eifeljeti
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Ich versuche da mal was für Newbies zu Papier zu bringen ...vielleicht mag der ein oder andere gerne Antworten, Fehlerkorrekturen mit anbringen, aber bitte sachlich bleiben, gerne mit nach Hersteller differenzierter Antwort, aber bitte nicht zum popcorn rausholen eskalieren .
Failsafe - saver – Save - HOLD!? Moderne Möglichkeiten auch sinnvoll nutzen !
Definition:
Fail-Safe stellt eine Funktion dar, die bei Ausfall des Hinkanals (S=>E), eine bestimmte Aktion im Modell ausführt, zum Beispiel die Bremsanlage betätigt. Die Programmiermöglichkeiten für den Fall variieren je nach Hersteller. Dies soll verhindern, dass das Modell sich unkontrolliert weiterbewegt und gegebenenfalls zerstört wird oder Zerstörungen verursacht.
Für alle Arten von RC-Modellen gibt es sinnvolle Einstellungen (Fläche, Auto,Schiff).
Failsafe gestern und heute:
Auch bei (moderneren) 35MHz Anlagen gab es diese Möglichkeit, wenn auch mit begrenzten Leistungsumfang. Ein wesentlicher Unterschied zu den heutigen 2.4Ghz Signalen besteht jedoch: Während mit 2.4GHz die entsprechenden Aktionen im Empfänger abgelegt sind, wurden die FS-Einstellungen bei 35MHz ständig auf dem Hinkanal mitübertragen – aber halt nur beim Ausbleiben der Signale aus einem Puffer genommen und ausgewertet und dementsprechend die Frameraten auf die Steckplätze ausgegeben.
Daher ergeben sich hier grundsätzliche Unterschiede:
(Graupner, SPCM)35MHz: schalte ich mein Modell ein, und der Sender ist (noch) aus – hat der Empfänger noch keine Infos über mögliche Failsaveaktion. Hier kann und darf also keine Failsafe-Reaktion erwartet werden (z.B. Drossel-Servo auf Leerlauf !!!). Alle (mechanischen) Servos werden also so stehenbleiben, wie sie beim Scharfschalten gerade standen, denn der Empfänger generiert kein PWM Signal, und dies muss ja nicht unbedingt die „richtige“ Position gewesen sein.
Für einen elektrischen Motorregler/Steller gilt das gleiche: ist der Sender aus, generiert der Empfänger gar kein PWM-Signal, (also weder Werte zwischen 1,2 – (1,5) - 1,9 ms Impulslänge) sondern gar einfach nichts. Ein guter, intakter Regler darf/sollte daher nie anlaufen.
2.4GHz: die Failsafeeinstellungen (FS) befinden sich in jedem Betriebszustand der RC-Anlage im Empfänger. Sie werden über die Fernsteuerung oder ein einsprechendes Terminal vorbereitet und dann 1-malig an den RX übertragen, wo diese Einstellungen bis zum (erneuten) Binden,Umbinden,Rebind oder Reset erhalten bleiben.
????
…. Hier fehlt der Test/Erkenntnis ob ohne Sendersignal bei 2.4er Empfängern Hold, FS, kein PWM Ausgang oder sonst was passiert, bis einmalig Verbindung Tx=>Rx gestanden hat. … da war doch mal früher das bei Hott ?
????
Wie ist das PWM-Signal an einem RX-Ausgang in der Zeit zwischen Ausfall Hinkanal und bis zum Verstreichen der Failsave-Zeit (Signal Fault Delay)
Leider verwenden Modellpiloten die Möglichkeiten des Failsafe häufig erst gar nicht, oder falsch.
„ … Failsafe habe ich mich nie drum gekümmert“
„ … Failsafe ? Zuviel Aufwand … verstehe den Sender ohnehin nicht.“
„ … Failsafe brauche ich bei meinen kleinen Modellen nicht. Wüsste nicht wofür ?“
„ … Failsafe hat mein System doch ab Werk“ ( leider wurde es jedoch nie zielgerichtet benutzt, ja und damit meint Mancher eben nur die HOLD-Funktion)
Welche Möglichkeiten und Spielarten gibt es ?
