A123 - Langzeiterfahrungen und Alternativen?

Diese Einschätzung ist aber ein bisschen daneben...

... die Kosten sind (wenn man die Haltbarkeit ausblendet) bei LiPos deutlich geringer...

Lieber Stefan,
das ist meine Erfahrung, die bedarf nicht deiner Kommentierung.
Der 2.Satz ist dann ein Witz in sich. Geringere Kosten wenn man die Haltbarkeit ausblendet.
Sorry, du bist nicht zufällig bei einem Automotiv Unternehmen beschäftigt? Die lügen sich ähnlich in die Tasche.:D
 
Hallo,

also die Ladeschlußspannung von 4,2V paßt doch eher auf LiPos, oder?
Im offiziellen Datenblatt der "B"-Zellen stehen immer noch 3,6V drin, wobei meine Lader auch auf 3,7V eingestellt sind!?

Na ja, ich bin jetzt doch etwas enttäuscht über die meiner Meinung nach geringe Resonanz zur Frage über die Langzeiterfahrungen.
Um so mehr sage ich nochmal danke an alle, die bisher hier mitgeschrieben haben.

Schönen Abend wünscht
Uwe

Ich nehme die 4,2 V auch nur zu "Formatierungsladungen" so alle 2 - 4 Monate mit 200 mAh.
Weil ich immer ohne Ballancer lade (keine Kabel dran). Da wird auch eine "hängende Zelle" nochmal voll und die anderen ebend etwas überladen, was aber wohl nicht schadet.

Ich glaube ein wesentlicher Grund für die geringe Verbreitung ist sehr ungünstige Form zum Unterbringen im Modell.
Und die starre Kapazität von 2300/2500 mAh. Ein Weg zur Flugzeiterhöhung ist hier sicherlich der Einsatz von 8 - 14S.
Nur brauchst halt HV Regler plus BEC oder Empfängerakku.
Alles Gründe, aus denen man zu Lipos greift.

Sigi
 
das ist meine Erfahrung, die bedarf nicht deiner Kommentierung.

Lieber Martin,
selbstverständlich kommentiere ich Deine Aussage. Das ist doch irgendwie der Sinn eines Forums, dass man unterschiedliche Perspektiven diskutiert...

Ich habe diese Aussage:
Die überwiegende Mehrzahl der Modellflieger sind doch reine Konsumenten und möchten sich maximal mit dem Bestellbutton beschäftigen.

so verstanden, als sei der Hauptgrund für die nicht-Verwendung von LiFe Deiner Meinung nach mangelhafte technische Fähigkeit oder der Unwille sich mit der Materie zu beschäftigen. Es war mir ein Anliegen weitere, meiner Einschätzung nach viel häufiger anzutreffende Gründe zu nennen.

Dass das Kostenargument durch die Haltbarkeit eigentlich entkräftet ist, habe ich ja extra mit erwähnt. Ich sehe es somit auch so, dass Kosten nicht der zentrale Punkt sein sollte. Dennoch wird häufig so argumentiert.

Stefan

PS: und Sigi nennt wieder ganz andere Gründe. Also macht es Sinn darüber zu diskutieren.
 
Na, da gibt’s ja doch noch etwas Schwung in der Diskussion, sehr schön.

Also ich denke auch, dadurch dass die Anpassung des Akkus auf den verwendeten Antrieb schon möglichst genau zu machen ist, sind viele Anwender schon sozusagen raus aus der „Nummer“ LiFePo, wobei das eigentlich schade ist, weil keine Hexerei.

Ich sehe aber natürlich auch, dass eben jeder seine Schwerpunkte anders setzt und dementsprechend „seinen“ Akkutyp wählt. Auch verständlich und gut so.


Da für mich die Faktoren Sicherheit und Langlebigkeit extrem sind, schlägt mein Herz dann doch immer noch für die A123.

Wenn ihr meine Beispiele im weiteren Text lest, was mir schon alles mit den A123, die jetzt immerhin so 6-7 Jahre alt sind, „passiert“ ist, dann werdet ihr auch wissen, warum im Moment keine anderen Zellen für mich in Frage kommen.


Habe meine Akku’s schon sehr gequält, also wenn möglich nicht nachmachen z.B.:



Weil ich es nicht besser wusste, lagerten bei mir über Jahre hinweg immer die voll geladenen Akkus, auch über den Winter!

Nicht nur einmal habe ich sie einfach leergeflogen, besonders gleich am Anfang ihrer Laufbahn, da hatte ich noch zu wenig Erfahrung und keine Telemetrie. Mein Ladegerät hat die dann nicht mehr als LiFePo erkannt. Also musste ich erstmal in einem anderen Programm „anladen“, dann funktionierte das wieder.

