Hallo, Leute!
Ist ja schon ein älteres Thema, das ich hier hervor hole, aber auch nach viel suchen bei weitem das beste, das ich je in einem Forum finden konnte, dank kompetenter Teilnehmer, besonders Frank Tofahrn!
Jetzt ruht es aber seit eineinhalb Jahren, und man hat mittlerweile doch schon einige praktische Erfahrungen mit 2,4GHz Steuerungen nach EN 300 328 V1.8.1 sammeln können. Leider mehren sich bedenkliche Berichte, die auch nach ausfiltern von Trollen und Ungeschickten ein gewisses Maß an Sorge rechtfertigen.
Ich fliege seit Jahren Futaba FASST, bisher mit einem T8FG. Weil der aber schon viele Stunden 3D mit Heli und Fläche drauf hat, liegt ein T14SG als Nachfolger in der Lade bereit. Gekauft Ende 2014, läuft der noch mit der letzten Firmware ohne LBT bei FASST. Anhand der Funktion mit älteren Fremdempfängern konnte ich feststellen, dass man ihn aber mittels Up- und Downgrade zwischen den Normen hin und her schalten kann.
Ich habe also wie einige Andere Simulationen in dichter 2,4GHz Umgebung laufen lassen und dabei eindeutig festgestellt, dass das alte FASST praktisch nicht störbar ist, die ab 2015 konforme Variante mit LBT aber sehr leicht. Auch FASSTest ist da nicht unempfindlich, wenn auch stabiler als FASST-LBT.
Natürlich ist das Setup nicht realistisch, mit Laptop und Smartphone auf der Werkbank, zwei anderen Steuerungen daneben und dem WLAN Router im selben Raum, die alle heftig Störfeuer schießen, und mittendrin liegt dann der arme getestete Empfänger, der sich sein Signal aus dem Rauschorkan heraus suchen muss. Im wirklichen Leben sind die Störquellen ja meist wirklich am Boden, in der Nähe der doch kräftigen Sender, und die Empfänger sind weit weg, bekommen zwar ein abgeschwächtes Signal, dafür eben auch nur schwaches Rauschen.
Aber:
- "Meist" und nicht mehr immer ist das Rauschen rund um unsere Empfänger schwach. Telemetrie - so nützlich sie sein kann - hat Ausmaße angenommen, die man fast schon epidemisch bezeichnen kann. Zwar takten die integrierten 2,4GHz Systeme mit der eigenen Steuerung, um Interferenzen zu vermeiden, wie viel Rücksicht nehmen sie aber auf einen Flieger in der Nähe, dessen Empfangssignal vielleicht schon grenzwertig schwach daher kommt, rauschen ihn damit endgültig zu?
- Das hier ist zwei Jahre alt:
Ein weiser Mann hat mal gesagt: "Never touch a running system"
Um mal ganz ehrlich zu sein: Wenn ich in einem grossen und teuren Modell ein System habe, was bisher problemlos funktioniert hat und seine Sicherheit unter Beweis gestellt hat, werde ich auch zögern, da dran rum zu fummeln.
Obwohl etwas eigennützig, werde ich da auch die Erfahrungen Anderer mit einem Update abwarten. Weniger eigennützig ist dabei der Sicherheitsaspekt, ein validiertes System gegen ein System unbekannter Zuverlässigkeit auszutauschen.
Auf lange Sicht gesehen, positive Erfahrungen mit einem Update vorausgesetzt, wird aber kein vernünftiger Weg an einem Update vorbei gehen.
Wenn sich ein Update als funktionabel herausstellt, spricht aber nichts dagegen.
Es spricht mir aus der Seele. Inwieweit hast Du Deine Meinung von damals neu evaluiert, sie vielleicht revidiert, Frank?
- Davon ausgehend, die juristische Betrachtung:
Welches Fehlverhalten wiegt schwerer, "eigennützig" im alten System bleiben, vielleicht sogar illegal, weil man sich aus langer Erfahrung höchstmögliche Zuverlässigkeit erwarten kann, oder ein logisch nicht so zuverlässig erscheinendes, aber an sich legales, jedoch weit weniger bewährtes System einsetzen und damit Sachschäden und alle Grade von Verletzungen riskieren? Anders gefragt, welche Art von Delikt ist einem lieber, Verwaltungsübertretung oder Straftat? Oder darf man darauf vertrauen, dass die aktuelle ETSI Norm niemals zum rechtlichen Boomerang werden kann?
Auf beruhigende Beiträge hoffend!
LG, Philipp