1:2,75 Piper J3 mit Rohrrumpf - von der Idee bis zum Jungfernflug im Eigenbau

Hallo,
ich bin Modellbauer seit 1967 und baue und fliege vorbildähnliche Holzmodelle in allen Größen seit Mitte der 80 Jahre.
Da ich im Forum bereits häufig Lösungen für meine tägliche Bastelei fand, würde ich gern mein nächstes Projekt über die Zeit hier live dokumentieren.
Geplant ist der Eigenbau eine Ur - Piper J3C-65 Cub als Scale Modell im Maßstab 1:2,75 mit Stahlrohrrumpf.
Sicher der 1000…. Bericht über eine Piper und das obwohl es Spitzenbaukästen in Holz z.B. von Wonneberger-Modellbau oder das Maß aller Dinge von Paolo Severin gibt.
Da ich neben dem Fliegen im Sommer, speziell im Winter auch viel Freude am Tüfteln und Bauen habe, soll dieser Bericht auch dazu dienen, die vielen Schritte von der Idee, über die Recherche, bis hin zum Herstellen der Scale Details, in ihrer ganzen Komplexität darzustellen, inkl. meiner erstellten CAD Unterlagen zum Nachbau oder Weiterentwicklung.
Ich möchte mich bewusst mit diesem Bericht nicht an die diejenigen wenden die Bausätze zu Kunstwerken veredeln, wo der Aufwand eigentlich das Fliegen damit verbietet. Auch sollten keine Unsummen für fast schon Industriell gefertigte Bauteile ausgegeben werden Im Gegenteil, es Bedarf auch keinen CNC Park der Spitzenklasse sondern nur Begeisterung es einmal selber zu versuchen, Rückschläge einzustecken und am Ende eigene Bauteile zu fertigen die es meist besser und billiger zu kaufen gibt.
Ich möchte die Arbeiten und Werkzeuge beschreiben oder Hilfen geben wie man mit seinen zur Verfügung stehenden Mitteln ein Traummodell plant und baut.

Und was ein Traummodell ist, liegt bekanntlich immer im Auge des Betrachters und deren anerkennenden Worte. Sicher kostet auch meine Art Modelle zu bauen Geld, aber viel wird über die Zeit relativiert und ein Traummodell baut man sich ja auch nicht so oft. Hier ist einfach der Weg das Ziel und das Lösen der unweigerlich auftretenden Problemen.
Sollte Ihr Interesse an solch einem Bericht haben, gebt mir ein Zeichen oder abonniert ihn, damit ich einen guten Grund habe die Zeit zu finden, die man für solch eine Dokumentation aufbringen muss.
 

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Oh und Danke für die ersten Like's. Die nehme ich gern zum Anlass um Euch noch etwas mehr Infos preiszugeben. Wer möchte kann einfach den Links zu einem Teil meiner Projekte folgen.


Wie gesagt ich baue schon ein paar Jahre und mein letztes Rollout war am 31.12.2021 eine Stearman PT17, 3.56m Spannweite und 80% Scale ausgebaut - 23,2Kg – trocken. Alles selber konstruiert, gezeichnet, gefräst, gelasert oder in 3D gedruckt, egal ob Rippen, Instrumente oder der Pilot. Kaufteile sind das Holz, die Elektronik, Räder, Motor, Schrauben und Kleinteile natürlich. Jungfernflug steht Wetterbedingt noch aus, daher die Beschäftigung mit einem neuen Projekt.

Wenn Ihr Wissen wollt wie so was geht…. Liken
 

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Das freut mich, dass es jetzt schon so viele Daumen gibt, da setzt ihr mich ja etwas unter „Druck“.
Also lasst uns beginnen.
Wie gesagt, ich möchte in diesem Baubericht nicht zeigen was ich so kann oder eben auch nicht, sondern ein paar Hilfen aufzeigen wie man sein eigenes Traummodell baut. Ich habe mir sicherlich über die Jahre eine Top Werkstatt zugelegt, aber ohne den Rückhalt des Partners gelingt so ein Projekt nie. Jetzt schon mal ein Dank an meine Frau, die mir und meinem Hobby über 40 Jahre die Treue hält.

Aber wie fängt man so was überhaupt an. Am Anfang ist es meist eine Idee, ein Bild, ein Messebesuch oder was auch immer. Danach kommt meist die Suche nach dem Traum, um dann irgendwann festzustellen, gibt es nicht, zu teuer, oder……………….

Daher meine erste Empfehlung: schlaft über so ein Projekt eine gewisse Zeit, sprecht mit niemandem darüber und werdet euch selber klar, was Ihr eigentlich wollt, denn es wird Zeiten geben, da verflucht ihr die Idee oder habt keine Lust mehr, die Sache zu Ende zu bringen. Allein dieses Forum enthält diverse dieser Geschichten. Wenn dann klar ist, es wird z.B. eine Piper dann beginnt mit einer umfassenden Recherche über das Original. Schließlich wollen wir ja ein Scale Modell bauen.
Ich nutze hier aus Mangel an geeigneten Flugplätzen in der Nähe das Internet. Zuvor lege ich mir allerdings einen am Schlüsselbund befestigten USB Stick zu, welcher mich ständig an mein Projekt erinnert und mir gleichzeitig alle meine Rechercheergebnisse permanent zur Ergänzung zur Verfügung stellt. Bitte an die Datensicherung auf dem heimischen PC denken.

Sehr hilfreich sind auch Bücher.
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Ich habe mir für mein Piper Projekt das Buch von Penner / Herzog „Piper Cub“ zugelegt. Hier wird aus Sicht der Beiden, recht ordentlich die Geschichte der Piper beschrieben. Sehr gut haben sie auch die Unterschiede von der E-2 bis zur PA-18 Super Cub herausgearbeitet, schließlich muss ja der Herstellungsort im Bärchen auf dem Leitwerk auch mit dem Baujahr und Typ übereinstimmen.
Wie gesagt Recherche, Recherche und nochmals Recherche ist der Anfang jedes Scale Projektes.
Am Ende wollen wir ja nicht auf halben Weg die Flinte ins Korn werfen oder die Flächen nochmal bauen, weil ich nun doch Landeklappen will.

Ich habe mich für eine J3C-65 Cub aus dem Jahr 1938 entschieden, gebaut in Lock Haven. Spannweite 10,74m; Länge 6,82 und einer Höhe von 2,03m. Die eigentliche Ur-Piper wenn man die Taylot E-2 Cub mit ihren 348 gebauten Exemplare und die untermotorisierten Zwischenmodelle als Prototypen bezeichnet.

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Ich komme jetzt noch mal auf den USB Stick zurück. Hier lege ich mir als Erstes einen Ordner für Bilder und einen für PDF Dateien an. Zusätzlich erzeuge ich noch eine reine Textdatei, in welcher ich mir alle interessanten Webseiten, Links, Namen und andere Informationen hintereinander notiere. Auch gern erfolgreiche Suchbegriffe oder Wortkombinationen, häufig auch aus dem Translator von Google kopiert, da mein englisch, speziell das Fachenglisch, eher als dürftig eingestuft werden muss.

Bewährt hat sich für meine Art der Recherche die Google Bildersuche. Gern nutze ich auch die Verkaufsplattformen für Originalflugzeuge oder Anzeigen auf Ebay um an geeignetes Bildmaterial zu kommen. Auch Anfragen an Eigner ist gelegentlich von Erfolg gekrönt, aber eher nicht. Wichtig ist, so viel wie möglich Detail Aufnahmen von Originalmaschinen zu bekommen, eigentlich hat man nie genug.

Neben diesen Bildern benötigt man aber auch technische Zeichnungen. Wenn eine drei Seiten Ansicht, meist als PDF, noch recht problemlos zu beschaffen ist, wird es bei Detailzeichnungen schon recht schwierig. Hier ist es sehr hilfreich, wenn man weiß, ob die Zeichnung vom Rumpf einer PA-11 als Vorlage für eine J3 genutzt werden kann, bzw. wo Anpassungen vorgenommen werden müssen. Auch hier ist das Internet sehr ergiebig, meist jedoch nicht auf deutschsprachigen Seiten, was aber mit einem geeigneten Add-On im Webbrowser auch für Sprachunkundige wie mich problemlos zu umschiffen ist.

Wichtig am Ende der ersten Recherche sollte klar sein, wo die Reise hingehen soll und welche Informationen ich eventuell noch beschaffen muss. So befinden sich derzeit rund 220 Bilder in meinem Rechercheordner für die aktuelle Piper, manche bestimmt auch doppelt. Aber auch ein paar brauchbare Blaupausen von der Rumpfstruktur.
Übrigens rechtliche Probleme mit den Bildern ist nach meinem Kenntnisstand nicht zu befürchten, solange ihr euch diese nur anschaut und nicht irgendwie verbreitet.

Was soll ich sagen, wenn morgen noch jemand mitliest, würde ich das Thema „Wie kommt man vom Bild zum Bauteil“ an Hand der von mir genutzten Software gern erklären.
 
Ich hoffe Ihr habt alle die Zeit genutzt und schon mal die Bilder für Euer neues Projekt an einem zentralen Ort gesammelt. Schließlich wollen wir daraus heute unser erstes Bauteil erstellen. Bevor ich hier eine lange Diskussion über die beste Methode vom Zaun breche, möchte ich euch lieber eine Entscheidungshilfe liefern, mit der ihr die für Euch beste Methode wählen könnt.

Prinzipiell gibt es zwei Wege vom Bild zum Bauteil, den Analogen mit Hilfe von Papier, Bleistift und Taschenrechner und den Digitalen mit Hilfe von Rechner und Software.

Welche die richtige Methode für Euch ist hängt davon ab, wie Ihr die Bauteile später herstellen werdet. Nun kann ich nicht behaupten besonders stolz zu sein auch den Analogen Weg zu beherrschen, auch wenn es eine Freude ist, einen F1A Rippenblock auf diese Weise zu fertigen, trotzdem ist es sehr hilfreich sich die Sache mit der Bezugslinie, dem Bezugswinkel und den Hilfslinien noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. Für den von mir heutzutage favorisierten Digitalen Weg ist die Kenntnis aus dem klassischen technischen Zeichnen nämlich extrem wichtig.

