Hallo Cappy,
die Spannung ist dafür nicht unbedingt geeignet, bzw. da wirst Du nicht bei allen Anwendungsfällen glücklich.
Die Spannung sinkt unter Last und die Last ist bei unterschiedlichen Anwendungen sehr unterschiedlich. So kann ein 2500mAh Lipo unter einer Last von 5A bei 50% Restkapazität eine Spannung je Zelle von 3,8V haben. Unter 50A kann diese Spannung bei 50% Restk. auf 3,4V je Zelle einbrechen. Deshalb ist die Orientierung an der Spannung nicht immer möglich, bzw. setzt schon wieder deutlich mehr Einblick in die Zusammenhänge voraus.
Ich nutze beim Antriebsakku die Kapazität. Wichtig ist dabei eine Info über Gesamtzustand des Lipos. Ist die Zellendrift am unteren Entladeende gering, dann gehe ich auch mal bis 20% Restkapazität. Bei älteren Lipos mit deutlicher Drift ist bei 30% oder auch höher Schluss.
Ein Kriterium ist die C-Rate, mit der Entladen wird. Ein Beispiel für die Auswirkung habe ich oben angeführt. Desto höher sie ist, desto mehr Sicherheit sollte bleiben. Wird mit sehr geringer C-Rate entladen, wie z.B. beim Empfängerlipo, ist schon wieder die Spannung interessant. Da gebe ich dann die Nennspannung als Warnwert an. Diese Funktion wird ja auch von den meisten Anlagen unterstützt. Die Kapazität setzt meist einen Logger voraus. Die Nennspannung hört sich etwas zu sicher an aber wenn dann bei der Landung das Fahrwerk ausgefahren wird, die Klappen gesetzt und noch etwas rum gerudert wird, kann´s schon mal knapp werden. Habe mir auf ähnliche Weise schon ein Modell ruiniert.
Bei Formis, die mit BEC und um die 5 bis max. 10C unterwegs sind, würde ich diesen Wert auch eingeben. Problem wird hier immer sein, das beim Gasgeben dieser Wert schnell mal unterschritten wird und bei Teillast der Lipo ganz schön ausgesaugt werden kann. Wie gesagt: Kapazität ist das optimale Kriterium - alles andere ist so eine Sache.
Die Einzelzellenüberwachung ist dann das non-plus-Ultra um auch bei einzelnen Zellen eine Tiefentladung zu erkennen, bzw. zu vermeiden. Da kann man dann deutlich tiefer gehen und mich würde da auch die Meinung der Experten interessieren.
In Deinen ganz konkreten Fall mit den 11,1V würde ich den Lipo an den Lader hängen und dann schauen, wieviel mAh nachgeladen werden. Liegst Du über den gewünschten Wert, kannst Du die Entladeschlussspannung etwas senken, deutet das Nachladeergebnis an, dass weniger als die 33% Restk. im Lipo waren: Spannung raufsetzen. Je nach dem wie groß die Abweichung ist, kannst Du dabei in 0,1V - Schritten vorgehen.
Das wäre dann aber der Wert für dieses Modell, diesen Lipo etc.
Bei einem anderen Lipo, einem anderen Modell etc. geht der Spaß wieder von vorne los.
Ich empfehle immer, erst mal mit einer kurzen Motorlaufzeit zu beginnen, sich die Zeit zu notieren, nachzuladen, Kapazität ausrechnen und dann kann man meist sehr sicher die Laufzeit erhöhen. Bis zum endgültigen Wert brauche ich aber auch einige Läufe. Bei den letzten Läufen schaut man dann nach der Akkuspannung und gibt diese dann künftig als Warnwert ein - mit der gewünschten Reserve.
VG