Baubericht "Kamikaze"
Baubericht "Kamikaze"
Er hat sich heimlich weiter gebaut, so dass ich ihn bei dem schönen trockenen Wetter in bunt im Garten fotografieren konnte:
Und das kam so:
alle Holzteile wurden mit Schnellschliffgrund imprägniert und so gegen Feuchtigkeit geschützt und "oberflächengehärtet". Mögliche Befürchtungen, dass dadurch der Kleber der Bügelfolie nicht hielte oder man der Lufteinschlüsse unter der Folie nicht Herr würde, kann ich nicht bestätigen, im Gegenteil. Das Bügeln stellte sich mit der transparenten Folie von Oracover (mit Klebeschicht) geradezu als Kinderspiel heraus (einzige Schwierigkeit war das Abfummeln der Schutzfolie mit meinen zu dicken Fingern, stumpfen Fingernägeln und unscharfer Brille). Bitte keine Tipps mehr dazu, am Ende hat es schließlich geklappt!
Die Folie lässt sich sehr gut mit geringster Temperatur punktuell fixieren und dann mit leicht erhöhter Temperatur an den Kanten festbügeln. Ich bin mit der Oberseite angefangen und habe beide Seiten möglichst gleichmäßig nach dem Festbügeln mit dem Bügeleisen gestrafft. Mögliche Verzüge sind so leicht zu korrigieren.
Der Rumpf hat auf der Unterseite eine Folienbeschichtung erhalten, dann war die Folie verbraucht (hätte ich das nicht sagen sollen?). Das Holz wurde nochmals mit wasserlöslichem Klarlack endbehandelt.
RC: Die beiliegenden Gabelköpfe habe ich aus Gewichtsgründen nicht verwendet, sondern die Gestänge an den Rudern abgekröpft und die angeschlossenen Ruderhörner an die Ruder geschraubt. (Bei der Gelegenheit fielen mir die zuvor vermissten, wirklich winzigen Magnete zur Haubenbefestigung in die Finger. Ich verspreche die Lesebrille in Zukunft häufiger beim Bauen zu tragen!)
Die Demontage des Höhenruders ist jetzt komplizierter als bei der Verwendung eines Gabelkopfes - vorläufig plane ich nicht das Ruder abzumontieren.
Die Justage der Gestänge erfolgt über Graupner Ruderanschlüsse auf den Servo-Abtriebshebeln (C 261, die noch herumlagen). Die Anschlüsse sind genau auf 0,8 mm Gestängedurchmesser gebohrt und laufen sehr spielarm.
Die Stromversorgung übernimmt ein Eneloop AAA- Vierzeller; zur Einstellung des Schwerpunktes bei 102 mm waren dann noch 60 g Blei erforderlich.
Die Waage stand schon bereit für die Endkontrolle:
Rumpf + Leitwerk roh: 130 g fertig inkl. RC, Blei: 312 g
Flügelhälfte roh: 115 g fertig: 136 g
Verbinder roh: 30 g fertig: 30 g
Macht zusammen mit zwei Gummiringen und halbvollem Akku ein Abfluggewicht von 614 g. Ich bin zufrieden!
Fazit nach dem Bauen: für sein Geld bekommt man einen sehr gut vorgefertigten und bis auf Gummiringe, Klebstoff und RC vollständigen Teilesatz, der in jeder Bauphase Spaß macht. Das ohne besondere "Klimmzüge" erzielte Abfluggewicht von knapp über 600 g bedeutet bei einem Flächeninhalt von 40,6 dm2 eine äußerst konkurrenzfähige Flächenbelastung von 15 g/dm2.
Ich bin sehr gespannt auf die Flugerprobung; vielleicht warte ich mit dem Erstflug allerdings auf etwas windstilleres Wetter.
Bis demnächst!
Heinz