DG-600 mit Wasserballastsystem
DG-600 mit Wasserballastsystem
Hier auch von mir ein paar Worte zur DG600, nachdem heute endlich auch der Erstflug stattgefunden hat. Ich werde im Folgenden Links zu den angesprochenen Produkten reinstellen – ich hoffe es wird nicht als Werbung verstanden – für Leser ist es dann einfacher auf die Details zuzugreifen.
Es ist eine komplett weiße DG in der GFK Ausführung. Die Winglets sind von mir rot-schwarz lackiert worden – finde es sieht nicht schlecht aus.
Flugfertig hat sie ~2,6 kg, wobei das Gewicht auch ein Wasserballastsystem mit extra Akku und Wasserpumpe beinhaltet. Coole Sache, wenn schon genug Platz vorhanden ist, sollte man ihn auch nutzen.
Ich habe mich für HV Servos von KST entschieden. 225-er in den Flächen, 215-er im Rumpf.
https://zeller-modellbau.com/kst-ds...7g-10-0-mm-0-08sec-6-5kg-2bb-mg-6-0-8-4v.html
https://zeller-modellbau.com/kst-ds...0g-12-0-mm-0-05sec-3-7kg-2bb-mg-4-8-7-4v.html
Diese habe ich in mehreren F3X Maschinen im Einsatz und bin absolut zufrieden.
Für den Strom sorgen zwei LiIo Zellen mit 3500 mAh:
http://www.amazon.de/gp/product/B010BF7F3S?psc=1&redirect=true&ref_=oh_aui_detailpage_o02_s00
Diese vertragen auch höhere Stromstärken (<10A) und über die Graupner Telemetrie hat man die Entladung immer im Auge. Auch wenn manche behaupten es sei nicht notwendig – ein Ballancerstecker ist dazugelötet.
Auch ich habe in den Flächen statt der geraden eine über-Kreuz-Anlenkung realisiert. KST 225 HV auf WK und QR, M2,5 Gewindestangen und beidseitig Gabelköpfe. Die Originalen sind nicht zu gebrauchen, viel zu breit. Im Flügel haben die 10mm Servos locker Platz. Die WK gehen bis ~80° nach unten, laufen auch mit den QR zu ~30% rauf und runter mit.
Aufgrund der relativ kleinen Ruderflächen habe ich mich gegen Servorahmen mit Gegenlager entschieden. Die mitgelieferten Holzrahmen von RCRCM passen perfekt auf die KST Servos. Nur die Schrauben sind zu lang, wenn man diese nicht kürzt, fahren sie beim Anziehen durch den Rahmen in den Untergrund und können entweder diesen oder den Rahmen beschädigen!
Statt den mitgelieferten vollen CFK-Stäben für die Wingletssteckung habe ich schwächere CFK-Rohre verwendet. Diese halten den Flug problemlos aus, bei Bodenkontakt sollen sie als Sollbruchstelle dienen, um Beschädigungen an unangenehmeren Stellen zu verhindern.
Das Seitenruder wird über eine mitgelieferte Schubstange bewegt. Das Servo sitzt vorne unter der Haube. Etwas Schleifarbeit an der Innenseite des Rumpfs und des Seitenruders war erforderlich um die großen Ausschläge zu ermöglichen. Die Schubstange wurde im Bereich der Flächenaufnahme mit einem Hüllrohr versehen, um nicht mit dem Wassersack des Ballastsystems Kontakt zu haben.
Das HR-Servo sitzt im Seitenleitwerk. Die Aussparung passt nur auf den ersten Blick. Ein kleines Servobrettchen wurde reingeklebt – dieses verhindert auch ein Ausfädeln der Anlenkungsstange aus dem Servohorn. Auf der oberen Seite der Anlenkung ist ein Gabelkopf, in der Mitte ein CFK-Rohr.
Ein Ballastrohr wurde mitgeliefert. Der zusätzlich erworbene Ballast wiegt ~ 600g. und besteht aus 8 zylindrischen Messingteilen. Das Rohr ist noch nicht fix verklebt, da die Lage erst nach der Festlegung des für mich richtigen Schwerpunkts fixiert wird.
Jetzt zum Wasserballastsystem!
Es ist eher eine Spielerei, aber die hat mehr Spaß gemacht als alles andere.
Ich habe mich für einen Wassertank in Form eines Wassersacks (Camelback 1l) entschieden:
http://www.amazon.de/gp/product/B010V6YEFO?psc=1&redirect=true&ref_=oh_aui_detailpage_o03_s00
Dieser ist Reißfest, das Wasser schwabbelt weniger vor und zurück als bei einem festen Tank, und der zur Verfügung stehende Platz im Rumpf lässt sich besser ausnutzen. Ausserdem entstehen keine Druck/Unterdruckprobleme beim Entleeren oder beim Fliegen. Der Sack bleibt ständig im Rumpf. Unten ist er mit einem Kabelbinder am Ballastrohr befestigt, oben kommt der Verbinder durch seine zwei Laschen, somit befindet er sich ziemlich im Schwerpunkt und ist in der Lage fixiert. Von diesem geht ein 2-2,5mm(Innendurchmesser) Silikonschlauch zur Pumpe. Dazwischen ist ein T-Stück, über das die Befüllung erfolgt.
https://www.pollin.de/shop/dt/MjU5O...n/Zahnrad_Wasserpumpe_mit_Motor_RS_360SH.html
Die kleine verblüffend günstige Zahnradpumpe wiegt ~80g und wird in der DG von einem 1S Lipo mit 1000mAh angetrieben. Von der Pumpe führt ein weiterer Silikonschlauch zur Düse auf der Unterseite des Rumpfs.
Leicht seitlich, aber gerade nach unten gerichtet. In dieser Konstellation fließen ~1l/min durch die Pumpe. Diese kann auch saugen, somit entstehen keine Probleme bei Lufteinschlüssen im System. Ich könnte mir vorstellen, dass die Zahnräder der Pumpe auf Verschmutzungen hoch allergisch reagieren.
Nur - wie wird die Entleerung ausgelöst? Hmm.
Dieser elektronische Schalter kann an einem freien Kanal des Empfängers angeschlossen werden und schließt bei Betätigung eines gefederten Kippschalters der Fernsteuerung einen Stromkreis.
http://www.hobbyking.com/hobbyking/store/__46040__Turnigy_Receiver_Controlled_Switch.html
Da der Schalter wahrscheinlich keine 8V verträgt, hängt davor ein BEC-Modul:
http://www.d-m-t.at/onlineshop/bec-module/yuki_extern_ubec_3a_2-6s/148-38333#.VmM_MpUrnDc
Das Signalkabel läuft am BEC vorbei zum Schalter.
Der Schalter erfordert das Zusammenschließen der Minuspole der zwei Akkus, aber auch das wurde gelöst und somit ist das Wasserballastsystem fertig.
Der Sack hat zwar 1l Fassungsvermögen, im Rumpf ist deutlich weniger Platz. Ohne dass er prall gefüllt ist gehen ~400-450ml rein.
Der Schwerpunkt liegt bei ~61mm oder knapp dahinter, nach der heutigen Trimmung im Flug, ergibt sich eine EWD von 1°. Abfangen tut sie sich ganz ganz leicht, fürs erste bin ich aber zufrieden. 2600g auf 43 dm2 ergeben eine Flächenbelastung von grob 60 g/dm2. Klingt für mich sehr viel, geflogen ist die DG heute aber ganz brav. Zum Flugverhalten kann ich im Moment nicht allzu viel sagen – es mussten noch drei andere Segler bewegt werden. Ich wollte keine Eifersucht aufkommen lassen.