CFK-Rechteckstab als Holm für E-Thermiksegler

Hallo werte Gemeinde,

ich habe eine Frage hinsichtlich der Holmauslegung für einen leichten Thermiksegler, den ich selbst konstruieren, fräsen und bauen möchte.
Zielgewicht, ca. 1,5kg (möglichst leicht)
Spannweite ca. 2,80m, Kreuz-LW, doppeltes V

Anhand der Profildicke, Spannweite und Zielgewicht kann ich die erforderliche Holmauslegung easy rechnen.

Wahrscheinlich oute ich mich jetzt als Trottel mit meiner Frage:
Kann ich die Holme aus dünnen, pultrudierten CFK Rechteckstäben umsetzen (z.B. 6*0,8)?


Die Druckbelastung von den Stäben liegt deutlich über Kiefer, so dass man mit geringem Querschnitt arbeiten kann und natürlich auch weiter nach außen kommt.
Ich würde das als doppel-T Holm auslegen und den Steg zwischen die flach liegenden Home harzen.


Im Netz und auch hier habe ich dazu nichts finden können, hier wird Kohle nurmehr als Rohrholm oder als Rowing eingesetzt.
Warum macht das eigentlich keiner. Müsste doch eigentlich gut zu bauen sein und leicht werden?

Vielen Dank für Eure Hilfe,
Fabian
 

Papa14

User
Ich würde das als doppel-T Holm auslegen und den Steg zwischen die flach liegenden Home harzen.
Was spricht gegen einen runden CFK Holm? Die sind in den RES Seglern auch verbaut - und so gut wie unkaputtbar. Bei meinem Pures kann ich den Hochstartgummi ausziehen bis nix mehr geht, und er steckt den Start locker weg.
 

Meier111

User
Ich würde das als doppel-T Holm auslegen und den Steg zwischen die flach liegenden Home harzen.
So hat man das "früher" mit Kieferleisten gemacht.
War garantiert nicht schlecht.

hier wird Kohle nurmehr als Rohrholm oder als Rowing eingesetzt.
Ist jetzt Mode.
Kohlerohr oder Rowing ist billig, und einfach anzuwenden.

Ein Doppel-T aus Kohlestäben ist bestimmt belastbarer als Rohr. Bei gleichem Gewicht und Querschnitt.
Kannst mal probieren, und uns das Ergebnis mitteilen. 😜
 

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Hi Fabian,

wer sagt, dass macht keiner!? Viele RES-Flieger werden zwar heute mit Rundrohren gebaut.
Aber das vorallem um die Baugeschwindigkeit zu erhöhen. Rippen auf den Holm auffädeln, Seku drauf, fertig.

Jedoch gibt es genug RES- und andere Flieger, die bauen genauso so wie du es vor hast.
z.b. hier: https://www.rc-network.de/threads/e...orstellungen-präsentation.574637/post-6616466

Auf dem Bild sind 3 Außenflügel im Vergleich mit gleichem Holmaufbau.

Grundsätzlich geht das sehr gut und einfach. Einzig der Übergang von der Beplankung auf den CFK-Holm direkt ist etwas tricky:
Wenn man nicht sauber arbeitet entsteht ein kleiner Absatz und schleifen - das sollte man sich auch überlegen.
Sonst ist die ganze Beplankung voller CFK-Staub und schaut dann unter der Folierung entsprechend aus...

Mach einfach, es wird sicher funktionieren. Außen kannst du auch dünnere Querschnitte nehmen...
 
Hi Ihr beiden,

Gegen einen Rohrholm ist natürlich nichts einzuwenden.
Ich möchte allerdings klassisch mit Nasenbeplankung bauen und als Profil wahrscheinlich ein SD7080 oder ähnliches einsetzen. Da muss ich mich noch an das Vortex setzen. Rohrholmbauweise kommt ja in der Regel mit unbeplankter Nase einher und dann mit Profilen, die das gut können (ag35 und co).

