A123 - Langzeiterfahrungen und Alternativen?

Hallo Elektroflieger,

der „Hype“ um die A123 Akkus ist schon ein paar Jahre her.
Meine Frage ist, ob es für diese Zellen inzwischen bessere Alternativen gibt?

Ich verwende diese Zellen schon viele Jahre.
Der älteste A123 Akku ist von 2008, es war ursprünglich ein 4S1P, mit dem ich in verschiedenen Modellen viel geflogen bin. Habe den Akkupack dann später getrennt, in 2 Stück 2S1P und verwende diese noch immer als Empfängerakkus.

2009 habe ich dann 2 Stück 3S1P gekauft und in 2010 davon noch mal 2 Stück.
Diese benutze ich bis heute in verschiedenen Konfigurationen:

3S1P:
Multiplex Funcub; Graupner ASW 22 - 2,6m; Funliner-Eigenbau (2m,ähnlich Excel); Gruse GB

6S1P (2x 3S1):
Tangent Kult; DG 200 mit Steinhardt-Rumpf - 4m

12S1P (4x3S1P):
Musger 23 SL Eigenbau - 6m/18kg

Wie bereits geschrieben alles mit den 6-7 Jahre alten Akkus.
Die Kapazität hat natürlich abgenommen, es sollten noch so 75 - 80% sein, leistungsfähig sind sie aber noch, wie an dem Beispiel meiner Musger zu sehen ist.

Also ich bin nun doch wegen dem Kapazitätsverlust drauf und dran mir neue Akkus zu kaufen, noch mal A123?
Mir geht es dabei nicht um die absolute Höchstleistung oder das geringste Gewicht, sondern eher um Sicherheit und Langlebigkeit.


Sagt doch mal was dazu, wie sind Eure Langzeiterfahrungen?

Schönen Abend
wünscht Uwe
 
Ich bin auf die Antworten gespannt. Ich habe den Eindruck, dass die A123 Akkus aktuell nur von sehr sehr wenigen als Antriebsakku verwendet werden.


Stefan
 

roewe

User
Ich bekenne mich als langjährigen A123 Nutzer. ;-)

Ich fliege im Funjet noch einen 4S A123 Pack und habe im Motorrad als Starterbatterie mir einen 4S4P gelötet.

Mitlerweile hat sich eben bei den Lipos viel getan. Sei es der sehr gute Preis als auch die mittlerweile sehr schnelle Ladefähigkeit - da verliert langsam die A123 ihre Daseinsberechtigung. Jedes Ladegerät kann nun auch balancieren....ich habe auf die A123 noch gesetzt, um meine alte Ladetechnik und sehr sehr schnelle Ladefähigkeit zu nutzen.

Was die Haltbarkeit angeht, so schaffen es natürlich die Lipos nicht dort heran. Aber 2-3 Jahre sollten sie halten. Im Anbetracht des Preises würde ich klar auf Lipos setzen - und schauen, dass möglichst wenige für meine Modelle nötig sind.
3S und 6S, evtl. das eine Modell mit etwas größerer Kapazität fliegen als optimal, und das andere mit einer etwas zu kleinen - und so kommt man mit sehr wenig Akkus klar.

Grüße
Roewe
 
Ich verwende als Antriebsakku ebenfalls ausschließlich die A123 (M1B). Keine Probleme, aber ich fliege auch nicht viel elektrisch.

Die Daseinsberechtigung ist für mich, daß ich den fest im Rumpf eingebauten Akku mit gutem Gewissen im Keller lagern kann.
 
du kannst auch li-ion-zellen von emcotec mit bis zu 30A belastbarkeit nehmen als ersatz für a123. wiegen nur die hälfte der a123-zellen, kannst sie also 2p-konfigurieren mit lipo-nennspannung. sind nur nicht ganz so schnellladbar. aber eigensicher im gegensatz zu lipos.
http://shop.rc-electronic.com/EMPFA...htm?SessionId=&a=article&ProdNr=A43045&p=4706

...sieht aus wie eine Konion V5. Soweit ich weiß ist die V4 besser (weniger Kapazität aber leistungsfähiger bzw. weniger Erwärmung unter Last) und viel billiger. Bin da aber nicht so tief drin.

