Baubericht 66mm Turbine

Hallo Uli,

wir haben die Nadeln eh schon gebogen...

Aber du spritzt ja auch mehr oder weniger definiert an die Stickwand, dann sollte es eigentlich, relativ wenig Unterschied sein, in welche Richtung ich Einspritze, es sei denn der Stick ist hinten nicht heiß genug. Aber gerade bei deiner Konstruktion mit der Einspritzung von vorne würden sich die Nadeln einfacher einführen lassen (ich bin ja immernoch gespannt, wie das mit dem Biegen und Richten klappt...)

Viele Grüße
Michael
 
Brennkammer fertig

Brennkammer fertig

Hallo Turbis,

Wenn die Turbinenprominenz hier mitliest, muss ich jetzt schon ordentlicher arbeiten, damit ich mich nicht blamiere. :D

Turb24.JPG
Die Stick’s (6mm Inconel-Rohr) habe ich abgelängt und oben umgebörtelt.

Turb25.JPG
Die Löcher im Stickring sind alle mit 5.5mm aufgebohrt und auf 6mm aufgehutzt.
In Jede 2. Bohrung wird jetzt ein Stick durchgesteckt und rundum angepunktet.

Turb26.JPG
Der Stickring ist mit 3 Punkten in der Brennkammer angeschweißt (wird später noch gescheit gemacht)

Turb27.JPG
Verdichterleitsystem, Wellentunnel und Brennkammer sind zusammengeschraubt. Wenn der Außenring, der Innenring und der Wellentunnel fluchtet, kann das Turbinenleitsystem aufgesteckt werden. Wie man sieht passt es.:)

So, für Heute reicht mir, ich geh jetzt aufs Kanapee
 
Treibstoffeinspritzung

Treibstoffeinspritzung

Hallo Turbinenfreunde,

Das Schreiben geht mit den verbrannten Fingern vom Hartlöten noch nicht so gut, aber ich versuche es mal.

Turb28.JPG
Aus einem 4 mm Messingröhrchen wird ein Ring gebogen. Geht am bestem über ein Rundmaterial mit dem benötigten Durchmesser. Der Ring wird überschneidend gebogen und dann beide Röhrchenenden an passender Stelle durchgesägt. So wird der Ring auch Rund.
Nun wird entgratet und Hartgelötet.
Turb29.JPG

Wird das Röhrchen zuvor etwas geglüht biegt es sich leichter.

Turb31.JPG
Damit es leichter geht habe ich mir ein Hilfswerkzeug gedreht und auf dem Teilapparat gebohrt. Mit dem Teil werden die 3 Haltelaschen abgedreht und er dient als Halter beim löten.

Turb33.JPG
Ist der Ring abgekühlt werden 9 Löcher mit einem 0.8mm Bohrer gebohrt. Dafür habe ich mir wieder eine Schablone auf der CNC-Fräse gemacht.

Turb34.JPG
Die Schablone dient auch beim Einlöten der Kanülen als Halter.

Turb30.JPG
Die Einmal-Injektions-Kanülen (Sterican) ® sind 0.8mm x 120mm
(denen möchte ich beim Arztbesuch nicht begegnen).

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Turb32.JPG
An der richtigen Stelle noch ein 3mm Messingröhrchen angelötet und der Einspritzring ist fertig. (Ist auf dem Bild noch nicht gemacht). An manchen Stellen haftet noch das Flussmittel als dicke Kruste, dass bekommt man am Besten mit Wasser weg.

Turb36.JPG
Noch die Flammprobe und es kann wieder ein „milestone“ abgehakt werden. Die Röhrchen sind noch zu lang. (Weil ich noch nicht weis, wie ich die Enden mache, gebogen oder gerade).

Als nächstes steht jetzt die Lagerschmierung an.
 
Hallo Leonhard,

hehe :D is scho schee wasd da baust.... da bekomm ich wieder richtig Lust. Habe ja auch noch einige Teile für ne Große rumliegen.:p

Aber mal ne Frage: Macht es nicht mehr Sinn den Einspritzring nach dem Bohren und Löten der Einspritznadeln endgültig zusammen zu löten? Von wegen Bohrspäne oder sonstigem eventuellen Dreck? Ich habe es bisher immer erst nachher gemacht, die finale Schließung, nach dem ich den Ring durchgesaugt/gespült habe.
 
