Moin,
ich habe mal vor ein paar Jahren mit einem Scope eingangsseitig aufgenommen, wie Strom und Spannung eines Pylonantriebes akkuseitig aussehen.
Das waren RC1600er Zellen.
Mit neuen Zellengenerationen, die einen geringeren Ri haben, wird das ganze weniger rippelig, weil die gleiche Stromwelligkeit weniger Spannungsrippel verursacht. Diese Tatsache macht einen solchen Ansatz besser beherrschbar. Da der Modellbauer aber gerade bei diesen Antrieben "nimmt was er bekommt", steigen auch die Ströme. Das was die Zellen das Limit nach oben verschieben, einwandfreie Randbedingungen (Lötstellen, ... ) vorrausgesetzt, holt sich der Modellbauer durch höhere Belastungen gleich als Mehrleistung des Antriebes. Wahrscheinlich bleibt die Summe allen Übels konstant, nur dass das Stromniveau heute höher liegt. Aus der Warte hätte ich kein Problem, auch bei höheren Strömen mit modernem Equipment mit BEC zu fliegen.
Mit steigendem Stromniveau steigen die Anforderungen aber auch an Lötstellen, ... und wenn eine Lötstelle mal in einer Landung einen Knacks bekommen hat, wird sie wahrscheinlicher ausfallen. Steckverbindungen werden kritischer, ...
Die technische Beherrschbarkeit nimmt zu. Die Entwicklung schläft ja nicht und ich bin davon überzeugt, dass die Hersteller wissen was sie tun und die Steller auch funktionieren, solange die Randbedingungen der technischen Daten erfüllt sind. Aber auch nur so lange, wie dies der Fall ist.
Ich weiß jetzt nicht mehr mit letzter Sicherheit, wie oft ich vorzeitig landen musste wegen Antriebsausfall. Es waren mehrere male wegen gebrochener Lötstellen im Akku, es war aber nicht oft, denke 2-4 mal, wie zuvor geschrieben, wenn nichts passiert, vergisst man das schnell wieder.
Bei diesen Landungen war der Antrieb tot - eine der ersten scharfen Wenden im Flug und den Akku muss es dabei endgültig getrennt haben, ein mal war auch ein kommerziell gelöteter Akku betroffen, so wie sich die meisten wohl ihre Hochstrompacks kaufen werden. Bei einigen 100 Flügen kommt sowas halt mal vor. In diesen Fällen kann der Steller so gut sein wie er will. Wenn eingangsseitig kein Saft ankommt, sind die technischen Daten aus der Anleitung schließlich nicht erfüllt
. Hier muss sich der Modellbauer halt überlegen, ob er die technischen Anforderungen des Stellers sicherstellen kann (konstante Stromversorgung bei dem angestrebten Leistungsniveau).
Dass die Transistoren besser geworden sind, ist denke ich unbestritten. Mein Stellerausfall im Flug war transistorunabhängig, generell habe ich Steller bisher eigentlich nur durch eigene Dummheit getötet, meistens in der Werkstatt. Wobei sich das alles auf ziemlich geringe Zahlen bezieht. 1-2 zusätzliche Ausfälle im Flug und meine persönliche "Statistik" dreht sich um
.
Ich finde es interessant, in welcher Form sich Heino geäußert hat, hatte ja vorher schon angedeutet, dass ich keine großen Bekenntnisse von Herstellerseite hier erwarte. Auch verändert das Posting meine persönliche Einstellung dazu nicht.
Anders ausgedrückt, ich würde mich auch in einem Sportwagen anschnallen, auch wenn man mir erzählen würde, dass die Dinger eh unvernünftig sind und es oberhalb der von mir angestrebten Geschwindigkeit eh keine Rolle mehr spielen würde, ob angeschnallt oder nicht
. Raphael wird wohl auch eher mit Helm fahren und den nicht weg lassen, weil es eh egal wäre, ob nur das Genick bricht oder der Schädel auch noch Matsche ist
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Für mich ist es interessant zu beobachten. Aussagekräftig ist eine Ausfallsstatistik eh erst nach 2-3 Jahren, wenn auch ausreichend Steller im Umlauf sind, die auch relevante Flugzahlen auf dem Buckel haben, einige ausgekochte Elkos haben, ... und die Frage ist, wie sie damit dann klar kommen. Fallen die dann aus und legen auch das BEC lahm? Ja/Nein?
Aber der Steller war im Flug bei mir bisher nur ein mal der Grund zu einer verfrühten Landung, das waren ausgekochte Elkos mit einem Folgeschaden. Meistens lag es bei mir bisher am Akku. Hoffe mal, dass dies mit zunehmender Verbreitung von LiPo besser wird. Weniger Lötstellen und die Lötstellen haben keine tragende Funktion mehr im Pack. Hier spielt es dann auch eine Rolle, dass die Transistoren besser geworden sind - die Akkus geben zunehmend mehr her und der Steller muss mehr verkraften.
Letztendlich muss der Modellbauer entscheiden was er einbaut. Viele wundern sich aber auch, warum ich freiwillig meistens größere Steller einbaue, als ich müsste - so ich denn nach oben Luft habe noch was zu bekommen.