welche Spachtelmasse für GFK Positivform

Hallo,
ich bin dabei, ein Boot zu bauen, indem ich eine Styropor Positivform mit GFK belege. Ich mache das zum ersten mal und bin daher noch relativ unbedarft. Welche Spachtelmasse eignet sich gut, um die Unebenheiten auszugleichen? Sie sollte natürlich gut haften und flexibel genug sein, dass auch dickere Schichten nicht dazu neigen, zu brechen oder abzublättern und außerdem sollte das Material gut schleifbar sein. Ich dachte zuerst, ich mische mir eine Masse selbst an mit Harz und Microballons o.ä., aber ich habe nach dem ersten Schleifdurchgang auf der GFK Oberfläche die Befürchtung, dass diese Mischung so hart wird, dass es äußerst mühsam wird, das zu schleifen. Wäre handelsüblicher KFZ-Karosseriespachtel auf Polyesterbasis geeignet? Das Gewicht spielt für dieses Projekt keine so große Rolle.

Gruß
Bernd
 

b2spirit

User
erstmal die Gfk schicht auf dem Styropor nicht zu dünn machen, wenn da durchschleifst fängst von vorne an.Dann löst der Spachtel das Styropor an.Softspachtel geht gut, Spritzfüller danach, da kriegt man auch mal nen mm Ungenauigkeiten mit zugespritzt und kannst ohne lackieren direkt abformen.Nach Polieren selbstverständlich..Und ruhig den Spachtel mit 40er Papier und Schleiflatte begradigen und das Papier setzt sich nicht zu, das ist einfacher als punktuell Dellen reinzuschleifen.Deshalb auch gut Gewebe aufs Styropor.Mindstens so um die 500gr /m² in mehreren Lagen.und Kontrollspritzgang mit matt schwarz nicht vergessen.
Das Billigheimer Tro..n funktioniert auch super.

Bernd
 

Gideon

Vereinsmitglied
500 g/m² ist schon eine Hausnummer. Ich hatte bereits mit zwei Lagen Glasgewebe 163 g/m² gute Erfahrungen gemacht, was Oberflächenhärte und Nachbearbeitbarkeit angeht. Kommt natürlich auch darauf an, wie filigran oder groß das Urmodell wird.
 

FamZim

User
Hallo

Die grobe Spachtelarbeit mache ich direkt auf das Steropor mit normalem Harzgemisch, angedickt mit Talkum.
Das kann man nach bedarf weich oder fester mischen.
Läst sich leicht schleifen .

Gruß Aloys.
 
Hallo,

ich färbe das Harz für das Gewebe gelb ein. Anschließend wird mit Harz/Talkum und schwarz eingefärbt gespachtelt.
Lässt sich super gut bearbeiten/schleifen, durch die Farben sieht man schnell auf welcher ebene man schleift.
 
Talkum ist ideal; Gips ist härter. (Ausserdem möchte ich nicht versuchen, was der Gips im Harz macht, wenn er nachträglich feucht wird; vermutlich platzt dann alles auf; Gips quillt.) Talkum bekommst du im Drogeriemarkt als Babypuder.
 

b2spirit

User
2K Spritzfüller

2K Spritzfüller

Klar 2 K PU Filler und Acrylfiller gibts auch , sonst rennst ins Messer mit 1K aus der Spraydose.Hab ich noch nie benutzt.So ein bischen Grundwissen sollte man ja vorraussetzen können.
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b2spirit

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2K Spritzfüller

2K Spritzfüller

Gibt halt immer noch welche, die müssen es erst nochmal austesten.;)
 
Da hier immer wieder auch Leute lesen, die beim einen oder anderen Thema noch unbedarft sind, finde ich es nicht überflüssig, wenn Tipps, die unter alten Hasen nur müdes Gähnen verursachen, oder hier schon mehrfach gegeben wurden, nochmal wiederholt werden. Dass Spritzspachtel aus der Sprühdose nichts taugt, war mir z. B. noch nicht bekannt. Wenn nur 2K Spachtel gescheit funktioniert, heißt das wohl, ohne Farbspritzgerät und geeigneten Raum braucht man über Spritzspachtel nicht nachzudenken? Welche Alternativen gibt es?
 
Frage: Geht es hier überhaupt um ein Urmodell oder soll das positiv erstellte Boot so gefahren werden? Ich dachte zuerst an erstes aber diese Aussage irritiert mich: „Das Gewicht spielt für dieses Projekt keine so große Rolle.“

Das größte Problem mit 1K Produkten ist, dass viele vom Trennwachs wieder angelöst werden. Selbst durch eine Farbschicht hindurch. Damit ist eine Trennung zwischen Urmodell und Form oft unmöglich und somit alles für die Katze.

Das gleiche gilt bei der „Positivverwendung“ grundsätzlich auch für Lösungsmittel der Folgeschichten, aber die Auswirkung ist oft nicht so schlimm.
Ich habe mit 1K Produkten komplett abgeschlossen. Bei Urmodellen rate ich rigoros ab. Bei der Erstellung von genutzten Positiven bin ich nicht so entschlossen dagegen.

Grundsätzlich kann man alle Farben und Füller auch Pinseln. Wenn die Oberfläche 100% sein soll, muss man meinst nach dem Lackieren so wie so noch mal schleifen. Mir reichen 95%. Das erreiche ich mit der HVLP Pistole ohne großen Aufwand. Für 100% müsste man den Lack noch mal schleifen und polieren. Wenn man das öfter macht geht an einer Lackierpistole kein weg vorbei.

Wenn das Positiv verwendet werden soll, wäre 2K Füller mit dem Pinsel und Finish mit der (1K) Spraydose vielleicht ein guter Kompromiss oder man verwendet Dosen, die vom Hersteller zur Kombination empfohlen werden.

Stefan
 
Ich will das Boot nicht in einer Form bauen, sondern das Positiv direkt verwenden. Aber ich habe auch ein anderes kleines Projekt, wo ich den Zwischenschritt über eine Form gehen muss, von daher bin ich auch für die Antworten dankbar, die sich darauf beziehen.

Noch eine grundsätzliche Frage:

um einen stabilen Körper zu bekommen, muss man ja mehrere Gewebelagen auftragen. Muss das nass in nass geschehen, oder kann auch auf komplett ausgehärtete Gewebeoberflächen weiter laminiert werden? Wenn ja, ist dann ein Anschliff nötig?

Was hat sich als Trennmittel bewährt? Funktioniert Bohnerwachs? Das hätte ich vorrätig.

Gruß
Bernd
 
Hallo,

mir fällt kein vernünftiger Grund ein, die Lagen nicht nass-in-nass zu verarbeiten. Wenn es einen geben sollte, ist Anschleifen sehr wichtig. Epoxy hält auf hartem Epoxy sehr schlecht.

Als Trennmittel hat sich W70 oder HP-CX7 bewährt. Das Verwenden von Haushaltsubstanzen ist etwas aus der Zeit gefallen. Damit beschäftigt sich aktuell kein mir bekannter ernsthafter Modellbauer (Butter und ähnlich mal ausgenommen für die Verbinderthemen). Experimente beim so wichtigen Trennwachs würden mir im Traum nicht einfallen.

Stefan
 
Ein Grund für nicht nass-in-nass zu arbeiten könnte sein, dass man die Steifigkeit des Laminat erst nach dessen vollständiger Aushärtung richtig beurteilen kann und dann Nachbesserungsbedarf feststellt. Oder dass man nicht so viel Zeit am Stück hat, um alle Schichten auf einmal aufzubringen. Oder das Material ausgeht bevor man fertig ist.
 
..., finde ich es nicht überflüssig, wenn Tipps, die unter alten Hasen nur müdes Gähnen verursachen, oder hier schon mehrfach gegeben wurden, nochmal wiederholt werden. ?

im oben genannten Sinne ein paar generelle Tipps:

- genug Zeit für die Arbeiten einplanen
- genug Materialien bevorraten
- erprobte Materialien verwenden (sonst Vorversuche durchführen)
- Verarbeitung streng nach Herstellerangaben (sonst Vorversuche durchführen)
 
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