Man unterscheidet 3 Möglichkeiten, von denen 2 häufig durch technisches Unverständnis oder sprachliche Unarten durcheinandergeworfen werden. Daher zur Erläuterung:
Programmierung (Hold + Failsafe), kann flugtechnisch folgende Eigenschaften oder Erkenntnisse bieten :
1.) Die Verhinderung eines Einschlags mit Maximalgeschwindigkeit und damit maximalen Schaden.
(FS)
2.) Den Piloten überhaupt erstmal darauf aufmerksam machen, dass eine Störung vorliegt, durch Einnehmen von besonderen (Klappen/Fahrwerks-Stellungen am Flugzeug => optische Wirkung, z.B. bei Systemen ohne Rückkanalmeldung. (FS)
3.) Das Modell nicht in komplett unkontrollierbare Fluglagen bringen im Falle einer kurzen Störung. (HOLD)
4.) Die Unterscheidung Funkstörung <--> Elektronikausfall im Modell ermöglichen. Elektronikstörung: z.b. Ruderzucken .
Ruderzucken gibt’s bei 2.4GHz nicht mehr bedingt durch die digitale Übertragung und Auswertung, im Gegensatz zum analogen MHz ! Wenn Ruder mit 2.4GHz Funkstrecke zucken, liegts nicht an der Funkstrecke oder Signalqualität , sondern an anderen Dingen: Impulsrate der Servos, Spannung ..
Totpunkt des Servos.
5.) Das Modell daran hindern, sich weiter autonom zu entfernen, als (notwendig), aus dem Flugsektor, oder Sichtbereich hinaus (schwierige Bergung, keine Möglichkeit mehr Folgeschäden (Brand usw.), zu verhindern. (FS)
Ursachen möglicher regulärer (FS + HOLD) Situationen:
Fehlerquelle beim Sender:
1.) Senderbatterie leer oder an unterer Grenze: Sender fällt bestimmungsgemäß, aber dennoch unvorhergesehen gänzlich aus.
2.) HF Modul defekt oder gestört (Antennenbruch), Antenne nicht angeschraubt, Kabel abgegangen zw. HF-Modul und Antenne, Senderantenne generell schlecht ausgerichtet.
3.) Modellspeicher liefert fehlerhafte Informationen, (gesamte Elektronik spinnt)
4.) Der Sender wird während des Fluges ausgeschaltet (warum auch immer),
5.) falscher Modellspeicher gewählt (soll auch mit 2.4Ghz noch möglich sein, keine ID-Bindung zwischen Empfänger-Seriennummer und Speicherplatz im Sender. Modell reagiert nicht bei Inbetriebnahme (sofortiges Hold plus evtl. FSProg)
6.) Sende-Antenne kurzzeitig abgeschirmt durch falsche Ausrichtung
7.) Störungen durch niedrige räumliche Höhe gegenüber Sender und Modell (Modell liegt am Ende der Bahn auf dem Boden, oder Sender ist hinter dem Zaun und Modell davor.
8.) Blockade des gesamten Frequenzbandes aus unbekanntem Grund (Richtfunk, Radar …)
Fehlerquelle beim Empfänger:
1.) Empfängerantenne kurzzeitig abgeschirmt in verschiedenen Fluglagen oder Winkeln, in der Regel gehäuft auftretend mit zunehmender Entfernung des Modells: behebbar durch Antennenoptimierung
2.) Empfängerantenne an der Elektronik abgerissen oder beschädigt (schwer erkennbar !)
3.) Reichweite des Hinkanals eindeutig überschritten aufgrund Entfernung
4.)Empfängerantenne dauerhaft abgeschirmt (CFk-Rumpf, massive Metallteile um Antennen)
Ausfälle und Ursachen ohne Auslösung von HOLD oder FS:
1.) Empfängertotalausfall durch Defekt (Elektronik ganz einfach kaputt)
2.) sonstige sporadische Empfängerausfälle bei Verwendung von Crash-Empfängern (Zustand ungewiß)
3.) Empfängerstörungen durch elektrische Impulse im System selber: (Motor, Servos, Zündfunken, Turbine (statische Aufladungen), unabhängig von der Entfernung zum Sender oder Funkstrecke
4.) Empfängerstörungen durch Überhitzung (Sommer, auch durch hohe elektrische Leistung in der Nähe des Empfängers)
5.) Stromversorgung im RC-Kreislauf mangelhaft (dauerhaft: durch Kurzschluss/Blockade eines Servos, gar keine Spannung mehr oder Spannung dauerhaft zu niedrig. (blackout)
6.) Empfänger geht durch 1malige Unterspannung (ca.2,9 V)in Brown-Out und stürzt ab, und bleibt im diesem Zustand.
