Alternative Anlenkung für Wölbklappe und Querruder gesucht

Hallo.
Habe hier eine Seglerfläche aus Styro-Abachi auf dem Bautisch liegen, Spannweite so um die 2,5m. Jetzt sind da die Ruder (Wölbklappen und Querruder) ganz konventionell oben anscharniert und zwar echt sauber mit Elastiflap unter der Abachi-Beplankung. Unten sind ganz traditionell kreisrunde Servoschächte ausgefrast. Jetzt sieht die Bauanleitung und das Zubehör auch eine traditionelle Ablenkung vor mit einfach das Servo einkleben, dann direktes Gestänge auf der Unterseite und ne Abdeckung drüber.
Kann man so machen, wirklich eine gute Anlenkung ist das aber nicht. Viel Spiel, Gestänge außen, klobige Abdeckung usw. Ich habe den Eindruck, die schöne Fläche und das tolle Fliegerchen hat was besseres verdient. Werde naturlich eine saubere Servohalterung mit dem 3D-Drucker machen, aber dann fehlen mir irgendwie die Ideen. Überkreuzanlenkung wird nicht funktionieren, da der Drehpunkt auf der Oberseite ist. Unten irgendwie verkehrt herum eine verdeckte Anlenkung hat auch nicht wirklich Platz. LDS aber wie...? Keine Idee gerade, wie ich das lösen könnte. Enorm viel Platz im Servoschacht ist auch nicht.
Jedenfalls weiß ich, was ich will: Wölbklappe muss nach oben und unten gehen (als erweitertes Querruder) und für das Butterfly so ca 60° nach unten schaffen.
Vielleicht hat ja jemand einen guten Vorschlag, wie man so was hinbekommt.
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Hallo Namenloser,
wie wäre es, den Servohebel soweit zu kürzen, dass er nicht mehr aus dem Servoausschnitt herausragt? Dann das Servo kopfüber am Servodeckel befestigen und das Gestänge durch einen Schlitz herausführen, etwa dort wo in Deinem Foto die Messinghülse liegt?
Dort würde ich später nur eine Hutze aufkleben, die ich aus einer Standard-Servoabdeckung herausschneide.
Wegen der dann kurzen Hebel würde ich das weisse Nylonteil nicht verwenden, sondern ein Ruderhorn aus GFK-Platte anpassen und in einem Schlitz im Ruder einharzen.

LG Bertram
 
Hallo Bertram

So was in der Art hab ich mal angedacht. Aber kriege ich mit den kurzen Hebelverhältnissen denn überhaupt die Ausschläge zusammen? Und wie "ziehlt" man da am Besten, damit ich überhaupt die richtige Linie erwische?

Lg
Manuel
 

S_a_S

User
Manuel,
in die ausgefrästen Ruder muss doch noch eine Verkastung rein. Geht dann überhaupt der 60° Ausschlag nach unten?
Ruderanlenkung und Hebelverhältnisse kann man berechnen

Grüße Stefan
 

Papa14

User
Jetzt sind da die Ruder (Wölbklappen und Querruder) ganz konventionell oben anscharniert und zwar echt sauber mit Elastiflap unter der Abachi-Beplankung. Unten sind ganz traditionell kreisrunde Servoschächte ausgefrast.
Da gibt es grundsätzlich nicht viel zu meckern. Die runden Ausschnitte sind sicher besser als viereckige (Kräfteverteilung).

wie wäre es, den Servohebel soweit zu kürzen, dass er nicht mehr aus dem Servoausschnitt herausragt?
Dann hat man zu wenig Ruderausschlag nach oben, das Gestänge stößt am Flügel an. Sieht man auch sehr schön an der Grafik, da ist das Gestänge schon leicht gekröpft (und hat trotzdem zu wenig Abstand).

Wem das nicht gefällt, der kann nur eine Überkreuzanlenkung einbauen. Das Ruderhorn muss weiter nach vorne und ein Durchgang muss in den Flügel gefräst werden.
 

Börny

User
Guten Morgen zusammen,

ich weiß nicht warum viele der Mär aufsitzen, dass eine konventionelle Ruderanlenkung nichts mehr taugen würde. In meinem guten, alten Mibo-Swift ist das Beispielsweise immer noch so und auch in meiner Hornet C206 habe ich das erst vor drei Jahren wieder so gelöst. Gut gemacht hat das genauso wenig oder viel Spiel wie alle anderen Ruderanlenkungsarten. Aber jeder wie er möchte...

Ich würde in die oben gezeigte Fläche Beispielsweise >>diese<< Servohalter einkleben. Vermutlich passt der Ausschnitt bereits perfekt.
 
Na, das Ruderhorn sieht doch für ne WK ganz brauchbar aus - zur Not aus 1.5mm GFK selber eins designen.
Das Servo sollte wohl nicht so tief im Schacht liegen, das wird tatsächlich an der Kante evtl. knapp.
Um die obere "Schale" des Flügels zu schützen, empfiehlt sich den Schachtboden mit 1-2 Lagen GF (110er), 90 oder 45 Grad und 24h Harz auszukleiden. Dann ists bretthart, und es drückt sich nichts durch oder zeichnet Konturen ab.
Ist die dir Kröpfung zu ungenau:
Mach nur genau eine 90Grad Biegung, kann man dann sichern mit Quicklock am Servoarm, oder ein Sperrholzbrettchen, an dem die Schubstange vorbeiläuft und das Herausrutschen des 90 Grad winkels verhindert - Gabelkopf geht natürlich auch.
EIn etwas dickerer Draht ist da wohl hilfreich - vorher testen wie gut er in dem Servoarm spielfrei sitzt. (2.5er Gewindestange, mit Gewinde 2cm einseitig, braucht dann auch keine Löthülse mehr ?!).
Servoarm mechanisch vordifferenzieren und 20 Grad entgegen Flugrichtung verdrehen.
 
Guten Morgen zusammen,

ich weiß nicht warum viele der Mär aufsitzen, dass eine konventionelle Ruderanlenkung nichts mehr taugen würde. In meinem guten, alten Mibo-Swift ist das Beispielsweise immer noch so und auch in meiner Hornet C206 habe ich das erst vor drei Jahren wieder so gelöst. Gut gemacht hat das genauso wenig oder viel Spiel wie alle anderen Ruderanlenkungsarten. Aber jeder wie er möchte...

Ich würde in die oben gezeigte Fläche Beispielsweise >>diese<< Servohalter einkleben. Vermutlich passt der Ausschnitt bereits perfekt
Ist halt nicht besonders aerodynamisch, so fette Deckel da von der Fläche raus stehen zu lassen. Und im Gebirge ist die Anlenkung halt schnell mal demoliert. Die Servohalter von Multiplex hab ich hier, sind aber etwas zu groß und zu hoch. Ich muss da selbst was Passendes machen.
 

Börny

User
Also die Aerodramatik in allen Ehren. Aber ich gehe jede Wette ein, dass beim Fliegen dieses Modells diesbezüglich der Unterschied nicht spürbar ist. Da macht man schon beim Steuern selbst mehr kaputt.

Meine kleine Robbe Fox wie auch der Mibo Swift hatten übrigens auch beim jahrelangen Einsatz im Gebirge nie kaputte Querruderanlenkungen. Und die beiden Modelle wurden alles andere als geschont ;) .

Mehr Gedanken würde ich mir mal zum Verkasten der Ruder wie auch der Fläche selbst machen. Was nutzt die steifeste Anlenkung, wenn es das Ruderblatt nicht ist…;) .
 
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so zum Beispiel. Die Ruderhörner sind aus Platinenmaterial und stehen nur ca.1mm über.
Am Servohebel ganz innen neues loch bohren, Anlenkdraht nur 90 grad biegen und einhängen.
Die Hebellänge am Ruderhorn sollte bei der WK etwa der Hebellänge am servo entsprechen. Beim QR nur etwa die Hälfte.
 
Zu überlegen wäre noch, ob der Flügel nicht zu stark geschwächt wird:
-im Bereich des Servoausschnittes kommt noch die Kerbwirkung des Loches für das Gestänge hinzu. Diesen Bereich vielleicht mit einem Glasgewebe verstärken?

Gruß
Klaus.
 

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Hab jetzt mal eine erste Version für einen Servohalter gemacht. Damit ist es wurscht, ob ich über Kreuz oder direkt anlenke. Dann schaue ich mal, ob ich die Linie finde und mit ner Schubstange überhaupt hinkomme für Überkreuz.
Insgesamt ist der Servoschacht einfach höllisch klein. Wie ich das Kabel unterbringe ist dann nochmal ne andere Nummer...
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Rudi T

Vereinsmitglied
Meine Herangehensweise in diesem Fall wäre, den Drehpunkt des Servo möglichst knapp zur Scharnierline (Servo umdrehen) zu bekommen. Das erhöht bei gleich langen Hebeln die Bewegungsfreiheit zu den hinderlichen Oberflächen gleich ganz ordentlich...und der Servohebel kann nach vorne den ganzen Weg machen.
Grundeinstellung ca. 30° nach vorne und am Ruderhorn eher hinter der Drehkante (20 - 30 °) Das ergibt gleich mal eine ordentliche mechanische QR-Differenzierung und gleichzeitig eine größere "Bewegungsfreiheit" für das Stangelwerk.......

Man muss sich in dem Fall natürlich von "ausschnittfüllenden Servobefestigungen" verabschieden und ein wenig Innovation einbringen.
"Geht net - gibt's net"

Hier noch eine schnelle Skizze, warum ich das so machen würde.....(bei meinen Modellen mache).

Keine Kritik, nur ein Vorschlag zum Nachdenken.

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Hat jetzt etwas Getüftel, nachpeilen und herumprobieren gebraucht, ist Arbeit im Zehntelbereich. Aber bis zum Ende hab ich jetzt den Weg und die Lösung. Präzise, fast spielfrei, direkt und volle Ausschläge. Habe zwar auch noch einen Deckel gedruckt, aber vielleicht das ich sogar nur mit Folie und Aufkleber abdecke. Dann hätte ich wirklich eine makellose Fläche.

Lg
Manuel
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Denkfehler meinerseits. Kurze Ruderhörner sind anfällig bei Spiel in den Bohrungen und dementsprechend Ausschlägen der Ruder.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genauso. Schön gemacht. Wenn du noch kunststoff gabelköpfe mit entfernbarem Pin benutzt, kannst die Öffnung in der Fläche evtl. noch etwas kleiner gestalten.
 
Sehr schön gelöst, da hast du dir dein IDS selbst gemacht. Die niedrigen Anlenkpunkte im Ruder und am Servo erkauft man sich, wie oben erwähnt, mit mehr Spiel.
Das Spiel hab ich versucht, soweit wie moglich zu reduzieren. Sprich die Bohrung am Servohorn ist exakt so groß, dass der Draht gerade so reingeht und drehen kann, am Runderhorn auch so eng gebohrt, das der Gabelkopf mit Schmackes reingeht. In Summe kommt mir das Spiel recht annehmbar vor bzw dürfte für die Seglerart (sportlicher Allrounder) ausreichend gering sein. Ob sich das dann mit der Zeit viel vergrößert wird sich zeigen. Aber ich denke, das Modell wird nicht mehr als mal einen Ablasser aus 200/250m mitmachen, also knallhart Vollgasfest ist nicht die vorgabe. Und dafür sollte es allemal reichen. Klar mit ner professionellen IDS, Doppellagerung usw. wäre es noch besser geworden, aber wäre halt auch schon wieder oversized...
 
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