...Die Verwendung von "Orginal"-Profilen der 1:1 Vorbilder ist im Modellmaßstab alles andere als optimal: Stichwort Re-zahl. 15% Dicke ist z.B. nicht gerade widerstandsarm und das Ding soll doch schnell fahren, oder. Oder ein anderer Aspekt: Damit das Boot schnell aus dem Wasser kommt brauchst Du auch bei niedrigen Geschwindigkeiten schon leistungsfähige Profile ;-)
Ich will das gern erläutern. Bevor ich aber kritisiere, noch nen großes Lob an den Andreas! Denn immerhin ist er wirklich fleißig. Und manchmal ist es ja auch ganz gut, wenn man sich nicht alles kaputt reden lässt und einfach mal den Kopf runter nimmt und los legt. Man kann nämlich auch alles kaputt reden.
Daher also nur als Denkanstoß.
Die Re-Zahl oder auch Reynolds-Zahl ergibt sich durch die Multiplikation von ein paar Daten von denen folgende an dieser Stelle interessieren: Profillänge und die Geschwindigkeit. Der Rest der größen beschreibt z.B. die Luft, oder hier das Wasser, und das ist bei der Betrachtung "Original" zu "Modell" gleich.
Die "Moths" habe im Gegensatz zu diesen Modellen meist tiefere (in Fahrtrichtung gemessen) Flügel und fahren auch deutlich schneller. Daher sind die Reynoldszahlen bei denen sie arbeitenauch deutlich größer.
Und in der Tat ist eben diese Größe der Rezahlen mit entscheident fürs Design des Profils. Wenn also die Jungs für ihre Motten ein NACA63-xxx genommen haben, war das mit Sicherheit auch eine Entscheidung aufgrund der angenommen Rezahlen und diese sind wie oben beschrieben andere, als sie beim Modell angenommen werden dürfen.
Als nächstes darf man noch pauschal sagen, dass eben bei kleineren Reynoldszahlen, wie sie bei Modellen zustande kommen, dünnere Profile bessere Leistungen zeigen.
Gerade im unteren Geschwindigkeitsbereich (1 m/s) kann ein Foiler mit NACA63412 durchaus doppelt so viel Widerstand erzeuge, als wenn ein Profil mehr so mit 8% Dicke eingesetzt würde. Bei höheren Geschwindigkeiten wird der Nachteil kleiner.
Gruß,
Paul