"Thermikbremse" wie früher: Auch bei RC-Seglern sinnvoll? - Wenn ja, welcher Winkel??

Die von mir gebaute Kinematik hat folgendes Pflichtenheft:
- einseitige Exponential-Funktion in Richtung Thermikbremsenstellung
- muss in die Seitenruderwurzel des BoT passen
- deutlich verstärkte HR-Lagerung (vorne 3mm, hinten 4mm)
- Spielfreiheit durch Einsatz von Kugellagern
- hart im Bereich des normalen Fliegens, bei Bremsstellung ist die Anlenkung etwas weicher
- mit normalem Werkstatt-Material zu realisieren (Ausnahme: Kugellager)
Für Piloten ohne BoT: Beim BoT ist die hintere HR-Stange ortsfest und die vordere bewegt sich.

Also so sieht das jetzt aus:

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Die Kugellager sind 10/5mm
Die Steckungsrohre sind 5/4mm und 4/3mm Messing
Die "Achsen" der Kugellager sind 5/3mm CFK-Rohr
Die Kugellager werden vorsichtig mit Hilfe einer Stecknadel mit Sekundenkleber an die GFK-Platten geklebt

Die Anlenkung ist praktisch spielfrei, und ich werde sie so in meinen BoT einbauen.
Wichtig: das HR des BoT ist wirklich sehr zart, es sollte im Wurzelbereich deutlich stabiler gebaut werden.
Der Abstand der beiden Steckungsstangen wurde hier auf 30mm reduziert!
Evtl. verlege ich die hintere Stange noch mehr in Richtung Neutralpunkt des Höhenruders, um die Luftkräfte zu mindern.

Stangenweg für Bremse: 0mm -> +18 mm
Stangenweg für HR: -4mm <--> +4mm

Mit modernen Sendern legt man das Servo am besten auf den Bremsschieber oder -Knüppel und mischt den HR-Knüppel mit 45% dazu.
Der Servoweg in Bremsstellung ist wegen der Überlagerung Bremse/HR sorgfältig zu begrenzen!

Altmodisch - so werde ich es versuchen - arbeitet man mit 2 Servos, die mit kurzen Stangen ein Joch antreiben. Der Bremsweg wird auf 14mm reduziert, was heisst dass man die vollen 60° Ausschlag erst bekommt, wenn man auch noch das HR voll zieht. Grund: 18mm Bremse + 4mm gezogenes HR als Überlagerung würde die HR-Anlenkung an den Anschlag laufen lassen.
Das Joch wird an beiden Enden von je einem Servo mit Servoweg 22mm (insgesamt, also +/-11mm -> Gabelkopf bei 16mm einhängen) bewegt, die Schubstange zum HR wird bei 36% Abstand der beiden äusseren Servostangenlagerungen im Joch eingehängt. Das Servo näher bei der Schubstange übernimmt die Bremsfunktion, das andere die HR-Funktion.
Die Länge des quer zur Flugrichtung angeordneten Jochs ist im Prinzip egal, es sollte so lang wie gut machbar sein. Damit das Gebilde nicht zu sehr im Rumpf herumbaumelt, wird die HR-Schubstange etwa 25mm vom Joch entfernt in einer passenden Röhre geführt.

Alles klar? :rolleyes::D

Eigentlich sind bei mir jetzt aber erst die Flächen dran.

Bertram
 
Zuletzt bearbeitet:
hi,
ich bin zu faul, einen Plan zu zeichnen. Hier ein Scan mit 150 dpi. Den müsste man also mit 169,3mm Seitenlänge ausdrucken, das geht gut z.B. mit Word! (Grafik einfügen und formatieren). Die BoT-Erbauer müssten sich eigentlich damit zurecht finden. Die Schubstange muss ein wenig nach unten Z-gekröpft werden, damit sie in der Rumpfröhre laufen kann.

Bertram

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Weißt was mir da nicht gefallt ?
Das man schieben muss um "Höhe" zu machen.
Ziehen ist immer besser also der Hebel anders rum so ist auch das "Knicken"
"...Die Schubstange muss ein wenig nach unten Z-gekröpft werden, ..."
nicht notwendig.
 
hi David,

a) Du darfst gerne eine Kinematik entwerfen, die zieht statt schiebt... :cool:
b) musst Du trotzdem kröpfen, lege mal den Scan auf den Plan vom BoT
c) ist die Ziehen/Schieben-Problematik bei Leichtseglern wohl keine wirkliche.

;)

Bertram
 
Die grosse Übersetzung ist so am falschen Ende des Bogens. Wenn schon muss der Anlenkpunkt des Umlenkhebels um 180° weitergedreht werden, nicht nur nach unten gespiegelt.
 
Thermikbremse

Thermikbremse

Hallo zusammen,

bin seit sicher einem Jahr nicht mehr online gewesen. Kaum schau ich nach was sich so tut, entdecke ich die Thermikbremse.

Warum so umständlich. Es geht einfacher und wirkungsvoll.

