Moin Gerd,
man sieht wann ich segeln gefahren bin, habe den Thread hier erst durch Hans Link im anderen Thread wieder gefunden...
gegie schrieb:
...
Gibt's so was wie PRÄVENTIV in dem Zusammenhang oder gilt hier ...
Komisch, das letzte Glied muss sicher sein, die Glieder da vor können machen was sie wollen, tolles Sicherheitsdenken ... in diesem Sinn steh's volle Akkus!
Jein!
Solange der Akku "in Spec" betrieben wird und immer betrieben wurde ein klares: "Ja!"
Da wird ein explosionsfähiger Energiespeicher hergestellt, verpackt in einem robusten Metallbecher und der User, der den in seinem Walkman / Akkuschrauber, ... verwendet und mit dem mitgelieferten Ladegerät auflädt, muss sicher sein. Siehe die Rückrufaktionen von Apple und DEL mit ihren Laptopakkus, die gehen auch nicht danach, dass überall etwas Schwund ist
. Der größte Horror eines Herstellers ist die Meldung, dass einem die Bude abgefackelt ist, Familie umgekommen, weil eine solche Komponente abgebrannt ist. Generell Personenschaden und sei es "Hand ab" weil Akkuschrauber in der Hand hoch gegangen.
Wenn der Akku nicht über die gesamte Lebensdauer "in Spec" gehandhabt / verarbeitet wurde, ist es eine schwierige Geschichte. Die Frage ist, wo die Beweislast liegt. Bei Modellbauern haben die Hersteller es ggf. sehr einfach - die Zellen sind meistens verlötet und damit hat sich das ganze bereits erledigt. Offiziell nach Datenblatt verlötbare Zellen sind mir momentan keine bekannt.
Andererseits ist mir in den Berichten zur gerade gelaufenen Elektroflug-WM aufgefallen, dass in einem Maße wie nie zuvor Akkus geplatzt sind! Komischerweise nur Zellen von einem Hersteller (IB4200), dafür aber min. 3 Stück, 2x bei F5B und ein mal bei F5D. Früher gab es mal eine Ausnahmemeldung, dass einem Piloten bei der ganzen WM ein Akku explodiert war... und mal bei einer WM auch keiner... und das bei einem der kompetentesten Akkumißbrauchs-Usertreffen der Welt
... wo ausgelaufene Akkus, ... gar nicht erwähnt werden.
Alleine was man bei einem Elektroflugwettbewerb (F5B/D) binnen eines Wochenendes an ausgelaufenen und teils auch kurzgeschlossenen weil unzureichend isolierten Packs sieht und jahrelang ist praktisch nichts passiert, da hat sich in letzter Zeit was geändert. Deshalb würde ich durchaus behaupten, dass eben die Eigensicherheit von diesen Zellen beherrscht wurde / wird. Von geplatzten IB Zellen habe ich binnen dieses Jahres bereits deutlich mehr gelesen als von Sanyo und GP zusammen über die Zeit, die ich Modellbau betreibe, da reichen alleine die 3 Events auf der WM um das zu überbieten... + dieser hier, + ein Thread auf RC-Groups, ... und was sonst noch in letzter Zeit passiert ist - hatte gut zu tun als dass ich in der letzten Zeit dazu gekommen wäre, in Foren zu surfen
...
Aber mal zu der freiwerdenden Energie, die du so oft als horende zitierst: In einer Zelle mit 4Ah sind mal gerade 1,2V * 4A * 1h gespeichert, somit 4,8Wh - recht überschaubar. Unschön wird es erst, wenn der Innenwiderstand der Zelle und der des Kurzschlusses so niedrig werden, dass die Zeit gegen 0 geht, wo sich eben dies entlädt. Worst Case komme ich auf ~1,5kW Verlustleistung und wie lange die anliegen können, bis eben obige Energiemenge verfeuert ist, nun ja, das dauert nicht lange, zumal erst mal ein so idealer Kurzschluss geschehen muss, der den Innenwiderstand nicht weiter erhöht, womit die Verlustleistung auf wahrscheinlich deutlich unter 1kW absinkt.
Sicher ist das für eine Zelle alleine ziemlich hoch, andererseits sehe ich kein Problem, dies über ein Sicherheitsventil raus zu bringen. Erstens nimmt dabei abprupt die Leistung ab, da die Zelle Elektrolyt verliert, die Energiemenge sinkt und von einem Ri von 1-1,5mOhm bei guten gepushten Zellen kann man als Ausleger auch nicht ausgehen, da pushen out of spec ist und der Kurzschluss auch einen Widerstand hat. Müssen also geringere Verlust-/ Heizleistungen angesetzt werden.
Sicher ist so eine Zelle keine Tasse, die man umkippt und dann ist sie leer - bei einer Tasse schiebt und drückt aber auch nicht eine so große Verlustleistung das Elektrolyt raus.
Ich habe aber einfach den Eindruck, dass im Fokus auf Kosten, Konkurrenzkampf und Leistungsdichte einfach Proportionen verändert wurden? Ich betrachte eine Zelle in diesem Fall als Druckkörper: Mit dem entstehenden Druck wird das Ventil geöffnet - ausgehend von dessen Strömungswiderstand ergibt sich bei einer gewissen Verlustleistung ein maximaler Innendruck, wenn im worst case das Elektrolyt raus gedrückt wird. Je kleiner das Ventil wird, desto mehr Druck muss der Becher aushalten, je dünner das Material des Bechers wird, desto geringer muss der Strömungswiderstand des Ventiles werden, je geringer der Innenwiderstand der Zellen wird, desto größer wird die maximale Verlustleistung, die verfeuert werden kann und hier beißt es sich irgendwann...
Maximiertes Innenvolumen geht zu Lasten von Ventilbaugröße, Wandstärken, ... verbessert aber die Möglichkeiten beim Akkubau und somit die Chancen, den Innenwiderstand zu senken.
Die vermehrt auftretenden Ex-Fälle lassen mich halt vermuten, dass wahrscheinlich irgendwelche Sicherheitsfaktoren verschoben wurden, ... ? Getan hat sich zumindestens irgend was, die geflogenen Zeiten auf der WM lassen auch einen ziemlichen Leistungsgewinn vermuten und der kommt halt aus den Akkus.
Außerdem habe ich so viele beim laden überladene Zellen, ... kurzgeschlossen und ausgelaufen in den letzten Jahren gesehen, die waren definitiv leer (ausgelaufen) und nicht geplatzt. Will ja nicht ausschließen, dass sich das jetzt bei den neuesten Zellen so weit verschoben haben kann, dass es nach deiner Ausführung zum platzen führen kann, ... auch wenn mir diese Entwicklung nicht gefallen würde. Zumindestens hätte ich bisher kein Problem damit gehabt, NiCd/NiMh Zedllen als "eigensicher" in dieser Hinsicht anzusehen. Kann aber sein, dass sich dieses Bild verschieben wird...