Hallo zusammen,
jetzt melde ich mich doch noch zu Wort, nachdem ich bisher nur interessiert mitgelesen habe.
Kurz zu meiner Erfahrung auf dem Gebiet: Vor einigen Jahren bzw. Jahrzehnten (boah, wie die Zeit vergeht...) habe ich die für damalige Verhältnisse großen Kunstflugmaschinen bis 2,40m geflogen. Zu dieser Zeit war es noch normal 1 gutes Servo pro Ruder zu verbauen - ich wiederhole immer wieder gerne, das meine 2,25 m Yak 55 3 Jahre im Trainings- und Wettbewerbsbetrieb eingesetzt wurde; mit einem C 5077 pro Ruder
. An Akkuweichen gab es zur damaligen Zeit eigentlich nur die von U.I. Elektronic - oder eben keine. Ich weiß nicht, ob es jugendlicher Leichtsinn war, jedenfalls erinnere ich mich gut daran, auch mit nur einem "grün blinkenden" Akku geflogen zu sein - ist ja noch einer ok... heute wird mir beim Gedanken daran ganz anders.
Ach ja, heute: Inzwischen vertrete ich die Philosophie, das nur das ausfallen kann, was vorhanden ist. Wenn ich keine Schalterkabel samt Steckern habe, können weder Schalter noch Stecker für Schweißausbrüche beim Piloten sorgen.
Wie Plinse schon richtig bemerkt hat, ist die Pflege eines Akkus das A und O bei der Sache, deswegen ist in allen unseren Modellen, ob EPP, Micro- oder Benzinerhubi oder 3 m Schleppochse, nur ein Empfängerakku zu finden. Dieser natürlich entsprechend dimensioniert. Regelmäßig nach einem Flugtag entladen und geladen, lassen sich erste Anzeichen eines drohenden Akkusterbens im Ansatz erkennen und die Teile entsorgen.
Was wir hingegen doppelt ausführen, sind die Zuleitungen zu den Servos: Alle Servokabel werden aufgespleißt und die Plus- und Minusleitungen angezapft und zu einem zentralen Kabelbaum verlötet. Die Servostecker stecken wie gehabt im Empfänger. Schalter gibt es, wie oben erwähnt, keine, deswegen wird der Akku, der natürlich eine 2,5 mm² oder 4 mm² Zuleitung besitzt, mit 4mm Goldkontaktsteckern oder den grünen MPX-Steckern direkt angestöpselt. Das die Zuleitungen zu den Servos auch mindestens 1,5 mm² haben, versteht sich von selbst. Bei teuren Modellen (> 3000 Euretten...) wird der Kabelbaum samt Steckern doppelt ausgeführt, die Spleißstelle liegt dann einmal vor dem Empfänger und einmal auf halbem Weg zum Servo. Hier ein Schema des Ganzen:
(Bild von
meiner Webseite)
Der Vorteil dieses Systems ist klar: Solange auch nur ein Stecker Strom führt, haben alle Servos Kontakt zur fliegenden Steckdose, die Anzahl der Steckverbindungen und sonstiger Ausfallmöglichkeiten wird auf ein Minimum reduziert, hohe Ströme können direkt vom Akku zum Servo fließen, ohne auch nur eine einzige Leiterbahn passieren zu müssen. Jetzt muß man nur noch die Kabel sauber und vibrationsfest verlegen und den Akku vernünftig pflegen. Nebenbei ist das System hier um ein vielfaches billiger...
. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen, außer vielleicht, das uns in den letzten Jahren kein Modell mehr aufgrund von Stromausfall etc. runtergefallen ist. Gegen Störungen zwischen den Ohren hilft allerdings auch das beste System nichts
Kleiner Nachtrag: Jetzt kommen sicher die "4ServosproFlächeflieger" und sagen, dass das aber für deren Maschinen mit 4 Servos pro Kanal nicht funktioniert?! Hmm, auch dafür gibs bei uns ne Lösung: Redundanz durch oben beschriebene Methode und den Einsatz von zwei Empfängern "über Kreuz". Und wem 24 Servoanschlüsse nicht reichen, hat sowieso den Schuss nicht gehört...
[ 20. März 2004, 12:20: Beitrag editiert von: Ingo Seibert ]