Höhenleitwerk F1B

Hallo Leute,

Wenn man ein komplettes Freiflugmodell bauen will kommt man um den Bau eines Höhenleitwerk nicht umher. Eigentlich ist das nichts kompliziertes, wer ein Flügel gebaut hat kann auch ein HLW bauer. Allerdings sollte man auf das Gewicht der einzelnen Komponenten achten.
HLW 1.jpg
Das komplette HLW, es fehlt noch der Befestigungshaken

Die Rippen werden mit Hilfe von Musterrippen im Block geschliffen

HLW 2.jpg
Auf die Qualität des Balsaholzes sollte man achten. Hier wurde leichtes, festes Holz verwendet.
 
HLW für F1B

HLW für F1B

Hallo Gummimann!

Du hast ein HLW aus Holz gebaut. Sehe ich das richtig das der Holm über die gesamte Spannweite ausgestegt ist? Ist das notwendig?

Wie groß ist das HLW und was wiegt es im fertigen Zustand?

Grüße, Schnuller
 
höhenleitwerk

höhenleitwerk

was ist denn so falsch am kiefernholm?mit kohle wirds auch nicht viel leichter."früher"(mitte der 80er)als ich sowas für wettbewerbe gebaut habe,wog ein f1b leitwerk etwa 6 gramm(3qdm) und eins für f1a 9-10 gramm(4qdm) mit papierbespannung wohlgemerkt.oder gibts noch andere gründe ,die kiefernholme als falsch erscheinen lassen,außer die mode vielleicht... konservative grüße von holger
 

dbrehm

User
Hallo an alle,
nur zum Vergleich: ein F1B-HLW mit Kohlerohrholm, capstrips und Mylarbespannung wiegt ca. 4g. Ich halte es nicht für falsch hinten am langen F1B-Hebelarm an Gewicht zu sparen, obschon es mit einem 6g Leitwerk sicher auch konkurrenzfähig fliegen lässt.

es grüßt Dieter
 
höhenleitwerk

höhenleitwerk

na das meine ich doch auch,zumal "damals"die modelle auch noch zehn gramm leichter waren(ohne gummi),von der materiellen verfügarkeit mal abgesehen.zu gewichtsparen gibts immer genügend ansatzpunkte.kohlefaser war nicht gerade der massenartikel,aber das nur am rande. gruß holger
 

hastf1b

User †
Gummimann, spann uns doch nicht so auf die Folter.:)

Hier ein HLW einer Baukasten-Tilka (+- 25 Jahre alt) mit Papierbespannung und Reparaturen (80x400 mm). Kohle hat den unschlagbaren Vorteil das sie sich nicht verzieht. Obwohl ich gerade mal über das abgebildete Leitwerk "gepeilt" habe und nur einen gleichmäßigen sehr geringen "Bogen" nach unten feststellen konnte.

Gruß Heinz

hlw.JPG
 

Gast_30958

User gesperrt
Leichtes F1B Höhenleitwerk

Leichtes F1B Höhenleitwerk

Morgen,

ein leichtes Höhenleitwerk für F1B sollte maximal 1g pro Quadratdezimeter wiegen.
Man kann auch geschäumtes Polystyrol (z.B. Depron) verwenden, das mit Balsa verstärkt und dann verschliffen und anschließend mit Akryllack imprägniert wird.:p

Motorski
 
Hallo Leute,

es ist schön, wenn auf ein neues Thema auch geantwortet wird.
Bei meinem letzten Thema habe ich im 1. Beitrag Kohlefaser ins Spiel gebracht und keiner hat sich getraut was zu schreiben.

So habe ich hier zuerst mal ein schönes HLW aus Holz eingestellt.

Nunja, was soll ich schreiben – es ist eigentlich ein F1A Leitwerk mit 490x90mm und in diesem Baustadium mit 6,5gr und liegt schon seit 1990 zum trocknen. Der Erbauer (ich war es nicht) hat sehr sauber gebaut, ich kenne nicht viele welche so eine Qualität hervorbringen.

Zitat Schnuller:
„Sehe ich das richtig das der Holm über die gesamte Spannweite ausgestegt ist? Ist das notwendig?“


Ich glaube nicht dass über die gesamte Spw ausgestegt werden muß, wenn man aber schon mal dabei ist. Eigentlich könnte der Holm nach außen verjüngt werden. Den Faserverlauf des Balsas im Holm würde ich heute hochkant nehmen.

Zitat ExciteFAi:
„ vor allem – mit Kieferholm?“


Warum nicht? Mit Balsa- und Kieferholz kann man schöne, stabile und auch leichte Bauteile für Modellflugzeuge bauen. Man benötigt eben viel Zeit für die Holzauswahl/-sortierung bis man die optimalen Brettle und Leisten findet.

