AVATAR (Art Hobby): Baubericht

Ich wollte mir schon seit einiger Zeit einen schönen größeren Thermiksegler bauen, aber keinen von diesen filigranen RES-Modellen, wo ich schon beim Anfassen Angst habe, ich zerbrösel ihn in seine Einzelteile und außerdem sollte er natürlich Querruder haben.
Meine Wahl fiel wieder auf ein Modell von Art Hobby, den Avatar.
Ich wollte ihn mit Wölbklappen bestellen. Diese sollten zum Landen im Butterfly eingesetzt werden, da mir eine Profileseite hier im Netz sagte: Das Profil SD7080 bringt mit Wölbklappen keine Leistungssteigerung.
Allerdings hab ich genau den anderen mit Störklappen bestellt....naja, wer richtig lesen kann ist klar im Vorteil.

Nun baue ich mir eben das Modell mit Störklappen

Der Baukasten ist von hoher Qualität und weit vorgefertigt. Auch der Kleinteilebeutel ist komplett. Der Hersteller legt sogar ein Tütchen mit Füllstoff zum Einkleben der Störklappenschächte mit bei!
Was mir nicht gefällt sind die Ruderanlenkungen. Da werde ich mir andere anfertigen.

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Damit das Rumpfrohr auf das Rumpfboot und die Seitenruderfinne passt, musste ich nur das Rohr innen etwas nach- und von den GFK-Teilen die Farbe abschleifen.

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Jetzt kam aber ersteinmal die Tragfläche an die Reihe.
Bei der Steckung klebte ich Flugzeugsperrholz mit 0.8 mm auf. Darin werden später noch die Haltemagnete und der Stecker eingeklebt. Ich klebe immer beide Seiten der Steckverbindung ein. Gefällt mit so besser und es gab bei meinen ganzen Modellen noch nie Probleme.

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Dann kamen die die Störklappenschächte rein.

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Und nach dem aushärten sah es so aus:

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Als nächstes wurden die Querruder ausgetrennt. Sie sind unter Putz angeschlagen. Der Hersteller schreibt mit Aramid, für mich sieht es aber nach Glasgewebe aus. Aber auch das wird halten.
Ich habe als erstes auf der Oberseite mit einem Cutter 2 Schnitte in 2 mm Abstand gesetzt. Hier muss man etwas vorsichtig zu Werke gehen, damit man das Gewebe nicht durchschneidet und ich nutze dazu auch immer einen Anschlag. Dann wird dieser Zwischenraum vorsichtig mit einer Dreikantfeile heraus gekratzt.

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Im nächsten Schritt säge ich mit einer Japansäge die Seiten ein. Auf der Rückseite jetzt das gleiche Spiel wie oben. Hier hab ich die Schnitte in einem Abstand von 3 mm gesetzt. Der vordere Schnitt geht bis auf das Scharnier, der Hintere nur erst einmal durch das Furnier. Und dann heißt es: Augen zu und das Querruder nach oben raus brechen. Dann schneide ich das Ruder an der zweiten Linie frei, alles verschleifen und die Seiten noch verkasten

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Als letztes habe ich heute noch die Schnittkanten in einem kleinen Gestell passend geschliffen.

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Morgen geht es weiter.


Was sagen die die Experten hier zum Thema Störklappen am SD 7080????

Ich bin auf eure Meinung und Erfahrungen gespannt. Einer hat sich in einem anderen Thread schon dazu geäußert.
http://www.rc-network.de/forum/show...bby-Modellen?p=4315702&viewfull=1#post4315702
 
Hallo Quax!

das geht bei dir alles viel schneller als bei mir mit meinem Orion! Sieht toll aus was du bis jetzt gemacht hast.

Hast du die Flächen auch schon grundiert?

Gruß
Bernd
 
Hallo Bernd,

ich hab die Flächen 1x mit verdünnten Clou Schnellschleifgrund durchgerollt. Der Rest kommt dann zum Schluß.

Was ich gezeigt habe war das Ergebnis von einem Wochenende. Und mein derzeitiger Baufortschritt ist nur das die Servokästen jetzt fertig sind.

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Gut gemacht Gert,

bin nur skeptisch, ob sich die bereits ausgeschnittenen Ruder nicht durch das lackieren verziehen.
Art Hobby weist in allen mir bekannten Anleitungen darauf hin, dass die Ruder erst nach dem Lackieren und einer Aushärtezeit von 3 Tagen ausgechnitten werden sollen, um eben Verzug zu vermeiden.