Welche nun die für Euch richtige Software auf dem Digitalen Weg ist, muss allerdings auch jeder für sich selber entscheiden, schließlich muss die Software zu einem passen wie ein Paar Schuhe. Keiner käme im Leben auf die Idee 100 m in Gummistiefeln zu rennen oder mit den neusten Laufschuhen den Stall auszumisten, bei Rechnern oder der Software passiert dies aber sehr oft. Es nutzt also nichts, wenn ihr die tollste 3D Software habt und sogar bedienen könnt, wenn euch der 3D Drucker fehlt. Kennt ihr aber einen Dienstleister der Euch das Teil drucken würde, dann ist es sinnvoll mit einer kompatiblen Software zu arbeiten.

Also merken, der Digitale Weg vom Bild zum Bauteil, gern auch als CAD/CAM bezeichnet, bildet eine Einheit in der alle Beteiligten auf einander abgestimmt werden müssen, auch Du.

Da ich davon ausgehe, dass diesen Bericht Leute lesen die nicht für privat, berufliche Spitzentechnologie nutzen können, möchte ich Euch meinen Weg und meine Komponenten vorstellen, die es mir bisher ermöglichten all meine Ideen umzusetzen. Dazu ist es erforderlich sich noch einmal die Unterschiede zwischen einem Bild, einer Vektorgrafik und einer PDF Datei vor Augen zu halten.

Auf dem ersten Blick kein Unterschied.
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Zoom ihr das Ganze mal auf, seht Ihr den verschwommene Rand des rechten Bildes.
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Zoomt ihr noch weiter werdet ihr jeden einzelnen quadratischen Bildpunkt erkennen können.
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Bei einer Vektorgrafik oder PDF Datei ist dies nicht der Fall. Grund dafür ist die Art wie die Bildinformationen in der Datei gespeichert werden, also die Anordnung der Nullen und Einsen. Stellt ihr euch jetzt die Fragen: na und, dann habt ihr völlig Recht, denn schließlich kann man auch Bilder mir CNC Maschinen weiterverarbeiten und mit „EstlCam“ gibt es da sogar eine sehr gute und kostengünstige Software und Maschinensteuerung, doch dazu später.

Warum sich also mit dem Thema Vektorgrafik und passender Software beschäftigen. Ganz einfach Bilder sind nicht parametrisch.
Das heißt, jeder Bildpunkt wird in der Bilddatei zwar mit Position, Farbwert, Helligkeit und, und… gespeichert aber alles nur relativ zur Punkt / Pixelgröße. Bei Einer Vektorgrafik ergibt sich die Form aus einer Formel, zu vergleichen mit der Kurvendiskussion aus dem Mathe-Unterricht.

Und genau diese Formel, bzw. die daraus präzise zu berechnende Fahrstrecke für unsere Fräse ist das, was man für eine genaue Herstellung von Teilen benötigt. Das diese Kurve noch tausendmal umgerechnet werden muss, damit der Schrittmotor weiß in welche Richtung er wieviel Schritte machen muss, ist Teil der Maschinensteuerung und soll uns heute nicht interessieren.

Was sagt uns das, um Bilder in Bauteile zu transformieren, benötigt man 2x Software, eine für die Bildbearbeitung und eine zum Erstellen der Vektoren, schließlich wollen wie die Kurven ja nicht händisch berechnen.

Wenn wir uns jetzt noch an den Merksatz von oben erinnern, „...dass alle Beteiligten auf einander abgestimmt werden müssen.“, sollte also im ersten Schritt die Bildbearbeitungssoftware und das Vektorzeichenprogramm perfekt mit einander kommunizieren.

Nun könnt ihr euch gern auf die Suche nach geeigneter Software begeben, das WWW ist voll davon. Von Freeware bis hin zu „Sau teuer“, alles da. Gute Software erkennt man daran, dass es Demo oder Trial Versionen gibt, die entweder zeitlich oder funktional eingeschränkt benutzt werden können oder auch Open-Source Software, welche von einer aktiven Community betrieben wird, wie das von mir, für all meine 3D Sachen verwendete „FreeCad“. Hier einfach mal probieren ob ihr was für euch angenehm zu Bedienendes findet.

Für alles was mit Bildern und Vektorgrafiken zu tun hat benutze ich jedenfalls die „CorelDRAW Graphics Suite“. Bitte habt Verständnis, dass ich euch nicht den kompletten Funktionsumfang der Graphics Suite in diesem Bericht erklären werde, hierzu gibt es sehr gute Tutorial auf YouTube, Fragen beantworte ich natürlich gern, auch als PN.

So was haben wir, Corel mit seinen beiden Hauptprogrammen, Corel Photo-Paint für die Bildbearbeitung und Corel Draw als Vektorzeichen Programm, FreeCad für die 3D Sachen und EstlCam für die Fräserei. Das ist meine Softwareausstattung, alles auf einem Windows 10 Laptop der Mittelklasse an einem Farbdrucker. Ah, und wichtig eine kabelgebundene Computermaus für Gamer, mit vielen programmierbaren Tasten.

Für alle die mitrechnen, wäre jetzt der erste Tausender weg, ohne dass ihr ein Teil gefertigt habt. Aber wir wollen ja unser Traummodell bauen und nicht kaufen. ................ geht gleich weiter
 

Sichel

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Hallo Frank,
hier sind detaillierte originale pdf Zeichnungen zur PA-18......
Hallo Helmut, vielen Dank für die Links. Natürlich hilft so etwas immer. Schließlich hoffe ich ja inständig, dass es uns gelingt mit diesem Bericht unser Wissen an die Jugend weiterzugegen und diese zu begeistern selber einmal solche, meist doch sehr langwierigen Projekte anzugehen. Gerade die PA-18 ist in Europa weit verbreitet, ich denke da noch an die Burda Staffel und Ihre spektakulären Shows, ein ideales Scale Modell.
 
So da bin ich wieder. Das Positive zuerst: die beiden Oberflächen der CorelDRAW Graphics Suite sind sehr ähnlich was uns den Schnelleinstieg erleichtern sollte.

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Im Kopfbereich befinden sich die üblichen Verdächtigen und können mit einem dortigen Rechtsklick der Maus, den eigene Bedürfnissen angepasst werden. Am linken Bildrand sind standardmäßig die Werkzeuge untergebracht während am rechten Bildrand sich mindestens der Objekte Katalog und die Farbpallette befindet. Anpassungen hier, erfolgen unter dem Menüpunkt Fenster / Andockfenster im Kopfbereich. Der untere Teil des Arbeitsbereiches wird von der Software als Infobereich benutzt.

Was ist noch zu beachten, unter dem Menüpunkt Extras / Farbverwaltung im Kopfbereich sollte als primärer Farbmodus - RGB - gewählt werden und die Funktion der rechten Maustaste wechselt entsprechende des aktuell gewählten Werkzeuges. Die Jungs:innen nennen das gern kontexbezogene Mausmenüs.

Beginnen tut man neue Projekte stets mit dem Start von CorelDraw und dem Erzeugen eines neuen Dokumentes. Je nach Software-Version erscheint jetzt ein Menü in welchem ihr den Dokumentennamen, einen eventuell gespeicherten Arbeitsbereich, den primären Farbmodus und die Dokumentengröße und Ausrichtung einstellen könnt, aber nicht müsst. Durch klicken auf OK erhaltet ihr jedenfalls ein neues Dokument.

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Für Alle die noch keine Erfahrung mit dem Umgang von Vektorzeichenprogrammen haben, ab hier eine kleine Einstiegshilfe.

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Bitte zuerst in der Werkzeugleiste (linker Bildrand) auf das Kreissymbol mit der linken Maustaste klicken, der Cursor der Maus ändert sein Aussehen und man kann das Werkzeug verwenden. Jetzt klickt man wieder mit der linke Taste in das Dokument und bewegt mit gedrückter Maustaste die Maus, umso eine kreisförmige Linie oder auch Ellipse genannt zu erzeugen, wenn die Taste losgelassen wird, ist die Transformation abgeschlossen. Im Anschluss befinden sich 8 Anfasspunkte um das Objekt. Bitte mal anklicken und mit gedrückter linker Maustaste dran ziehen und schieben.

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Sobald ihr euch verklickt und die Anfasspunkte verschwinden, seid ihr wieder im Zeichenmodus für die Ellipse und es kann ein neues Objekt erstellt werden.

Um das vorhanden Objekt wieder bearbeiten zu können,

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muss als nächstes in der Werkzeugleiste Links, ganz oben der Pfeil aktiviert werden. Danach kann ein vorhandenes Objekt wieder angeklickt, also aktiviert werden oder durch einen Klick auf eine freie Stelle neben dem Objekt, wird es wieder deaktiviert. Bei einem weiteren Klick auf das Objekt wechselt ihr vom Skalier-Modus in den Drehmodus des Objekts und bei einem weiteren Klick wieder zurück und so weiter, und so weiter. Wenn ihr die Sache genau beobachtet erscheint im Objekt ein kleines Kreuz, bzw. ein Kreis mit einem Punkt. Wenn ihr das Kreuz anklickt könnt ihr das Objekt im Skalier-Modus verschieben, wenn ihr im Drehmodus den kleinen Kreis mit dem Punkt anklickt verschiebt Ihr den Drehpunkt des Objektes. Einfach mal ausprobieren, benötigen wir später noch öfters.

Dem aufmerksamen Anwender wird nicht entgehen, wenn ihr an dem Objekt zerrt, schiebt und dreht werden durch diese Änderungen im Menü die dazugehörigen Zahlenwerte geändert.

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Dies funktioniert natürlich auch umgekehrt, in dem man das Objekt markiert und im Menü die Werte ändert. So kann man dem Obejekt sehr genaue Maße verpassen. Wie zu erkennen, aktuell auf 3 Stellen nach dem Komma genau. Einfach mal ausprobieren. Die x und y Werte zeigen die Position des Objektes im Dokument an und beziehen sich auf das kleine Kreuz im Skalier-Modus. Rechts ist noch der aktuelle Drehwinkel zu erkennen.

Bleibt noch das kleine Schloss, wenn das geschlossen ist, sind die Größenwerte voneinander abhängig und ich kann das Objekt nicht verzerren, bei geöffnetem Schloss, kann ich jeden Wert einzeln ändern. Hier einfach mal solange probieren bis ihr das verinnerlicht habt. Wenn das mit dem Kreis klappt auch mal das Rechteck und das Vieleck (Polygon) probieren, immer dieselbe Vorgehensweise.