Oben wurde der Nachteil des Verziehens schon genannt(im Vergleich zu Kohlefaserbauweise).


Zitat Motorski:
„ein leichtes Höhenleitwerk für F1B sollte maximal 1g pro Quadratdezimeter wiegen.
Man kann auch geschäumtes Polystyrol (z.B. Depron) verwenden, das mit Balsa verstärkt und dann verschliffen und anschließend mit Akryllack imprägniert wird. “


Es wäre schön, wenn Du ein Bild von so einem leichten HLW einstellen könntest. Mich würde das interessieren.



Mein Thema hieß ja eigentlich Höhenleitwerk F1B und deshalb werde ich an dieser Stelle selbstverständlich noch vom Bau von solch einem berichten.
 

Gast_30958

User gesperrt
Depron-Leitwerk

Depron-Leitwerk

Hallo Gummimann,

habe gerade so ein Leitwerk nicht zur Hand; die Herstellung ist aber auch ohne Bild ersichtlich, z.B. bei einem Rechteckleitwerk (300x80):

-6mm Depronplatte auf die Leistwerksgeometrie zuschneiden
-Ein Dreieck aus 5mm Balsa, 20x70 in die Mitte der Depronplatte einkleben,
vorher ein exaktes Dreieck aus der Mitte der Depronplatte ausschneiden
-Eine 5x5 Balsaleiste an die Nase kleben
-Mit einem großen Schleifklotz auf Profilkontur zuschleifen
-Haken und Aluröhrchen für die Leitwerksaufhängung mit Hartkleber einleimen
-Mit Ackryllack 2x imprägnieren

Man kann mit dieser Bauweise beliebige Leitwerksumrisse erzeugen, ähnlich wie beim Wurfgleiterbau aus Balsa. Habe so auch schon mal ganze Wakefield Tragflügel (verstärkt mit einem Kiefernholm) mit 1800 mm Spannweite, 100mm Tiefe gebaut...

Gruß

Motorski
 

ruho

User
Depron Leitwerk

Depron Leitwerk

mich würde es auch sehr interessieren wie so ein Depron Leitwerk die Kräfte aufnehmen soll in der Tursion.
Eigentlich ist Depron ein Material das mit einem Raumgewicht von 35 Kg/ m² ohne Zellen Struktur geschäumt ist, es ist ungefähr wie ein XPS Material.
Ich habe schon einige Leitwerke aus Depron gebaut für F3K aber ohne es unter 45 Grad mit Glas oder Kevlar zu beschichten halte ich nicht für sinnvoll, da es vermutlich nicht Verwindungsfrei bleibt auf dauer.
Die heutige Bauweise mit Carbonholmen und Aufleimer hat rießige Vorteile und ist eigentlich nicht sehr schwierig herzustellen und meine F1A Höhenleitwerke in dieser Bauweise halten nach 10 Jahren immer noch super.
Ich persönlich sehe keinen Vorteil zu einem Balsaleitwerk. Die Bauweise eines ordentlichen Balsleitwerks ist viel Aufwand und meines Erachtens schon überholt.;) Mit einem leichten Carbonleitwerk hat man viele Jahre eine Freunde daran und muß nicht ständig irgend welche Nasenleisten oder Endleisten aus Balsa kleben das diese gerne brechen.:mad:
Rudi
 

Gast_30958

User gesperrt
Depron-Leitwerk

Depron-Leitwerk

Hallo ruho,

die Torsionskräfte, die an einem F1B Leitwerk wirken, sind vernachlässigbar klein.
Ich habe diese Depron-Leitwerke/Tragflügel auch immer OHNE Endleiste gebaut, da orientiere ich mich an der Natur (--> Bionik). Zur Verstärkung kann man natürlich auch abgespeckte CFK-Rovings verwenden, allerdings unterfuttert mit Balsa. Der Vorteil dieser Bauweise liegt in der Vielfalt möglicher Geometrien und der schnellen und einfachen Bauweise, außerdem sind solche Strukturen sehr leicht , ausreichend fest und preiswert.

Gruß

Motorski
 
Rohrholm erstellen

Rohrholm erstellen

Hallo,

Ich möchte nun davon berichten, wie ich mein 1. Balsamitkohlerohrholmhöhenleitwerk erstellt habe.

