Akkulast bei 2 x 4s Lipo in Reihe (seriell)

Hallo Zusammen,

hat jemand von Euch Erfahrung mit der Belastung von Lipo's in Reihe - also der seriellen Verschaltung?

Folgende Situation:
Benötigt: 8s Lipo // max. Motorstrom ca. 120 A an einem Impeller
Lipo: 2 x 4s Hacker TopFuel 3900maH 40C

Testlauf:
- ca. 20 Sec Vollast zwischen 100-120A
- danach ca. 2 min Teillast zwischen 40A und 80A

Ergebnis: Beide Akkus auf ca. 18% leergesaugt und die Backen gut gebläht (handwarm)

Meine Frage: handwarm ist ok, aber gebläht? Wenn 40C x 3,9 = max. 156A am Akku bedeuten und ich nochmal nen Abschlag bei den C-Raten einrechne dann bin ich trotzdem noch unter dem Akku-Limit der Belastung oder verhält sich das ganze bei Reihenschaltung anders? Ich habe die Last mit der Stromzange gemessen.... Was mich halt wundert ist, daß der Akku schon aufgebläht ist....

Hat hier jemand bereits Erfahrung gesammelt? Oder alles ok solang er "nur" handwarm ist?
Für einen Tipp danke ich im Voraus!
 

Crizz

User
Die Angaben über den Akku sind leider etwas zu dürftig, um da alleine eine Aussage drüber zu treffen. Sind es nagelneue Packs oder schon einige Zyklen in Betrieb ? Sollten sie nicht nagelneu sein, wie wurden sie gelagert bis zum Impeller-Einsatz ? Wie waren die Temperaturverhältnisse ( Akkutemperatur) ?

Denn : auch ein neuer Akku kann z.b. bei den aktuell hier anliegenden +10°C draußen nicht die Leistung bringen, die er bei 20...21°C bringt - und das ist i.d.r. die Bezugstemperatur für die Leistungsangabe. Ist der AKku nur halb so warm steigt der Ri immens an - gerade zwischen +20°C und +10°C liegt Faktor 2 bei Hochleistungs-Lipos, und das bedeutet entsprechend höhere Verlustleistung IM Akku, und schon hast du deine Überlastung bei 120 A.

Die Einzelzellen hast du während des Testlaufs nicht mitgelogged, oder ? Dann hätte man zumindest eine tendentielle Aussage treffen können.

Sollte die Akkutemperatur bei Start okay gewesen sein und der Akku nicht durch vorherige etwaige Falschbehandlung bereits gezeichnet gewesen sein kann natürlich auch ein Produktionsfehler nicht ganz ausgeschlossen werden - aber das sollte dann direkt mit dem Hersteller / Anbieter ( also Hacker ) geklärt werden.

Ferner wäre noch interessant ob die Aufgasung weiterhin nach dem abkühlen besteht oder der Akku wieder fester wird. Es gibt unterschiedliche Gründe für das weichwerden, und entsprechend reversible und irreversible Prozesse dabei.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Die Einzelzellen hast du während des Testlaufs nicht mitgelogged, oder ? Dann hätte man zumindest eine tendentielle Aussage treffen können.
Hi, genau das ist hier der Punkt für genauere Aussagen. Auch der Gesamtspannungsverlauf täte hier etwas zum Aufhellen beitragen.
Ich bringe es mal auf den Punkt. Meine Vermutung, wegen der leichten (vermutlich hier reversiblen) "Blähneiung" (gasen): Die Zellen
in den Packs hatten teilweise einen zu tiefen Spannungseinbruch. Dieser Effekt ist nachvollziehbar ab der kritischen Grenze unterhalb
von 3,3V/Z (ich warne bei 3,2V/Z).
Als Ursache kann sein, Packs zu kalt, also unter 18°C oder sie bringen einfach die propagierten 40C Lasteinstufung nicht.
An einen Fehler glaube ich nicht, weil ja beide davon betroffen waren...

Abhilfe, starte den Versuch neu mit leicht vorgewärmten Akku und logge mal (wenn du die Möglichkeit hast) mit.
 
...vielen Dank schonmal für die Hinweise.

Mittlerweile haben sich die Akku's auch wieder "beruhigt" und sind wieder auf Normalgröße.

Zu Euren Anmerkungen:
- ich kann die Zellen leider nicht mitloggen - so gut bin ich nicht ausgrüstet;-)
- der Test fand bei Raumtemperatur statt - Akkus waren nicht vorgewärmt
- die Akkus sind zwar schon ca. 3 Jahre alt wurden aber immer mit Balancer geladen, nie tiefenentladen und sind nur selten genutzt worden (ich schätze ca. 20 Zyklen) und bei ca. 40% Kapa gelagert.

Für mich war auch eine der entscheidenden Fragen, ob beim Analysieren das "In-Reihe"-Schalten eine Rolle spielt - oder ob das für den Einzelakku an sich egal ist....
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
.(...) - die Akkus sind zwar schon ca. 3 Jahre alt (...) ob beim Analysieren das "In-Reihe"-Schalten eine Rolle spielt - oder ob das für den Einzelakku an sich egal ist....
Hi, na das ist doch mal eine Info - 3J alt - und jetzt ist es klarer.:)
Diese LiPos haben einen deutliche höheren Innenwiderstand erreicht aufgrund seines Alters - was völlig normal ist.
Aber schon das Messen der Gesamtspannung hätte Aufschluss gegeben wie tief dann die Spannung einbricht.
Hier täte ein einfacher WattsUp (Powermeter) i.G genügen. (Einfach zwischen Akku und Regler schalten mit deinem Stecksystem)
Diese WattsUp sind nicht so teuer aber enorm hilfreich beim Abstimmen von Modellantrieben.

Deine Serielle Verschaltung ist "so" (gleichen Typs) völlig okay und gängige Praxis. ;)
 
..OK! Vielen Dank für die Hinweise!

So ein Wattmeter scheint ne sinnvolle Investition zu sein (neben neuen Akkus!) - werd' ich mir anschauen
 
Wenn ich noch ergänzen möchte:
20 Sekunden ununterbrochen Vollgas bei so alten Akkus ohne jegliches Vorwärmen und vorhergehende sanftere Tests ist schon etwas arg.
 

Yakler

User
Oder vielleicht gleich ein Unilog mit 150A Sensor nehmen? Dann weiß man auch was im Flug so los ist.
Wenn eine telemetriefähige Anlage da ist, wäre ein Unisens auch ausreichend.
Der Vorteil wäre die Kapazitätswarnung, was sich bei solchen Akkus schnell auszahlen kann.

Peter
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Hi Peter, genau und weitere Vorschläge sind Tür & Tor geöffnet - wenn wir weyervalley Vorlieben kenne täten.
Dann könnte man sogar ein IISI System nehmen und hätte - so ganz nebenbei - ein 100% funktionierendes Telemetriesystem.
Gerade bei den Jets halte ich das nicht für unwichtig, eine mitfliegende Tankanzeige per Telemetrie zu haben.
 
...also meine Vorlieben erspare ich uns hier lieber:-) aber was das Akku-Thema angeht ist der Tipp mit dem Unisens-E (als Kompromiss zum Unilog) etwas über das ich jetzt stark nachdenke.

Ein paar Punkte:

- ich hab' ne Graupner Anlage insofern Telemetrie OK
- Stromverbrauch wird das Kritischste sein an meiner F-4 Phantom, da ich nicht unbegrenzt Last mitnehmen kann (wer kann das schon) - insofern wäre eine Kapa-Ansage schon toll.
- der Preis ist sehr ok.

Grüße, Stephan
 

Yakler

User
Na fein, dann bau dir ein Unisens rein und vergiss aber nicht die Variotöne im Telemetriemenue
abzuschalten, sonst wirst du beim Jet verrückt.:D

Peter

PS: setzte bitte die Kapawarnung bei der Stromaufnahme um 1000-1500mAh unter der
Nennkapazität des Akkus an und schau erst mal was dabei raus kommt.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
...also meine Vorlieben erspare ich uns hier lieber:-) aber was das Akku-Thema angeht ist der Tipp mit dem Unisens-E (als Kompromiss zum Unilog) etwas über das ich jetzt stark nachdenke.
Ein paar Punkte:
- ich hab' ne Graupner Anlage insofern Telemetrie OK
- Stromverbrauch wird das Kritischste sein an meiner F-4 Phantom, da ich nicht unbegrenzt Last mitnehmen kann (wer kann das schon) - insofern wäre eine Kapa-Ansage schon toll.
- der Preis ist sehr ok.
Grüße, Stephan

Moin, "diese Vorlieben" reichen ja auch schon und mit dem UniSenE hast ein wirklich sehr universelles Telemetrie-Messgerät.;)
Falls du noch einen Test zum Anstoß benötigst: http://www.elektromodellflug.de/unisens-e-von-sm.html
Ich habe drei (der vierte liegt schon bereit) im Einsatz und bin 100% zufrieden.
 
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