Die Frage habe ich ja gestellt um nicht nach dem Bau festzustellen, dass es kompletter Käse war 🙃

vg
Fabian
 

UweH

User
Zuletzt bearbeitet:
Danke, Uwe und Kampfkoloss,

dann habe ich offenbar nach falschen Stichworten gesucht. Genau die Bauweise der abgebildeten Elfe habe ich im Sinn.
Dann kann ich mit dem Rechnen und Zeichnen anfangen ;)

Viele Grüße,
Fabian
 

Merlin

User
Kann ich die Holme aus dünnen, pultrudierten CFK Rechteckstäben umsetzen (z.B. 6*0,8)?
natürlich kannst Du das machen.
Das wurde so ähnlich bei den Drela Konstruktionen gemacht und selbst Marske nutz ein ähnliches Prinzip (mit rundstäben) https://marskeaircraft.com/about-carbon-rod
Sinnvollerweise liegen Deine Gurt-Profile: also 6 breit und 0.8 hoch (wichtig bei der Holmberechnung). Zusätzliches Umwickeln des Gesamtholms mit Kevlar macht Sinn (verhindert das Ablösen der Gurte von Steg).

/Bernd
 
Hallo zusammen,
ich baue gerade 4m Rippenflächen mit CFK Holmen.
Die Holme habe ich mit abgestuften Rowings zwischen 0,8 mm Abachifunier laminiert
Durch das Abachifunier ist genug Material zum schleifen vorhanden

untere Abachilage in der Holmform
DSC07448.JPG


die abgestuften CFK Rowings sind eingelegt
DSC07449.JPG


obere Abachilage aufgelegt, Form geschlossen, pressen und aushärten lassen
DSC07450.JPG


oberer und unterer Holm an seinem Bestimmungsort
DSC07528.JPG

Der Holm wird beidseitig mit Sperrholz verkastet

der fertige Flügel ist
sehr leicht :)
sehr biegefest :)
sehr torsionsfest :)

Fliegergruß Clemens
 
Hallo Clemens,

Deine Methode ist für meine Anwendung sicherich überdimensioniert, aber grundsätzlich finde ich sie super gut für größere Modelle geeignet!
- Abstufung ist leicht umsetzbar
- je nach Länge der Werkbank kann man auch Übergrößen gut herstellen

Also für größere Segler definitiv toll, finde ich.

Vielen Dank!
Fabian
 
Fabian, dein Vorschlag fertige CFK-Rechteckprofile für die Holmgurte zu verwenden wird von einigen RES Modellen genau so verwendet:

Dietmar setzt die CFK-Profile ganz außen in der Profilkontur ein. Das ist der größtmögliche Abstand bei vorgegebenem Profil den man realisieren kann. Ein Rohrholm ist dabei alleine schon vom Widerstandsmoment und durch den kleineren Abstand der äußeren Teile des Rohres die überwiegend die Zug- Druckbeanspruchung übernehmen nicht das Optimum.
Ein Holm mit 3x0,6mm CFK-Profilen und senkrecht stehendem Balsa ist leichter und steifer als ein Rohrholm der in das gleiche Profil der Fläche passen soll.
Ich verwende nur 6,2% auf außen 5,4% dicke Profile in meinen RES Modellen. Der Holm besteht aus einem 3x0.6mm CFK-Profil auf der Unterseite und abgestuft drei dieser Profile beim oberen Holmgurt. Eines davon geht bei dem dreiteiligen Flügel mit geradem Mittelteil über die volle Spannweite des Mittelteils, ein zweiter etwa auf Zweidrittel der Länge von der Flächenmitte aus gemessen. Der dritte ist nur ca. 20cm lang und befindet sich unter den beiden anderen CFK-Profilen in der Flächenmitte.
Der Holm hat Stege aus 3mm Balsa und in der Mitte aus Birkensperrholz (nur im ersten Rippenfeld).
Die Druckfestigkeit der CFK-Profile ist geringer als die Zugfestigkeit, daher genügt ein Profil auf der Unterseite und die zwei zusätzlichen Stücke auf der Oberseite. Ich verleime die CFK-Profile untereinander mit Uhu Endfest und auch die Holmstege werden mit Uhu Endfest zuerst auf den unteren Holmgurt auf der Flächenhelling verleimt. Nach dem eventuell notwendigen beischleifen der Holmstege wird auch der obere Holmgurt aufgeleimt.
Auf den Bildern sieht man den Aufbau. Die Torsion übernimmt bei der Fläche die D-Box aus 1mm Balsa und der 3mm Nasenleiste die zusammen mit dem Holm ein geschlossenes Rohr bildet.
CREST - 1 von 1 (2).jpeg
CREST - 1 von 1 (3).jpeg
CREST - 1 von 1 (4).jpeg
 
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