Diese Datenbank ist super:
http://www.dampfakkus.de/liste_akkus.php

Da steht auch, dass die V5 bei hoher Last (10-20C) sehr heiß wird (80-125°C)

Stefan
 
Hallo,
erstmal danke für Eure Beiträge.

Also die Möglichkeit zum Schnellladen ist mir schon sehr wichtig.
Der 12S-Antrieb der Musger 23 ist von mir so ausgelegt, dass ich nur einen Steigflug habe, auf 300-400m Höhe, wie beim F-Schlepp auch.

Dann wird gesegelt, je nach Thermik und den Fähigkeiten des Piloten mal mehr, mal weniger lange.
Nach der Landung dann möglichst schnell vollladen und schon geht’s wieder los zum nächsten Thermikflug.

Die Konions haben mich auch schon interessiert, so richtig überzeugen konnten sie mich aber noch nicht (z.B. auch wg der Wärmeentwicklung).

VG sendet Uwe
 

roewe

User
Ich habe z.B. die A123 als 4S1P Pack mit 30-40 A im ZipCharging aufgeladen. Nach 4,5min waren die voll und auf 14,4V Ladeschluss bei noch 0,1A. ;)
Die vertragen wirklich alles...
 
Ich denke für so extreme Anforderungen gibt es tatsächlich keinen Ersatz. Ich glaube aber auch nicht, dass man das praktisch sinnvoll einsetzen kann. Wer fliegt den einen 6m Segler und muss nach 5 Minuten wieder in die Luft.

Stefan
 
Also hier gerne ein paar Daten:

Flugzeug Musger 23 SL 6m/ 16kg
Die Daten werden geloggt mit SM Strom-/Spannungssensor an WStech-Linkvario,
die angegebenen Werte sind aus dem Logprotokoll abgelesene ca.-Werte.



Flug vom 12.04. 2016 (elektrischer Erstflug), Außentemperatur 14°C
Klappluftschraube 16x8

Start und erster Steigflug / Akkus kalt
Motorstrom 30 A
Akkuspannung 30V
Steigflug 2 m/s

Der Start war nur mit langer Bahn und viiiiel Gefühl möglich – nur ca. 50Watt pro kg!!!


weitere Steigflüge / Akkus jetzt warm:
36A
32V
3 m/s

Die A123 lieferten nur 1750mA/h, deshalb wollte ich die schleunigst ersetzen.



Ein weiterer Flug fand dann z.B. am 14.05.16 mit größerer Luftschraube, für mehr Schub jetzt 17x9, statt.
Lufttemperatur 18°C. Diesmal habe ich die Akkus vorgewärmt!

Motorstrom bis 46A
Akkuspannung 30V
3 m/s


Start und erster Steigflug auf 190m, dann abgleiten, zweiter Steigflug von fast Bodenhöhe auf wieder 190m.

Gesamtmotorlaufzeit: 160 Sek,
Gesamtsteighöhe: 360m
entnommen knapp 2000mA/h (da muß ich die doch noch nicht ersetzen!)

Geladen wird bei mir normalerweise mit 10A, sind in 20 Min voll, Flugpause muß auch sein.

