Gerade nochmal gut gegangen - oder wie ein DS 30 stirbt

Hi,

mir hat es heute im Keller einen DS 30 Schübeler Fan an einem 5S Lehner Motor zerlegt. Zum Glück ist nichts weiter passiert - das ging so schnell, da hat man keine Chance zu reagieren.
Ich hatte den Motor neu in den DS 30 eingebaut. Der Läufer lief wunderbar frei - also konnte der Test ja mal beginnen! Meinen 5S Akku an den Unitest gehängt und den Regler verbunden. Den Impeller habe ich von hinten am Motor mit der Hand gehalten und zum Glück von mir weg gerichtet. Also los ging es: Ersmtal sehr vorsichtig und sanft Gas gegeben - die Messdaten fest im Blick. Der Motor lief seidenweich, keine Vibrationen! Einfach wunderbar, so wie man es von den Schübis gewohnt ist. Dann bei Halbgas etwas Pause gemacht und nochmal genau beobachtet ob alles sich so verhält wie es sollte - tat es auch! Dann langsam mehr Gas gegeben. Auf einmal (es war noch unter 75% Gasstellung) machte es einen riesen Schlag und ich habe reflexartig den Regler auf 0 geschaltet. Ein leichter Schmerz am linken Daumen verhieß dann nichts Gutes! Anscheinend ist da irgendwas dagegen geprallt - aber es hat nichts geblutet. Erstmal alles abgesteckt und dann den Impeller angeschaut... au Backe! Da hab ich echt nochmal Schwein gehabt - das hätte auch ganz anders Enden können!

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Grüße
Stefan
 

hans5-6

User
Hallo Stefan,
bedenke, daß du kein Spielzeug in den händen hältst.
Einen Impeller, egal ob CFK , GFK oder Kunststoff, hält man nicht in den Händen und gibt Vollgas. In meinen Augen ist da purer Leichtsinn.
Kannst nur von Glück sagen, daßm nicht mehr passiert ist.
In Zukunft immer auf einen Teststand schrauben und selber immer seitlich hinten stehen.
L. G. Hans
 
Sowas kann ich auch echt nicht nachvollziehen. Umso mehr schub du gibst, desto fester hälst du ihn auch fest und drückst den mantel somit oval. Ob cfk oder gfk...völlig wurst! Du hast in dem moment sicher schon 1kw oder min. 1kg schub durchgefeuert. Wieder mal ein beweis das so ein triebwerk kein spielzeug ist.
 
Sowas kann ich auch echt nicht nachvollziehen. Umso mehr schub du gibst, desto fester hälst du ihn auch fest und drückst den mantel somit oval. Ob cfk oder gfk...völlig wurst!

Genau das... Hab auch schon kräftig zugelangt und "versehentlich" den Rotor am Mantel schleifen lassen bis es raucht. Bei >1kW ist das in der Hand ganz schnell passiert. Wo es beim Kuntstoffimpeller noch mit "Materialabtrag" glimpflich verlaufen kann, fliegt dir ein CFK um die Ohren. Ein kleiner Blattbruch, und die Unwucht reisst dir das Ding komplett auseinander. Mann, Schwein gehabt... Kohlesplitter sind nicht gut im Auge oder sonstwo. :rolleyes:

Claus
 
Wer lesen kann, ist ....

Stefan hat den Antriebsstrang
von hinten am Motor mit der Hand gehalten

Auch nicht die feine Methode, aber das Gehäuse konnte er schon mal nicht verdrücken. Bei mir hat sich (im Teststand) auch mal der Rotor eines DS30 allein davongemacht - das ist nicht lustig! Hat aber den Vorteil, dass man zukünftig mit mehr Vorsicht rangeht;).

Gruss
Sascha
 
....im vorteil!
Nur macht es kein unterschied ob du vorne drückst oder hinten! Gerade der schübeler hat so ein geringes spaltmaß, sodass der rotor schon bei der kleinsten deformierung am mantel anliegt. Hatter wirklich schwein gehabt.
 
Hi,
dass das alles nicht besonders clever war ist mir (spätestens jetzt) schon bewusst! Trotzdem vielen Dank für die vielen Anregungen und Tips!

Ehrlich gesagt bin ich ganz froh, dass ich keinen Teststand wie von Ron Dep verlinkt benutzt habe! Ich habe als 12 Jähriger - als ich mit dem Modellflug angefangen habe - immer eingebläut bekommen NIEMALS in der Lauffläche des Propellers oder davor zu stehen, sondern IMMER dahinter! Diesen Grundsatz habe ich auch gestern befolgt und gut daran getan!
Schade, dass hier einige entweder nicht lesen können bzw. möchten oder nicht verstehen was geschrieben wurde. Ich habe den Motor gehalten und nicht den Impeller. Der verbaute Lehner ist lang genug um hinten ein gutes Stück herauszuschauen - zumindest weit genug um das Triebwerk so sicher zu halten! Auch habe ich bei weitem kein Vollgas gegeben... naja, manchmal frage ich mich ob hier immer nach 3 Bildern angucken ohne Text lesen gleich aus Reflex gebashed wird...

Die Messwerte weiß ich nimmer so genau. Bei 1/4 bis 1/2-Gas waren es so 150-170 Watt glaube ich. Also ziemlich wenig. Explodiert ist die Sache bei sicherlich unter 300 Watt!