Der Tester der A.H. Serenity in der "Aufwind" Anfang des vergangenen Jahres hat auch genau diesen Fehler gemacht, aber dann die Verpressung des Furniers mit "zu hohem Druck" für die Verzüge verantwortlich gemacht.

Hoffentlich klappt alles bei Dir.

Viel Erfolg noch beim Bau, und danke für diesen schön dokumentierten Baubericht !

Liebe Grüsse
Jürgen
 
Heute hab ich die erste Innenfläche verkabelt, den Stecker zur Außenfläche eingeklebt und das Servo der Störklappe so eingepasst das es schön stramm sitzt. Das wird dann nur noch mit etwas Heißkleber gesichert. Die Flächensicherung übernehmen Magnete.

Die Störklappen werde ich mit Silikon anscharnieren

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andreO

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Wölbklappen

Wölbklappen

Heute habe ich bei meinem Avatar (T-Leitwerk /Wölbklappen) die Wölbklappen ausgeschnitten. Weder der Plan, noch die Bauanleitung noch die vom Hersteller gemachte Bleistifftanzeichnung stimmen! Laut Bauanleitung sollen die Klappen (hier wird kein Unterschied zwischen Querruder und Wölbklappen gemacht) von der Flächenunterseite eingeschnitten werden. Das ist für die Querruder korrekt, hier liegt das Scharnierband oben. Bei den Wölbklappen liegt das Scharnierband jedoch unten! Kann man sich noch aus der Schnittzeichnung der Tragfläche herleiten, hier wird das Ruderhorn bei der Wölbklappe auf der Unterseite montiert. Soweit habe ich das per Zufall richtig gemacht. Dann habe ich mich weiter an die Bauanleitung gehalten und von der Oberseite (hier war die Klappe mit Bleistift markiert, Markierung stimmte mit dem Plan überein - je nach dem von welcher Seite gemessen wird) einen 3 mm zur Hinterkante versetzten Keil schräg zur Scharnierachse ausgenommen. Auf der Querruderseite kommt man mit dieser Schnittführung aus der Verkastung heraus. Erfolg: auf ca 30 cm keine Verkastung an der Wölbklappe - Schnitt liegt im Styropor.

Der Avatar ist eigentlich handwerklich ganz toll gemacht: Furnier so ausgesucht, dass es sich in den Tragflächenhälften exakt spiegelt, perfekt mit GFK beschichtetes Höhenruder, Schraubenaufnahmen sauber und passgenau eingeharzt, superdünne Naht am Rumpfboot, toll verarbeiteter CFK-Ausleger.

Man könnte ins Schwärmen kommen, wenn da nicht diese antiquierte Art des Zusammenfügens der Tragflächenteile mittels Harz und Glasfasergewebe auf der Sichtseite (!!!), die insuffiziente Höhenruderanlenkung und diese unterirdisch schlechte Bauanleitung wären. Selbst bei größter Sorgfalt beim Bau kann dadurch das Ergebniss immer nur mäßig sein.

Und wenn der Avatar noch so gut fliegt (was sich erst noch herausstellen muss), ist Art Hobby nicht der Hersteller von dem ich ein weiteres Modell kaufen werde.
 
Diese probleme hab ich auch nicht bei meinem Odyssey gehabt. ArtHobby flieger fliegen einfach super, wie schon viele bestaetigt haben.
Es heisst ja "Modellbau". Scheinbar haben das viele Leute nicht mehr im Griff. Ein bisschen ueberlegen waere auch nicht schlecht.
Mann muss ja nicht alles "Fast Fertig", oder RTF haben. Ist ja schlimm genug dass in der heutigen Zeit die Menschen von Geburt bis zum Tode fasst alles vorgekaut bekommen.
Der Flieger hier sieht doch gut aus. Fliegen wird er bestimmt, und das nicht schlecht.
 

andreO

User
Ein bisschen ueberlegen waere auch nicht schlecht.

Ein bisschen ueberlegen waere auch nicht schlecht.

Hallo Matthias,

es freut mich für Dich, dass Du bei Deinem Odyssey diese Probleme nicht hattest. Aber wir reden hier erstens nicht über den Odyssey und zweitens ist dies kein Grund anderen auf die Zehen zu treten und deren modellbauerische Qualitäten in Frage zu stellen. Deine Bemerkung über RTF sind wohl an dieser Stelle auch nicht angebracht, der Avatar ist ja nicht RTF oder habe ich da die falsche Version gekauft?