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Hab zwar lange Versuche gemacht bis die Konstruktion einfach aufzubauen und stabil war, aber die direkte Anlenkung ohne Zwischenhebel halte ich für weniger anfällig und spielfreier. Einzig Lagerbuchse und Pendelwippachse sollten satt passen und möglichst ohne Spiel sein.

Fliege mit der Auslegung ohne Probleme seit 7 Jahren einen schnellen Holzsegler mit 3,20 mtr. Spannweite. Die Fotos sind schon etwas älter, hab inzwischen keine langen Rumpfantennen mehr. Die gelochten und geknickten Achsschenkel werden an der Knickstelle von außen und innen

noch mit einem GFK Gewebeband laminiert. Das HL schlägt in einem Winkel von ca. 45° aus. Der Vogel kommt nach einem leichten Aufbäumer sanft und wie ein Fallschirm nach unten. Dabei hat er soviel Vortrieb, daß er noch gut dirigiert werden kann.

Beim Bird of Time ist es sicher schwieriger die bestehende Auslegung zufriedenstellend abzuändern.


Grüße Marswolke

P.S. Werde mich für mögliche Fragen erst nächste Woche wieder melden können.
 
Wie ich sehe, haben sich noch etliche andere Gedanken gemacht. Ein Wechsel der Lagerpunkte wäre wohl möglich, aber ich habe die exponentielle Charakteristik dann noch nicht so hinbekommen. Davon abgesehen halte ich das Ziehen=Höhe-Prinzip bei Leichtseglern für nicht wirklich vordringlich - da wackelt alles andere vor der Anlenkung, jedenfalls was meine Anlenkung betrifft...

Die Lagerung des HRs erfolgt in zwei Kugellagern, die maximal weit aussen in solidem Sperrholz montiert sind. Da ist kein Spiel ausser die Steckungsstange ist zu dünn - dann muss man sie vorsichtig mit Sekundenkleber aufdicken (nicht einkleben... :D)
Das Sperrholz ist auch nötig, um die Schwächung der SR-Wurzel durch die grossen Schlitze aufzufangen.

Die "Ferse" - im Original aus härterem Balsa - muss ja hohl gebaut werden, deswegen bekommt sie Wangen aus Sperrholz. Das sollte halten...
Die Seitenruderdämpfungsfläche wird minimal (1mm) dicker als original, deswegen bitte das bewegliche Seitenruder erst nachher bauen!

Ich zeige hier zwei Bilder, denn demnächst wird das ganze verschlossen und dann wird das Innenleben unsichtbar. Eines kann ich jetzt schon sagen: Da wackelt nix.

Im Inneren der Höhenruder habe ich die beiden Röhrchen mit Blindrippen verkastet und Messing- statt Aluröhrchen genommen, um höhere Kräfte aufzufangen. Es wäre sicher eine Schau, bei höherer Geschwindigkeit die HR auf 60° zu stellen, aber das werden sie mit Sicherheit nicht aushalten. Vielleicht baue ich noch mal eine Acro-Version. Da müsste man doch einen Kulbutin schaffen...

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Bertram
 
@Marswolke:
schöne Lösung, aber im BoT (und generell in Seglern ohne HR-Wippe) nicht zu realisieren.

Bertram
 
Nachdem es ja quasi unmöglich ist, an so eine Thermikbremse im Original heranzukommen, habe ich eine im SketchUp nach den Bildern hier nachkonstruiert und bei fabberhouse auf dem 3D-Drucker drucken lassen. Anschließend habe ich die Oberflächen mit Schleifpapier und Aceton geglättet, die Löcher auf ein exaktes Maß aufgebohrt und mit 1,5 mm Stahlstraht die Achsen hergestellt. Auf dem letzten Bild sind diese dann auch mit einem Tropfen Sekundenkleber gesichert.

Thermikbremse_1.JPG
lose Teile direkt vom 3D-Druckdienstleiser. Das Stützmaterial wurde direkt dort entfernt.

Thermikbremse_2.JPG
Nach dem Schleifen und mit Aceton geglättet

Thermikbremse_3.JPG
testweise zusammengesteckt. Ein wenig Maschinenfett wirkt Wunder bei der Leichtgänigkeit

Thermikbremse_5.JPG
Normalstellung

Thermikbremse_6.JPG
nach dem Verkleben und Entgraten der Achsen


Servus,
Robert
 
Hallo Robert,

Super! Hmmm - ist es schwierig, die Teile in einem Mockup (Pappe reicht) ähnlich dem oberen der beiden Bilder von mir in zwei oder drei verschiedenen Positionen zu zeigen? Ich habe es nämlich immer noch nicht genau verstanden - schäm...

btw. Mein neuer Rumpf ist fertig, die Mechanik funktioniert bestens und wirklich völlig spielfrei - alles was sich bewegt, ist das zarte Höhenruder selber. Die Flächen brauchen aber noch bis Herbst.

Bertram
 
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