VG und schönen Abend
Uwe
 
Also 20C Entladerate und 5C Laderate. Das ist mit LiPos machbar, mit Li-Ion eher nicht.
Also ich sehe momentan keine Alternative für Dich, wenn LiPos ausgeschlossen sind.
 
oder mit 2 packs fliegen, oder 3:D
 
Also ich setze als Antriebsakkus 4S und 3S, 2S als Empfängerversorgung ein.
Allesamt sehr langlebig und robust.
Meine Antriebsakkus werden mit 20A geladen und es ist daher kein 2.Akku zum Modell nötig. (max. 9 Minuten Ladezeit)
Einen Balanceranschluss habe ich erst nach Jahren nachträglich angebracht, da mein Lader ohne diesen keine Erhöhung der Abschaltspannung zulässt.
Leider habe ich noch nicht die besseren 1B Zellen, da meine einfach nicht ableben wollen.:D

Mittlerweile "denke" ich in LiFe, zumindest wenn ich ein neues Modell plane.
Seit ich meinen 450er Kleinheli ebenfalls mit LiFe fliege weiß ich, dass mit vernünftiger Auslegung nahezu alles machbar wird.
Je größer das Modell desto einfacher.

Die Akkus verbleiben im Modell, sind teils "fest" verbaut, daher kam es auch dazu dass ein Modell 14 Monate mit geladenem Akku stand.
Das Modell wurde diesen Winter wieder ohne nachzuladen geflogen...ohne Probleme.

Zu LiFe Akkus sehe ich derzeit keine sinnvolle Alternative für meine Anwendungen.
Ein Kollege von mir fliegt alle seine Modelle mit 4S2P, gegebenenfalls 2 davon nochmals parallel.
Auch er will nichts anderes mehr.

Natürlich steht und fällt das Ganze mit der geeigneten Ladestation, diese steht mir am Vereinsgelände zur Verfügung.
Wer das nicht hat muss sich wohl oder übel einen Koffer Tütenakkus zulegen.
Ganz klar muss man in der Lage sein seinen Antrieb selbst auszulegen, kommen und wollen ist da nicht, damit muss man sich befassen.
Wer das nicht kann oder will - für den gibt es ja auch Alternativen.;)
 
Also in „LiFe-denken“ finde ich gut, mache ich ja im Prinzip auch so.
Da ich als Antriebsakku eben die 3S1P verwende, bzw. deren Vielfache, habe ich bis 12S, sowie deren Parallelschaltungen keine Grenzen – Prima!

Die 12S kann ich auf dem Platz leider nur mit 10A laden, aber 20 Minuten Ladezeit sind für mich in Ordnung.

Mir sind im Laufe der Zeit schon des öfteren „Missgeschicke passiert“, wie Tiefentladung oder Kurzschluß der Akkuanschlüsse.
Passiert Euch so was auch gelegendlich?

Bei den A123 sind bisher keine Folgen zu erkennen, bei LiPo wäre das wohl anders.

Schönen Abend
wünscht Uwe
 
Ich habe seit 3 Jahre die 2500 er B-Zelle mit je 2 Stück 4S und 6S im Einsatz.
Fliege die die in Kombination als 6s / 8S und 10S bis 40A.
Laden meist mit 5A (bis 10, wenns eilt) ohne Balancerkabel. Keinen Probleme, nach ca. 300 Ladungen wie immer.

Ich mache gelegentlich eine Formatierung - Leer machen und mit 200 mAh bis zu 4V/ Zelle. Laut DAtenblatt sollen die ja bis 4,2 V Ladestrom vertragen können.

Anmerkung: Gleichzeitig hab ich 2700 mAh 35C Gens Akkus gekauft. Auch 4s und 6S. Die haben toll gehalten, gehen aber jetzt bald dem Ende entgegen, liegen noch bei ca. 2300 mAh-

Sigi
 
Hallo,

also die Ladeschlußspannung von 4,2V paßt doch eher auf LiPos, oder?
Im offiziellen Datenblatt der "B"-Zellen stehen immer noch 3,6V drin, wobei meine Lader auch auf 3,7V eingestellt sind!?

Na ja, ich bin jetzt doch etwas enttäuscht über die meiner Meinung nach geringe Resonanz zur Frage über die Langzeiterfahrungen.
Um so mehr sage ich nochmal danke an alle, die bisher hier mitgeschrieben haben.

Schönen Abend wünscht
Uwe
 
LiFe ist halt keine Lösung "von der Stange" - also für viele nicht durchführbar.
Die überwiegende Mehrzahl der Modellflieger sind doch reine Konsumenten und möchten sich maximal mit dem Bestellbutton beschäftigen.
Dass der Modellbauhandel weitgehend auf LiFe verzichtet hat einige nachvollziehbare Gründe (zumindest aus Sicht der Firmen).:D

Von da her hab ich noch nicht mal so viel Resonanz erwartet.
 
Diese Einschätzung ist aber ein bisschen daneben...

Es gibt sehr viele Modellbauer, die keinen Aufwand scheuen und trotzdem keine LiFe als Antriebsakku einsetzen. Die Energiedichte der LiFe (aufs Volumen und aufs Gewicht bezogen) ist einfach niedriger (manch Impeller-Jet hebt mit LiPos schon kaum noch ab). Für viele ist die normale LiPo-Ladezeit von 40 Minuten kein Problem. Mit dem Thema Sicherheit beschäftigen sich viele generell nicht und die Kosten sind (wenn man die Haltbarkeit ausblendet) bei LiPos deutlich geringer.

Das sind zwar unterschiedlich gewichtige Gründe, aber am Talent oder am Aufwand liegt es bestimmt nicht.

Stefan
 
Okay, hier mal mein Feedback.
Ich habe 5x 4s 2300mAh und 2x 4s2500mAh. Die Zellen sind alle viele viele Jahre alt;) Lipos habe ich keine. Mein ziel ist es, dass alle Modelle mit 4s oder 8s LiFepo fliegen. Die Akkus werden von mir dabei nicht optimal behandelt. Sie liegen manchmal vollgeladen und manchmal leer rum. Werden teilweise mit 3C geladen und mit 70A Spitze entladen. Ich fliege sie im Motorsegler, T-Rex500, Paraglider, 1.8m Piper mit knapp 5Kg Gewicht und einer Extra 300. Vor 3 Jahren ist der Bleiakku meiner Yamaha R6 kaputt gegangen. Seit dem startet der 120PS Motor mit 4s2p LiFePo:). Alles problemlos.
In der ganzen Zeit hatte ich nur eine Ausfall: Im Heli brach plötzlich eine Zelle weg. Die restlichen drei lieferten aber weiterhin Strom. Ich konnte mit 3s noch ganz gut landen. Es gab kein Feuer, die Zelle war nicht heiß, sie hat nur etwas chemisch gerochen. Ich hab die Zelle ausgetauscht und jetzt fliegt das Pack wieder.
Nach 8 Jahren merke ich aber doch einen deutlichen Leistungsverlust. Die Kapazität der 2.3Ah Zellen liegt bei circa 1900-2000mAh und der Innenwiederstand ist auch gestiegen. Jetzt fliege ich meine "guten" Modelle nur noch mit dem einen 8s 2500mAh LiFePo Set - dass ist noch sehr gut. Für die kleineren reichen die ollen Zellen immer noch:) Leistung ist ausreichend, Flugzeit auch.

Trotzdem spiele ich mit dem Gedanken mir einen LiPo zu kaufen. Als Partner für die 8s 2,5Ah LiFePos würde ich bei gleichem Gewicht einen 6s 4Ah 25C bekommen. Ein neuer LiFePo als 2x4s würde über 100€ kosten. Der Lipo knapp die hälfte. Beim Lipo rechne ich mit nur drei Jahren Nutzungsdauer, beim LiFePo das doppelte. Es kommt also fast aufs gleiche.
Beim LiFePo kann ich 2,2Ah nutzen (kleine Reserve zum durchstarten), beim LiPo 3,2Ah (=80%, falls ich doch durchstarten muss, dann geht es von der Reserve weg). Mit LiPo liegt die Flugzeit also schon 30% höher. Derzeit liegt sie bei 8-9 Minuten. Ein bischen mehr wäre schon gut.
 
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