Beim Testlauf in der Werkstatt ist mir ein Modell aus der Halterung gesprungen, umgekippt und die Luftschraube hat beim herausfallenden Akku die Balancerkabel geköpft. Glücklicherweise so glatt, dass kein Kurzschluß entstanden ist.

Ich hatte am Anfang als Steckverbinder die 4mm Rundstecker gewählt, da gibt es prima Gehäuse dazu, für Männchen und Weibchen. Leider musste ich diese Gehäuse aus Platzgründen trennen. Im Eifer des schnellen Modellaufbaus habe ich dann die Kabel verwechselt und den Akku kurzgeschlossen. Vermutlich dank des relativ hohen Innerwiderstandes der A123 ist mir dabei nur der hintere Verbinder abgebrannt/entlötet. Den konnte ich wieder anlöten, Schrumpfschlauch drauf – laden, fliegen.

Zuletzt ist mir einer der 3-Zeller beim Außenlooping aus einem Easy-Star gefallen, weil ich einem Pilotenanfänger mal zeigen wollte, wie man so richtig fliegt. Leider hatte ich nicht daran gedacht, dass die Haube nur gesteckt ist, manchmal bin ich auch noch Anfänger.
Der A123 fiel aus vielleicht 100m auf eine Wiese – dreckig wie verrückt und Schrumpfschlauch geplatzt, sonst nichts, Zellenverbindungen blieben intakt. Ist wieder repariert, fliegt wieder.

Ich muß dazu sagen, so richtig geheuer war mir das manchmal nicht, habe die Akkus deshalb immer sehr feuersicher gelagert, aber wie bereits geschrieben, bis auf einen gewissen Kapazitätsverlust ist noch nichts negatives aufgefallen.

Und sagt jetzt nicht, dass es bei Euch solche Missgeschicke nicht gibt!

VG
sendet Uwe
 
also ich fliege im jetbereich, und lipo´s haben bei mir gar nichts mehr verloren!
ich habe entweder lifepo`s als a123-packs für empfängerversorgung drin oder auch neuerdings die flachen lifepo´s von hacker, und wegen der optimalen spannungslage als 3s li-ionen-zellen von irc/emcotec für turbinenakkus bzw. auch in sehr engen platzsituationen als 2s für empfängerstromversorgung. lipo kommt mir einfach nicht mehr ins haus.
das mit tiefentladenem a123-pack hatte ich auch schon, wurde nicht mehr erkannt. ist ein 3s-pack, der bekam einen kurzen boost für 2 minuten an einem 12v-bleiakku und dann ging es wieder wie gehabt.
 
Hmm, ob die erhöhte Eigensicherheit nun gleich zur Sorglosigkeit führen sollte?!

Es ist eigentlich technisch nicht wirklich zu verstehen, warum Tiefentladung dem LiFe nicht schaden sollte. Soweit ich weiß geht dabei das Anodenmetall in Lösung, das dann beim Laden wieder abgeschieden wird und Dendriten bilden kann. Die führen zwar nicht zum Brand aber eine erhöhte Selbstentladung ist dadurch eigentlich schon möglich. Alles nur Theorie, aber ich denke, dass man es auch mit den LiFe nicht übertreiben sollte.

Stefan
 

Crizz

User
Stefan, du hast absolut recht. Und es wird Rechnung tragen, wie die Erfahrung zeigt. Gerade im "ich bin Pilot und Akkus sind mir egal"-Bereich sind schon einige Jets im 5-stelligen Euro-Bereich deshalb abgeschmiert, es wird dann aber gerne Failsafe oder ein fehlerhafter Door-Sequenzer gemutmaßt.
Kenne mittlerweile 3 solcher Fälle. Hab es aufgegeben, ist in etwa so wie einem Vertreter zu erklären warum auch er regelmäßig den Reifendruck prüfen sollte. Passiert immer nur anderen. Oder man hat eben das ultimative ausfallsichere Material. Wer A123 hat explodieren sehen weiß, wie schöne gestanzte Löcher Becherzellen verursachen können. Die perfekte Zelle gibt es nicht, ist immer eine Frage des "mistreatments" , wenn verschiedene Faktoren zusammenkommen ist da irgendwann eben ein undefinierbarer Zustand erreicht - und der sorgt dann halt für Erstaunen. Im besten Fall fällt ne Zelle komplett aus und reduziert die Packspannung nur um den Betrag der einen einzelnen Zelle, aber bei nem 2s kann auch das schon lustig werden.