Wäre noch der Teil mit den Prozent-Angaben. Hier wird die Größe über den Prozentwert verändern, ähnlich wie bei einem Kopierer von A4 auf A3, darauf komme ich aber später noch mal zurück.

Habt ihr kein Objekt markiert, werden die Zahlenwert der aktuellen Seiten angezeigt und können dort ebenfalls geändert werden. Wie gesagt üben, üben, üben… und je nach Software sieht das alles ähnlich, aber halt auch anders aus.

Eine Sache muss zu diesem Zeitpunkt noch erklärt werden und zwar die Geschichte mit den Objekten.


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Wie ihr am rechten Bildrand im Objekte Katalog erkennen könnt, wird dort auf der Ebene 1 ein Objekt von Typ Ellipse angezeigt, wenn ihr jetzt noch ein zweites Objekt z.B. ein Rechteck erzeugt, wird dies über der Ellipse eingefügt.

Als nächstes noch das Rechteck mit Farbe füllen, indem ihr bei aktiviertem Rechteck mit der linken Maustaste eine Farbe eurer Wahl anklickt. Das Ergebnis sollte dann so aussehen.

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Als Abschluss markiert bitte einmal beide Objekte, in dem Ihr bei aktiviertem Pfeil in der Werkzeugleiste, mit gedrückter Maustaste über beide Objekte streift oder den Anweisungen im Infobereich der Seite folgt.

Zum Abschluss betätigt im Menü noch die Schaltfläche „Hinten minus vorn“.

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etwas drehen und noch eine Ellipse rein, und wenn das Ergenis ausieht wie ein Pac-Man dann seit ihr fast schon Vektorspezialisten.

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Das sollte als Einstieg in Corel erst einmal reichen, die restlichen Grundfunktionen müsst ihr euch einfach mal selber erfummeln, bzw. kommen wir darauf auch noch mal zurück.
 
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Da bin ich wieder und hoffe ihr seid schon im Pac-Man Fiber.

Bevor die Sache noch aufregender wird, möchte ich unser kleines Beispiel noch zu Ende spielen und verspreche euch den Pac-Man, zu fräsen, in 3D zu drucken und auf meiner K40 zu lasern.
Was ist eigentlich passiert und ist der Pac-Man schon ein Bauteil? Na ja, fast, auch wenn der Nutzen für die Piper eher unbedeutend ist. Aber er könnte zum Bauteil werden.

Schließlich habe ich euch schon mal in die objektbasierte Konstruktion eingeführt. Durch „Hinten minus vorn“ wurde eine „Boolsche Operation“ durchgeführt und zwar die Subtraktion. Welche gibt es noch, natürlich die Addition und die Schnittmenge, in Corel können im Menü insgesamt 6 Möglichkeiten gewählt erden

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Diese Operationen gibt es in allen für uns relevanten Zeichenprogrammen, egal ob in 2D Programmen wie Corel oder in 3D Anwendungen wie FreeCad. Das Prinzip ist immer dasselbe, bedarf aber ein paar Regeln.

Zum einen sind immer zwei Objekte erforderlich, welche sich überlagern oder überschneiden müssen. Berühren reicht bei den einfachen Anwendungen meist nicht aus. Ein Objekt ist immer im Vorder- und das andere immer im Hintergrund. Ähnlich wie die Folien auf einem Overhead Projektor. Bei 3D Anwendungen verhält es sich ähnlich, da müssen sich die Objekte halt in alle 3 Ebenen überlagern oder anders ausgedrückt ineinander stecken. Na ja….

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Zum Zweiten müssen die Objekte in 2D Anwendungen geschlossene Objekte sein. Im 3D Bereich nennt man diesen Zustand „Solid“

Was ist nun ein offenes Objekt? Im einfachsten Fall ein Punt oder eine Linie, egal ob sie gerade oder krumm ist.

Ein geschlossenes Objekt ist unsere zuerst verwendete Ellipse, da bei geschlossenen 2D Objekten immer der Flächeninhalt und bei Soliden 3D Objekten immer die Oberfläche berechnen werden kann, also von der Software. Demnach sind alles andere, offene Objekte, da eine Berechnung nicht möglich ist.

Einfach ausgedrückt der Strich als Vektor hat die Breite 0 und besitzt damit keine Fläche, welche vom Kreis abgezogen, addiert oder verschnitten werden kann. Ist nicht schlimm, die Software merkt das und gibt eine kurze Meldung aus. Nur wissen muss man es halt.

Für was sind aber nun Striche in unseren Anwendungen gut? Dazu müssen wir uns mit dem Begriff eine Kurve auseinander setzen. Und ich hoffe ihr denkt nicht, dass ein gerader Strich ja gar keine Kurve ist, denn das wäre falsch. Eine Gerade ist eine Kurve, nur halt mit dem Radius 0.

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Wozu diese Theorie, na schaut mal auf den Objekte Manager wie euer „Pac-Man“ jetzt heißt, ach ja, Kurve.

Mit anderen Worten, könnte man den Pac-Man auch aus lauter Strichen erstellen, ja das ist richtig, würde ja im Analogen mit einem Bleistift auch funktionieren.

Wichtig ist nur, dass jeder Endpunkt einer Linie mit dem Anfang einer anderen Line solange verbunden wird, bis eine berechenbare Fläche entsteht, bei einem Dreieck also 3 Linien.



Und Kurven sind eigentlich das Salz in der Suppe von Corel und machen bomben Spaß. Um Kurven zu bearbeiten gibt es gleich unter dem großen Pfeil, einen Button mit dem Punkt auf der Kurve.



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Also „Pac-Man“ anklicken und das Form-Werkzeug wählen. Wie Ihr seht erscheinen jetzt lauter Punkte auf den Vektoren des Pac-Man. Jeder dieser Punkte kann jetzt markiert werden und mit denen dann im Menü aktiven Funktionen bearbeitet werden. Gleichzeitig können die als Strecken bezeichneten Abschnitte zwischen den einzelnen Knoten, so heißen die Punkte, auch wieder zu Geraden oder zu Kurven verwandelt werden. Hier ist viel Übung und Probieren angesagt, denn damit werden später die ganzen Zeichenarbeiten durchgeführt. Klickt mal auf die sich auftuenden kleinen Pfeile an den Knoten und zieht und schiebt da mal mit rum. Einfach kann man einer Linie in Ihrer Form nicht bearbeiten.

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Zum Abschluss, noch eine einfacher, aber nicht immer zuverlässiger Test ob eine Kurve auch geschlossen ist. Kurve mit dem großen Pfeil, auch als Auswahlwerkzeug bezeichnet, markieren und mit der linken Maustaste wieder eine Füllungsfarbe zuweisen. Füllte sich Pac-Man sauber ist alles in Ordnung, wenn nicht im Form / oder Kurvenmenü weiterüben.

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Nach dem jetzt alles ordentlich abgespeichert wurde, dazu erstelle ich mir einen neuen Ordner Namens CDR auf dem besagten USB Stick, kann ich meine erstelle Vektorgrafik zur weiteren Verwendung exportieren.

Warum Exportieren, na klar die Folgenanwendungen kommen mit dem Speicherformat meines Zeichenprogrammes nicht klar, bzw. Ich möchte nur Teile meiner Zeichnung, also eine Art Baugruppe an die Fräse senden. Egal.

Wichtig hier, ihr müsst Probieren welches Exportformat von euren Folgeanwendungen benötigt oder gut verarbeitet werden kann. In meinem Fall verwende ich für EstlCam das PLT Format und für meinen Laser und die 3D Geschichte mit FreeCad das SVG Format. Da die Exportfunktionen auch noch angepasst werden können, kann ich Euch auch gern meine Grundeinstellungen zusenden. Einfach mal melden.




Wie gesagt ich hoffe in dieser Kürze, die prinzipiellen Grundfunktionen eines vektorbasierten Zeichenprogrammes, erklärt zu haben. Es ist kein Hexenwerk, bedarf aber einer gewissen Übung. Corel selber ist als Home Version für unter 100 Euro zu bekommen. Ich selber verwende aktuell eine 2018 OEM Version, eigentlich eine Vollversion, jedoch ohne Support und ohne den Upgrade Vorteil der Vollversion. Da hier auch locker auf eine ältere Version zurückgegriffen werden kann, sind die Kosten kaum höher als bei der Home-Version. Den funktionellen Unterschied zwischen Home und OEM merkt man übrigens nur, wenn man schon lange mit Corel arbeitet.

Warum habe ich Corel Photo-Paint noch nicht verwendet? Ganz einfach, es wird direkt aus Corel Draw aufgerufen und fügt sich unbemerkt in die Arbeit ein. Die Fotos in diesem Bericht sind mit Photo-Paint während des Schreibens des Artikel gleich mit entstanden.

So, ich verschwinde jetzt in der Werkstatt und werde unseren Pac-Man Leben einhauchen. Fotos folgen. Fragen oder Problemchen, einfach schreiben.

PS: Als nächstes Konstruieren wir die Innenausstattung und das Cockpit der Piper, natürlich erst nachdem wir das Projekt mit der Festlegung der Größe und dem Einfügen der 3 Seiten-Ansicht gestartet haben. Ihr übt mal schön, und wer will postet seine Erfolge.
 
Moin Frank,
ein tolles Projekt hast Du Dir vorgenommen 👍
Ich habe vor ca. 4 Jahren auch eine J3 in Stahl und 1:2,7 gebaut und kann Dir versichern, das macht verdammt viel Spaß!
Freue mich auf Deinen Baubericht!

Hier schon mal ein kleiner Appetizer 😀 :
Ja, so soll es werden. 👍
Ich weiß, habe deinen Bericht gelesen. Er ist Super gemacht und ich freue mich daher, dich als Daumendrücker und Helfer begrüßen zu dürfen. Nur so perfekt kann ich leider nicht, bin so ein 80 % reicht Scale Typ. Aber keinen weitersagen.
 
Gestern auf dem Weg in die Werkstatt, ging es mir durch den Kopf, dass ich ja fast in den alten Trott verfallen wäre, „Mein Haus, mein Pferd, meine Pferdezüchterin….“ und ich hatte doch versprochen euch zu zeigen wie es geht und nicht was ich kann oder auch nicht. Daher Kommando zurück, es gibt keine Bilder vom Fertigen Pac-Man und auch kein Innenleben der Piper, erstmal.