7.) Stromversorgung im RC-Kreislauf mangelhaft (kurzzeitig: nur kurz durch Servo-Belastung im BEC-Kreis bei nachvollziehbaren „harten“ Manövern, mit Reset des Empfängers und Rebind, verschiedene
Wackelkontakte an Stromversorgung. Spannung kurzfristig nahezu Null – dann wieder auf vollem Wert, Rückströme aus Servos erzeugen zu hohe oder zu niedrige Systemspannung. (blackout-reboot-rebind)
Was kann man also erreichen, in den jeweiligen Ausgangssituationen:
Situationsbeschreibung: Mindestens 2 Sekunden Ausfall der Funkstrecke.
Es besteht vermutlich nur eine geringe Chance auf Wiedererlangen der Steuerbarkeit. Danach ist trotzdem wieder Empfang möglich.
Dauerhafter Signalverlust ist kurzzeitig eingetreten.
Fluglage und Entfernung: spielt keine Rolle und vermutlich keine Ursache.
Modell kann wieder gesteuert und gerettet werden
FS Aktionen: Antrieb aus/reduziert. Modell mit allen Rudern abbremsen
Ziel: Modell am weiteren Flug hindern, Geschwindigkeit abbauen um Schaden gering zu halten.
Situationsbeschreibung: das Modell befindet sich in größerer Entfernung als die max. Reichweite des RC-Systems (mit dem Wind davongespült …)
Die Folge ist dauerhafter Signalverlust.
Es besteht keine Chance auf Wiedererlangen der Steuerbarkeit.
Fluglage und Entfernung: spielt keine Rolle mehr
FS: Antrieb aus, Modell mit allen Rudern abbremsen
Ziel: Modell am weiteren Flug hindern, Geschwindigkeit abbauen um Schaden gering zu halten.
Situationsbeschreibung: das Modell befindet sich in größerer Entfernung, Fluglage und Richtung sind für den Piloten nicht mehr kontrollierbar, auch nicht nach mehreren Versuchen. Das Übertragungssystem arbeitet allerdings noch einwandfrei.
Ursache: Fehleinschätzung der Lage durch zu grosse Entfernung zwischen Pilot und Modell, oder einfach schlechtes Sehvermögen.
Es besteht jedoch keine Chance auf Wiedererlangen der Flugkontrolle.
Fluglage und Entfernung: spielt keine Rolle mehr
Das Modell kann nicht mehr gerettet werden.
Pilotenaktion: Sender ausschalten.
FS: Antrieb aus, Modell mit allen Rudern abbremsen
Ziel: Modell am weiteren Flug hindern, (Sichtverlust / Entfernung) Geschwindigkeit abbauen um Schaden gering zu halten, oder Entfernung zur Bergung nicht zu gross werden lassen,
(Modell nicht mehr auffindbar oder Schäden ausserhalb der eigenen „Eingreifbarkeit – dadurch evtl. Verschlimmerung“.
Situationsbeschreibung: das Modell folgt den Steuerbefehlen des Piloten nicht oder ungenügend, obwohl die HF-Strecke scheinbar funktioniert. Der Pilot verliert die Kontrolle zusehends. Das Modell entschwindet (nach oben oder horizontal).
Die Steuerung des Modells ist nicht mehr sichergestellt.
Mögliche Ursachen: Defekt eines Servos oder Gestänges, starker Thermikeinfluß …
Das Modell kann nicht mehr gerettet werden.
Piloten-Aktion: Sender abschalten
FS: Antrieb aus, Modell mit allen Rudern abbremsen
Ziel: Modell am weiteren Flug hindern , Geschwindigkeit abbauen um Schaden gering zu halten, oder Entfernung zur Bergung nicht zu gross werden lassen (Modell nicht mehr auffindbar oder Schäden ausserhalb der eigenen „Eingreifbarkeit – dadurch evtl. Verschlimmerung“.