Ich kann da nur empfehlen, ein gewisses Mindestmaß an Sorgfalt walten zu lassen - alles andere ist schlicht fahrlässig. Und daraus resultierende Unfälle oder sonstige unliebsame Vorfälle durchaus vermeidbar. Auch ohne Elektronik-Studium.
 
na zur sorglosigkeit natürlich nicht. da balancerkabel dransind, konnte ich zumindest mal die spannung der zellen vermessen, da war alles okay, und kapaziät hatte er auch keine eingebüßt. und in einem jet fliegt dieser akku garantiert nicht mehr mit. als tankstationsakku geht er aber noch.
 

Crizz

User
zum Thema Balancing und Balanceranschluß muß ich natürlich noch einschränken, das es nen gewaltigen Unterschied macht, ob man den Balanceranschluß beim laden ignoriert oder ob man im Lader ein Programm für unbalanciertes Laden auswählt, aber den Balanceranschluß des Akkus mit dem Lader verbindet. Letzteres gibt auf jeden Fall Aufschluß über defekte Zellen und unterbricht den Ladevorgang wenn eine Zelle über die Ladeschlußspannung hinaus schießt - das verhindert dann solche Fälle wie neulich bei einem meiner Kunden. 4-Zeller prismatische Li-Ion, versehentlich etwas tief entladen, liegen lassen, später drum gekümmert. Eine Zelle war ziemlich tief runter, der Lader meckerte. Also ohne Balancerkabel geladen. Endergebnis : Zelle 1 war "durch" und nur noch als Kurzschluß vorhanden, der Rest war auf 4,45 V geladen ( pro Zelle ! ) und damit dann auch mehr als kritisch. Von daher ist so´n Balancer-Anschluß schon ne nette Sache, wie der Sicherheitsgurt im Auto eben - der bringt auch nix, wenn er nicht angelegt wird. ;)
 
zum Thema Balancing und Balanceranschluß muß ich natürlich noch einschränken, das es nen gewaltigen Unterschied macht, ob man den Balanceranschluß beim laden ignoriert oder ob man im Lader ein Programm für unbalanciertes Laden auswählt, aber den Balanceranschluß des Akkus mit dem Lader verbindet. Letzteres gibt auf jeden Fall Aufschluß über defekte Zellen und unterbricht den Ladevorgang wenn eine Zelle über die Ladeschlußspannung hinaus schießt - das verhindert dann solche Fälle wie neulich bei einem meiner Kunden. 4-Zeller prismatische Li-Ion, versehentlich etwas tief entladen, liegen lassen, später drum gekümmert. Eine Zelle war ziemlich tief runter, der Lader meckerte. Also ohne Balancerkabel geladen. Endergebnis : Zelle 1 war "durch" und nur noch als Kurzschluß vorhanden, der Rest war auf 4,45 V geladen ( pro Zelle ! ) und damit dann auch mehr als kritisch. Von daher ist so´n Balancer-Anschluß schon ne nette Sache, wie der Sicherheitsgurt im Auto eben - der bringt auch nix, wenn er nicht angelegt wird. ;)

Hi Crizz - und was hat das mit LiFe zu tun? Richtig, rein gar nix...
Ich fliege die LiFe seit ca. 10 Jahren und hab noch keine defekten Zellen, Abstürze oder Ähnliches.
Da ich nicht gerade selten fliege und mein Material zu dem recht lange einsetze, denke ich dass ich da schon von Fakten reden kann?
Das obwohl meine ältesten Zellen keine Balanceranschlüsse haben.
Es hängt halt auch ab ob der Lader ein "gescheites" Programm hat oder nicht.
Vieles auf dem (Lader-)Markt ist für LiFe nur bedingt geeignet.
Bei Hyperion will mir nicht einleuchten warum trotz Bal Anschluss der Lader noch fragt wie viele Zellen.
Das ist im Programm angegeben, er "sieht" ja wo wieviel Zellen dran sind - trotzdem muss man das bestätigen...reife Leistung! Den Bal hab ich übrigens nur dran damit man die Abschaltspannung variieren kann.

Natürlich sollte man immer wissen was man tut - weniger Gedanken um die Sicherheit machen müssen ist gut, klar darf man das nicht mit Sorglosigkeit gleichsetzen. So viel sollte ein ernsthafter Modellflieger schon verinnerlicht haben.
 

Crizz

User
Martin, den letzten Satz unterschreib ich voll und ganz. Nur leider zeigt die Erfahrung das es häufig anders ist. Und aus dem Grund weise ich immer auf den Sachverhalt mit dem Balanceranschluß hin. Denn viele sind einfach der Meinung, was mit dem einen Akkutyp geht, geht mit jedem anderen auch. Und schon ist das Dilemma perfekt. Sieh es deshalb bitte nicht als Kritik an deiner Person, das liegt mir fern.
 
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