Balsa der Flächen und Leitwerke unbehandelt lassen?

In allen Anleitungen hört man, dass Balsa unbedingt zu behandeln sei, incl. vorbereiten mit Porenfüller...

Ich hab mich in meinem Leben schon viel mit Aerodynamik beschäftigt und mir ist klar dass eine glattere Oberfläche weniger Turbulenzen bedeutet. Oder evtl. eine laminare Strömung erst überhaupt ermöglicht?

Meine einfachen Wurfgleiter hab ich bis jetzt nie behandelt oder bespannt. Die sind ok geflogen.

Meine Frage nun: Wie groß ist der Unterschied? Verliere ich ein paar Prozent (wäre mir egal) oder ist der Unterschied so massiv, dass z.B. Wurfhöhen über 20 Meter mit einem 1m DLG hat nicht möglich sind ohne Oberflächenbehandlung?

Ich mag einfach das Giftzeug nicht und bin froh wenn ich Spielzeug (oder zu ersetzende Teile davon) auch mal mit gutem Gewissen weg werfen kann, wenn es kaputt geht. Außerdem bin ich auch nicht gut im Oberflächenaufbau. Wenn ich was lackiert habe in meinem Leben sag es immer mehr nach Elefantenhaut aus ;)
 
Du mußt auf jeden Fall für die Behandlung etwas hochprozentiges anwenden und achte dabei auch darauf, daß es sich dabei um
etwas farbneutrales handelt, damit sich keine Fehlfarben ergeben. Dabei ist streng die BA zu beachten wegen der möglichen unerwünschten Nebenwirkungen. Wünsche viel Erfolg und gerne einen Zustandsbericht!

PS.: Diese Behandlung kann im Laufe des Tages und der Nacht so oft wiederholt werden bis sich keine Verbesserung des Ergebnisses mehr feststellen läßt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na die Farben wären mir total egal genauso ob das Modell aus 10m Höhe 30 Sekunden oder 2 Minuten abgleitet. Ich bin auch nicht dran interessiert irgendwelche Thermiken zu nutzen. Ich geh mit dem Junior in den Park, schmeiß den Wurfgleiter bissl durch die Gegend und versuche dabei ein bissl Fliegen zu lernen. Nach ein paar Wochen ist er eh meist Schrott und ich muss Flächen oder Leitwerke ersetzen. Da bevorzuge ich halt die Flächen nicht aufwendig lackieren und schleifen zu müssen.
 
Servus
Unbehandelt wirst mit Balsaflächen keinen Spass haben.
Einmal feucht und wegschmeissen.
Balsa ist sehr offenporig, zieht also alle Feuchtigkeit sehr gierig auf.
Da es nicht überall gleich feucht wird, gibts dann Verzug.
Einmal in die feuchte Wiese und schon ist Feierabend.
Es gibt ja heute wasserbasierte Schutzlacke, stinkt nicht.
Die Oberfläche wird härter und Feuchtigkeit perlt an.

Gruss Franz
 
Hallo,
wenn Du so negativ gegen die Behandlung von Balsa eingestellt bist, dann frage ich mich, warum Du hier einen extra Fred dafür aufmachst, oder nicht schon längst auf EPP-Flieger umgestiegen bist.
Balsa will, wie alle anderen Holzarten auch, eine Behandlung - wenn es strapaziert wird. Das kann natürlich nitrolöslicher Schnellschleifgrund, aber auch ein wasserlöslicher Acryllack sein. Gegen mechanische Blessuren hilft beides nicht.
Die aerodynamischen Vorteile einer behandelten Oberfläche wirst Du als Einsteiger eh nicht spüren. Schon eher das Mehrgewicht, das zwei Farbschichten mit sich bringen. Aber probiere es doch einfach mal aus.

Thomas
.
 
Die eine Seite (nicht behandeln) hab ich ja schon ausprobiert. Die andere nicht. Außerdem hätte ich halt lieber Fakten. Vielleicht hast ja jemand schon mal aus purer Neugier sein unbehandeltes Modell nen Tag geflogen und dann bespannt und kann das ganze grob quantifizieren.

Das mit dem Wasser ziehen und verziehen klingt logisch. Ich hab noch Balsabrettchen rum liegen, die waren in einem Karton in einem Schrank auf dem Balkon und sind jetzt völlig verzogen. Vermutlich nicht durch einseitige Befeuchtung, sondern eher durch natürliche Schwankungen im Holz und dementsprechend unterschiedliche Feuchtigkeitsabgabe/Aufnahme.