Situationsbeschreibung: Reichweitentest am Boden, 2 Personen
Der Pilote entfernt sich mit dem Sender mit reduzierter Sendeleistung vom Modell. Er bewegt langsam und sporadisch ein paar Ruder. Ein Kollege beobachtet die Ruder währenddessen.
Durch fehlende FS-PROG wird der Signalverlust nicht bemerkt. Durch viele HOLDS scheint sich das Ruder dennoch ordentlich zu bewegen.
Ziel: Ruderklappen so stellen, dass Signalverlust deutlich angezeigt wird.
Situationsbeschreibung: Reichweitentest am Boden, 2 Personen
Der Pilot entfernt sich mit dem Sender mit reduzierter Sendeleistung vom Modell. Er bewegt langsam und sporadisch ein paar Ruder. Ein Kollege beobachtet die Ruder dabei.
Ein Ruderzucken wird festgestellt.
Das Zucken wird als das Erreichen der Reichweitengrenze fehlinterpretiert – man schreitet zum Flug, da die Entfernung augenscheinlich ausreichend war. Dieses ist bei digitaler 2.4GHz Übertragung nicht möglich.
FS könnte hier definitiven Ausfall anzeigen !!!
Ziel: Ursache suchen.
Situationsbeschreibung: Reichweitentest am Boden, nur 1 Person
Der Pilot entfernt sich mit dem Modell und mit reduzierter Sendeleistung vom abgelegten Sender. Er beobachtet die Ruder dabei.
Ein Ruderzucken wird festgestellt.
Das Zucken wird als das Erreichen der Reichweitengrenze fehlinterpretiert – man schreitet zum Flug, da die Entfernung augenscheinlich ausreichend war. Dieses ist bei digitaler 2.4GHz Übertragung nicht möglich.
FS könnte hier definitiven Ausfall anzeigen !!!
Ziel: Ursache suchen.
Mögliche, sinnvolle FS Werte:
Unsinnige FS Werte:
Failsafe - saver – Save - HOLD!? Moderne Möglichkeiten auch sinnvoll nutzen !
Definition:
Fail-Safe stellt eine Funktion dar, die bei Ausfall des Hinkanals (S=>E), eine bestimmte Aktion im Modell ausführt, zum Beispiel die Bremsanlage betätigt. Die Programmiermöglichkeiten für den Fall variieren je nach Hersteller. Dies soll verhindern, dass das Modell sich unkontrolliert weiterbewegt und gegebenenfalls zerstört wird oder Zerstörungen verursacht.
Für alle Arten von RC-Modellen gibt es sinnvolle Einstellungen (Fläche, Auto,Schiff).
Failsafe gestern und heute:
Auch bei (moderneren) 35MHz Anlagen gab es diese Möglichkeit, wenn auch mit begrenzten Leistungsumfang. Ein wesentlicher Unterschied zu den heutigen 2.4Ghz Signalen besteht jedoch: Während mit 2.4GHz die entsprechenden Aktionen im Empfänger abgelegt sind, wurden die FS-Einstellungen bei 35MHz ständig auf dem Hinkanal mitübertragen – aber halt nur beim Ausbleiben der Signale aus einem Puffer genommen und ausgewertet und dementsprechend die Frameraten auf die Steckplätze ausgegeben.
Daher ergeben sich hier grundsätzliche Unterschiede:
(Graupner, SPCM)35MHz: schalte ich mein Modell ein, und der Sender ist (noch) aus – hat der Empfänger noch keine Infos über mögliche Failsaveaktion. Hier kann und darf also keine Failsafe-Reaktion erwartet werden (z.B. Drossel-Servo auf Leerlauf !!!). Alle (mechanischen) Servos werden also so stehenbleiben, wie sie beim Scharfschalten gerade standen, denn der Empfänger generiert kein PWM Signal, und dies muss ja nicht unbedingt die „richtige“ Position gewesen sein.
Für einen elektrischen Motorregler/Steller gilt das gleiche: ist der Sender aus, generiert der Empfänger gar kein PWM-Signal, (also weder Werte zwischen 1,2 – (1,5) - 1,9 ms Impulslänge) sondern gar einfach nichts. Ein guter, intakter Regler darf/sollte daher nie anlaufen.
