Alles um den America´s Cup

ger61

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Weder der schlankere Leeschwimmer, noch der Flügel oder die Säbelschwerter waren allein entscheidend. Bei den Gedankenspielen und Beurteilungen bitte nicht die alte Binsenweisheit vergessen, wonach eine Kette nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied. Ein Segelboot hat aber viele einzelne "Kettenglieder". Aerodynamik, Hydrodynamik und auch die Grenzzone zwischen den beiden sind zu beachten und und.....
Die "Kette" Bor war in allen Gliedern stark, wogegen die Alinghi in vielen Punkten nicht optimal - besser ausgedrückt = harmonisch abgestimmt - war und deshalb "eierte" und langsamer war.
Setzen wir mal gedanklich als einzelnes Element den BOR-Flügel auf die Alinghi: So wie das Boot insbesondere bei raumen und achterlichen Winden lief, hätte sie auch dann verloren.

GER61hard
 
Setzen wir mal gedanklich als einzelnes Element den BOR-Flügel auf die Alinghi: So wie das Boot insbesondere bei raumen und achterlichen Winden lief, hätte sie auch dann verloren.

GER61hard

das sehe ich absolut nicht so. man hat gesehen, dass bei Oracle der Wing für raume und achterliche winde extrem tief profiliert gefahren wurde. das ging bei alinghi mit dem tuchsegel schlicht und ergreifend nicht. das profil was der flügel hatte, ließ sich mit dem tuchsegel nicht darstellen.

Wenn sie auf der kreuz am speed dran waren, dann kann der rumpf etc. nicht allzu falsch gewesen sein. auf dem raumwindgang hat sich ansonsten ja nichts verändert... windeinfallswinkel 5° mehr, ansonsten krängung gleich, mastpsoition etc. pp. der einzige echte unterscheid war der wing, der ein völlig anderes profil darstellen konnte.

als ich das profil gesehen habe, habe ich aber auch gedacht, dass es so niemals geht.


der wing hats gemacht. rumpf etc. waren wohl eher gleichwertig.
 

ger61

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Tja, der Eine siehts so, der Andere so. Ich verlange ja nicht, dass meine obengenannte "Binsenweisheit" von Jedem verstanden wird.

GER61hard
 

ger61

User
Die Wettfahrt Nr. 2 wird auf www.americascup.com ständig wiederholt,
jedenfalls heute morgen habe ich es noch gesehen.

bis die Tage, Rolf
Habe mir die erste Kreuz auch zum 2. Mal reingezogen. Was fällt auf:

Mir ist aufgefallen: Die Alinghi konnte bis zur Luvtonne gut mithalten, obwohl sie bei den Geschwindigkeitsangaben meistens langsamer war. Machten die den besseren Schlag und kürzeren Weg?
Als sich die Boote kurz vor der Boje kreuzten, beging Alinghi m.E. einen taktischen Fehler. Bin kein Match-Race-Spezialist, wenn ich aber richtig weiß, soll man darauf achten, stets in einer Position zwischen Gegner und Tonne zu bleiben und diesen Vorteil hat A. aufgegeben, indem sie über die layline hinaussegelte.
Wie schon in einem anderen Beitrag gesagt, hatte das letztlich keinen Einfluß auf das Endergebnis, da die BOR anschließend viel schneller war. Aber die Meinung von Match-Racern würde mich interessieren.

GER61hard
 

Chrima

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Hi
Das hat der Sprecher eigentlich gut erklärt; es war die defensive Variante um nicht einen 2. Penalty zu riskieren.
Dieser wäre nämlich gekommen, hätten sie vor der Nase der anderen gewendet UND wären dann nicht weggekommen. Wenn man sah, wie die Boote beim Wenden die Fahrt verlieren und die BOR so mit 25kt daher kommt...

Gruss
Chrima
 

WIESEL

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Habe mir es kurz durchgerechnet, auf meine einfache
Art und Weise.

AMERICAS CUP:Vorsprung im Ziel BMW ORACLE 40 x Rumpflänge 2000 m
Zeit: 2 Stunden 45 Minuten = 165 Minuten

Vorsprung bei 16,5 Minuten Regatta 4 x die Rumpflänge

IOM Regatta:1 Lauf 16,5 Minuten 4 x die Rumpflänge = 4 Meter

Ich denke, ist wohl nichts besonderes!

