Flitzebogen shortcut, eine Nase ist ab
Flitzebogen shortcut, eine Nase ist ab
Hallo,
in Stade war er zum Ersten mal zu sehen, es gibt eine von Jochen umgebaute Version des Flitzebogen-Rumpfes.
Es handelt sich hier um ein Einzelstück, bei dem er den Versuch unternommen hat, das Modell optimaler an windige Verhältnisse anzupassen, als durch reines Aufballastieren.
Die Rumpfnase wurde um 15cm gekürzt und das zusätzlich gewünschte Gewicht dient als reines Trimmblei, um den Schwerpunkt weiter beizubehalten. Resultat ist ein Fluggewicht von 335g, welches sonst einer Ballastzugabe von 90-100g entsprechen würde. Die gekürzte Rumpfnase ist jetzt noch 65mm lang, 110g Wolfram sind fest darin vergossen. Das Rumpfende wurde geringfügig gekürzt.
Der Flügel wurde nicht verändert, dass bedeutet, in dem Rumpf sind weiterhin 2 Servos, Akku, Empfänger und ein Magnet-Ein/Ausschalter verbaut. In einer eigenen kleinen Form wurde die Haube gebaut, sie zieht sich an der Rumpfunterseite nach hinten. Die Packungsdichte im Rumpf wird sogar von Jochen als "hoch" beschrieben, Stecker usw. gibt es nicht mehr...
Die Überlegungen zum Umbau waren:
- Der durch den Rumpfkopf erzeugte Widerstand wird kleiner, da die umströmte Fläche geringer wird. Auch die verbleibende Querschnittfläche des Rumpfes ist geringer. Das müsste den Widerstand im Normalflug reduzieren.
- Die seitliche Angriffsfläche am Rumpf vor dem Schwerpunkt wird kleiner, was in der unvermeidbaren Schiebeflugphase nach den Loslassen beim Start weniger Widerstand beschert. Dadurch müsste auch das Einpendeln in die Startrichtung begünstigt werden, da Flächen vor dem Schwerpunkt hier ja destabilisierend wirken, sodass Seitenruderfläche gespart werden kann. Dieser Flitzebogen hat ein Seitenruder aus einer Vorserie, welches von verschiedenen Testpiloten als zu klein empfunden wurde.
- Das Massenträgheitsmoment um die Querachse nimmt ab, der Flieger müsste wendiger werden.
Die Resultate, soweit wir das nach der noch kurzen Testphase beurteilen können, scheinen Jochen in allen Punkten recht zu geben. Er hat das Modell in allen Durchgängen in Stade eingesetzt, obwohl es nicht gerade windig war. Mit 335g war er wahrscheinlich regelmäßig am schwersten unterwegs, und konnte in einigen Fällen auch Thermik in größerer Entfernung oder weitreichender Suche erreichen, die dann auch oft stark genug für den schweren Flieger war.
Die Starthöhen schienen mir eindeutig gesteigert, die Streckenflugleistung würde ich als flott und effizient bezeichnen. Was mich aber bei einem Probeflug wirklich überrascht hat: Dieser Flitzebogen ist trotz des Gewichtes sehr wendig, fast so als würden 20cm Spannweite fehlen.
Wie sind eure Meinungen dazu, ist das ein Konzept für einen Wind-HLG, welches man sich von dem Hersteller wünschen sollte? Oder ist der Aufwand, einen zweiten Rumpf zu bauen, dann doch zu groß?
Grüße Uwe