- Failsafe-Infos werden erst ab dem 1. Einschalten des Senders permanent an den RX über die Funkstrecke mit übertragen.
2.4GHz: die Failsafeeinstellungen (FS) befinden sich in jedem Betriebszustand der RC-Anlage im Empfänger. Sie werden über die Fernsteuerung oder ein einsprechendes Terminal vorbereitet und dann 1-malig an den RX übertragen, wo diese Einstellungen bis zum (erneuten) Binden,Umbinden,Rebind oder Reset erhalten bleiben.
????
…. Hier fehlt der Test/Erkenntnis ob ohne Sendersignal bei 2.4er Empfängern Hold, FS, kein PWM Ausgang oder sonst was passiert, bis einmalig Verbindung Tx=>Rx gestanden hat. … da war doch mal früher das bei Hott ?
????
Wie ist das PWM-Signal an einem RX-Ausgang in der Zeit zwischen Ausfall Hinkanal und bis zum Verstreichen der Failsave-Zeit (Signal Fault Delay)
Leider verwenden Modellpiloten die Möglichkeiten des Failsafe häufig erst gar nicht, oder falsch.
„ … Failsafe habe ich mich nie drum gekümmert“
„ … Failsafe ? Zuviel Aufwand … verstehe den Sender ohnehin nicht.“
„ … Failsafe brauche ich bei meinen kleinen Modellen nicht. Wüsste nicht wofür ?“
„ … Failsafe hat mein System doch ab Werk“ ( leider wurde es jedoch nie zielgerichtet benutzt, ja und damit meint Mancher eben nur die HOLD-Funktion)
Welche Möglichkeiten und Spielarten gibt es ?
Man unterscheidet 3 Möglichkeiten, von denen 2 häufig durch technisches Unverständnis oder sprachliche Unarten durcheinandergeworfen werden. Daher zur Erläuterung:
- Das(der) sogenannte Halten des Signals (HOLD): erreichen den Empfänger keine oder nur noch fehlerhafte Signale, so behält er an (allen) Ausgängen die bis dorthin gültigen Steuersignale stur bei (Gedächtnis!) , solange bis er wieder gültige andere Werte empfängt. Diese Technik ist i.d.R. bei allen aktuellen 2.4GHz System ab Werk aktiv, und bedarf meist keiner Programmier- oder Einstellarbeit.
- Sogar die letzten digitalen Übertragungsvarianten bei 35 MHz konnten dies bereits ! Das Eintreten des Hold-Falles wird vom Piloten im besten Fall nie bemerkt, da es typischerweise nur im Bereich nur Sekundenbruchteile dauert. Anscheinend wird ein HOLD als gelegentlich als Einfluss des Wetters (Böen, kurzfristige Ruder-Unfolgsamkeit) fehlinterpretiert, noch bevor der Sender über einen Fehler in seinen HF-Strecken Alarmschlagen kann.
- Wozu also Hold: im Gegensatz zur (ohne FS) 35MHz Übertragung findet bei einer Störung kein unkontrolliertes Ruderzucken und damit Ausbrechen des Modells statt. Ist die Störung nur kurzfristig, sollte das Modell seinen Weg im Luftraum dementsprechend sinnvoll fortsetzen. Dauer der Hold länger, behält das Modell die letzten gesteuerten Ruderwerte stur bei, (steiler werdende Kurve, unsteuerbarer Geradeausflug mit fly-away.)
- Die aktive Failsafe-Einstellung (FS-POS): unterscheidet sich je nach Fernsteuersystem (Hersteller), und eingesetzten Sendern/Empfängern in ihren Möglichkeiten. Beim Eintritt des
- Signalverlusts generiert der Empfänger dauerhaft vorgegebene PWM-Signale auf den Steckplätzen, die man vorher entsprechend programmiert hat.
- OUT-OFF: am entsprechenden Ausgang werden gar keine PWM-Signale mehr ausgegeben.
- Was gibt es (je nach Hersteller oder gerätespezifisch) sonst noch zu dem Thema:
- Failsave-Zeit (Signal Fault Delay)
- Legt die Zeitspanne zwischen Signalverlust und Aktivierung der FailSafe-Einstellungen fest. Nachdem diese Zeitspanne abgelaufen ist werden die Ausgangssignale des Empfängers entsprechend Ihrer individuellen Kanaleinstellungen ausgegeben.
- Einstellbare Zeit bis zur Ausführung der gewählten Aktionen (0,2 – 2 Sekunden).
- Failsave-Speed:
- Legt die Geschwindigkeit fest, mit der die FailSafePosition im Fall von Signalverlust bei Eintreten von „FailSafe“ am Empfängerausgang ausgegeben wird.
- Wozu also konkrete Failsafe (FS-POS) Programmierung ?
- Davon ausgehend, dass längere Funkstörungen dazu führen, dass sich ein Modell dauerhaft unkontrolliert im Luftraum oder am Boden verhält, das Modell so nicht mehr zu retten ist, und durch weiteren unkontrollierten Betrieb größeren Schaden anrichtet.
- So wird FS (Programmierung) i.d.R. erst nach einem Signalverlust von 0.2-1.5 Sekunden angenommen. (Zeitspanne je Steuersystem/Hersteller variabel!)
- Denkbare Ablauf wäre zum Beispiel in diesem Falle:
- Verlust Hinkanal
- Verlust Hinkanal dauert > 1 Sekunde
- FS schlägt zu …
- Motor aus,
- Bremsklappen und Fahrwerk ausfahren
Programmierung (Hold + Failsafe), kann flugtechnisch folgende Eigenschaften oder Erkenntnisse bieten :
1.) Die Verhinderung eines Einschlags mit Maximalgeschwindigkeit und damit maximalen Schaden.
(FS)
2.) Den Piloten überhaupt erstmal darauf aufmerksam machen, dass eine Störung vorliegt, durch Einnehmen von besonderen (Klappen/Fahrwerks-Stellungen am Flugzeug => optische Wirkung, z.B. bei Systemen ohne Rückkanalmeldung. (FS)
3.) Das Modell nicht in komplett unkontrollierbare Fluglagen bringen im Falle einer kurzen Störung. (HOLD)
4.) Die Unterscheidung Funkstörung <--> Elektronikausfall im Modell ermöglichen. Elektronikstörung: z.b. Ruderzucken .
Ruderzucken gibt’s bei 2.4GHz nicht mehr bedingt durch die digitale Übertragung und Auswertung, im Gegensatz zum analogen MHz ! Wenn Ruder mit 2.4GHz Funkstrecke zucken, liegts nicht an der Funkstrecke oder Signalqualität , sondern an anderen Dingen: Impulsrate der Servos, Spannung ..
Totpunkt des Servos.
5.) Das Modell daran hindern, sich weiter autonom zu entfernen, als (notwendig), aus dem Flugsektor, oder Sichtbereich hinaus (schwierige Bergung, keine Möglichkeit mehr Folgeschäden (Brand usw.), zu verhindern. (FS)
Ursachen möglicher regulärer (FS + HOLD) Situationen:
Fehlerquelle beim Sender:
1.) Senderbatterie leer oder an unterer Grenze: Sender fällt bestimmungsgemäß, aber dennoch unvorhergesehen gänzlich aus.
2.) HF Modul defekt oder gestört (Antennenbruch), Antenne nicht angeschraubt, Kabel abgegangen zw. HF-Modul und Antenne, Senderantenne generell schlecht ausgerichtet.
3.) Modellspeicher liefert fehlerhafte Informationen, (gesamte Elektronik spinnt)
4.) Der Sender wird während des Fluges ausgeschaltet (warum auch immer),
5.) falscher Modellspeicher gewählt (soll auch mit 2.4Ghz noch möglich sein, keine ID-Bindung zwischen Empfänger-Seriennummer und Speicherplatz im Sender. Modell reagiert nicht bei Inbetriebnahme (sofortiges Hold plus evtl. FSProg)
6.) Sende-Antenne kurzzeitig abgeschirmt durch falsche Ausrichtung
7.) Störungen durch niedrige räumliche Höhe gegenüber Sender und Modell (Modell liegt am Ende der Bahn auf dem Boden, oder Sender ist hinter dem Zaun und Modell davor.