Kann man das auch so sagen? Dass ein lackiertes Balsabrettchen das einfach nur rum liegt eher die Form behält? Weil das fände ich ein sehr wichtiges Argument. Wäre ja schade wenn der aufwändig gebaute DLG nach der ersten Winterpause Kreuz und quer verzogen ist.

Danke schon mal an alle. Gerne noch ein paar Erfahrungsberichte/Fakten nicht ganz so viele Meinungen.

An dem RC fliegen mit Balsa fasziniert mich gerade dass man so viele Dinge aus der klassischen Holzverarbeitung nutzen kann. Ich arbeite viel mit Holz und die einzige Behandlung die ich typischerweise nutze ist Öl. Aber das wird Balsa nur schwer machen ohne viel Vorteil zu bringen.
 
Servus
Ölen funktioniert, aber die gängigen Regeln beachten, nicht dass die Bude abbrennt.
Ich habe meine große Klemm nur gewachst, mit Lack hätte ich die damaligen 20kg gerissen.
Muss man nur ab und zu nachwachsen.
Gruss Franz
 
@ Claus
Ist dann "selbstölung"
Die regelmäßige "nachölung" ist gleich mit eingebaut.
Aber ob Rizinus das Öl der ersten Wahl ist ?
Ich bevorzuge da Leinöl.
Gruss Franz
 

_Renner_

User
Ums mal einfach zu machen:
Alles, was aus Balsa besteht und ausschließlich in Hallen fliegt, kann unbehandelt sein.
Alles was draußen fliegt, muss behandelt sein, sofern du nicht in der Sahara wohnst.
Ich würde einfach Porenfüller nehmen und hinterher noch mal schleifen. Vorteil ist auch, dass du dann den Flieger farbig machen kannst, ohne dass die Farbe einzieht. Und noch ganz ehrlicher, auch dein Knirps wird doch nicht am Wurfgleiter knabbern ;)
 
Ansonsten kannst Du z.B. auch auf EZE Dope / EZE Kote schauen. Wasserbasiert und angeblich frei von allen unschönen Dingen.
Ich selber nehm gern Schnellschliffgrund von Zweihorn (nitrobasiert) Muss ab ubd zu einfach sein. Und wenn danach bespannt wird einfach ideal, da ich auf den Tapetenkleister verzichten kann.
Grüsse,
kristian
 
Wenn man eine Fläche eingeölt, ist es die Frage, ob es sich um die letzte Ölung handelt.🤣
Das hängt aber weniger von der Oberflächenbehandlung ab als vielmehr dem fliegerischen Können.
 
Meine Frage nun: Wie groß ist der Unterschied?

Das kommt drauf an.

Bei Speedmodellen mit Superlaminarprofil, die auf die letzen 0,Meter pro Sekunde aus sind, kann die glatte Oberfläche entscheidend sein zwischen Rekord oder "ferner liefen".

Andererseits kann eine glatte Oberfläche auch den Unterschied bereiten zwischen "fliegt super" und "ist unbeherrschbar".
Letzteres kommt vor, wenn das Modell klein und die Profiltiefe gering ist. Da kann ein Farbanstrich zur besseren Erkennbarkeit der Fluglage durchaus die Wirkung der letzten Ölung haben. Selbst ein Könner am Steuerknüppel hätte das nicht wieder eingefangen.
Woher ich das weiß?
Ich habe es ausprobiert.
 
Danke schon mal an alle. Gerne noch ein paar Erfahrungsberichte/Fakten nicht ganz so viele Meinungen.
Aus Erfahrung kann ich Dir mitteilen, daß Du mit der Anwendung von höher prozentigen Lösungen schneller zum Ziel kommst als mit niedrig prozentigen >10 %. Von letzteren hast Du natürlich ein längeres GenußPlus bis Du Dein angestrebtes Ziel erreichst. Ist halt so eine "Win-Win"-Situation wie es heutzutage auf neu-denglish heißt.

Da liegt die Enntscheidung letzten Endes ganz bei Dir. Die einen machen es halt so und die anderen so!
 
Ich lese sehr gerne. Wobei mich die Geschichte und die Entwicklung nicht so sehr interessiert wie der für mich relevante Teil. Ist spannend dass die Modellbauer in den 50ern Filmreste in den Kinos gesammelt haben, weil man noch keinen Spannlack kaufen konnte, aber mir geht es halt eher drum was ich mache, wenn ich mir mal nen Wochenende frei geschaufelt habe und mit dem Junior nen kleinen Flieger zusammen frickel.
Ich habe meine große Klemm nur gewachst, mit Lack hätte ich die damaligen 20kg gerissen.
Hartwachs, wie für arbeitsplatten? Danach ordentlich fein schleifen?
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten