2 Höhenruderservos starten nur zeitweise - völlig verhextes Phänomen!

Walter24

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Hy,

Unklar??

Was heist .."nach dem Anklemmen des AKKU"..

Ich denke du hast BEC, wie du oben schreibst

Hast du beides?
Wenn ja, dann wie verschaltet?
 

aue

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@Stefan
Die von dir verlinkte Microchip-AN522-Beschreibung weist doch auf die Gefahr des Startens in "unbekannten Zustand" bei Stromunterversorgung hin. So lässt sich doch das fehlerhafte Verhalten des Empfängers erklären, aus dem er nicht mehr alleine herauskommt. Dass die Servos dies mit auslösen, muss kein Fehler der Servos sein.

@Uli
Ein Vereinskollege ist promovierter Elektroingenieur und empfiehlt allgemein, bei Servos insb. vor Einbau/Inbetriebnahme deren Stromaufnahme zu messen. Sollte diese ungewöhnlich hoch sein, hat entweder das Servo ein Problem oder die Ruderanlenkung ist zu schwergängig (was künftige Servoprobleme verursachen kann). Man kann so bereits am Boden künftigen Schwierigkeiten/Ausfällen vorbeugen und ggf. die Rudermaschine ersetzen.
In deinem Fall ziehen die verwendeten Höhenruderservos beim Anstecken des Akkus womöglich mehr Strom als die anderen, sodass in Kombination mit dem Elko die am Empfänger anliegende Gesamtspannung so weit zusammenbricht, dass der Empfänger in den oben benannten "unbekannten Zustand" fällt. Ob das so ist, weiß ich natürlich nicht, aber es wäre eine Erklärung.

Was die Verwendung eines Elkos am Empfänger angeht, so zeigt gerade dein Beispiel, dass er eher schadet als hilft. Als Stützkondensator taugt er nicht, seine Kapazität ist viel zu gering, um Spannungseinbrüche (oder gar -ausfälle) abpuffern zu können. Bleibt noch die Funktion, Spannungsspitzen abzufangen. Dieser vermeintliche Nutzen verkehrt sich aber leicht ins Gegenteil, weil der Elko durch seine hohe Ladefähigkeit Strom und Spannung sogar nach oben treibt (beim Einschalten) und andere Komponenten im System beschädigen kann, weshalb man hier seine Kapazität auch auf 10mF begrenzen sollte.

Schöne Grüße
Andreas
 

aue

User
Nachtrag:
Das Handbuch des Reglers bezeichnet den Kondensator als "Glättungskondensator" und schreibt dazu (auf S.6):
"Aufgrund der zahlreichen unterschiedlich auf die Versorgungsspannung wirkenden Servotypen am Markt empfiehlt sich der Anschluss des beigelegten Kondensators an einem freien Steckplatz (z.B. an „B/D“) des Empfängers. Er sorgt dafür, dass die Versorgungsspannung auch bei starkem Lastwechsel und Rückströmen im optimalen Bereich bleibt."
Er ist also nicht unbedingt erforderlich. Und wenn es mit Elko Probleme gibt und keine ohne ihn, ist die Antwort doch eigentlich einfach.
 
Vielleicht kann man die Sache auf eine pragmatische, sogar laienhafte Betrachtung reduzieren:

Bei Anstecken des Akkus fährt das BEC hoch, dazu lädt sich der Kondensator recht ungestüm, das BEC kommt da etwas aus dem Tritt, braucht etwas länger (ist natürlich relativ), viele Servos können das ab, manche nicht, fertig. Das hat, wie es aussieht, mit dem Empfänger garnichts zu tun, der scheint damit zurecht zu kommen.

Lösung: Kein Kondensator, oder, wenn gewünscht, mit einem Schalter dazwischen am Empfänger anstecken und erst nach dem Initialisieren des Reglers einschalten.


Meinrad
 

tebi

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@Andreas: Die Spectrum A5040 ziehen nicht auffällig viel Strom, liegen im ganz normalen Rahmen bei sehr leicht gängigen Rudern.

Danke für die Info. Den Elko lasse ich für den Betrieb dann weg.
 

aue

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Hallo Uli,

dann kann es ja in die Luft gehen - viel Spaß!
Du kannst ja mit deinem Sender/Empfänger die Spannung überwachen und sehen, ob es da ein Problem geben sollte (was der Kondensator hätte ausgleichen sollen). Dann weißt du es ganz genau.

Schöne Grüße
Andreas
 

Steffen

User
Wenn man diese am Netzteil und Servotester betreibt und dabei die Spannung unter 2,8V dreht bleibt es stehen und kommt auch nicht wieder, wenn man die Spannung erhöht. Man muss dann einmal durch die Null.
Das ist ja mächtig interessant. Hast Du eine Idee, ob das ein mangelhaft programmierter brownout ist oder was hinter sowas steckt?

ich gehe bei meinen Microcontrollerprojekten immer davon aus, dass ich durch ein gesetztes brownout solche Probleme ausschliessen kann.
 