Ich möchte zuerst das Thema Software und das Zusammenspiel der einzelnen Programme beenden, schließlich gibt es noch andere Modellbauer, die keine Piperristis sind.
Übrigens, hatte ich hier im Forum schon mal gelesen, „… ein Leben ohne Piper ist möglich, aber auch sinnlos.“ irgendie nach Loriot

Wo waren wir, ja der Pac-Man war fertig gezeichnet, na ja, fast. Denn als ich ihn Fräsen wollte stellte ich fest, mit 19,942cm ist er ganz schön groß für einen Sticker.

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Und daher noch ein paar sinnvolle Funktionen in Corel, bevor ich die Software mal wechsle.

Wenn unser Pac-Man schon mal markiert ist, sollten wir gleich mal seine Größe anpassen. Wie Ihr oben seht, ist er nicht Breit wie Hoch, dass hängt unter anderem mit seiner Öffnung an der rechten Rundung zusammen. Wenn ihr jetzt die Breite und die Höhe gleich setzen würdet, käme es zu einer Verzerrung des Pac-Man. Probiert es ruhig mal aus, Rückgängig funktioniert wunderbar mit dem kreisförmigen Pfeil direkt über der Breitenangabe, der Pfeil daneben wäre Wiederholen.

Um dieses Verzerren zu vermeiden schließen wir jetzt das kleine Schloss durch anklicken und haben so die Werte in Abhängigkeit gebracht. Je nachdem ob ihr jetzt den Breiten- oder Höhenwert ändert, wird immer der andere Wert im selben Verhältnis neu berechnet. Ich habe mich für die Höhe von 5cm entschieden.






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Wie man unschwer erkennt hat sich der Rand unseres Pac-Man recht stark in den Vordergrund gedrängt, da ich zur besseren Darstellung der Vektorlinien die Stiftbreite ursprüngliche auf 3,0 pt gesetzt hatte. Das macht Sinn, genau wie eine Farbzuweisung über die rechte Maustaste, wenn sich derart viele Objekte im Arbeitsbereich befinden, dass es schwer fällt sie zu unterscheiden oder einfach zur besseren Darstellung.
Eine Auswirkung auf unsere Exportdateien hätte dies alles nicht, da der Vektor (=Stiftbreite) immer mit der Breite 0 exportiert wird und die Stiftfarbe zwar übergeben wird aber nicht von jeder Anwendung interpretiert werden kann.
Ausnahmen sind z.B. mein K40 der alle Grautöne, rein Rot und rein Blau für die verschiedenen Laser Modi nutzt und Leute die z.B. noch mit PC-NC im DOS Modus fräsen, hier kann man beim PLT Export 8 Stiftfarben als Werkzeugnummern mit übergeben.
Aber wär fräst noch mit DOS, außer ich natürlich – aber auch nur noch für Demozwecke.


Fehlen noch vier interessante Funktionen in CorelDraw die ich hier in einem Rutsch erläutern möchte.
Die da wären: Text, Ausrichten, Anordnen und Kontur

Beginnen wir mit Text.

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Dazu klicken wir in der Werkzeugleiste auf das A und anschließend in das Dokument und schreiben einfach das Wort „Frank“. Kurz gewartet und dann auf das Auswahlwerkzeug umgeschaltet. Selbstredend kann jetzt die Position, Größe, Drehung, Schriftart, Farbe,…. angepasst werden, ist ja ein neues Objekt und damit auch erst mal geschlossen. Solange der Text als Grafiktext im Objektkatalog angezeigt wird stehen euch auch alle Funktionen der Menüleiste Text zur Verfügung, wie an Objekte ausrichten etc…. Doch das ist eher was für Grafiker und Werbeleute, nichts für unsere Konstruktionszwecke.



Ich nutze Text in erster Linie für Anmerkungen aber auch zum Fräsen und 3D Druck. Daher brauch ich eine Kurve und dies geschieht wie übrigens bei allen andern Objekten auch über ein Menü der rechten Maustaste.





Also Text aktivieren und mit der rechten Maustaste anklicken und bei mir den 2 Punkt von oben „In Kurven konvertieren“ auswählen, fertig. Ein Blick auf den Objekte Manager und der Text ist jetzt eine Kurve, bitte noch die Füllung entfernen, in dem „keine Farbe“ (oberstes Symbol in der Farbleiste) mit der linken Taste angeklickt wird, danach noch eine Stiftfarbe mit Rechts wählen – dann sollte alles so aussehen.

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Jetzt könnte man, aber nein, die Schrift ist noch nicht da wo sie hin soll. Ich hätte gern Mitte Schrift, Mitte Auge, Mitte Pac-Man. Das geht über schieben oder über die Funktion Ausrichten und Verteilen welche ich mir rechts als Andockfenster bereits eingerichtet hatte, über Menüleiste, Fenster / Andockfenster, ihr wisst noch.

Um die Funktion nutzen zu können sind wieder zwei Objekte von Nöten. Das Erste, was ich am Zweiten ausrichten möchte.

Leider ist aber das Auge schon mit dem Pac-Man „verbool'scht“ worden. Auch das ist nicht schlimm. Pac-Man anwählen rechte Maustaste und „Kombination aufheben: Kurve“ anklicken und schon habt ihr wieder zwei Objekte. Wenn ihr jetzt die Kurve Frank und danach mit gedrückter Strg-Taste den kleinen Kreis (unser Pac-Man Auge) anklicke, das geschieht am besten im Objekte-Manager, kann ausgerichtet werden. Dazu das Andockfenster anklicken, bei "Objekte ausrichten an" – rechts - aktive Objekte wählen und danach in der oberen Reihe „Mitte horizontal …“ anklicken.

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Bitte später auch einmal alle anderen Möglichkeiten ausprobieren, bis ihr es verstanden habt, denn Ausrichten und Verteilen ist eine Grundfunktion.
Zum Schluss soll Auge und Frank, mittig in den Pac-Man. Dazu die noch aktiven Kurven mit der rechten Maustaste anklicken und Gruppieren auswählen. So wird daraus ein einziges Objekt, mit gedrückter Strg-Taste noch den Pac-Man dazu holen. Danch wieder im Andockfenster „Mitte horizontal…“ und danach, in der Zeile darunter „Mitte Vertikal…“ anklicken.

Im Regelfall ist unser Bauteil jetzt Fertig. Für diesen Fall gruppiere ich alle zum Bauteil gehörenden Objekte in einer Gruppe und benenne Sie noch um, so dass ich auch später noch weiß, was das ist. Also alle Teile markieren und über die rechte Maustaste im Objekte-Manager oder über
die Symbole in der Menüleiste gruppieren.

Danach noch ein Rechtsklick auf die im Objekte-Manager angezeigte Gruppe und im Auswahlfenster umbenennen wählen, Name rein, fertig.

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Was bleibt noch: Anordnen und Kontur. Dazu den Pac-Man anklicken und im Menü unter Bearbeiten / Kopieren auswählen und schließlich noch im Menü Bearbeiten / Einfügen auswählen.

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Jetzt gibt es den Pac-Man zweimal, siehe Objekte-Manager, einen Vorn und einen dahinter. Anklicken geht aber immer nur mit etwas, was im Vordergrund ist, also müsste ich den Pac-Man im Vordergrund etwas beiseiteschieben um an den hinteren zu kommen und notfalls später mit „Ausrichten und Verteilen“ alles wieder genau über einander legen. Oder ich klicke wieder Rechts und wähle über den Punkt „Anordnung“, am besten immer, „nach hinten auf der Ebene“ aus.

Auch hier gilt einfach mal probieren.





Jetzt Könnt Ihr Objekte erstellen, Boolche Operationen, alles wieder Rückgängig machen, Objekte an sich ausrichten, Gruppen bilden und alles wieder auflösen, Objekte von vorn nach hinten schieben und wieder zurück. Na ja wenigsten theoretisch, sollte das jetzt schon mal klappen.


Fehlt noch eine meiner Lieblingsfunktionen, um wirklich mit CorelDraw alle Arbeiten erledigen zu können, die für die Konstruktion unserer Piper erforderlich sind und zwar die Kontur.






Und wie der Name Kontur vermuten lässt, handelt es sich um eine Linie eines Körpers [die sich von einem Hintergrund abhebt], so die Definition. Kontur und Corel wären aber nicht meine Freunde wenn das schon alles wäre.

Dazu verlasse ich mal unseren Pac-Man Objekt und beginne eine neue Zeichnung auf derselben Ebene wie unsere Pac-Man. Als Werkzeug wähle ich das Freihandwerkzeug zum Zeichnen von Linien.

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Dies ist ein sehr Interessantes Werkzeug, was allerdings auch etwas Übung in der Anwendung verlang, weshalb ich es Euch auch als Letztes vorstelle.

Nach dem ersten Klick in den Arbeitsbereich, befindet sich das Werkzeug im Freihandmodus, damit kann ich überhaupt nicht zeichnen, wenn ihr aber kurz wartet, und dann die Maus bewegt schalte es eigenständig in den Linienmodus um. Jetzt die Maus zum Zielpunkt bewegen und erneut klicken. Fertig ist die erste Linie. Bitte jetzt noch eine Zweite welche die erste kreuzt zeichnen und wir können gleich mit der Kontur fortfahren.

Doch vorher noch mal Freihandwerkzeug. Wenn ihr also die erste Linie aufgezogen habt und mit einem zweiten Klick das Ende festgelegt wurde, könnt ihr durch einen erneuten Klick eine neue Linie beginnen welche genau am Endpunkt der ersten Line anfängt. Bedingung die Maus darf zwischen den beiden Klicks nicht bewegt werden. Das Spiel kann so oft fortgesetzt werden, bis ihr wieder den Anfangspunkt der ersten Line erreicht habe und somit ein geschlossenes Objekt erzeugt, was Testweise mal mit Farbe gefüllt werden kann, so als Übung.
Da das neue Objekt, gleich als Kurve im Objekte-Manager angezeigt wird, könnt ihr durch Auswahl des Formwerkzeuges gleich die einzelnen Punkte auf dem Vektor oder auch die Strecken zwischen den Punkten auswählen, In Kurven ändern oder alles verschieben und verbiegen. Viel Spaß damit.