Gruß Peter Gernert GER 86 - Buchhinweis: P.G. Rechnen ist ganz leicht von 1956
 
Ich sehe es immer noch als echte Schwäche, dass Peyron nicht mehr oder alles gesteuert hat. In beiden Rennen habe ich immer einen schlechten Eindruck beim rumeiern von EB gehabt und auch die engl. Kommentatoren, sowie Roland Gäbler konnten sich Kommentare dazu nicht verkneifen.
Naja, das ist ein bischen zu kurz gesprungen. EB hat sehr viel Erfahrung im A Cat segeln und hat auf den Alpenseen schon einiges gewonnen u.a. 5x den Bol d'Or.

Es machte einfach den Eindruck als hätte Alinghi nicht genug Druck im Schiff um ohne ergelmässiges Anluven den Luvschwimmer draussen zu halten.

Gerade aufgrund der A Cat Erfahrung war es aber wohl der größte Fehler mit einem konventionellen Rig anzutreten.

Nun ja, jetzt ist zu spät und man muß abwarten was LE und seine Buben aus dem AC machen. Mit den beiden Events 2003 + 2007 in Valencia hat Alinghi die Latte für meinen Geschmack sehr hoch gelgegt.
 
ich glaube, das problem war weniger der druck als das segel. das segel ließ sich nicht so einfach und effektiv anpassen wie der flügel. bei BOR hat man da viel mehr arbeit mit dem flügelprofil gesehen, als bei Alinghi mit dem traveller. ich vermute, der traveller war einfach nicht so effektiv wie die profilverstellung im flügel. ich denke, das war einer der tricks. brauchst du mit dem flügel mehr druck, kannst du den einfach und schnell im profil verstellen. besonders im top kann man mal schnell druck machen. zusätzlich kann ich schnell und einfach die schot dicht nehmen. brauchst du im segel mehr druck, kannst du nur den traveller dicht nehmen aber nicht so schnell das profil verstellen... das scheint nicht so flexibel gewesen zu sein.

generelle glaube ich auch, dass ernesto keinen schlechten job gemacht hat. bei löick sah es auch nicht viel besser aus. das problem ist, man hat so gar keinen vergleich. durch die unterschiedlichen konzepte kann man einfach nicht behaupten er habe schlecht gesteuert, weil man keinen vergleich zu einem ähnlichen konzept hat.
 

ger61

User
Hi
Das hat der Sprecher eigentlich gut erklärt; es war die defensive Variante um nicht einen 2. Penalty zu riskieren.
Dieser wäre nämlich gekommen, hätten sie vor der Nase der anderen gewendet UND wären dann nicht weggekommen. Wenn man sah, wie die Boote beim Wenden die Fahrt verlieren und die BOR so mit 25kt daher kommt...

Gruss
Chrima
Gute Erklärung!

GER61hard
 
Gerade aufgrund der A Cat Erfahrung war es aber wohl der größte Fehler mit einem konventionellen Rig anzutreten.

Ich gehe jede Wette ein: Wären die Schweizer als erstes mit nem Wing aus der Deckung gekommen, wären die Amis vor Gericht gezogen, und hätten das Ding als Illegal durchgesetzt. Damals beim großen Missmatch wurde über die Legalität des Wings nicht entschieden.... (oder?) Dann wäre der Cup interessanter gworden weil beide hätten mit konventionellen Riggs antreten müssen. Man hätte einen Flügel also von vornherein mit berücksichtigen müssen. Das hätte aber beim Kat zu einem anderen Design geführt, der dann nicht mehr so einfach zurückzubauen gewesen wäre (Denke an CIC= Gebaut im Lande)
Alles in allem eine sehr riskante Sache, deshalb der konservativere Ansatz.

Man sollte nie vergessen, das der Herausforderer aus USA kam und der Verteidiger ein nichtswürdiger, unverschämter, anmaßender, betrügender Europäer ist! Deshalb haben die Schweizer ja auch mehr oder weniger alle wichtigen Prozesse in dieser Sache verloren (gut, manche auch aus eigener Dummheit).

Grüße

Jens
 
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