@Stefan
Die von dir verlinkte Microchip-AN522-Beschreibung weist doch auf die Gefahr des Startens in "unbekannten Zustand" bei Stromunterversorgung hin. So lässt sich doch das fehlerhafte Verhalten des Empfängers erklären, aus dem er nicht mehr alleine herauskommt. Dass die Servos dies mit auslösen, muss kein Fehler der Servos sein.

ja grundsätzlich schon, aber der Empfänger ist vollkommen unschuldig. Er funktioniert jedem Zustand, der hier beschrieben wird, einwandfrei. Also auch in der Situation wo die Servos sich nicht bewegen, gibt der Empfänger das richtige Signal aus.

Es ist die Elektronik der Servos die nicht mehr funktioniert, weil sie mit der Stromversorgung nicht klar kommt.

Stefan
 
Das ist ja mächtig interessant. Hast Du eine Idee, ob das ein mangelhaft programmierter brownout ist oder was hinter sowas steckt?

ich gehe bei meinen Microcontrollerprojekten immer davon aus, dass ich durch ein gesetztes brownout solche Probleme ausschliessen kann.

nein, keine Idee. Ich habe das nicht weiter untersucht und ich wüsste auch nicht wie. Es ist aber wirklich eine sehr schlechte Eigenschaft.
 
Vielleicht kann man die Sache auf eine pragmatische, sogar laienhafte Betrachtung reduzieren:

Bei Anstecken des Akkus fährt das BEC hoch, dazu lädt sich der Kondensator recht ungestüm, das BEC kommt da etwas aus dem Tritt, braucht etwas länger (ist natürlich relativ), viele Servos können das ab, manche nicht, fertig. Das hat, wie es aussieht, mit dem Empfänger garnichts zu tun, der scheint damit zurecht zu kommen.

Lösung: Kein Kondensator, oder, wenn gewünscht, mit einem Schalter dazwischen am Empfänger anstecken und erst nach dem Initialisieren des Reglers einschalten.


Meinrad

bei der Erklärung bin ich dabei. Den Nutzen vom Kondensator, siehe nächsten Post
 
Nachtrag:
Das Handbuch des Reglers bezeichnet den Kondensator als "Glättungskondensator" und schreibt dazu (auf S.6):
"Aufgrund der zahlreichen unterschiedlich auf die Versorgungsspannung wirkenden Servotypen am Markt empfiehlt sich der Anschluss des beigelegten Kondensators an einem freien Steckplatz (z.B. an „B/D“) des Empfängers. Er sorgt dafür, dass die Versorgungsspannung auch bei starkem Lastwechsel und Rückströmen im optimalen Bereich bleibt."
Er ist also nicht unbedingt erforderlich. Und wenn es mit Elko Probleme gibt und keine ohne ihn, ist die Antwort doch eigentlich einfach.

Das Wort Rückstrom löst bei mir einen Abwehrreflex aus. Man hat nur Problemen mit Rückströmen, wenn der Rückfluss durch Diodenwirkung verhindert wird. Dabei können selbst kleinste Energiemengen zu einem sehr hohen Anstieg der Systemspannung führen. Diese Überspannungen können den Empfänger und sonst alle Elektronik mit der Zeit zerstören. Aus fester Überzeugung: Wenn kein Rückfluss möglich sind Kondensatoren zwingend erforderlich.

Messwerte auf Seite 13:
https://www.lindinger.at/media/pdf/9710102_DPSI_OCP_Anleitung_V10_DE.pdf


Könnte man testen, indem man einen 6V Akku mit einem 1kOhm Widerstand an das BEC anschließt. Wenn die Spannung dann 6V ist, dann haben wir es mit einem Zero-Rückfluss-BEC zu tun.
 

Gast_74695

User gesperrt
Der beobachtete Effekt zeigt ja an, dass die BEC-Spannung durch den Ladestrom des Elkos stark einbricht. Das kann auch ein Hinweis auf unterdimensionierten Kabelquerschnitt, Verbindungen mit Übergangswiderstand und eventuell auch auf einen Defekt am BEC sein.

Herausfinden lässt sich das durch Belasten mit konstantem Strom und Messen der Spannung. Das Beobachten der Empfänger-Spannung in der Telemetrie unter Konstantlast reicht auch. Vorzugsweise mit Nennstrom des BEC, ein kleinerer Strom zeigt aber auch schon Probleme auf. Ein USB Lastwiderstand (Google-Suche) mit angelötetem Servokabel ist eine einfache und preiswerte Möglichkeit für eine Konstantlast.

Dieses Teil funktioniert zum Beispiel für 1,2 oder 3A Belastung bei 5V. Bei höheren Spannungen entsprechend mehr Strom, behauptet Herr Ohm.
 
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