Und zum Schluss kommt das Geräusch, so jedenfalls im Kinderradio. Bei uns heißt der Schluss, Kontur.

Eigentlich eine Coole Nummer, denn ich markiere meine beiden zuerst erzeugten Linien, rechte Maustaste und im Menü einmal Kombinieren auswählen. Ist ähnlich wie Gruppieren, nur das alle Eigenschaften wie Farbe, Linienstärke, Füllung vom Vordergrund-Objekt, auf die Objekte im Hintergrund übertragen werden. Beim Gruppieren dagegen, behalten die einzelnen Objekte Ihrer Eigenschaften.
Und, bei kombinierten Objekten können die einzelnen Knoten mit dem Formwerkzeug verbunden oder besser ausgedrückt verschmolzen werden.

Doch nun das markierte und kombinierte Linien Kreuz im Andockfenster Kontur, was selbstredend bereits im Vorfeld über den Menüpunkt Fenster / Andockfenster / Effekte / Kontur rechts am Bildrand bereitgestellt wurde, bearbeiten.

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Die einzelnen Einstellmöglichkeiten sind wie immer selbsterklärend, wenn ihr mit der Maus drauf zeigt. Ich habe für unser Beispiel eine Außenkontur mit einer Line in der Farbe Schwarz, mit gelber Füllung, gerundeten Enden, in einem Abstand von 0,2cm gewählt. Alle anderen Einstellungen gern auch mal mit einer Ellipse, einem Rechteck oder auch mal mit einem Profil-Strack, welchen ihr über die Importfunktion von CorelDraw einlesen könnt, probieren.

Doch damit ist noch nicht Schluss.
Schaut mal bitte auf den Objekte-Manager, dort seht ihr wie so ein Konturenobjekt dargestellt wird, nämlich als Kontrollkurve und Konturgruppe. Ein Rechtsklick auf das Wort Konturgruppe und ihr habt die Möglichkeit mit „Kombination aufheben: Konturgruppe“, die Sache in Zwei Objekte aufzuspalten.
Die beiden ursprünglich gekreuzten Linien und eine neue geschlossene Kurve, welche ich mit allen bisher besprochen Werkzeugen dehnen, verschieben, drehen oder auch verbool‘chen kann.

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Für was, wann und wieso ihr welches der beschrieben Techniken und Werkzeuge einsetzt, könnt ihr derzeitig nur vermuten. Ich möchte euch aber bestätigen, dass das bisher aufgezeigte ausreicht, um ein Flugzeug wie meine Stearman, mit einem in CorelDraw, also in 2D, gestrakten Rumpf zu Konstruieren. Es gehört Übung dazu und die macht nur Sinn, wenn es auch einen Verwendungszweck für das neue Wissen gibt. Daher solltet Ihr den echten Wunsch haben, einmal ein eigenes Modell, das kann auch ein Vogelhaus, ein Kantenhocker für den Blumenkasten oder das Bullauge an einem Schiff sein kann, konstruieren und bauen zu wollen.

Auch macht es Sinn den ganzen CAM (Maschinen) Teil mit den eigenen Konstruktionskenntnissen abzustimmen. So kann man z.B. mit der von mir schon öfters genannten Maschinensteuerung von EstlCam wunderbar M2 Gewinde in Hochfestes Alu fräsen, ihr lest richtig fräsen, nicht schneiden, ohne dass vorher komplizierte Konstruktionsarbeiten durchgeführt werden müssen und das bei einer einmaligen Lizenzgebühr von ich glaube 40 Euro. Es muss nur alles auf einander abgestimmt sein und ihr müsst den gesamten Prozess kennen und auch beherrschen.

Ich würde mal sagen, das Thema Einführung in die vektorbasierte Zeichnerei, kann als behandelt betrachtet werden. Wer möchte kann das gelesene auch gern mit seiner eigenen Zeichensoftware nachahmen, oder ihr besorgt oder habt eine Corel Suite und übt damit. Als Ergebnis solltet Ihr brauchbare Exportdateien erzeugen können die eure Fräse, Drucker, Plotter,….. auch verarbeiten kann. Wie bereits beschrieben, ich verwende PLT für Fräse und Plotter und SVG für K40 Laser und zur 3D Weiterbearbeitung in FreeCad.

Alternativ bleib natürlich noch die Analoge Weiterverarbeitung 😉, einfach ausdrucken und aussägen.

DXF, DWG etc… geht auch, ist aber ein von AutoCAD Lizensiertes Profi-Format welches im Hobbybereich gelegentlich Probleme macht. Ebenfalls kritisch alle Software eigenen Speicherformate, wie das CDR von Corel was heutzutage standardmäßig nicht einmal mehr abwärtskompatible ist, eigentlich Schade.

Im nächsten Teil, werde ich euch einen kurzen Einblick in die 3D Welt von FreeCad geben um unseren Pac-Man auch drucken zu können. Keine Sorge, wird nicht so ausführlich wie Corel, dazu habe ich zu wenig Ahnung von 3D, reichte aber bisher um auch die kompliziertesten Teile wie die Heckradverkleidung meiner Stearman zu konstruieren und zu drucken.

Bleibt erst mal alle gesund und fleißig üben.
 
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War bisher viel Theorie, aber wer saß Abends nicht schon mal am Lagerfeuer und dann kam der Typ, der Tagsüber die tollsten Modell, am spektakulärsten vorgeführt hat, mit den heißesten Mädels und packt die Klampfe aus………………. Hu, wer will das nicht.
Na ja, mit der Klampfe, hatte ich dann probiert und hoffe darüber nie berichten zu müssen. So habe ich mich dem Modellbau verschrieben und hatte das Glück von damals gefühlt uralten Männern das Handwerk zu erlernen. Heute bin ich selber gefühlt Uralt und was bleibt ist der Gedanke an die Gitarrenlehrerin und natürlich der Modellbau.

So kam, was kommen musste. Es war so um die Jahrtausendwende herum. Google war gerade gegründet (1998) und das Internet eroberte auch mein Wohnzimmer. Da stand er nämlich, der gefühlt wöchentlich neue PC, mit einer Gratiszugabe von Corel Draw und Corel Photo Paint, ohne zu wissen, was man damit macht. Da fand ich im WWW die ersten Antworten auf meinen damaligen Fragenkatalog und je mehr man sich mit etwas beschäftigt, findet „Mann“ auch Sachen die man gar nicht gesucht hatte, z.B. den ersten Bausatz einer CNC Fräse. Oh, ha.
Jetzt gab es kein Halten mehr, schließlich gab es im WWW bei der Firma Lewetz mit dem Softwarepacket PC-NC, damals noch auf Diskette und ohne WIN, eine Software für eine CNC Fräse und CNC-Step hatte ein paar Leiterplatten mit Bauteilen in Tüten, um eine Steuerung zu bauen. Ihr glaubt gar nicht, wie groß die Freude war als ich das erste selbst konstruiert und selbst gefräste Teil in der Hand hatte.
Völlig egal, das die Maschine damals nur 5mm in der Sekunde schaffte, auch die Abweichungen im mm Bereich, völlig egal. Das erste Teil und besser wie ich es je händisch hinbekommen hätte.

Heute wir im WWW über das Chinazeug gemeckert, aber Fahrgeschwindigkeiten diskutiert, dass man mit sandgefüllten Feuerwehr-Schläuchen das Untergestell beschweren muss, damit die Maschine nicht durch die Werkstatt hüpft und eine Präzision als Standard dargeboten, dass die Nase gerümpft wird, wenn etwas nachzuarbeiten ist. Und das im Hobbybereich.
Ich stehe auch nachdenklich vor den CNC Maschinen meiner Freunde und träume. Aber bisher hat meine alte Maschine, von ein paar Modifikationen abgesehen unzählige Schwippbögen, Deko-Artikel, Boot- und Flugzeugteile aus den unterschiedlichsten Materialen produziert. Und das wird wohl auch so bleiben.

Daher wurde es Zeit, sich um was Neues zu bemühen.
Und Gott sei Dank, wurde der 3D Druck erfunden und durch MakerBot auch in den Hobbybereich getragen.
Also was lag näher, als die Chinesen den Markt überschwemmten, sich so ein Ding für gute 100 Euro als Bausatz zuzulegen. Und ihr ahnt es bestimmt: „Ihr glaubt gar nicht, wie groß die Freude war als ich das erste ….. Völlig egal, das die Maschine damals ………… ! (siehe Oben).

Heute sage ich immer, wenn mich jemand zum Thema 3D Druck befragt; „Hätte ich gewusst, auf was ich mich da einlassen, ich hätte nie damit angefangen. Hätte ich aber nie damit angefangen, würde ich mich heute ärgern, wenn ich es nicht getan hätte.“

Ja, auch so ein China Ding für 100 Geld bekommt man so hin, dass damit ordentliche Teile zu fertigen sind. Allerding mit viel Zeit und auch viel Geld. Das Problem ist nie die Software, sondern immer die Mechanik und der Typ der die Kiste bedient. Das Lernpotenzial, also die Menge des neuen Wissens ist aber gewaltig. Und heute………. 3D Druck; eigentlich stellt sich nur die Frage. Was wollt ihr machen.

Apropos 3D Druck, wir wollten ja unseren Pac-Man zum Leben erwecken. Und Freecad ist das Thema.
Geht gleich los.
 
FreeCad bitte klicken

Beginnen möchte ich, auch wenn es die Jungs und Mädels von der FreeCad Community nicht lesen werden, mit einem Dankeschön für so viel Engagement. Was würde uns allen fehlen, wenn es solche Typen wie bei FreeCad, MakerBot, Arduino, Raspberry und Co ….. nicht geben würde. Sehr, sehr viel.
Mir zum Beispiel, eine Möglichkeit mit meinen überschaubaren 2D Kenntnissen eigene Bauteile auf dem 3D Drucker herzustellen. Wie gesagt ich arbeite im Büro und kann Papier stapeln oder auch hin und her schieben. aber CNC gibt’s hier nicht.

Und so sieht FreeCad nach dem ersten Start aus, wenn ihr es im Link oben heruntergeladen und installiert habt.

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Anders als bei CorelDraw, gibt es in FreeCad verschiedene so genannte Arbeitsbereiche häufig, auch im deutschen, als Workbench bezeichnet. Durch die entsprechende Wahl, ändert man die Funktionen der Software. Ich selber verwende nur 3 der vielen Arbeitsbereiche und werde davon hier, auch nur 2 ansprechen. Alles andere führt uns zu weit von der Piper weg.

Daher ist es sehr wichtig das Erscheinungsbild von FreeCad erst einmal auf das notwendige Minimum zu beschränken und für unsere Aufgaben einzurichten.
Dies geschieht im Menü unter Bearbeiten / Einstellungen.

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Hier wählen wir auf dem Register Allgemein die gewünschte Sprache, stellen im Bereich Start die Workbench auf Part. Bitte nicht mit der Part-Design Workbench verwechseln, welche ich auch verwende, aber hier nicht besprechen werde.

Auf dem Register Dokument bitte noch eine Haken setzen bei „neues Dokument beim Starten anzeigen“

Alle anderen Einstellungen sollten aktuell unverändert bleiben. Abschließend auf Anwenden klicken und Freecad neu starten.












Nach einem Neustart sollte FreeCad so aussehen.
Noch schnell die Werkzeuge in der Menüleiste durch einen Rechtsklick entsprechend meinem Ausklappmenü anpassen und es kann los gehen.

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Damit haben wir erst einmal genug zum üben und wir beginnen mit der Part-Workbench.

Wie Ihr erkennt, wechseln nach der Auswahl einer Workbench die Inhalte und die Werkzeuge im Menübereich entsprechend der möglichen Aufgaben. Auch hier erhaltet ihr einen Hinweis über die Funktion, wenn ihr mit der Maus auf die Symbole zeigt.

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Einen großen Teil der Werkzeuge nimmt die Steuerung der Objektansichten ein, in unserem Fall alle grünen Symbole.

Ähnlich wie in der Werkzeugleiste von CorelDraw stehen uns in FreeCad verschiedene Objekttypen zur Verfügung, nur sind es hier nicht Ellipse, Rechteck und Linie, sondern Kugel, Würfel, Zylinder und noch ein paar mehr, in unserem Fall die gelben Symbole.

Die eigentlichen Werkzeuge sind übrigens alle blauen und teilweise grau hinterlegten Symbole.

Um beginnen zu können benötigen wir zu allererst ein Objekt.
Dazu klicken wir mal auf die Kugel und schon ist unsere erstes 3D Objekt fertig und könnte gedruckt werden. Einfacher geht es wohl kaum. Damit es auf unserem 2D Bildschirm nicht aussieht wie eine Scheibe, habe die Programmiere es sogar noch farblich animiert, dies wird aber nicht mitgedruckt.
Genau wie bei CorelDraw gibt es einen Objekt-Manager, der heißt hier Combo-Ansicht und befindet sich am linken Bildrand.

Was ist noch wichtig, die Objekte werden durch Anklicken aktiviert, idealer Weise in der Combo-Ansicht, dabei wird der Zustand durch Farbänderung angezeigt. Aktivierte Elemente können mit der Tastatur aus- und eingeblendet werden in dem man die Leertaste immer wieder drückt. Gelöscht werden sie, wenn man die [Entf] Taste betätigt.
Einen Vorder- und Hintergrund gibt es in 3D in dieser Form nicht, hier spielt es eher eine Rolle in welcher Reihenfolge die Auswahl der Objekte geschieht. Ansonsten ist alles fast wie immer:

Kommen wir zur Steuerung der Objektansichten. Stellt euch immer vor, ihr schaut auf das erstellte Objekt als hinge es in Mitten eines großen Bilderrahmens.
Eigentlich ist 3D Bearbeitung wie Fernsehen, nur nicht auf der Couch. Und ihr könnt oder müsst die Bilder selber bewegen.
Das heißt, wenn ihr im Fernsehen den Rücken eines tollen Menschen seht, nützt es ja auch nichts, wenn ihr um den Fernseher herumrennt um in das Gesicht zu schauen, sondern ihr müsst warten bis er es tut, genau wie bei 3D, da macht ihr es halt.
Die Steuerung der Ansicht kann neben den Werkzeugen im Menü, auch über die Maus in Verbindung mit der Tastatur erfolgen. Hier ist also erst mal Üben angesagt und eventuell auch mal YouTube.

Erstellt einfach mal ein paar Objekte mit den gelben Symbolen und dreht und zoomt und blendet ein und aus und tut und macht, alles mit den Grünen, der Maus und der Tastatur.

Danach alles wieder entfernen und weiter geht’s mit einer Kugel. Ein Klick genügt un es sollte so aussehen.

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Wenn die Kugel markiert wurde, erscheinen im Eigenschaften Bereich der Combobox mehrere Möglichkeiten die Kugel in Ihren Parametern zu ändern, Auch wenn hier gutes Denglich geschrieben wird, versteht man die Bedeutung trotzdem.

Der Basis teil enthält das Placement, klingt verrückt, ermöglicht aber durch einen Klick erst auf die Zahlen und dann auf die 3 Punkte, dass sich ein Bearbeitungsbereich öffnet in welchen die Kugel mm genau in jede Achse verschoben und um jede Achse gedreht werden kann. Hier bitte auch mal die Haken ausprobieren. Am Ende auf Anwenden klicken und fertig ist die Positionierung im Raum, immer bezogen auf den Koordinatenursprung der 3 Achsen. Ein Klick auf OK schließt das Fenster wieder.



Im Sphere Bereich ändert man Sachen wie den Radius oder den Öffnungswinkel, wieder bezogen auf alle 3 Achsen, Probiert mal Angle 3, in dem ihr das Feld anklickt und 300 eingebt. Das Ergebnis sollte dann so aussehen.




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Als nächste klickt bitte einmal auf den Würfel und verschiebt ihn, im Placement Teil in der Z-Achse um -5mm. Geht wie bei der Kugel, nur auf Anwenden klicken nicht vergessen und mit OK den Bereich wieder schließen.



Das Ergebnis zeige ich euch Später wenn wie noch eine Boolche Opperation ausgeführt haben.



Dazu klickt bitte in der Combo-Ansicht erst den Würfel und dann die Kugel an.








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Wer aufmerksam die Blauen Symbole beobachtet hat, bemerkte sicherlich wie sich 3 der 4 doppelten Kreise von Grau auf Blau aktivierten. Und genau die sind es, welche die beiden Objekte entweder vereinigen, schneiden (1-2) oder eine Schnittmenge bilden, genau wie in CorelDraw.

Bitte Schnittmenge anklicken und das Ergebnis sieht so aus.

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Als letztes werden wir nun das Common heißende Objekt noch verrunden. Dazu das Common aktiveren, wird grün und dann den Blauen Bogen in der Menüleiste (… Kanten einer Form abrunden, steht als da Info) anklicken. Wieder öffnet sich ein Bearbeitungsfenster, in welchen alle Kanten oder aber auch nur eine der Kanten, dann aber direkt am Objekt angeklickt werden können. Radius so lassen und auf Ok. Und fertig ist unser Fillet.


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Na ja in Gelb wäre es ein Stück Mandarine.

Mit diesen einfachen Objekten lässt sich sehr gut der Umgang mit einem 3D Programm erlernen. Das reicht nicht für komplizierte Objekte, ist aber auch nicht das Ziel von diesem Bericht. Es gibt noch diverse andere Werkzeuge in der Part-Worbench, welche erst verstanden sein wollen.

Ich würde sagen, dass sollte als Einstieg in FreeCad erst einmal reichen. Wie das mit unserem Pac-Man weitergeht, sage ich euch Morgen..
 
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Piper....?
Vielleicht wär das doch hier https://www.rc-network.de/forums/computer.55/ besser untergebracht.

Horst
Hallo Horst, Danke für den Tipp. Eventuell werde ich oder auch ander,e Teile dieses Berichtes auch noch wo anders hin verlinken. Die Idee hier ist jedoch, einen sicherlich über eine lange Zeit am Leben zu erhaltener Bericht zu schreiben, also eine Art Kochbuch, nach der jeder, oder fast jeder sein eigenes Modell entwerfen, konstruieren und bauen kann. Dazu gehört das Softwarewissen genauso, wie das was alles noch kommt. Die Piper ist nur das Beispielobjekt.
Darum drück mir mal die Daumen dass ich das durchhalten kann. Also Konstruieren, Bauen, Schreiben und Fliegen will ich natürlich auch noch. 😊
 
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Jo, bevor wir vergessen warum wir uns durch die graue Theorie der Software quälen, möchte ich das Thema heute gern abschließen, damit es endlich mit der Piper losgehen kann.

Was noch fehlt ist die Sache mit dem Datenexport und die Erstellung der Druckdaten.

Dazu kehren wir noch mal in unser CorelDraw zurück und öffnen unsere Pac-Man Datei.
Als erstes erzeugen wir eine Kopie unseres Pac-Man Objektes, danach die Gruppierung der Kopie auflösen, die Stiftbreite auf Haarline und die Stiftfarbe auf Schwarz einstellen.

Die, so immer noch markierten 3 Kurven, könnten jetzt exportiert werden.

PLT und unserer Frässoftware, wäre das Recht, denn kleine Fehler in der Datei würden sie schadlos mit einem kurzen Ruckeln interpretieren und weitermachen. Ebenfalls können hochwertige 3D Programme mit 0 (Null) Werten umgehen, FreeCad ist da etwas mädchenhafter. Das liegt weniger an den Programmierern, sondern eher an der Art wie FreeCad mit den 3D Modellen rechnet.

Ok, kann man damit leben, ich meine ja. Wie geht man also damit um.

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Ein Blick auf unseren Objekt-Manager. Und ihr seht, dass unser Pac-Man noch aus 3 Kurven besteht. Das ändert man sehr leicht, in dem alle 3 Kurven zu einer Kombiniert werden. Die zwei schwarzen Vierecke in der Menüleiste.

Jetzt bitte in den Form-Modus umschalten, die Sache mir den vielen Punkten auf der Kurve und im Menü auf „alle Knoten Auswählen“ klicken. Danach gleich daneben, auf „Knoten reduzieren“ (Schieberegler = 0) klicken und als letztes noch ein Klick auf alle Knoten „in Kurve konvertieren“.

Zwei letzte Klicks auf Kurve öffnen / schließen und CorelDraw hat alle durch meine einfache Art der Konstruktion möglichen Fehler eliminiert.




Übrigens, das lesen hat gerade nicht länger gedauert wie das machen. Es ist auch nicht immer erforderlich, aber sehr hilfreich, wenn FreeCad bei seinen Operationen mit einem Fehler abbricht, lag das meistens an meiner SVG Datei. Daher mache ich es einfach immer, bevor ich exportiere.

Jetzt können wir exportieren.

Dazu wählt man den „nach Oben Pfeil“ neben dem PDF Button in der Menüleiste durch anklicken.
Und wir wählen als erstes den Dateityp – PLT unter den unzähligen Formaten und alle haben eine Verwendung.
🧐


Nach der Auswahl noch Speicherort und Namen, prüfen oder ändern, Haken bei „Nur Markierte Objekte“ setzen und auf Exportieren klicken.

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Danach öffnet sich das Filter-Dialogfeld für den PLT Export. Hier ist nur der Reiter „Erweitert“ wichtig. Bitte meine Werte übernehmen, haben sich bewährt. Mit Ok bestätigen, fertig.

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Danach wiederholen wir die Prozedur gleich noch mal und wählen als Dateityp SVG. Ebenfalls Speicherort und Namen, prüfen oder ändern, Haken bei „Nur Markierte Objekte“ setzen und auf Exportieren klicken.

Danach öffnet sich das Filter-Dialogfeld für den SVG Export. Hier sind nur die 4 oberen Einstellungen wichtig. Bitte meine Werte übernehmen, haben sich bewährt. Mit Ok bestätigen, fertig.

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Jetzt kann CorelDraw geschlossen werden. Ich erledige das ohne zu speichern, aber das ist Geschmackssache.


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Wie Ihr seht, habe ich meine Dateien gleich mit Ihren Anwendungen verknüpft, PLT geht direkt an Estlcam und die Fräse und die SVG öffne ich zur Überprüfung noch einmal mit Inkscape, dem Standard Bearbeitungsprogramm für SVG Dateien.

Das hat zwei Gründe, zum einem passe ich Füllungen und Linienfarben an, wenn ich die Sachen Lasern möchte und zum Zweiten speichere ich die Datei immer noch mal als Dateityp „Inkscape SVG“ ab, indem ich die Original Datei überschreibe.

Dies hat sich bewährt, wenn die SVG Datei von anderen Anwendungen, z.B. FreeCad importiert werden soll. Inkscape kann völlig kostenfrei von https://inkscape.org/de/ geladen werden und ist aus meiner Sicht sogar ein guter Ersatz für CorelDraw
WENN !!!! man kein Corel Photo-Paint für die Bereitstellung der Konstruktionsunterlagen benötigt, doch dazu kommen wir noch.

PS: Wer sich den Inhalt der beiden Grafikdateien einmal ansehen möchte, den empfehle ich den wohl bekanntesten Texteditor „Notepad++“. Unter https://notepad-plus-plus.org/downloads/ kann er und wie sollte es auch anders sein, völlig kostenfrei heruntergeladen werden.
Danke auch an die Jungs:innen , die so was ermöglichen.

Was bleibt, nur noch die Erstellung der Druckdatei für den 3D Druck.

Dazu öffne ich Freecad und importiere über den Menüpunkt Datei die SVG Datei als Geometrie! Solltet Ihr gleich die Corel Datei verwenden, bitte noch die Meldung das die SVG nicht von Inkscape stammt mit „nein“ bestätigen.

Und so sollte das ganze dann aussehen.

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Wie unschwer zu erkennen haben wir in der Combo-Ansicht ein Path Objekt mehr, wie wir Kreise und Buchstaben im Objekt haben. Der Grund dafür ist nachvollziehbar und heist kleines „a“. klickt bitte mal in der Combo-Ansicht jedes Objekt einzeln an und ihr seht was ich meine.

So was wollen wir jetzt mit diesen Linien oder besser Path Objekten machen, wir verpassen Ihnen die 3 Dimension, nämlich die Dicke indem wir ein Objekt auswählen und es Extrudieren. Bitte den blauen Würfel mit dem Pfeil nach oben anklicken.

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Das sich daraufhin öffnende Fenster,schauen wir uns mal genauer an.

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Was ist hier für die ersten Versuche wichtig.

Klar, die als Länge Entlang bezeichnete Extrudier-Länge, wir nennen es mal Dicke. Hier ändere ich den Wert noch auf 3mm.

Dann die grau unterlegten Achsen. Hier steht standardmäßig ein -1 bei der Z-Achse, also der Höhe, oder wie wir sagen der Dicke.

Das Bedeutet wenn wir jetzt mit ok übernehmen, würde sich der Pac-Man um 3mm nach unten ausdehnen. Ändern wir auf 1 geht die Reise nach oben.

Der Haken bei „Erzeuge Volumenkörper“ bitte immer gesetzt lassen, wir brauchen ja ein Solides Objekt, wenn wir fertig sind.

Also bitte auf OK. Und danach die Ansicht noch mit den Grünen auf Isometrisch umschalten.










Das Ergebnis, sieht dann so aus.

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Jetzt wählen wir unser Auge, ein Klick auf Extrudieren und im Dialogfeld, einen Haken bei Symmetrisch.
Die Länge von 10mm lassen wir so stehen.

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Was passiert, unser Auge bekommt eine Höhe von 10mm; 5mm nach oben und 5mm nach unten, Damit sollte das neue Objekt oben und unten aus dem 3mm dicken Pac-Man rausschauen.

Also bitte auf OK. Und danach die Ansicht noch mit den Grünen auf Vorderansicht umschalten.
Ergebnis Kontrolle

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Wie Ihr in der Combo-Ansicht erkennt, heißen die beiden Extrude. Was wollen wir machen. Na klar aus dem Pac-Man „Extrude“, wollen wir das Auge „Extrude001“ ausschneiden.

Also Pac-Man „Extrude“, als erstes anklicken, danach mit gedrückter [Strg] Taste das Auge „Extrude001“ anklicken und noch die Funktion „Schneidet zwei Formen“ anklicken, sowie die Ansicht wieder auf Isometrisch umschalten.

Kontrolle:
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Und zum Schluss kommt …….. Ne, was machen wir mit dem Text, klar extrudieren, warum, er soll erhaben (Z +1 also nach oben), oder vertieft (Z -1 also nach Unten) extrudiert mit dem Pac-Man verbool‘scht werden.

Kein Problem, wenn wir zwei Problemchen beachten.
  • Alle aus den Buchstaben zu erzeugten Extrude liegen auf dem Pac-Man oder im Pac-Man. Weil ein Vektor oder hier der Path mathematisch eine 0 ist, bereitet das FreeCad bekanntlich Probleme.
  • Das kleine „a“, es besteht aus zwei Objekten, in unserem Fall Path11002 und Path11003 und würde dadurch nicht aussehen
Wir umgehen das Problem Nr. 1, indem wir eine Höhe wählen, die z.B. 0,1mm Höher ist, wie unsere gewünschte Vertiefung oder Erhebung und verschieben dann die Schrift um diese 0,1mm in oder aus dem Pac-Man, bevor wir die Schrift mit dem Pac-Man schneiden oder vereinigen.

Die zweite, in solchen Fällen von mir angewandte Methode ist, ich extrudiere symmetrisch, genau die doppelte gewünschte Höhe, hier also 2mm und entscheide durch die Boolsche Operation Schneiden oder Vertiefen wie das Ergebnis aussieht.

Wenn ich mich für eine Methode entschieden habe, kann ich Extrude auf alle Buchstaben gleichzeitig anwenden außer auf das kleine „a“.
Ergebnis, nach dem ich alle 4 Buchstaben extrudiert und danach einzeln mit dem Pac-Man verschnitten habe:

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Problemchen Nr. 2:

Das kleine „a“, betrifft auch das „o“ und alle anderen Buchstaben mit einem Loch, müssen erst wieder zusammengebaut werden, bevor ich Sie weiter verwenden kann.

In dem ich den äußeren Teil von unserem „a“ mit den 2mm, wie bei den anderen Buchstaben, Haken bei symetrische und den inneren Teil mit 10mm symetrisch extrudiere.


Danach wird mit Außen minus Innen und Verschneiden wieder ein „a“.


Zum Schluss, noch das „a“ aus dem Pac-Man schneiden.





Wenn alles geklappt hat. Haben wir unseren Pac-Man fertig und können Ihn an den Drucker senden.

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Da die meisten im Hobbybereich verwendeten Drucker perfekt mit STL Dateien umgehen können, werden wir diese direkt in FreeCad erzeugen,

Dazu benutzen wir die zweite von mir bereits angesprochene Workbench mit dem wohlklingenden Namen „Mesh Design“. Auszuwählen im Menü, in dem Feld wo jetzt noch „Part“ steht.

Nach dem wir die Workbench „Mesh Design“ angewählt haben, sehen wir genau 3 aktive Symbole, der Rest ist in Grau. Der Grund ist einfach, FreeCad kann auch sehr gut Mesh Dateien, also die bekannte STL Dateien importieren und wieder in Objekte umwandeln, die dann z.B. wieder mit der Part Workbench bearbeitet werden können, doch das nur am Rande.


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Uns reicht eins der aktiven Symbole und zwar „Form tessellieren“. Einfach drauf kicken, nach dem unser Pac-Man angewählt wurde.


In dem sich öffnen Fenster, bitte die Registerkarte Standard anwählen, meine Werte übernehmen und mit ok bestätigen.




















Bleibt nur noch die Mesh Datei mit dem Button „Netz in eine Datei exportieren“, für den 3D Druck, als STL Datei zur Verfügung zu stellen, in dem Ihr Sie auf den Rechner exportiert.


Was soll ich sagen. Logischerweise konnte ich nicht alle Themen beleuchten, wollte ich auch nicht. Trotzdem kann man den Aufwand ahnen bis man dieses ganze Zeug einigermaßen verinnerlicht hat. Es ist aber auch keine Hexerei. Ich habe übrigens gleichzeitig geschrieben und die Bilder erzeugt, daher bitte den einen oder anderen Tipp- und Schreibfehler verzeihen.

Ich kann euch nur ermuntern sich mit dieser Sache zu beschäftigen. Es ist einfach die Zukunft, eigentlich schon die Gegenwart. Und außer den 100 Euro für Corel, sollte man einen PC haben, auf dem die Software installiert werden kann.