Späne

Späne

Hallo Markus,

Ich sehe schon, ich muss genau überlegen was ich mache.:)

Was man nicht sieht ist das 3mm Röhrchen für die Spritzuführung. Da wird noch ein 3mm Loch gebohrt, hier habe ich die ganzen Späne rausgeklopft.
 
Damit ich wieder ruhig schlafen kann !

Damit ich wieder ruhig schlafen kann !

Hallo Markus,

Es hat mir keine ruhe gelassen, das mit dem Ausspülen. So hab ich jetzt mit einer Spritze, erst Wasser (zum lösen des Flussmittels) und dann Petroleum über die Röhrchen angesaugt und gespült.
Jetzt hab ich wieder ein gutes Gewissen.:D
Turb37.JPG
 
sauber, sauber

sauber, sauber

Hallo Leonhard,

:D :D das ist jetzt sicher sauber. Aus diesem Grund hast Du sicher keine zugesetzte Einspritznadel. :D

Ich musste schon mal einen neuen Einspritzring bauen, weil ich geschlampert habe und mir ne Nadel zu ging. War mit der Gasprobe (fast) nicht zu sehen, später im Betrieb der Bine schon.
 
Lagerschmierung

Lagerschmierung

Hallo Leute,
es geht ein Stück weiter.


Am Läufer der Turbine darf man nicht Pfuschen. Genauso wie das Wuchten und die Schmierung nicht vernachlässigt werden darf.
In meiner Anfangszeit habe ich die meisten Turbinen durch Lagerschaden verloren, wenn es nicht das Sperrholzverdichterrad:eek: zuvor zerlegt hat.
Es gibt mehrere Arten der Schmierung (Die FD3 von Schreckling hatte sie in der Mitte des Wellentunnels), die hier beschriebene hat sich schon in meiner letzten Turbine bewährt, und wird hier auch in einem anderen Thread von Alfred und Markus beschrieben.

Turb38.JPG
Mein Verdichterleitsystem und der Wellentunnel waren ja eigentlich nicht füreinander bestimmt, eine Bohrung im Wellentunnel würde vom Lager verdeckt werden. Die Belüftungslöcher mussten in das Leitsystem gefräst werden.
Mit dem Teilapparat und einem Sägeblatt-Fräser geht das recht gut.

Turb39.JPG
Am Wellentunnel wird an der gleichen Stelle auch was abgefräst.

Turb40.JPG
In einem der Schlitze wird die Ölleitung eingelegt. Das ist ein 3mm Messingrohr mit eingelöteter Injektionsnadel.

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Nun wird der fertige (und gereinigte :D ) Einspritzring und der Wellentunnel eingebaut.

Turb42.JPG
Inzwischen ist auch die Welle fertig. Die ist aus einem recht zähen Stahl gedreht (Bezeichnung habe ich gerade nicht zur Hand) und wurde auf der CNC-Drehbank gemacht. Teilweise mit Programm und teilweise per Hand. Die ganze Welle in G-Code zu programmieren wollte ich mir nicht antun.
Da ich keine Möglichkeit zum Schleifen habe, ist die Welle nicht einsatzgehärtet. Da bin ich aber in guter Gesellschaft, das hat Schreckling und Kamps auch nicht gemacht.:) Hatte auch noch nie Probleme deswegen.

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Ein paar alte Lager rein und das Laufzeug mal zusammen geschraubt.

Turb44.JPG
Passt schon recht gut.

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Die Halteringe sind aus einem Edelstahlrundling gedreht und mit dem Teilapparat gebohrt.
Das Leitsystem (und Turbinenrad) ist von Jetmax , ich denke da gibt es nicht viel alternativen.
Das Leitsystem sieht zwar gebraucht aus, ist aber neu. Ich habe es nur geglüht damit es eventuelle Spannungen gleich verliert und nicht erst beim ersten Start.

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Leitsystem ist jetzt mit den anderen Teilen ins Gehäuse eingebaut, und die Turbine dreht das erste Mal. Allerdings nur mit Hilfe von Pressluft.;)

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Die Düse ist aus einem vollem Stück Edelstahl gedreht. Sch……Arbeit und es gibt jede Menge Späne.

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Auf das Gehäuse aufgeschraubt, kann man schon eine Turbine erkennen.

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Der Verdichterdeckel wird aus schwarzem Delrin® gemacht und ist schon vorgedreht.

Jetzt kommt das Wochenende, da geht hoffentlich einiges weiter.