So wie es aussieht hat es die Verklebung an ein oder zwei Statoren gelöst, wodurch sich die gesamte Motoraufhängung verdrehte und der Rotor den Mantel berührte - der daraufhin die Blätter von sich warf. Das ganze lief innerhalb von Milisekunden ab.

Wie gesagt, irre Glück gehabt!

Gestern habe ich den Motor ausgebaut um zu prüfen, ob die Welle was abbekommen hat - sieht aber ganz gut aus! Werde dann wohl (mangels Ersatz-DS 30) doch nen Minifan einsetzen.

Grüße
Stefan
 
Okay...ergebe mich, ist ja gut.
Aber glaub mal, dass es sicherlich viele gibt die ihren imp mal eben so probe laufen lassen. also sicherlich nicht verkehrt jetzt hier mal drauf hinzuweisen. Peace!
 
Hi,
Ehrlich gesagt bin ich ganz froh, dass ich keinen Teststand wie von Ron Dep verlinkt benutzt habe! Ich habe als 12 Jähriger - als ich mit dem Modellflug angefangen habe - immer eingebläut bekommen NIEMALS in der Lauffläche des Propellers oder davor zu stehen, sondern IMMER dahinter! Diesen Grundsatz habe ich auch gestern befolgt und gut daran getan!

Hallo, die die Dir den Tip gegeben haben, dass man beim Betrieb eines Impellers immer dahinter stehen sollte, dürften wohl nicht viel Erfahrung mit Impellern gehabt haben. Man sollte wohl weder davor noch dahinter stehen und wie schon gesagt ist ein Impeller beim Betrieb einfach so zu fixieren, wie man es auch in einem Modell tun würde.

Das sich eine Statorverklebung einfach so gelöst hat kann ich so kaum glauben. Vieleicht hat der Mantel angefangen zu Schwingen, da er ja frei stand oder so was in der Art. Den Betrieb am "mit der Hanf befestigten Motor" ist ja kein Idealbetrieb ...

Aber wie schon zuvor beschrieben. Ein Impeller gehört in einen Prüfstand oder in ein Modell ...

Aber das wichtigste ist ja: zum Glück ist nicht mehr passiert.
Das hätte sehr böse enden können wenn man bedenkt wie scharfkantig die Bruchstellen bei CFK sein können.

Peter
 
...Aber das wichtigste ist ja: zum Glück ist nicht mehr passiert.
Das hätte sehr böse enden können wenn man bedenkt wie scharfkantig die Bruchstellen bei CFK sein können.

Peter

Moin,

nun auch ein Plasteimpeller hexelt bei Vollgas eine kompeltte Fingerkuppe weg... . Spreche da ja nun leider aus Erfahrung.

@Stefan: Glück im Unglück gehabt, dass nichts passiert ist.

Gruß aus Ulm, Andre
 
Hi,
ja da hast Du recht! Und Dir gute Besserung!!! Hoffe das wird wieder mit Deinem Finger!
Daumen hoch klingt zwar blöd in dem Zusammenhang ist aber durchaus aufmunternd gemeint! :D

Grüße
Stefan
 

DieterH

User
Hhmm - eigentlich schon komisch, daß es einen Schübi bei niedriger Leistung einfach so zerreisst :eek:
Ganz egal, ob er montiert ist oder nicht . . . :(
War da schon vorher mal was damit ???
 
Hi,
hat mich auch sehr verwundert. Der Impeller hatte keinen Absturz, war aber schon ein paar Jahre alt. Aber man sieht so eine aufgegangene Verklebung am Stator halt auch nicht, wenn man nicht explizit danach sucht.

Tja, da kann man wohl nichts machen :(

Grüße
Stefan
 
Hi,
................ Aber man sieht so eine aufgegangene Verklebung am Stator halt auch nicht, wenn man nicht explizit danach sucht.

Tja, da kann man wohl nichts machen :(

Grüße
Stefan

smilie_frech_033.gif
.................. zumal da auch keine Verklebungen sind.
Wer sollte da was und warum kleben ?
 
Weil die Statoren die Röhre halten, in der der Motor sitzt. Wären diese nicht irgendwie solide (Verklebung?!) mit dem Mantel verbunden, könnte man den Motor samt Rotor aus dem Mantel ziehen.

Grüße
Stefan
 

Beluga

User
Moin Stefan,
abgesehen von dem "in der Hand halten" (siehe auch den Beitrag von MP-Flyer). Hast Du den Impeller ohne Einlauflippe laufen lassen (zumindest sieht es auf den Fotos so aus)?
Bedenke in dem Falle die Ablösungen, die an einer nicht gerundeten Einströmkante entstehen. Diese Ablösungen könnten evtl. den Rotor zusätzlich belastet haben (auch wenn Du meinst, einen ruhigen Lauf des Motors zu spüren). Und ein Bruch bei Kohlefaser kündigt sich nicht groß an.

Sei froh, daß Dir nicht mehr passiert ist. Und erwarte immer das Unerwartete (siehe auch "Murphy").

Gruß Bill
 
Hi,
nein, auf dem Impeller war selbstverständlich ein Einlaufring montiert!
Wie gesagt/geschrieben denke ich, dass der Rotor erst "explodierte" als er den Mantel berührte.

Grüße
Stefan
 
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