Ich hatte bestimmt 30 verschiedene Anwendungen installiert, manche liefen und mit manchen kam ich überhaupt nicht zu Recht.

Übriggeblieben ist das hier vorgestellt, „Meshmixer“, „netfabb Basic Version 7.4“ und was ganz verrücktes „Skanect“ inkl. 3D Scanner, um meine Birne zu scannen un dann auch nich zu drucken.

Logisch gibt es auch noch die üblichen Verdächtigen wie Fusion 360 oder TurboCad, aber damit umzugehen muss auch gelernt werden. Parametrische Konstruktion und die ist notwendig, wenn die Teile passen sollen, muss man lernen.

Wenn ihr nicht in die Massenproduktion einsteigen wollt, kann man mit dem hier beschriebenen alles machen. Wenn ihr in 3D mit den einfachen Sachen fertig habt, schaut auch einmal die dritte von mir genutzte Workbench „Part-Design“ an. Damit erledige ich die schwierigen Teile, weil da die Fehler mit der 0 fast gar nicht mehr auftreten. Allerdings ist das Erstellen der Zeichnungen, dort Sketch genannt, doch sehr aufwendig.

Ich würde mich freuen, wenn ich wieder jemanden begeistern oder helfen konnte, einen Einstieg in die Welt der CNC Technik zu finden. Ich kann euch nur wünschen das ihr nicht verzweifelt, die Freude am Ende, wenn es dann geklappt hat, überwiegt den zwischenzeitlichen Frust immer. Ich könnte euch einige Namen nennen, die heute bessere Teile herstellen wie ich und die auch alle bei 0 angefangen haben, Corona dauert schon länger wie das hier zu erlernen.

Wenn Ihr Fragen oder Anregungen habt gern auch direkt über mein Avatar, dann als Unterhaltung beginnen.

So jetzt kommt die Piper……
 
Es geht los.
Nachdem ich meine Recherchen abgeschlossen habe, geht es endlich los mit der Konstruktion meiner Piper.

Ich habe mich für ein J3 entschieden und den 3-Seitenansicht https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Piper_J3_Cub.svg und so viele originale Zeichnungen unter https://archive.org/details/buildapiperj3?&sort=-week&page=2 heruntergeladen, wie ich bekommen konnte. Die Archive sind für jedermann zugänglich und die Daten werden hier meist unter einer Creative Commons Lizens (abgekürzt CC; englisch für schöpferisches Gemeingut) bereitgestellt.
Leider ist es mir bisher nicht gelungen eine so umfangreiche Sammlung für eine J3 ausfindig zu machen, wie Helmut für die PA-18 in Thread #6.

Also musste das Wissen über die Geschichte der Piper herhalten, um die gefundene Zeichnung nach ihrer Brauchbarkeit einzustufen. Schließlich gibt es nach meiner Recherche 28 verschiedene zivile Varianten von der Taylor Arrowing bis hin zur PA-22, in unzähligen Ausführungen und Modifikationen, dazu kommen noch die Militärischen mit dem L am Anfang.
Schließlich wurden rund 60.000 Piper, alle in Handarbeit gebaut, das zu Kriegszeiten und auch immer mit dem, was da war.
Was natürlich meiner Frau Recht gibt, nach der jeder High Wing eine Piper ist. Hier war das von mir bereits genannte Buch „Piper Cub“ von Penner / Herzog dann doch aufschlussreicher.

Seitdem, ist für mich eine Piper J3, eine Piper welche aus der E2 entstand. Die J3 war dann die Basis der L4 in Militärischer Richtung und der PA-11 als Vorgänger der PA-18 Cub / Supercub. Allerdings hat die Pa-18 einen neu konstruierten Rumpf, zu erkennen an der als V ausgeführten Verstrebung im Frontbereich, weshalb die doch recht umfangreichen Unterlagen aus Thread #6 über die Pa-18, für eine J3 nur bedingt zu verwenden sind.
Alle anderen Piper mit Sitzen nebeneinander, Sternmotor oder Bugrad kenn ich nur vom hören sagen, sie sollten aber sicher für den ein oder anderen ein lohnenswertes Scale Projekt abgeben, z.B. die J4 nicht zu verwechseln mit der L4, wenn ich nicht so ein Schisser wäre und halt die offene Cowling bevorzuge.

Wie beginne ich nun die Konstruktion. Natürlich mit der Festlegung der Modellgröße. Dazu benötigt man die originalen Maße. Da die Maße abgesehen von der Vagabond (PA-15, PA-17), Clipper (PA-16) und Pacer (PA-20; PA-22) mit Ihren 8,92m Spannweite immer um die 10,74m, die Länge um die 6,82m und die Höhe bei 2,03m lag, ist die Berechnung recht einfach. Man teilt die Längen durch den gewählten Maßstab, also bei mir durch 2,75 und rundet dann auf einen geraden Wert auf oder ab um später leichter zeichnen zu können

Also bekommt meine J3C-65 Cub eine Spannweite von 3,90m eine Länge von 2,48m und eine Höhe von 0,74m.

Mit diesen Werte wir im nächsten Schritt die 1. Ebene in CorelDraw aus der 3 Seitenansicht erstellt, in dem ein neues Dokument angelegt wird, in welchem die Seitengröße dem Modell entsprechen muss.

Da ich mein Konstruktionsmaßstab über das Lineal immer auf 1:1 in cm einstelle, (geht auch mm oder m), wähle ich als Seitenbreite 400cm und als Seitenhöhe 700cm.
Nach dem ich mir eine Horizontale und eine Vertikal Hilfslinie mit Ausrichten und verteilen auf die Seitenmitte ausgerichtet und den Nullpunkt (x;y – Koordinaten) genau auf das Seitenmittenkreuz festgelegt habe, werden nun die beiden Hilfslinien von der Masterseite in die erste Ebene durch Copy/Paste verschoben und das Dokument das erste Mal gespeichert.

Im zweiten Schritt erfolgt die Festlegung der Modelmaße, in dem ich immer vom Nullpunkt ausgehend Hilfslinien einmal im positiven und einmal im negativen Wertebereich des Blattes anlege und anschließend wieder von der Masterseite auf die Ebene 1 verschiebe. Und so sollte das aussehen.

b101.png


Jetzt sind wir soweit vorbereitet, dass wir unsere 3-Seitenansicht in das Dokument einfügen können. Im „Normalfall“ würde ich die SVG von Wikipedia verwenden. Da ich aber in der glücklichen Lage bin auch eine originale und bemaßte Drei-Seitenabsicht im WWW gefunden zu haben, verwende ich diese natürlich als Master für meine Konstruktionsarbeiten. Ich werde später die SVG zwar auch noch auf eine andere Ebene zur Kontrolle laden, doch das nur mal am Rande erwähnt.

Also bitte die „Piper_PA-11_Complete_Airplane.pdf“ importieren.

Wieso PA-11, es soll doch eine J3 werden, na ja ich hatte nichts Besseres gefunden und es ist eine Top Zeichnung einer PA-11 welche ich für meine J3 verwenden werde, später aber nur ab dem Brandschott. Die Sache mit dem leicht veränderten Winkel der Frontscheibe, dem tiefer sitzenden Motor und die geänderte Sitzanordnung, kann ich mit einem schlechten J3 Plan ausgleichen. So glaube ich doch recht gut an die Maße der J3 ranzukommen. Mein Schatz ist eine vollständig bemaßte Zeichnung eines Brandschotts einer J3, da sind sogar die Abweichungen der fertigen Maschine eingezeichnet.

Nach dem Ihr den Plan importiert habt, der Pfeil nach unten neben PDF und Exportieren, werdet ihr merken, dass er auf dem riesigen Zeichenblatt von 4x7m kaum zu sehen ist. Aber ist ja ein Objekt und das kann man dehnen, verschieben, skalieren, drehen,…… bis der Rumpf und die Tragflächen die richtigen Längen haben. Dazu dienen zum einen unser Hilfslinien und zum anderen ein schnell zu erstellendes Hilfsrechteck mit einer Höhe der Spannweite unserer Tragfläche, da die Draufsicht noch um 90° Versetzt zu unseren Hilfslinien ist.

Wichtig im ersten Schritt das Schloss zu schließen. Erst nachdem z.B. der Rumpf in seiner Länge zwischen unsere Hilfslinien passt, das Schloss öffnen und die Höhe nachjustieren, bis die Tragfläche in das Hilfsrechteck passt.

Das könnt ihr mit der Maus machen, aber ….. , ändert lieber die % Wert in der Menüleiste und positioniert nach jeder Änderung die Zeichnung wieder neu, Pfeiltasten, Maus oder Pos Werte im Menü.

Dauert etwas aber das Ergebnis ist verblüffend und sollte so aussehen.

b102.png


Und, der Vorteil einer PDF gegenüber einem Kopierer, na klar, obwohl ich die Breite der Zeichnung auf 850% und die Höhe auf 872% vergrößert habe, sind die Linien immer noch akzeptable dünn, um sie in CorelDraw nachzeichnen zu können.

Wichtig um im nächsten Schritt den Plan in Corel Photo-Paint für unsere Zwecke noch aufarbeiten zu können, ist neben dem Speichern des Dokumentes eine Kopie der Ebene 1 anzulegen, in dem Ihr im Objekte-Manager mit Rechts auf die Ebene 1 klickt und dann Kopieren und Einfügen ausführt. Abschließend Ebene 1 noch als Master umbenennen, mit dem kleinen Schloss im Objekte-Manager gegen versehentliches Bearbeiten schützen und mit einem Klick auf das Auge, um die Ebene auszublenden.

So das war‘s für heute, leider kann ich meine Corel bzw. SVG Dateien hier nicht veröffentlichen, sind zu groß, daher einfach bei Bedarf Eure E-Mail als Unterhaltung an mich.
Ah, und natürlich die Bilder vom Pac-Man.
Links in 3mm gedruckt, Mitte aus 4mm gefräst (hätte nur einen kleiner Fräser für die Schrift verwenden müssen) und rechts aus 6mm Pappel gelasert.

Pac_Man_fertig.jpg


Fragen zum Thema Fräsen, 3D Drucken oder Lasern gern per Unterhaltung.
 

Anhänge

  • Piper_PA-11_Complete_Airplane.pdf
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