Schneidebügel dienen zum Zuschnitt der Trapeze. In diesem Fall sind das nur vier Stück:
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Dann werden die Schneiderippen angesetzt und das Profil mit einem kleinen Schneidebogen geschnitten. Achtung: Zuerst immer die Unterseite schneiden und vor dem Ansetzen der Rippen das Styroporteil mit Gewichten gerade auf die Unterlage drücken!
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Der Abbrand im Bereich der Endleiste ergibt sich je nach Profil mehr oder weniger. Das spielt aber keine Rolle, da dieser Bereich beim Pressen ohnehin mit Gewebe und eingedicktem Harz verstärkt wird. Entscheidend sind die Negativschalen:
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Auch ohne CNC Schneideanlage kann man gute Kerne erzeugen, wenn man sich beim Bau der Schneiderippen Mühe gibt:
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Die fertig geschnittenen Kerne vor dem Zusammenfügen:
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Gruß

Sven
 
Gestern konnte ich nun meinen Cliffhanger zum zweiten mal an der Kliffkante fliegen. Inzwischen habe ich auch einige Flüge am Deich und in der Kiesgrube absolviert, mit denen ich soweit zufrieden war.

Zur Optimierung habe ich nun gestern Abend noch die Ruderspalte an den Querruder abgeklebt, sowie am Sender Snap Flap und drei Flugphasen programmiert. Nach zwei recht ausgiebigen Flügen am Kliff hoffe ich so, beim nächsten Flug die Auswirkungen der Programmierung gut einzuschätzen.

Wenn das zufriedenstellend funktioniert, werde ich noch versuchen den Schwerpunkt ein wenig zu verlagern. Ich wollte jedoch nicht zu viele Änderungen auf einmal durchführen. Der zweite Cliffhanger liegt erstmal auf Eis, bis der erste richtig eingeflogen und optimiert ist.

Vom zweiten Flug ist auch ein Video verfügbar, bei dem ich ganz bewust auf viele Schnitte verzichtet habe. Genauer gesagt, gibt es nur einen einzigen Schnitt nach dem Start. Lieder ist das Modell manchmal aus dem Sichtbereich der Cam herausgeflogen. Ist eben nicht so einfach, die "Hutcam" immer richtig auszurichten.

hier das Video
 
Hier gehts auch mal wieder weiter:

Inzwischen habe ich die V-Leitwerks Version des Cliffhanger fertig gebaut. Der "neue" ist ca. 170 Gramm leichter als das erste Modell.

Heute war der Erstflug und ich bin ganz zufrieden. Am Schwerpunkt muss ich noch ein bisschen feilen, denn im Rücken ist die Fahrt noch zu schnell raus. EWD, Profil, Geometrie usw. ist identisch mit dem alten Modell. Lediglich die Querruder habe ich diesmals anders ausgelegt.

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Das geringere Gewicht macht sich natürlich bemerkbar. Der Durchzug ist nicht mehr ganz so gut und mir kommt der Kleine auch etwas langsamer vor, als sein älterer Bruder. Ich bin mal gespannt, wie der Vergleich bei wirklich schwachen Bedingungen ausfällt.

Jedenfalls bin ich froh, nach dem Winter und der anschliessenden Windflaute endlich mal wieder am Hang gewesen zu sein.

Gruß

Sven
 
Neues vom Cliffhanger:

Da sich der kleine in den letzen 20 Monaten zu meinem "Lieblingsimmerdabeimodellfürallefälle" gemausert hat, hatte ich mal wieder Lust ein wenig zu experimentieren und auf Basis des vorhandenen Rumpfes eine völlig neue Fläche in einer komplett anderen Auslegung zu bauen.

Das Profil habe ich aufgrund der Flächenauflage und der passenden Hutze übernommen. Es kommt also noch immer ein Gö602 mit 7% Dicke zum Einsatz. Die Spannweite ist auf 120cm gewachsen, ebenso ist diesmal die Fläche des Höhenruders deutlich größer ausgefallen um noch bessere Leistung im Kunstflug zu erreichen, bzw. um das Modell in gerissenen und gestossenen Figuren besser abreissen zu lassen, denn an den Kunstflugeigenschaften gab es bisher absolut nichts auszusetzen.

Das Fluggewicht liegt trotz der Erleichterungslöcher bei 415 Gramm, was bei 20,4 dm/2 Flächeninhalt eine Flächenbelastung von 20g dm/2 ergibt.

Der Erstflug steht noch aus, aber morgen sollten die Bedingungen passen und dann gehts ab an den Hang!

Ach ja, ein neues Modell braucht auch einen neuen Namen: In der Hoffnung, das der neue am Deich noch besser geht als die ältere Version, hört er auf den Namen "Dikemaster" (englisch für "Deichgraf").

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Gruß

Sven
 
Gesagt, getan!

Heute war Erstflug des Dikemaster. Wie erwartet, ist es ein völlig anderes Modell. Noch ordentlich agil auf den Rudern, aber bei weitem nicht so quirlig wie der Cliffhanger. Dafür geht er im Rückenflug besser und das Höhenruder ist der Hammer! Extreme Rechteck Loopings sind gut zu fliegen und auch ansonsten kann man das Modell durch die geringe Flächenbelastung recht hemmungslos an der Kante herumreissen.

Macht auf jeden Fall Spaß, doch der Cliffhanger bleibt wohl mein bevorzugtes Mini Modell.

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Bei extrem schwachen Bedingungen und am Deich hat der neue bestimmt Vorteile. Das probiere ich mal im Lauf der nächsten Woche aus.
 
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