Als erstes habe ich einen Rohrholm hergestellt. Dazu benötigt man einen Federstahldraht Ø4mm, Kohleschlauch mit 2gr/m und Epoxidharz. Den Stahldraht habe ich mit 400er Schleifpapier etwas geschliffen, damit er blank ist.
Dann habe ich ihn mit Trennwachs behandelt. Der Kohleschlauch wird nun trocken auf den Stahldraht geschoben und an einem Ende mit Malerkrepp am Stahldraht festgeklebt.
Erst jetzt wird der Schlauch mit Laminierharz gut benetzt, das Harz einige Minuten in die Fasern eindringen lassen. Der Schlauch wird nun mittels WC-Papier gestreckt und so das überschüssige Harz abgerieben. Soviel Harz wie möglich abstreifen.
Ist das Harz gut ausgehärtet kann der fertige Rohrholm entformt werden. Den Stahldraht an einem Ende in einen Schraubstock spannen, das Ganze mit einem Heissluftföhn vorsichtig erwärmen und der Holm lässt sich ganz leicht mit 2 Fingern abstreifen.

Fertig ist der Kohlerohrholm. Das Gewicht bei einer Länge von 450mm und einem AußenØ von 4,4mm beträgt 1,7gr.
 
Rippenherstellung

Rippenherstellung

Gummimann, spann uns doch nicht so auf die Folter.:)

Gruß Heinz

Anhang anzeigen 615521


Hallo,

damit Heinz nicht überspannt wird geht es hier weiter.


Weiter geht es mit den Rippen. Ich habe zum ersten Mal einen Rippenklotz am Stück bekohlt.

Zuerst nimmt man ein 8mm Balsabrett und sägt sich ein Klotz in gewünschter Profillänge ab – bei mir 78mm. Beidseitig eine Musterrippe ankleben und das Profil schleifen. Anschließend hinten 1,2mm für Endleiste kürzen.

4 Rippen 1.jpg

Nun wird der ganze Block im Vakuum mit 0.12mm Unidirektionaler Kohle beschichtet. Für die Endleiste habe ich hinten ein 0,5mm Alublech zwischen die Kohlelagen als Platzhalter gelegt.

5 Ripen 2.jpg
Der fertige, noch unbeschnittene Rippenklotz.
 
Gummimann, spann uns doch nicht so auf die Folter.:)

Gruß Heinz

Und damit der Heinz nicht gefoltert wird:

An der Profilspitze werden noch 3mm für die Nasenleiste abgesägt.
Um Kohlefaser zu sägen sollte man ein Diamantsägeblatt o. ä. haben. Mit so was gibt es wunderschöne Schnitte.


7 Kreissäge.jpg

Das Sägeblatt ist richtig eingebaut, die Zähne zeigen nach hinten und somit ist es eigentlich eher ein Schleifen

6 Rippen 3.jpg

Hier der fertige Rippenklotz mit einer einzelnen Rippe.

Fehlt nur noch ein Loch für den Kohlerohrholm.
Dafür habe ich mir einen Bohrer selbst gebaut.
Ganz spektakulär ein Einfaches 4mm Messingröhrchen abgesägt, mit der Dreikantfeile ein paar Macken reingefeilt und fertig ist der Bohrer.

8 Balsaholzbohrer.jpg
Diesen High-Tech-Bohrer in die Tischbohrmaschine einspannen, Anschläge für die Rippe dran und so können alle Rippen einzeln gebohrt werden.

Das war es hier für dieses WE, morgen wollen wir Fliegen
 

Gast_30958

User gesperrt
Rippenherstellung

Rippenherstellung

Hallo,

diese Bauweise der Rippen aus einem Block + Unidirektional-CFK ist seit Jahrzehnten bekannt; so wurden Rippen für Muskelkraftflugzeuge gebaut, siehe die Konstruktionen von G. Rochelt: Musculair 1 und 2.
http://www.pictures.propdesigner.co.uk/html/musculair_2_gallery_3.html
Auf dieser Internetseite findet man viele Konstruktionsanregungen, die man auch im Modellflug verwenden kann, siehe z.B. die schönen Skizzen und Photos vom Daedalos 1+2; auch ein Computerprogramm zur Berechnung von Propellern kann heruntergeladen werden.

Man kann solche Rippen im Flugmodellbau auch ohne Kreissäge herstellen: Der Rippenblock wird wie üblich aus einzelnen Balsabrettchen fertiggeschliffen, dann (noch als Block) mit einer Lage Unidirektional-CFK Gewebe überzogen. Nach dem Aushärten werden die Rippen mit einer Rasier-/Balsahobelklinge getrennt...:p

Gruß

Motorski
 
Zuletzt bearbeitet:
Nochmal Rohrholm

Nochmal Rohrholm

von Markus habe ich noch einen anderen Tip zur Herstellung von Kohle-Rohrholmen bekommen: Statt des Stahldrahts einen dünnen Kunststoffschlauch nehmen (Aquarium o.ä.). Kohleschlauch drauf wie beschrieben, einharzen, abwischen und dann aufhängen mit einem Gewicht unten dran damit der Holm schön gerade wird.
Zum Ausformen Einfach den Schlauch stark stramm ziehen, er wird dann etwas dünnen und der Holm geht ganz leicht ab.