8.) Blockade des gesamten Frequenzbandes aus unbekanntem Grund (Richtfunk, Radar …)
Fehlerquelle beim Empfänger:
1.) Empfängerantenne kurzzeitig abgeschirmt in verschiedenen Fluglagen oder Winkeln, in der Regel gehäuft auftretend mit zunehmender Entfernung des Modells: behebbar durch Antennenoptimierung
2.) Empfängerantenne an der Elektronik abgerissen oder beschädigt (schwer erkennbar !)
3.) Reichweite des Hinkanals eindeutig überschritten aufgrund Entfernung
4.)Empfängerantenne dauerhaft abgeschirmt (CFk-Rumpf, massive Metallteile um Antennen)
Ausfälle und Ursachen ohne Auslösung von HOLD oder FS:
1.) Empfängertotalausfall durch Defekt (Elektronik ganz einfach kaputt)
2.) sonstige sporadische Empfängerausfälle bei Verwendung von Crash-Empfängern (Zustand ungewiß)
3.) Empfängerstörungen durch elektrische Impulse im System selber: (Motor, Servos, Zündfunken, Turbine (statische Aufladungen), unabhängig von der Entfernung zum Sender oder Funkstrecke
4.) Empfängerstörungen durch Überhitzung (Sommer, auch durch hohe elektrische Leistung in der Nähe des Empfängers)
5.) Stromversorgung im RC-Kreislauf mangelhaft (dauerhaft: durch Kurzschluss/Blockade eines Servos, gar keine Spannung mehr oder Spannung dauerhaft zu niedrig. (blackout)
6.) Empfänger geht durch 1malige Unterspannung (ca.2,9 V)in Brown-Out und stürzt ab, und bleibt im diesem Zustand.
7.) Stromversorgung im RC-Kreislauf mangelhaft (kurzzeitig: nur kurz durch Servo-Belastung im BEC-Kreis bei nachvollziehbaren „harten“ Manövern, mit Reset des Empfängers und Rebind, verschiedene
Wackelkontakte an Stromversorgung. Spannung kurzfristig nahezu Null – dann wieder auf vollem Wert, Rückströme aus Servos erzeugen zu hohe oder zu niedrige Systemspannung. (blackout-reboot-rebind)
Was kann man also erreichen, in den jeweiligen Ausgangssituationen:
Situationsbeschreibung: Mindestens 2 Sekunden Ausfall der Funkstrecke.
Es besteht vermutlich nur eine geringe Chance auf Wiedererlangen der Steuerbarkeit. Danach ist trotzdem wieder Empfang möglich.
Dauerhafter Signalverlust ist kurzzeitig eingetreten.
Fluglage und Entfernung: spielt keine Rolle und vermutlich keine Ursache.
Modell kann wieder gesteuert und gerettet werden
FS Aktionen: Antrieb aus/reduziert. Modell mit allen Rudern abbremsen
Ziel: Modell am weiteren Flug hindern, Geschwindigkeit abbauen um Schaden gering zu halten.
Situationsbeschreibung: das Modell befindet sich in größerer Entfernung als die max. Reichweite des RC-Systems (mit dem Wind davongespült …)
Die Folge ist dauerhafter Signalverlust.
Es besteht keine Chance auf Wiedererlangen der Steuerbarkeit.
Fluglage und Entfernung: spielt keine Rolle mehr
FS: Antrieb aus, Modell mit allen Rudern abbremsen
Ziel: Modell am weiteren Flug hindern, Geschwindigkeit abbauen um Schaden gering zu halten.
Situationsbeschreibung: das Modell befindet sich in größerer Entfernung, Fluglage und Richtung sind für den Piloten nicht mehr kontrollierbar, auch nicht nach mehreren Versuchen. Das Übertragungssystem arbeitet allerdings noch einwandfrei.
Ursache: Fehleinschätzung der Lage durch zu grosse Entfernung zwischen Pilot und Modell, oder einfach schlechtes Sehvermögen.
Es besteht jedoch keine Chance auf Wiedererlangen der Flugkontrolle.
Fluglage und Entfernung: spielt keine Rolle mehr
Das Modell kann nicht mehr gerettet werden.
Pilotenaktion: Sender ausschalten.
FS: Antrieb aus, Modell mit allen Rudern abbremsen
Ziel: Modell am weiteren Flug hindern, (Sichtverlust / Entfernung) Geschwindigkeit abbauen um Schaden gering zu halten, oder Entfernung zur Bergung nicht zu gross werden lassen,
(Modell nicht mehr auffindbar oder Schäden ausserhalb der eigenen „Eingreifbarkeit – dadurch evtl. Verschlimmerung“.
Situationsbeschreibung: das Modell folgt den Steuerbefehlen des Piloten nicht oder ungenügend, obwohl die HF-Strecke scheinbar funktioniert. Der Pilot verliert die Kontrolle zusehends. Das Modell entschwindet (nach oben oder horizontal).
Die Steuerung des Modells ist nicht mehr sichergestellt.
Mögliche Ursachen: Defekt eines Servos oder Gestänges, starker Thermikeinfluß …
Das Modell kann nicht mehr gerettet werden.
Piloten-Aktion: Sender abschalten
FS: Antrieb aus, Modell mit allen Rudern abbremsen
Ziel: Modell am weiteren Flug hindern , Geschwindigkeit abbauen um Schaden gering zu halten, oder Entfernung zur Bergung nicht zu gross werden lassen (Modell nicht mehr auffindbar oder Schäden ausserhalb der eigenen „Eingreifbarkeit – dadurch evtl. Verschlimmerung“.
Situationsbeschreibung: Reichweitentest am Boden, 2 Personen
Der Pilote entfernt sich mit dem Sender mit reduzierter Sendeleistung vom Modell. Er bewegt langsam und sporadisch ein paar Ruder. Ein Kollege beobachtet die Ruder währenddessen.
Durch fehlende FS-PROG wird der Signalverlust nicht bemerkt. Durch viele HOLDS scheint sich das Ruder dennoch ordentlich zu bewegen.
Ziel: Ruderklappen so stellen, dass Signalverlust deutlich angezeigt wird.
Situationsbeschreibung: Reichweitentest am Boden, 2 Personen
Der Pilot entfernt sich mit dem Sender mit reduzierter Sendeleistung vom Modell. Er bewegt langsam und sporadisch ein paar Ruder. Ein Kollege beobachtet die Ruder dabei.
Ein Ruderzucken wird festgestellt.
Das Zucken wird als das Erreichen der Reichweitengrenze fehlinterpretiert – man schreitet zum Flug, da die Entfernung augenscheinlich ausreichend war. Dieses ist bei digitaler 2.4GHz Übertragung nicht möglich.
FS könnte hier definitiven Ausfall anzeigen !!!
Ziel: Ursache suchen.
Situationsbeschreibung: Reichweitentest am Boden, nur 1 Person
Der Pilot entfernt sich mit dem Modell und mit reduzierter Sendeleistung vom abgelegten Sender. Er beobachtet die Ruder dabei.
Ein Ruderzucken wird festgestellt.
Das Zucken wird als das Erreichen der Reichweitengrenze fehlinterpretiert – man schreitet zum Flug, da die Entfernung augenscheinlich ausreichend war. Dieses ist bei digitaler 2.4GHz Übertragung nicht möglich.
FS könnte hier definitiven Ausfall anzeigen !!!
Ziel: Ursache suchen.
Mögliche, sinnvolle FS Werte:
- Antriebe: egal welcher Art, abschalten oder drosseln
- Landehilfsklappen: setzen, oder gesamte Landekonfiguration durchsetzen
- Lichter / Landelichter: einschalten
- Fahrwerksklappen öffnen , oder Fahrwerke ausfahren
- Schleppkupplungen öffnen
- Sonstige Abwurfklappen öffnen
- Brems-/Fallschirme öffnen
- Flachtrudeln oder Spiralsturz einleiten
- Ventile schliessen
- Autorotationsparameter einnehmen (Gas, - Pitch)
- ….. ?
Unsinnige FS Werte:
- Sofern autonome Flightcontroller / 3-Achs-Gyros vorhanden sind, diese im FS-Fall die Fluglage weitersteuern lassen. Ab hier wird der Pilot zum Zuschauer, bis die Antriebsquelle versagt. Es droht nun ein Einschlag mit maximaler Einwirkung da keine Bremsmaßnahmen mehr eingenommen werden können. Das Gerät entfernt sich möglicherweise weit weg.