Ach ja..... wenn einer die Gasleitung vermisst. :D Die brauche ich bei dieser Bine nicht mehr.;)
 

Holle07

User
Nabend Leonhard,

das sieht ja schon sehr ausgewachsen aus - echt super ;)
Ich würde gerne mal wissen, wie hoch sich ungefähr die Materialkosten für diesen Eigenbau bisher belaufen haben? Rein Interesse halber.
Einige Teile sind ja scheinbar auch zugekauft, wenn ich mir so deine Materialsammlung auf der ersten Seite dieses Freds anschaue?

Gruß
Jens
 
Preis

Preis

Hallo Jens,

danke, ja schön langsam wird es :)

Wenn ich mal so zusammenzähle,

Verdichter 60.-
Verdichterleitsystem 50.-
Wellentunnel 30.-
Turbinenrad (roh) 120.-
Turbinenleitsystem (roh) 120.-
Lager 70.-
Bleche, Rohmaterial ca. 30.-


Sind so um die 480.- Euronen

Jetzt kommt noch der Anlasser und der Brenner fürs Starten dazu

Werden ca. 600.- Euro werden am Schluss (ohne Elektronik)
 

Holle07

User
Super vielen Dank für die ausführlich Aufstellung ;)

Einige Leute behaupten ja, das sich ein Eigenbau nicht immer lohnt - was ich auch gut nachvollziehen kann, wenn man den Arbeitsaufwand und Zeit sowie mögliche Misserfolge mitrechnet.
Aber ich glaube dennoch, dass es trotz allem kaum eine größere Genugtuung geben kann, als wenn man letzten Endes als Erbauer seine eigene Turbine zum laufen bekommt.
Da habe ich wirklich großen Respekt vor.
Mach bitte weiter so - ist sehr interessant.

Gruß
Jens
 
Grundlagenforschung

Grundlagenforschung

Hallo Freunde der Feuerdosen,

Eigentlich wollte ich eine Gegenstromeinspritzung realisieren, aber wie Ulrich schon schrieb müssen die Einspritzröhrchen in der Mitte vom Stick gehalten werden. Das ist aber nicht so einfach.
Da hilft nur eins „Versuch macht kluch“ :D


Es wurde ein Testaufbau gemacht:
Ein Stick mit Klarsichtteil und eine Halterung dafür. Damit nicht alles schwimmt, kommt das ganze auf eine alte Schäferkiste. Eine Haltering für das Einspritzröhrchen mit regelbarer Pumpe, und zum Schluss noch ein regelbarer Pressluftanschluss.

Turb50.JPG

Der Spritverbrauch der Turbine ist ca. 300ml/min. Das sind pro Einspritzröhrchen ungefähr 30ml/min. Die Versuche habe ich deshalb mit 20-30ml gemacht.
Über die Luftmenge die durch einen Stick fließt habe ich keinerlei Anhaltspunkte und ist einfach nach Gefühl eingestellt.

Turb51.JPG
Drei verschiedene Einspritzröhrchen habe ich getestet.
Das gerade für die Gegenstromeinspritzung, ein um 90° gebogenes und eins mit integrierter Umleitung (Oodlwong- bzw. Güllewagen-Prinzip)

Für die Bilder habe ich die Luftleistung reduziert damit man was erkennen kann.


Turb52.JPG
Gegenstromeinspritzung: Die Verteilung gleich nach dem Austritt ist gut zu erkennen.

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90° Einspritzung: Der Treibstoff wird auf der Innenwand verteilt, löst sich aber teilweise wieder ab.

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Prallplatte: Der Sprit wird nach dem Austritt nach hinten gerissen, ähnlich wie bei der Gegenstromeinspritzung.

Turb55.JPG
Eigentlich dachte ich, am Ende des Sticks kommt ein Sprühnebel ähnlich wie bei einer Spraydose heraus. Es sind aber nur recht grobe Spritzer die da produziert werden. (Bei allen Einspritzungen ungefähr gleich)

Turb56.JPG
Wird das ganze angezündet kann man auch sehr gut erkennen dass nicht alles am Ende des Röhrchens verbrennt, sondern ein Teil erst später.

Erkenntnis:
Es wird nur ein Teil des Treibstoffes am Ende des Sticks verbrannt, und zwar der Anteil der mit der heißen Wand in Berührung kommt. Im Stick selber brennt es nicht (das Gemisch ist viel zu fett), deshalb wird ein Diffusor als Flammhalter nicht viel bringen. (Wenn der Öffnungswinkel groß genug ist, eventuell als Turbulator). Der unverbrannte Sprit wird vermutlich vor den Sticks noch stark durchgemischt (von den vielen kleinen Löchern in der Brennkammer) und verbrannt.