Übrigens habe ich einen solchen Holm als NASENLEISTE genommen - spart wieder ein Bauteil und damit Gewicht!
 
Hallo,

Die Endleiste wird an einer 0.5mm Dicken Platte aus unidirektionaler Kohle abgeschnitten.
Diese Platte habe ich aus 5 Lagen zwischen 2 Glasplatten gepresst. Nach dem Aushärten mit oben gezeigtem Sägeblatt abgesägt. Die fertige Kohleleiste hat dann eine Breite von 1.2mm und eine Dicke von 0.5mm. Das Gewicht beträgt bei einer Länge von 520mm 0.6gr.


Da die einzelnen Rippen mit Ø4 gebohrt wurden und der Rohrholm Ø4.4mm hat müssen die Rippen aufgeweitet werden. Dies geschieht mit einer speziellen Rundfeile welche Konisch ist und am dicken Ende einen Ø4.35mm hat(bekommt man in vielen Modellbauläden oder im www).

Es wird also jede Rippe mit der normalen Rundfeile so ausgefeilt, dass man diese ohne Druck auf den Rohrholm auffädeln kann.

9 HLW1.jpg



Alle Rippen auf den Kohlerohrholm auffädeln, in die richtige Position bringen und die Kohleendleiste hinten in die Rippen einfädeln.

Das ganze wird mit Sekundenkleber geklebt, am besten mit der Flasche direkt dosieren weil viel Kleber hilft viel, also das Gewicht des HLW zu erhöhen.









:D

NEEE, bitte nicht.

Ich nehme einen Kronkorken, schlage mit dem Modellbauhämmerchen eine Delle hinein in welche dann 2-3 Tropfen Sekundenkleber eingefüllt werden. Dann nehme ich eine Stecknadel ohne Glaskopf oder einen dünnen Stahldraht, stecke dieses in ein Holzstäbchen und tauche die Spitze in den Kleber.
Mit diesem Spezialwerkzeug lässt sich der Kleben nun punktgenau dosieren und man kann beim Kleben sehr viel Gewicht sparen.

Wenn Holm, Endleiste und Rippen verklebt sind wird die Nasenleiste angeklebt.
 
Man kann solche Rippen im Flugmodellbau auch ohne Kreissäge herstellen: Der Rippenblock wird wie üblich aus einzelnen Balsabrettchen fertiggeschliffen, dann (noch als Block) mit einer Lage Unidirektional-CFK Gewebe überzogen. Nach dem Aushärten werden die Rippen mit einer Rasier-/Balsahobelklinge getrennt...:p

Ich finde es toll was manche Modellbauer so alles hinbekommen! Respekt!:eek:

Ich schaffe das nicht die unidirektionale Kohle so sauber auf die Rippen zu legen, daß der Faserverlauf sauber parallel zu den Rippen verläuft. Wenn man das nämlich nicht schafft gelingt es einem auch nicht die Rippen sauber zu trennen.

Ok - vielleicht bin ich einfach zu ungeschickt.:D

Unidirektionale Kohle als Gewebe zu bezeichnen naja Gelege passt doch da besser.:p
 

dbrehm

User
Leitwerksbau zum Sunrisetermin/Schorndorf???

Leitwerksbau zum Sunrisetermin/Schorndorf???

<völlig offtopic on>

lieber Gummimann Du bist ertappt....statt um 10:40 hier Leitwerke zu bauen hättest Du besser zum Sunrise kommen sollen! :rolleyes::rolleyes::rolleyes: ts..ts...ts...

</völlig offtopic aus>

sehr schöne Sache, die Rippen wie Salami aufzuschneiden, hat was. Was mir nicht so gefällt ist die Methodik, die Bohrungen für den Rohrholm Rippe für Rippe anpassen zu müssen. Ich weiß sehr wohl, daß Du das bautechisch ordentlich hinkriegst. Ich bohre lieber in Übermaß-Rippen und schleife im Block, dann stimmt die Lochposition hinterher exakt, quasi automatisch. Dafür muß ich aber mit CA die Capstrips auf die Rippen kleben, was nicht wirklich viel Spaß macht; Bäppfinger sind hierbei garantiert. Aber ich bin halt ein Halbzeugverarbeiter....

es grüßt herzlich Dieter
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten