Erste Form und gleich defekt

Hallo Zusammen,

Nachdem ich endlich meine erste Form fertig hatte wollte ich nun endlich abformen. Erst mal hatte ich die Form mit RotWeiss poliert. Ich hatte irgendwie das Gefühl bei jedem Hinschauen kommt ein neuer Kratzer hinzu. Ich habe anschließend 4 x mit Lange und Ritter Trennmittel die Form eingetrennt. Nachdem die Form zu war habe ich mit einem Balon aufgeblasen. 4 Bar. Die Form schien nicht zu murren.

Heute habe ich die Form geöffnet. Der Rumpf ging nur mit gewalt raus und auf der Form hatte ich die Abdrücke des Gewebes als Harzreste. :mad: Ich habe es nur mechanisch mit 2000 er Schleifpapier reinigen können. In Zukunft nur noch mit PVA. Auf lange Sicht werde ich nach einem anderen Wachs schauen. Das von Lange trennt mal top und mal so ein mist. Das gleich hatte ich auch schon öfter bei Mylar.

Anschlienßend viel mir auf, das einige der Einschlagmuttern etwas raus gekommen sind. Also zwar bündig mit dem Formenharz waren aber die ganze Stelle hoch gekommen ist. Im Harz sind aber keine Risse. Die Einschlagmutter be ider das am stärksten war habe ich schon raus genommen.

An einer Kante ist eine Stelle raus geplatzt. Keine Ahnung wodurch.

Wie würdet Ihr die Einschlagmutttern reparieren. Ich wollte sie raus nehmen Mumpe rein, Mutter wieder einsetzen und andere Formhälfte gegensetzen und mit Schraube positionieren.

Wie würdet Ihr die Kante reparieren?

Also erfolg auf ganzer Linie. Form kaputt und noch kein Rumpf entformt.

Habe mal versucht es etwas in Bilder zu packen.

Gruß

Andi C.
 

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also zumindest beim wachs kann ich dir das nordpol w70 wachs ans herz legen. seit dem ich das nutze, hab ich 0,0 probleme mehr. ist leider nicht ganz günstig - aber jeden cent wert.

greets, Nik
 

vanquish

User
Also 4 Bar find ich persönlich schon etwas sehr viel heftig!
Ich mach meine Rümpfe (ok, waren noch nicht soooo viele) mit 0,4 bis 0,6 Bar. Das genügt absolut.
Bei deinem Druck wundert es mich jetzt nicht, dass die Verschraubung durchkommt und sich auch das Gewebe in die Form drückt.

Als Vergleich: Bei meinem S3 fahre ich im Reifen mit 3,1 Bar und das ist schon sauhart!

MfG,
Mario

edit: ich verwende ausschließlich das SE700 (respektive Norpol W70) und das funzt bisher immer einwandfrei!
 
wenn die Einschlagmuttern richtig drin sind, kann man sie auch auf Zug belasten, so wie das aussieht wohl eher nicht.
Also: von hinten / unten einsetzen.
 

Tofo

User
In Zukunft nur noch mit PVA

Dachte früher auch, dass mit PVA alles besser wird, aber das ist nicht richtig. Ich benutze jetzt wieder Wachs ohne PVA. Man muss nur ein paar Dinge beachten:

- neue Form gründlich mit Silikonentferner reinigen (wegen Rückständen der Politur)
- ablüften lassen
- Wachs auftragen (fünf oder sechs Schichten)
- nach der letzten Schicht nur ganz kurz warten
- und mit einem trockenen Baumwolltuch aufpolieren (wenig Druck und schnell)
- acht bis zehn Stunden ablüften lassen
- nochmal kurz polieren und dann nicht mehr die Oberfläche mit den Fingern berühren

Nach den ersten Bauteilen reichen dann zwei Wachsschichten aus!


Problem beim PVA ist, dass man fast immer Streifen drin hat. Und mit dem Schwamm kommt man nicht in die Ecken der Rumpfformen rein. Man kann auch nicht nachpolieren. Wenn das PVA unsauber drauf ist, hilft nurnoch auswaschen. Nach dem Entformen bleiben immer Rückstände am Bauteil und am Formenrand. For dem nächsten Wachsauftrag muss man dann erst umständlich die PVA Rückstände entfernen.

Grüße,
Thorsten
 

Gast_20020

User gesperrt
4 Bar sind sehr heftig, ich blase meine Form nur mit 2 bar auf aber das ist auch das maximale, den 4 bar hast du auch zu verdanken, daß deine Einschlagmuttern raus fatzen,

Welches Formenharz hast du verwendet?
Zur Kante: Ich richte solche Schäden immer indem ich die defekte Stelle anbohre bzw. anschleife, Urmodell oder Rumpf an der Stelle eintrennen, in die Formenhälfte einlegen und die defekte Stelle dann mit Harz auffüllen.
Zu den Einschlagmuttern: Ich habe am Anfang auch Einschlagmuttern verwendet, die taugen bei einer Form die man aufblasen will nix, ich nehme nun immer die Verschraubungen von R&G. Hält bombenfest und hast auch keine Probleme beim aufblasen.
Zum Druck: 4 bar sind für solch eine Form einfach zu viel. Die Formenkanten sollten bei solch einer Form mit Kohlerowings verstärkt werden, dann bricht auch nix mehr aus. Rechne mal aus was für eine Belastung deine Verschraubungen und deine gesammte Form aushalten müssen wenn du da 4 bar drauf gibst.
Zum Trennmittel: Lange und Ritter vertreibt unter anderem auch das W70 von Larit. Mit dem Trennmittel hatte ich nie Probleme, nutze aber trotzdem PVA Trennlack. Die Streifen die Thorsten erwähnt hat kann man vermeiden, wenn man einen speziellen Schwamm benutzt, habe damit schon sehr gute Ergebnisse erzielen können. Rückstände vom PVA bleiben bei mir nicht in der Form hängen sondern am Rumpf. Das kann man einfach mit Wasser abwaschen.

Gruß Uwe
 
Danke für eure schnelle Reaktion.

Jetzt ist mir auch klar, das 4 bar zu viel sind.:rolleyes: In Zukunft nur bis 2 bar. Das mit den Kohlrovings in den Formkanten werde ich machen.

Werde in Zukunft soweit ich Winschlagmuttern verwende diese nachträglich hinter die Form setzen.

W70 habe ich auch gutes von gehört. Was hilft es Gels zu sparen, wenn das Resultat fatal ist.
Die Rotweiss Politur soll Silikomfrei sein. Werde mir trotzdem Silikonentferner holen.

Zum ausbessern: Das Urmodell ist auf dem Rückweg zum Besitzer. :( Muß also ohne diesem auskommen.

GRuß

Andi C.
 

Tofo

User
Hallo nochmal,

Auch wenn die Polierpaste silikonfrei war, beeinflussen Rückstände davon die Trennwirkung. Aceton ist oft zu aggressiv.

Grüße,
Thorsten
 

Eisvogel

User
Warum hast du die Form poliert?
Wenn das Urmodell glatt war, dann ist es die Form auch und nachträgliches polieren nicht nötig.
Auch durch das wachsen wird die Oberfläche glatt, nach 5x wachsen glänzt auch eine mit 2000er Papier geschliffene, nicht polierte Oberfläche.
 

Martin Petrich

Moderator
Teammitglied
Die 4bar sind wohl wirklich zu viel. Hatte letztens einen SAL Rumpf mit ~2,5-3bar, das war auch mehr als ausreichend. 2bar sind normal.
Die Einschlagmuttern anders herum hätten auch besser gehalten ;)
Sollte sich gut wieder einkleben lassen, dazu die Bruchstelle in der Form etwas ausschleifen und wieder einharzen.

Zum W70: So eine Dose reicht ja auch ewig, da relativiert sich der Preis schon recht schnell, wenns denn mit den Bauteilen klappt...
 

Gast_20020

User gesperrt
@ Eisvogel

wegen dem polieren: ich poliere meine Formen auch mit Glanzkomposition und Schwabbel nach, das bringt den letzten Schliff wie ich meine!

@ Andi wenn vom Rumpf nix mehr zu retten ist...ich habs auch schon so gemacht, daß ich nen streifen Tesa über die Bruchstelle gemacht hab und dann mit einer Spritze das Formenharz in den Zwischenraum gespritzt hab. geht auch ist aber nicht 100%. wenn du es ganz richtig machen willst musst dir nen Stempel anfertigen den in die Form legen und dann den Spalt mit Formenharz auffüllen.

Gruß Uwe
 
An Tesafilm habe ich auch gedacht. Werde ich auch so machen. Danke für den Tip.

Ich habe jetzt alle Einschlagmuttern die hoch gekommen sind ausgefräst une werde die neu einharzen. Dazu werde ich die andere Formhälfte eintrennen, PVA und dann die Muttern einkleben in einen Mumpe-Bett, die Form schließen und die Muttern mit den Schrauben positionieren. Sie anders Herum einsetzen währe das nächste mal eventuell eine Option.

War das jetzt Lehrgeld oder Leergeld?

Gruß

Andi C.
 

Gast_20020

User gesperrt
Vermutlich von beidem etwas, sei beruhigt! meine erste Form war ne riesige Katastrophe :-P aber aus Fehlern lernt man!

Gruß Uwe
 

steve

User
Hallo,
wenn sich das Gewebe in der Form abgebildet hat und nicht getempert wurde, hast Du wohl die Deckschicht nicht lange genug angelieren lassen. Gerade beim Aufblasen wird das Gewebe zum Teil sehr massiv bewegt. Zum Beispiel, wenn es sich in die Ecken legt und aus der Fläche Material nachzieht. Dabei kann das Glasgewebe ziemlich auf der Formoberfläche scheuern und dann wird die Trennschicht beschädigt.
Vor allen wird die Form noch nicht vollständig ausgehärtet gewesen sein. Das kann oft sehr lange dauern, bis sich auch die letzten Moleküle verbunden haben. Bei richtig Druck bappt dann doch was zusammen.
Bei meinen aufgeblasenen Rümpfen lasse ich die Decksicht als Klarlack normal anziehen, dann kommt eine 25g Glas Schleifschicht drauf, die ich gut anziehen lasse. Erst dann kommt z.B die eigentlichen Keflar-Schicht rein und überschüßiges Harz wird mit 2-4 Bar abgedrückt. Für die Keflar-Schicht nehme ich gerne Härter mit 90 Min Tropfzeit. Wenn ich dann nach 2 - 3 Stunden mit dem Aufblasen beginne, ist die Deck- und Glasschicht mit 30 Min-Härter schon sehr gut angezogen.

Mit Trennlack kann es bei Verschieben auch zu Beschädigungen der Trennschicht kommen. Glas ist da wie feiner Schmiergel.

Grüsse
 

Quest

User
Problem beim PVA ist, dass man fast immer Streifen drin hat. Und mit dem Schwamm kommt man nicht in die Ecken der Rumpfformen rein. Man kann auch nicht nachpolieren. Wenn das PVA unsauber drauf ist, hilft nurnoch auswaschen. Nach dem Entformen bleiben immer Rückstände am Bauteil und am Formenrand. For dem nächsten Wachsauftrag muss man dann erst umständlich die PVA Rückstände entfernen.

Grüße,
Thorsten

Hallo Thorsten,

für PVA gibts es bei R&G ein Schwamm, sehr feinporig, dann hast Du keine Streifen mehr, oder mit einer Airbrushpistolle auftragen, dann hat man Superglanz uf der Oberfläche
 

Martin Petrich

Moderator
Teammitglied
Man kann auch aus dem Baumarkt die feinporigen Schwämme nehmen und die PVA Schicht dann trocken fönen, dabei verschwinden die Streifen ganz gut.
Aufpassen sollte man nur wegen evtl. Staubeinschlüssen.

Dass Steve so lange mit dem Aufblasen der Form wartet wundert mich etwas. Ich kämpfe um jede Minute die ich früher fertig bin ;) (~45min bis Gelege eingelegt, Verschraubung angebracht, Überstände besäumt und Form geschlossen + Ballon aufgepumpt)
Je schneller laminiert wurde umso flüssiger das Harz und demnach kann auch mehr herausgedrückt werden. Bei 100er UD Kohle zeichnet sich da auch nichts ab (wird dann bei Gewebe vermutlich schwieriger sein). Vorher die Form mit unangedicktem Harz (langer Härter komplett) einstreichen und die extern gerollerten Gelegelagen einlegen... je mehr Harz desto besser das Ergebnis war bisher so der Eindruck ;)
 

Tofo

User
ja so einen Spezialschwamm habe ich natürlich und mittlerweile bekomme ich einen PVA Auftrag auch streifenfrei hin, aber mal ehrlich. Wenn die Formen richtig auf Hochglanz poliert sind, fallen die Bauteile förmlich raus. Da reicht eine Wachsschicht bereits aus. Also wozu die zusätzliche Arbeit machen?

Ich denke das Hauptproblem war hier der deutlich zu hohe Druck und eventuell noch Politurrückstände bzw. nicht perfekter Wachsauftrag.

Grüße,
Thorsten
 
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