Der gerade Stick scheidet aus, weil nicht in der Mitte positionierbar.

Beim 90° Röhrchen muss sehr vorsichtig gebogen werden, damit sich der Querschnitt nicht verändert (siehe Bild mit den Sticks). Merkt man beim Gas-Test nicht, führt aber zu einer ungleichmäßigen Einspritzung.

Ich werde das Röhrchen mit Prallplatte verwenden.

Versuch beendet, jetzt wird wieder gebaut.:)
 
Hallo Leonhard,

danke für die schöne Versuchsreihe. Aber hast du dabei auch den Stick von aussen vorgewärmt? Ich denke dadurch verdampft dann das Kerosin und die Tröpfchenbildung wird vermieden bzw. verringert?

schönen Sonnntag noch
Michael
 
Danke Uli,

ist aber alles nicht so sehr wissenschaftlich zu sehen, da einige Bedingungen nur angenommen sind. Aber so ungefähr wird es schon hinkommen.

P.S.
Fortsetzung kann ein bisschen dauern, muss für einige Zeit beruflich ins (hoffentlich) wärmere Torino.
 
Hallo Leonhard,
ich finde es prima, was Du da machst. Was bei Deinem Versuch vielleicht noch nicht mit eingeflossen ist, ist die Tatsache, dass die einströmende Luft in die Sticks bereits mit 100 bis 140 Grad aus dem Verdichterleitsystem kommt und sich noch auf dem Weg nach hinten am BK Außenmantel bis auf über 200 Grad erwärmt bevor es in den Stick geht, was der Verdampfung sehr zu gute kommt.
Mach weiter so !
Gruß
Alfred
 
Verdichterdeckel

Verdichterdeckel

@Alfred
Ich denke in der Brennkammer funktioniert der Stick ein bisschen anders, aber ein paar Erkenntnisse hat es schon gebracht.

Turb57.JPG
Vom wesentlich wärmeren Italien ging es gleich wieder in der Bastelkeller. Das vorgedrehte Delrin®-Teil wartet schon. Weil es vorne besser zum Einspannen geht mache ich erst den Innenteil. Da die Kontur des Verdichterrades bekannt ist, geht das mit der CNC-Drehmaschine recht gut. (Für die Fachleute: Die Codes G0 bis G3 reichen dafür, und am Ende natürlich G22). Gut das die Maschine weis wo es lang geht, vor lauter Späne sieht man oft nicht wo der Stahl gerade werkelt.

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Zum Einspannen ist diese Seite nun nicht mehr geeignet. Zum Drehen des Vorderteils braucht’s einen Adapter. Also erst mit dem Teilapparat die Löcher gebohrt, danach aus einem Reststück einen Halter gedreht. Hier wird der Deckel dann angeschraubt.

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Der Ansaugtrichter hat die Form einer Ellipse, das kann die Maschine nicht von alleine. Wenn die einzelnen Strecken kurz genug sind, geht das ber auch mit aneinander gereihten Vectoren.

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Am Schluss wird noch ein Bund für die Halterung des Anlassers angedreht.

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Die Bohrungen noch Senken und fertig ist der Deckel.

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In die Wulst des Gehäuses kommt noch ein passender O-Ring. (Das es sich so Ergeben hat und der Wulst an der Richtigen Stelle saß, war reine Glücksache)

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Damit die Schmierung nicht durch den Verdichter abhaut, sondern auch durchs hintere Lager geht, sollte der Zwischenring am Verdichterrad die Öffnung schön dicht machen. (Aber ohne anzustreifen)

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Ring für den Anlasser anschrauben und den Deckel mit den 1000 Schrauben festmachen. Jetzt sieht es schon ziemlich fertig aus, es fehlen aber schon noch ein paar Kleinigkeiten.

Turb66.JPG
In einem anderen Thread habe ich mal noch einen Sensor für die Drehzahlmessung gefragt. Da bin ich mittlerweile fündig geworden, und er wurde auch gleich eingebaut. Es ist ein induktiver Sensor, und es wird die Fräsung vom Wuchten des Verdichters als Indikator verwendet.

Der erste Probelauf ist jetzt nicht mehr so in weiter Ferne.:D
 
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