Altes NiCD Ladegerät als Netzteil für Lipo Balancer?

Hallo,

ich wurde in meinem Thread für Anfänger-Ladegeräte von euch super zum Thema Einsteiger-Ladegeräte beraten.

Mir ist eingefallen, dass mein Vater 2 alte Ladegeräte für NiCd Akkus hat (siehe Fotos). Sie gehen auf alle Fälle bis 12 Volt. Das Graupner Ladegerät erkennt "die Anzal der zu ladenden Zellen" selbst, das gelbe (von Conrad) wahrscheinlich auch. Die Ladegeräte dürften ca. 20 Jahre alt sein.

Kann ich an diesen Ladegeräten einen LIPO-Balancer wie den unten betreiben?



Ladegerät Graupner.jpg


Das gelbe Ladegerät dürte aber als Netzteil zu schwach sein (35 Watt).

Ladegerät Conrad 1.jpg

Ladegerät Conrad 2 .jpg


Danke für Eure Tipps,

Willi
 
??? willst du das alte Ladegerät als Netzteil für das verlinkte isdt Ladegerät verwenden????
Versteh die Frage grad überhaupt nicht, weil du von nem LiPo Balancer redest aber ein Ladegerät verlinkst...
Aber: Beides geht NICHT!!!
 

S_a_S

User
hallo Willi,
theoretisch kann man mit einem guten Balancer an jeder strombegrenzten Spannungsquelle laden. Weil aber keine Zelle überladen werden darf, muss der Balancer im Zweifelsfall den Strom komplett an der Zelle vorbei lassen und verbraten, wenn die Ladeschlussspannung erreicht ist (Shunt-Regler).

Beim Prafa-Gerät könntest Du z.B. einen Balancer, der 300mA abkann, mit dem 200mA Ausgang speisen. 3S gehen vermutlich noch, weil sich die 12V auf die NiCd-Akku-Nennspannung beziehen. Sehr sinnvoll ist das aber nicht, weil das, wie Du schon festgestellt hast, sehr langsam lädt.

Bei dem Turbomat versucht das Ladegerät den eingestellten Ladestrom in den angeschlossenen Akku reinzublasen. Dabei geht die Spannung hoch (16NiCd sind gut 24V Ladespannung). Wenn der Akku voll wird, sinkt die Spannung wieder leicht ab und dies wird als Abschaltkriterium (delta peak) benutzt.
Dein Balancer müsste dann 3A vorbeileiten können - ich kenne keinen käuflichen, der das kann. Und auch die über 24V abkönnen, die da rauskommen können.

Ein Ladegerät mit integriertem Balancer - so wie verlinkt - wird an keinem von beiden funktionieren.

Grüße Stefan
 
Hallo,

danke für eure Tipps! Wollte nur mal checken, ob ich die alten Ladegeräte noch als Netzteil verwenden kann. Das ist anscheinend nicht der Fall - Thema erldedigt.

@extraklausi weil mir hier durch die Beratung klar geworden ist, dass Ladegerät+Netzteil in einem Paket nicht (mehr) Standard ist. Mir ist eingefallen, dass wir daheim ja diese alten Ladegeräte habe und wollte abchecken, ob ich damit das Netzteil ersetzen kann - ich hätte dann also nur mehr einen LiPo Balancer ohne Netzteil gebraucht.

Lg,

Willi
 
NEIN!!! Du hättest dann ein LiPo LADEGERÄT gebraucht....
Ein Balancer ist was komplett anderes, damit kannst du keine Akkus laden!!!(nicht vernünftig)
Die Verwendung der richtigen Namen ist nicht unwichtig.... ein Ladegerät ist halt kein Balancer(hat höchstens einen eingebaut) und umgekehrt....
 
Ich bin mir da bei den Definitionen nicht ganz sicher. Für mich gefühlt ist ein Ladegerät ohne Netzteil kein komplettes Ladegerät, weil ich damit nichts Laden kann. Das, was diese modernen Kästchen anscheinend beherrschen ist das balancen der Zellen.