Es ist eine Tatsache, dass der Hersteller keine Angaben macht an welcher Stelle die Balsastege für die Ruderverkastung eingebaut sind und auch nicht angibt welche Breite sie haben.
Mit diesen Angaben hätte man die Möglichkeit gehabt durch ein bisschen Überlegen die Ruder korrekt zu trennen. Ohne diese Angaben kann man sich nur auf sein Glück verlassen - offenbar hattest Du dieses Glück - freut mich für Dich. Trotzdem hast Du keine Ahnung, ob die Balsastege bei Deinem Odyssey in der Mitte oder eben doch gerade so am Rand getrennt hast, dass noch ein bisschen Balsa stehen geblieben ist. Dieses wäre einfachst vermeidbar, wenn der Hersteller genaue Angaben machen würde, denn dann könnte man die Schnitte nach bewährter Modellbaupraxis sauberst einmessen! Eine weitere Riesenschlamperei (in meinen Augen!!!) ist der fehlende Hinweis, dass die Scharnierbänder für die Wölbklappen unten eingelegt sind, bzw. dass der Schnitt zum Trennen der Wölbklappen von oben erfolgen muss. Dass es so sein sollte erschliest sich nur dadurch, dass es Wölbklappen sind und die Ruderhörner - auf dem Plan kaum erkennbar - auf der gegenüberliegenden Seite der Querruder-Ruderhörner eingezeichnet sind. Ob es aber tatsächlich vom Hersteller so auch gebaut wurde, weiß man aber erst wenn man den Schnitt gemacht hat! Mit einem kurzen Satz in der Bauanleitung wäre dies eindeutig zu klären gewesen!

Was mich persönlich an diesem Modell stört hatte ich bereits geschrieben. Auf der einen Seite stehen handwerklich sehr gut gemachte Teile, die eigentlich eine wunderschöne Bauausführung möglich machen würden. Auf der anderen Seite stehen teils unvermeidbare Detaillösungen, die es dann verhindern, dass daraus wirklich ein perfektes Modell entsteht und hier gehört eben gerade die schlampige Bauanleitung, die sehr schwergängige Höhenruderanlenkung (ist vermeidbar) und die Verbindung der Mittelteile bzw. die Verbindung der Ohren mit Harz und Glasgewebe auf der Außenseite (weils sch... aussieht) dazu. Und das hat überhauptnichts mit "Modellbau nicht im Griff" haben zu tun!

Auch die Empfehlung des Herstellers, den ArtHobby-Spinner mit der Aeronaut 18x7 zu kombinieren (laut Aussage des Herstellers: damit der Propeller gut anliegt) ist in meinen Augen keine Gute. Die 18x7 Aeronaut passt auf Grund ihrer Form nicht besonders toll zum schmalen Rumpf und wird immer entsetzlich abstehen (da gibt es besseres z.B. bei Freudenthaler leider nicht in 18x7). Der Spinner passt sehr schön zur Rumpfform und ist handwerklich sauber gemacht. Die Propelleraufnahme steht viel weniger ab als es bei einem Standardspinner der Fall ist, aber er killt die Propeller, weil er eine superscharfe Kante hat, an der die Propeller beim Anklappen gegenschlagen.

Jetzt mach ich erst mal die direct drives fertig und dann kann vielleicht am WE der Erstflug stattfinden.

Gruß André
 
Hallo,
wenn man Arthobby Flächen gegens Licht hält, kann man sehen wo der Balsasteg sitzt.
Die Tiefe der Ruder ist doch im Plan angegeben? Hast du bei diesem Maß durchtrennt und den Steg nicht getroffen?
Ich habe hier ne Avatar Bauanleitung rumliegen, die ausführlichst das trennen der Ruder beschreibt.
Gruß Marc
 
Avatar an High Aspect Rumpf

Avatar an High Aspect Rumpf

Hier ist meine F5J Interpretation:
Avatar Flächen an einem High Aspect Rumpf. 6 Klappen. Flächen mittig, sowie Rumpf, teilbar. Dadurch längstes Teil ca. 90cm. Rucksack und Motorrad tauglich. Anlenkungen (nahezu) innenliegend. Leitwerke GfK positivbauweise. 28mm Joker Außenläufer an ner 14 Zoll Latte. 2s 18650 2Ah Liion Akku. CC 10A BEC.
Bei 2min Motorlaufzeit ziehe ich ca. 0,5Ah aus dem Akku und habe 2 brauchbare Steigflüge. 1,45kg (!) Abfluggewicht.

Fliegt ordentlich. Habe leider keinen Vergleich zu nem 4mal so teuren Schalentier, aber bei dem werden sich zumindest die Flügel im Looping weniger biegen... Wölbklappen bringen tatsächlich nicht sooo viel. Ich fahr sie höchstens 2mm runter. Mehr, und die Leistung wird gefühlt wieder schlechter.

Arthobby Bausätze lassen viele eigene Ideen zu, man sollte allerdings schon wissen was man tut....
Wenn man sich als Anfänger an die Bauanleitung hält, kommen aber auch schöne Modelle bei raus.

Als Low-Budget Modellflieger finde ich Arthobby Klasse.

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andreO

User
Balsastege im Gegenlicht

Balsastege im Gegenlicht

Hallo Marc,

die Wölbklappen/Querruder waren vom Hersteller bereits mit Bleistift markiert. Genau dort habe ich geschnitten, da diese Markierung mit dem Plan übereingestimmt hat. Hat beim Querruder gepasst, bei den Wölbklappen nicht. Die eine Seite lag nicht im Steg. Ich habe mich genau an die Bauanleitung gehalten und zunächst an den Enden der Markierung eine Nadel durchgestochen und die Schnitte entsprechend Bauanleitung gemacht.

Ich habe die Wölbklappen mit 0,6 mm Flugzeugsperrholz + 1,2 mm Abachi verkastet und habe keine Sorge, dass die Torsionssteifigkeit gelitten hat. Das war jedoch Arbeit von einem Tag, bis ich die Idee ausgetüftelt hatte und das umsetzen konnte. Was natürlich nochmals Zeit gekostet hat ist das wiederholte bearbeiten und Einlassen der Oberfläche, die war ja schon fertig gewesen.

Zum Thema Gegenlicht: ist ne schöne Idee, aber schließlich musst du zuerst das Oberflächenfinisch machen und das bedeutet bei mir Unterseite ist dunkel also nix mit Gegenlicht -außerdem was solls, das gehört einfach korrekt in die Bauanleitung rein!

Als Bauanfänger würde ich mich nichtmehr bezeichnen, nachdem ich die große Tiger Moth von TC gebaut habe darf ich das glaube ich auch.

Gruß André
 
Andre- I feel for you.
Bin auch der Meinung dass die Anleitung besser mit dem Produkt uebereinstimmen sollte, bzw. muss.

Leider sind, (wie ueberall im normalen Leben), die Gegebenheiten fast nie perfekt. Komme halt aus der Q.A. / Q.C. (Qualitaets Sicherung) der Luftfahrtbranche. Daher lautet meine Devise immer "Vertrauen ist nix... Kontrolle ist besser". Trau nix' bis mann es selbst ueberprueft hat. Will hier aber nicht 'n Oberlehrer / Besserwisser sein, sondern dir Mut zur Fertigstellung machen.

Vor dem Finish daher mit einer Ultrahellen LED Taschenlampe den Fluegel (oder Rumpf...) auf die "Tatsaechlichen Gegebenheiten" kontrollieren. Damit kann man sehr gut die Scharniere sehen, den Holm bzw. die CFK baender usw. Funzt auch mit schon aufgetragenem Lack, so lang dieser nicht gerade Schwarz ist. Dies hilft evtl. die (Soll)Masse auf die Tatsaechlichen zu ueberpruefen und dementsprechend evtl. abaendern. Ja, es ist Aergerlich. Jedoch, wenn z.B. die CFK Baender / Scharniere per Hand einlaminiert werden, koennen sie so gut wie nie exakt dort liegen wo sie sollten. Ohne Formen / Schablonen / Kontrollmassnahmen usw. waerend der Fabrikation / Produktion "kanns' net" 100% Klappen. Und das ist in dieser Preisklasse und der angewandten Techniken / Methoden so gut wie nicht moeglich.

Kopf hoch und durch. Die Problemstellen (hoffentlich vorher) finden, 'ne Loesung finden und die Korrigieren. Hast ja schon gut weitergemacht. Danach fuehlst Du dich besser... Beim naechsten Flieger (von wem auch immer...) geht's dann nochmals leichter.

Bin sicher dass er Trotzdem gut Fliegen wird, und beim Bierchen danach... weisst Du genau was DU getan hast. ;)
 
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