Aber OK. Ich habe Gelernt:

1. Ein Ladegerät braucht kein Netzteil, um ein Ladegerät zu sein. Laden kann ich damit allerdings noch nix.
2. Ein Balancer ist in einem normalen LiPo Ladegerät enthalten
3. Ein Netzteil und ein Ladegerät (incl. Balancer) bilden die namenlose Dreifaltigkeit, die ich brauche, um LiPos zu laden 😂

LG, Willi
 
ja! 👍
das Ladegerät braucht natürlich Strom, ganz klar! Ohne geht nix....
Ein Netzteil für ein Ladegerät hat oft 12V Ausgang, damit kommen fast alle Ladegeräte klar... kosten tun die heute auch nicht mehr viel!
Wenn dein Ladegerät 24V Eingang kann, nimm ein 24V Netzteil. Aber das nur am Rande..
 
Was macht das "Ladegerät" eigentlich, wenn der Balancer dafür zuständig ist, die Zellen auf gleicher Spannung zu halten?

Die Alten NiCd/NiMh Ladegeräte haben den Strom in Ladestöße unterteilt und so schubweise in die Akkus gedrückt. Ich vermute, moderne LiPo Ladegeräte machen was ähnliches, nur anders (sonst könnte ich ja meine alten Ladegeräte weiter verwenden).

Lg, Willi
 
Also weder der eine, noch der andere Antiklader lädt in irgendeiner Weise "stoßweise".

Das Ladegerät stellt im Lipo Programm einen von dir einzugebenden (Akku abhängigen) max. Strom bereit und begrenzt dazu die max. Spannung indem er den Ladestrom entsprechend reduziert/am Ende kappt.
Der Balancer sorgt dafür dass die einzelnen Zellen untereinander am Ende die gleiche Spannung haben. Das macht er i.d.R. mit Widerständen.

Die Lader haben üblicherweise kein Netzteil weil auf dem Feld von Autobatterie oder von im Verein vorhandener Ladestation (beide 12V) geladen wird.
Ein eingebautes Netzteil zum Platz unnötiger Weise mitzuschleppen will wohl keiner.
Willst du damit zu Hause Laden ist ein entsprechendes Netzteil zusätzlich zum Lader nötig.

Ich stelle fest - du hast extremes Defizit was Ladevorgänge und Funktionsweisen von Lader/Balancer/Akkutechnik angeht.
Hoffe, ich konnte dir das etwas beantworten.
 

S_a_S

User
Willi,
ein NiCd Akku wird mit Konstantstrom geladen - die Spannung ändert sich und wird zur Überwachung des Ladeendes ausgewertet. Manche Lader haben den Vorgang unterbrochen, um die Spannung präziser messen zu können. Ein Pulsen ist nicht unbedingt erforderlich.

Der LiPo will mit Konstantspannung (und Strombegrenzung am Anfang) geladen werden. Er ist voll, wenn er keinen Strom mehr aufnimmt (da steht vorher eine ganze Weile die Ladeschlusspannung von 4,2V/Zelle an)
Beim mehrzelligen LiPo ist es auch wichtig, dass keine Zelle zuviel Spannung bekommt - und alle Zellen am Ende diesselbe Spannung haben. Das erledigt dann der Balancer.

Beide Ladegerätetypen müssen also ausgehend von der Eingangsspannung (Autobatterie oder internes Netzteil) die Spannung hoch- oder heruntersetzen und messen können. Beide müssen auch den Strom einstellen und messen können.

Der große Unterschied ist die Lademethode und die Auswertung. Das neue LiPo kann auch die "alten" NiXX oder Bleiprogramme. Aber das Graupner Ladegerät kann nur NiCd - bei NiMH, die ähnlich geladen werden, müsste die Spannungsauswertung genauer sein.

Ein Netzteil soll möglichst stabil 12...14V mit dem benötigten Strom zur Verfügung stellen, damit das 12V-Ladegerät ungestört arbeiten kann.

Im Graupner Ladegerät ist vermutlich ein schwerer Trafo, Gleichrichter und Siebelko drin (vielleicht auch ein Schaltnetzteil - aber dazu kenne ich das Gerät zu wenig). An dieser Stelle werden auch die Batterieanschlusskabel vermutlich über eine Diode entkoppelt zur Ladeschaltung zugeführt. Macht zwar nicht viel Sinn, das aufzudröseln und z.B. Bananenbuchsen des 120W Netzteils herauszuführen, aber wenn das reicht und das Geld knapp...

So groß ist dann aber der Unterschied zu einem integrierten 80W Netzteillader auch nicht - und der funktioniert aus der Schachtel heraus.

Ich hoffe, etwas mehr Licht ins Dunkel gebracht zu haben.

Grüße Stefan
 
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